Lebensentscheidung BITTE um HILFE

  • Liebe Forumianer,


    ich bin seit längerer Zeit Leser dieses Forum, nun wollte ich mich selber zu Wort melden und euch um Hilfe bitte. Ich brauche dringend Hilfe, weil ich mich in einer sehr kritischen Situation befinde!


    Ich habe einen Magister (Deutsch und Geschichte) absolviert, sehr schnell und mit sehr guten Leistungen, aber bis heute keinen Berufseinstieg geschafft...ich habe auch für mich festgestellt, dass die Medienbranche, auch Pressewesen nichts für mich sind...ich war mir über diese Dinge nicht bewusst damals...weil ich der Meinung war, dass es richtig ist wenigstens etwas fertig zu bekommen.


    Natürlich habe ich zahlreiche Praktika absolviert, und aufgrund meines Fleißes konnte ich immer eine Arbeit finden, war nie arbeitslos...aber eben sehr schlecht bezahlt.


    Im Jahre 2011 abolvierte ich ein Praktikum in einer Gesamtschule,um mich auf die OBAS vorzubereiten. Obwohl es nicht leicht war, gefiel es mir dort recht gut und in dieser Zeit fühlte ich mich seelisch und mental gefordert...habe sehr viel getan, war motiviert...und habe den Einstieg ins OBAS nie geschafft, trotz sehr vieler Bewerbungen...die Schule wollte mich haben! Aber auf Deutsch waren zu viele Stx.-Bewerber.


    Direkt danach wurde mir bewusst, dass es sehr schwer ist reinzukommen in den Schuldienst...und ich entschloss mich doch den Schritt an die Uni zu wagen, dachte mir: mit Fleiß usw..schaffe ich das schnell in 2 Jahren...habe sogar mich bei der Bank verschuldet, um weniger jobben zu müssen.


    Natürlich studiere ich die Fächerkombi Deutsch und Geschichte...weil es logisch ist, mit wenig Aufwand, schnell fertig zu werden.


    Letztes Jahr aber bekam ich heftige Depressionen, weil mir die Problematik, die in den Medien kursiert, mir nicht verborgen geblieben ist. Vor 2 Wochen hatte ich fast einen Zusammenbruch als die Horrormeldung mit HARTZ IV durch die Presse ging.


    Seit ich nun mein Lehramt in Köln nachstudiere, habe ich nur Schwierigkeiten gehabt....man merkt, dass die Uni gegen die Studenten arbeitet wegen der Problematik, selbst Dozenten haben es bestätigt. Weil man niemals weiß, welche Seminare etc. man bekommt....konnte ich nie planen, besonders wegen JOBs, da ich mich komplett! selber finanziere...deswegen auch der Kredit bei der Bank!


    Es herrscht ein heilloses Chaos, ich Blick da nicht immer durch...obwohl ich pauke, kriege ich ständig eine 4.0...Hausarbeiten werden bewusst schlecht bewertet! Auch andere haben diese Konflikte.


    Letztes Jahr habe ich wegen einer Falschberatung 20 SWS ( mein restliches Grundstudium) umsonst studiert, ich war jeden Tag in der Uni, habe alles gemacht, hatte fast schon Burn Out! Jeden Tag gelernt etc...und habe dann erfahren, dass ich das nicht hätte machen müssen. Ich habe mich dafür umsonst verschuldet!


    In den Semesterferien fiel ich in ein tiefes Loch, nachdem ich das alles erfahren hatte. Jeder Fachberater hatte ständig unterschiedliche Anrechnungen gemacht!!!!!! Mal 20 SWS weniger, mal mehr, 1 bis 2 Examensprüfungen mehr oder weniger....war in jedem Fach mindests 3 Mal dort, und jedes Mal eine andere Aussage....


    Nach 2 Jahren bin ich längst noch nicht fertig....Aufgrund der Examina würde ich noch mindestens 1 bis 1,5 Jahre brauchen (Man muss sich 6 bis 12 Monate vor den Prüfungen anmelden! Wenn ich ein Drittfach studieren würde, noch deutlich länger.....dachte an Physik...um meine Chancen zu erhöhen! Mir liegst, müsste mich aber einarbeiten das komplette Drittfach samt Examina beenden, wüsste nicht, wie lange ich brauchen würde.


    Dabei hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich lieber was anderes machen würde...einen Bachelor in Wirtschaft (habe sehr großes Interesse daran), um dann vielleicht doch in den Seiteinstieg zu kommen. Ich studiere nebenher über die Fern-Uni Hagen BWL, um Scheine zu sammeln für einen eventuellen Seiteneinstieg. Manch braucht ja nur 22 SWS für ein Fach.


    Mein Problem ist: Ich habe gekämpft, habe große Ängste, GERADE NACH DER HORRORMELDUNG in der Presse....ich weiß, dass Deutsch und Geschichte tödlich ist ohne Mangelfach!!!!, und will am Ende nicht so enden, wie ich damals endete....bin jetzt 29....ich habe Angst für immer als Hartz IV-Lehrer zu enden, wenn ich kein Mangelfach habe. Aber die generelle Problematik macht mir so große Angst....ich würde mich mit einem berufsqualifizierenden Abschluss sicherer fühlen.


    Ich habe das Gefühl, dass ich nichts gelernt habe bis jetzt, weil das Lehramtsstudium in Köln mehr Zeit mit Anwesenheitspflicht verschwendet als mit Inhalt!!!!!!


    Mir gehts wirklich sehr schlecht, aufgrund der Horrormeldungen, meiner Existenzängste, und meinem Gefühl der Sinnlosigkeit....


    Lieber würde ich was anderes machen, was neues lernen,.......und vielleicht später den Seiteneinstieg machen! Ich habe das Gefühl, dass der der konsvervative Weg über das SteX, mich noch mehr in die Scheiße reitet.................


    Meine Partnerin ist über meine Situation auch verzweifelt, sie hat viele Lehrerfreunde, bei denen sie ein gutes Wort eingelegt hat. Aber nichts half. Sie merkt wie frustriert ich bin! Und riet mir abzubrechen und was anderes zu machen! Und eben später es an BK versuchen.


    Wird es die OBAS noch geben, auch in Mangelfächern?? Ich weiß, dass die Aussichten im BK-Bereich gut sind, aber nochmal umzusatteln, würde sich nicht lohen, wegen der Praktika...usw..



    Daher bitte ich euch um Rat, was ich tun soll???? Bin sehr verzweifelt!

  • Ich glaube es wäre vermessen, dir hier irgend einen Ratschlag zu geben.
    Du schätzt die Situation mit Deutsch und Geschichte schon recht realistisch ein. Die Fächer werden zur Zeit halt überhaupt nicht gesucht und es gibt viele Bewerber. Allerdings ist ein Seiteneistieg mit "Wirtschaft" auch alles Andere als sicher. Das wollen ebenfalls sooooo viele und der Bedarf ist doch eher gering. Realistisch betrachtet sind deine Chancen da auch nicht besser als mit einem regulären Lehramtsabschluss mit Deutsch und Geschichte.
    Was spricht denn dagegen, das Staatsexamen jetzt durchzuziehen und dann ins Ref zu gehen? Bis du in den Schuldienst einsteigen willst, vergehen ja noch ein paar Jahre und wer weiß, was sich bis dahin ergibt bzw. wie die Stellensituation dann aussieht...


  • ....ich würde mich mit einem berufsqualifizierenden Abschluss sicherer fühlen.


    Du hast mit Deinem Magister bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss! Ich kann aber Deine Lage gut nachvollziehen. Bei mir sieht es ähnlich aus. Musik und Philosophie sind nicht so gut zu Geld zu machen wie die MINT-Fächer, Ingenieurswissenschaften usw. Das wird bei Deutsch und Geschichte ähnlich sein.


    Musik ist ein gesuchtes Fach und ich habe bisher stärker als Du auf den Seiteneinstieg gesetzt. Ein 1. Staatsexamen würde für mich einen sehr großen Aufwand bedeuten. Du bist da schon eine Ecke weiter und zudem noch drei Jahre jünger, mit Deinen Fächern ist ein Seiteneinstieg eher noch unwahrscheinlicher als mit meinen - bring´ das Studium zu Ende! Danach guckst Du Dir den Arbeitsmarkt und Deine private Situation an und triffst die Entscheidung, ob Du ins Ref gehen möchtest oder nicht.

  • Das Problem ist, dass meiner Erfahrung nach ein Magister eben nicht berufsqualifizierend ist....und wenn ich das Studium beendet habe, habe ich im Grunde das Gleiche nur wie vorher...nur mit EWS...und ob ich einen Referandariatsplatz bekomme??? Bzw. wie es danach aussehen wird, weiß ich nicht? Ich weiß, dass es Deutsch und Geschichte eine Todeskombi ist, aber in meinem Fall, wie bei anderen Quereinsteigern ins Studium, orientiert man sich nach seinen Fächern, um schnell fertig zu werden...


    Ich habe Freunde, die haben nur einen bachelor in bwl gemacht, trotz krummem lebenslauf und sie fanden eine arbeitsstelle...vielleicht nicht die beste...aber irgendwas...ich habe in meinem bekanntenkreis selber lehrerfreunde, die arbeitslos geworden sind mit sport, deutsch oder reli....
    ...bzw. mir erzählen, wie schlimm es an den schulen geworden ist.


    meiner ansicht nach, stimmen die ganzen stories, und obwohl die pensionswelle auf uns zurollt, werden die stellen nicht neu besetzt, weil weniger schüler eingeschult werden.


    ich wollte sogar die OBAS an einer Privatschule machen, leider ist diese Schule aufgrund der Schülerzahlen insolvent geworden, daher gabs keine möglichkeit mehr....


    wie gesagt,mich plagen heftige depressionen, weil ich das gefühl habe, nichts neues zu lernen und am ende sowieso dumm da zu stehen, bzw. was würde mir das Stex. bringen, wenn ich noch jahre warten müsste auf eine stelle....ich find das alles sehr traurig

  • Mit 1. Staatsexamen bekommst Du definitiv einen Referendariatsplatz! Und wenn Du dann mit 32 oder 33 ein gutes 2. Staatsexamen hast und Deinen Job gut machst, voraussichtlich auch eine Stelle.Wenn auch vielleicht mit Wartezeit und nicht unbedingt dort, wo Du am liebsten arbeiten möchtest. Eine Garantie kann Dir natürlich niemand geben, aber ich würde nicht gleich von einer "Todeskombi" sprechen.


    Worauf Du aber achten musst, sind gute Noten auch schon im 1. Staatsexamen. Ich weiß jetzt nicht, wie stark die ganzen Vieren, von denen Du schreibst, sich in der Abschlussnote niederschlagen.


    Was ist Deine Alternative zum Staatsexamen? Wenn Dir dazu nicht sofort etwas einfällt, bring´ es zu Ende.


    Es ist leider so, dass auch Leute, die weniger auf dem Kasten haben als Du, es beruflich leichter haben. Einfach, weil ihre Fächer besser verwertbar sind. Ich finde, dass Du Dir deshalb durchaus ein gewisses Selbstmitleid erlauben kannst. Ich habe das selbst auch getan. Aber Dir muss klar sein, dass es Dich nicht weiter bringt. Irgendwie muss es weitergehen, und wenn Du nichts anderes hast, dann eben mit dem Staatsexamen. Wobei ich an Deiner Stelle versuchen würde, in den Semesterferien mal vier Wochen ganz rauszukommen, räumlich und möglichst auch gedanklich ganz weit weg von Uni und Lehrerfreunden.


  • Danke für Nachricht. Die 4ern habe ich lediglich in Kursen, Klausuren etc. bekommen. Es ist wirklich so, dass immer mehr ausgesiebt wird...ich meine, ich habe für Päadklausuren 2 Wochen gelernt und gerade noch so bestanden, andere sind durchgefallen.


    Die Uni tut alles, um den Studenten das Fortkommen zu erschweren. So ist es bei EWS leider gewesen! Man darf nur 2 - also 4 SWS Pädaseminare absolvieren, mehr kriegt man nicht zugeteilt! Oder man erbettelt sich den Kurs...also ich meine: Wenn man studieren will und soll, sollte die Uni doch keinem Wege stehen, eine Uni verweigert den Studenten ihre Kurse, Seminare...das ist mit den Examina auch so. Früher hat man die Examina in einem Semester komplett absolviert, heute werden sie separat abgelegt....das heißt, man muss sich sehr lange vorher anmelden...die Wartezeiten sind enorm...sollte jemand mal durchfallen, was auch passiert, dann hat man viel zeit verloren...


    in der zeit, die ich zeit an der uni vebracht habe, hätte ich einen bachelor machen können, ohne ängste zu haben, keine seminare zu bekommen.


    meine partnerin schaut mich schief an, wenn sie mit mit etwas planen will, bzw...wenn ich mir keinen richtigen job suchen kann, weil ich nie weiß, wie mein stundenplan aussieht! ich weiß es nie...


    :-(((


    wenn sich diese praktik an der schule wiederholt...? mit dem ref...selbst leute mit mangelfächer haben Sorgen eine gute Stelle zu bekommen.

  • ...naja, mal ehrlich, warum schreibst du 4er, wenn du zwei wochen lernst? andere fallen durch, aber wieder andere bekommen auch 1er. hohe leistungsansprüche gerade im lehramtsstudium sind was gutes. wenn du nur mit "ausreichend" bewertet wirst, vor allem wenn das wiederholt passiert, dann war die fachliche leistung wohl nicht so toll?! ist ja nicht so schlimm, aber vielleicht sollte man auch mal bei sich selbst auf ursachensuche gehen. die uni tut nichts böses, wenn sie über leistung selektiert. ich glaube dir gern, dass die studienbedingungen in köln nicht so gut oder gar schlimm sind, aber diese bedingungen sind dort für alle gleich (schlecht).

  • ...naja, mal ehrlich, warum schreibst du 4er, wenn du zwei wochen lernst? andere fallen durch, aber wieder andere bekommen auch 1er. hohe leistungsansprüche gerade im lehramtsstudium sind was gutes. wenn du nur mit "ausreichend" bewertet wirst, vor allem wenn das wiederholt passiert, dann war die fachliche leistung wohl nicht so toll?! ist ja nicht so schlimm, aber vielleicht sollte man auch mal bei sich selbst auf ursachensuche gehen. die uni tut nichts böses, wenn sie über leistung selektiert. ich glaube dir gern, dass die studienbedingungen in köln nicht so gut oder gar schlimm sind, aber diese bedingungen sind dort für alle gleich (schlecht).


    es geht mir auch nicht um die leistungen, aber ich finde es merkwürdig, dass generell das niveau sehr hoch angesetzt wird. ich musste für mein studium teile aus dem grundstudium nachholen, was ich dann nachher, wie ich das erfahren habe, nicht gebraucht hätte...


    darunter in mittelalterlicher geschichte...wenn man für einen schein ein seminar belegen muss, in dem dann anwesenheitspflicht herrscht, jede woche hausaufgaben eingerecht werden müssen, selbst die tutorien pflichtveranstaltungen sind, auch da klausuren geschrieben werden, um überhaupt zu den richtigen prüfungen zugelassen zu werden, um danach noch eine 20seitige hausarbeit geschrieben werden muss, die sowie schlecht bewertet wird....oder in einer VL anwesenheitspflicht herrscht, sogar so, dass leute an den ausgängen kontrolliert werden....danach gibts ne klasur, bei der 70 prozent durchfallen...2 bis 3 mal...hinterfragt man alles einwenig...was ich sagen will: in anderen studiengängen gibts sowas nicht...da sind die klausuren schwer...aber es gibt keine bürokratie..
    ich schleppe jeden tag einen aktenkoffer mit einen haufen dokumenten, papierkram....jede fitzelveranstaltung muss belegt werden....


    wie gesagt, ich finanziere mich selber, und sehe keinen spaß darin...nehme alles ernst, aber dennoch...

    • Offizieller Beitrag

    sei mir nicht böse, aber ich lese aus deinen Beiträgen eine gewisse Larmoyanz und die Tendenz, den "Umständen" die Schuld zu geben für das, was nicht so toll läuft.
    Da frage ich mich, ob der Lehrerberuf wirklich das Richtige für dich ist....
    Als Lehrer musst du viel Kritik einstecken können und brauchst ein enorm dickes Fell.

  • oh ja, das stimmt. kinder sind schonungslos ehrlich. die erfahrung habe ich bereits gemacht. aber unkomplizierter als eine bürokratie, die ihre eigenen kinder frisst.

    • Offizieller Beitrag

    Nicht nur ehrlich, sie können auch anstrengend sein.
    Aber es sind ja nicht nur die Kinder. Du wirst als Lehrer auch mit Kollegen (gut, die hat man immer :D ) und Eltern zu tun haben. Und mit sehr viel Bürokratie, deren verschlungene Denkpfade man selten nachvollziehen kann. Gerade die letzten beiden Faktoren sollte man nicht unterschätzen.
    Ich will dir das Lehramt nicht ausreden.
    Und ich halte es für sinnvoll, erst mal den angestrebten Abschluss zu machen. Denn ein spät abgebrochenes Studium macht sich auch nicht gut im Lebenslauf. Danach solltest du aber dringend versuchen, dir einen Überblick über
    a. den Beruf des Lehrers im Alltag
    b. Berufsalternativen
    zu verschaffen.


    Hast du dich schon mal im Arbeitsamt beraten lassen? So unfähig, wie das Gerücht oft geht, sind die gar nicht ;)

  • Auch wenn es jetzt hart klingt : Ich würde mich an Deiner Stelle beruflich komplett umorientieren und mir noch einen wirklich (lebens)praktischen Beruf aneignen.

    Zitat

    wie gesagt,mich plagen heftige depressionen,

    Sehe ich als psychische Voraussetzung für den Beruf des Lehrers äußerst kritisch. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Auch wenn es jetzt hart klingt : Ich würde mich an Deiner Stelle beruflich komplett umorientieren und mir noch einen wirklich (lebens)praktischen Beruf aneignen.

    Sehe ich als psychische Voraussetzung für den Beruf des Lehrers äußerst kritisch. 8_o_)


    Die Depressionen rühren aus meiner momentan Lebenssituation her: Ich finanziere mich komplett selber, habe jetzt schon Schulden, kriege "wirklich keine Unterstützung" von außen und sehe meiner Ansicht nach, keinen Sinn das Gleiche zu studieren...vielleicht versteht ihr mich.


    Alls ich mein Praktikum an der Schule machte, war ich sehr belastet: 20 Stunden Unterricht (ich habe selbständig unterrichtet...kein Absitzpraktikum) und nebenher wirklich 30 Stunden gearbeitet...in der Zeit hatte ich keine Partnerin....und ich war sehr glücklich, trotz Stress...wegen des Ziels....daher bin ich recht stressresistent...


    Ich weiß von mir selber, dass die OBAS für mich bewältigbar wäre...weil es für Arbeit Geld gibt...usw. und man ein Ziel hat. Es ist ein geregelter Ablauf, mehr als an der Uni...


    Ich will nur sagen: Die Arbeitswelt reizt mich mehr...und ich lass mich nicht gerne an der Nase herumführen. Wie gesagt: Ich habe ein Semester umsonst studiert? Wäre die Anrechnung konsekutiv gewesen: Master nach 2 Jahren, nach festem Plan, wäre es anders...ich sehe nur Chaos......


    Darum gehts mir. Wie gesagt: Der Uni-Spaß zahlt mir niemand...daher würde ich schnell in den Schuldienst, ohne diesen Umweg. Aber zu wissen, dass auch dieser Umweg für die Katz ist, kann schon einen traurig und unsicher machen.

  • Hallo Historiker83,


    es ist wirklich schwer, so aus der Ferne einen Rat zu geben, aber ich versuche mich auch mal:


    Deine Fächerkombination würde ich momentan durchaus als "Todeskombi" bezeichnen (NRW). Momentan ist es einfach verdammt schwierig geworden. Vor ein paar Jahren noch wurden soooo viele Lehrer gesucht, und jetzt? So viele fertige Refs bekommen erst gar keine Stelle bzw. sind froh, wenn sie eine halbjährige Vertretungsstelle mit 10 Std. bekommen, für die man auch noch 80 km fahren muss, oder auch schön, je 8 Std. an zwei verschiedenen Schulen o.ä. Für meinen Geschmack ist dieses offene Fenster nun doch sehr schnell zugefallen.


    Dennoch, bis Du nun wirklich fertig bist, also das Ref beendet hast (diesen Platz bekommst Du), scheint es ja auch noch 3-4 Jahre zu dauern. Vielleicht hat sich dann auch die Stellensituation, die ja auch durch den Wegfall des Doppeljahrgangs zu tun hat, wieder etwas beruhigt?


    Ich würde Dir dazu raten, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Du hast Dich entschieden, an noch mal an die Uni zu gehen, also zieh´ das jetzt auch durch. Hadere nicht mit den Zuständen, auf solche Situationen wirst Du Dein Leben lang immer wieder treffen. Augen zu und durch! Das Ref wird u.U. ähnlich zäh, mühsam und ungerecht. Auch hier ist man der Willkür von Fachleitern "ausgeliefert" (man kann natürlich auch Glück haben), auch hier muss man Dinge tun, deren Sinn sich einem nicht immer erschließen, usw. Sieh´ die Zeit an der Uni als Übung für die Zeit im Ref.
    Also, erst mal auf die Uni und die Nebenjobs konzentrieren und durchziehen, aber nicht so viel jammern! Und dann voller Elan ins Ref starten und was dann kommt, wird sich zeigen.


    Ich verstehe Deine Nöte und Ängste, muss dennoch auch zugeben, dass man als Lehrer auch immer wieder mit allen möglichen Situationen und Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat, an denen man auch nicht zerbrechen darf.


    Bei Deinen Beiträgen fehlt mir allerdings eines: der unbedingte Will, Lehrer zu werden! Wenn Du das unbedingt willst, dann wirst Du es auch irgendwann schaffen. Auch mit Deutsch/Geschichte. Wenn es Dir aber gar nicht so sehr um den Beruf als Lehrer geht, sondern nur um irgendeinen Beruf geht, dann könnte der Weg natürlich etwas steinig und lang sein und die Motivation reicht nicht aus.


    Vielleicht ist der ein oder andere Denkanstoß dabei,


    gr, illubu

  • Ups, stell´ Dir OBAS nicht zu einfach vor, daran sind auch schon so einige gescheitert.... :staun: :schreien:

  • oh ja, das stimmt. kinder sind schonungslos ehrlich. die erfahrung habe ich bereits gemacht. aber unkomplizierter als eine bürokratie, die ihre eigenen kinder frisst.


    Die Kinder sind eher nicht (offen) ehrlich. Es sind eher Eltern, die dir Dinge ins Gesicht sagen.


    Abgesehen davon - meiner Lektüre diverser Threads hier im Forum ist DE/GE die Killer--Kombi schlecht hin, soll heißen: gibt es wie Sand am Meer. Sorry, dass ich dir leider nichts Aufmunterndes sagen kann.


    Grüße sendet
    Raket-O-Katz

  • Hallo Historiker,
    es ist tatsächlich schwierig Dir einen guten Rat zu geben, letztendlich musst aber Du entscheiden. Auch ich versuche es mal. Als erstes würde ich Dir raten, nicht mehr so viel in die Vergangangenheit (1 Jahr umsonst studieren etc.) zu schauen. Das frustriert dich doch noch mehr. Es kommt häufig im Leben vor, dass man eine Entscheidung gefällt hat und dann mit negativen und und unabsehbaren Konsequenzen leben muss.
    Die Frage ist, wie ist der Stand der Dinge? Und was kann man daraus machen?
    Ich glaube, dass du in deinem jetzigen Zustand nicht fähig bist ruhig abzuwägen und dich zu sehr unter Druck setzt. Ein räumlicher u. gedanklicher Abstand könnte da Abhilfe schaffen und dich erstmal beruhigen.
    So kannst du vielleicht in Ruhe abwägen. Darüberhinaus sind Depressionen nicht zu unterschätzen. Wenn du so weiter machst, kann es sein, dass du ernsthaft krank wirst und keine Kraft mehr für das eine oder andere hast.
    Ich verstehe deine Ängste, dennoch helfen Druck, Panik und Jammern nicht weiter. 29 Jahre ist nicht alt. Es gibt immer einen Ausweg im Leben, auch wenn es sich für dich erstmal nicht so anfühlt.
    Du hast viel investiert und hättest gern mehr Sicherheit. Die gibt es jetzt aber erstmal nicht. Das musst du akzeptieren. Mit einem BWL- Bachelor als Alternative hast du aber auch keine Sicherheit. Auch da konkurrierst du mit Masterabsolventen, die auch Praktika und Auslandsaufenthalte vorzuweisen haben.
    Ich persönlich würde dir raten, bei Mangel an Alternativen in der fr. Wirtschaft wenigstens erstmal das 1. Staatsexamen zu absolvieren. Mit allen Umständen, die an der Uni vorliegen. Danach kannst du weiter entscheiden.


    Eine Entscheidung musst du aber leider selbst fällen.Vllt, kann dir ein Psychologe o. Sozialpädagoge helfen In einigen Städen gibt es einen sog, Sozialpsychologischen Dienst, der unverbindlich systemisch berät...


    Alles Gute versuch etwas Ruhe in Deine gedanken reinzubringen!
    Novizin


    I


  • vielen dank für die aufmunternden worte und tipps. ich werde sie beherzigen. :) ich könnte natürlich auch das mit physik durchziehen. es gibt mehrere optionen, das ist eben nicht leicht. trotzdem vielen dank nochmal

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