Tipps für Schüler, um sich Latein-Vokabeln zu merken?

  • Beim Elternsprechtag wurde mehrmals geäußert, dass es den Schülern (2. Lernjahr, 7. Klasse) schwerfällt, sich die Latein-Vokabeln zu merken. Sie können sie, aber ein bis zwei Tage später sind sie "weg".
    Habt ihr Tipps, wie die Schüler sich die Vokabeln 'dauerhaft' merken können? Sie können sie irgendwie an "nichts" anknüpfen, ihr Englisch- und Fremdwort-Wortschatz ist ja auch noch begrenzt ....

    • Offizieller Beitrag

    ich gehe mit meinen Schülern immer die neu zu lernenden Wortschätze durch und frage nach Eselsbrücken und anderen Assoziationen.
    Die sollen sie mit den Vokabeln aufschreiben zum Lernen. Nach Eselsbrücken frage ich beim Abfragen.
    Ich gebe Vokabeln nie von einem Tag auf den anderen auf. Ich achte darauf, dass immer mindestens ein Tag dazwischen liegt.
    Natürlich werden Vokabeln abgefragt, wenn sie auf waren, auch ältere dazu, und nach jeder Lektion mache ich einen schriftlichen Vokabeltest.



    Dann frage ich die Vokabeln oft im Zusammenhang ab, auch nach Synonymen und Antonymen.



    Dennoch gibt es immer Wörter, die eingeführt werden, aber dann in den Texten nicht wieder auftauch (je nach Lehrbuch). Damit muss man wohl leben, denn Vokabeln prägen sich eben am besten durch stetige Wiederholung ein. Vor einer Klassenarbeit lasse ich gezielt Vokabeln wiederholen, die vermutlich in Vergessenheit geraten sind.


    Das gilt auch für das Lernen zu Hause: ich betone immer, dass es nicht reicht, einmal die Vokabeln kurz zu können. Die SuS sollen sich mehrfach und an verschiedenen Tagen abhören lassen. Ob sies immer tun? Nicht alle. Das liegt dann aber nicht mehr in meiner Verantwortung.


    Das Patentrezept gibt es wohl nicht. In den gesprochenen Fremdsprachen klagen die Kollegen über genau dasselbe Problem. :(

  • Hallo Friesin,
    angeblich tun die Schüler das. Sie wiederholen "ständig" und "können" die Vokabeln, aber sie bleiben nicht im Kopf. Ich wiederhole im Unterricht auch immer Vokabeln, lasse Wortfelder aus dem bekannten Material erstellen usw., gebe bei neuen Lektionen immer nur Teilgruppen auf, nie alle Vokabeln. Aber die Schüler haben trotzdem ziemliche Schwierigkeiten (weil einige auch Lücken noch aus dem vergangenen Schuljahr haben).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Sie wiederholen "ständig" und "können" die Vokabeln, aber sie bleiben nicht im Kopf.


    Eine falsche Selbstwahrnehmung ! Sie könnendie Wörter nicht richtig . Haben nur oberflächlich, bzw. kurzfristig gelernt.


    Du kannst ihnen auch regelmäßig Wiederholungslektionen aufgeben. Das wird Gemurre geben, aber bei hartnäckigen Klassen hilft nur eine ständige Wiederholung mit sehr regelmäßigen Tests.
    Leider hat man wirklich die Zeit, die man allein für Wortschatzarbeit bräuchte.


    Und ab einem bestimmten Punkt kannst du auch nichts mehr bewirken - da ist Vokabellernen ein langwieriges Geschäft und in der Hand der Schüler. Wie Instrument spielen.

  • Ich habe in der Klasse ca. 10 Schüler und Schülerinnen, die so gravierende Lücken haben, dass sie entweder gar nicht übersetzen in den KA oder nur irgendwas raten. Seit ich die Klasse am Schuljahresanfang übernommen habe, geht es immer wieder darum, dass die Vokabellücken geschlossen werden müssen. Einige stehen jetzt u.a. wegen Latein vor der Nicht-Versetzung.

    • Offizieller Beitrag

    ich hatte mal einen 9t-Klässler, der zu Beginn des Schuljahres (Lektürephase) systematisch alte Vokabeln wiederholt hatte. Alleine und ohne Aufforderung meinserseits. Der hatte sich von seiner 5 bei meinem Vorgänger durch dieses konsequente Training auf eine solide 3 heraufgearbeitet. Jetzt am Schulajhresende könnte es knapp werden, das Ruder noch herumzureißen :gruebel:

  • Ich hab zwar nur Erfahrung mit englischen Vokabeln, allerdings schreibe ich auch bei den Jüngeren einmal in der Woche und bei den älteren im angemessenen Rhythmus (2-3 Wochen) kleine Tests. In allen Jahrgängen schreibe ich einmal in der Woche die Vokabel an, bis zu der sie in der nächsten Woche lernen sollen.


    Für zu Hause empfehle ich Phase6 oder den Langenscheidt Vokabeltrainer, da Schüler selbst Lektionen anlegen können und wie bei unserem alten Karteikasten-Lernen trainiert werden. Klappt bei vielen ganz gut, manche haben andere Methoden gefunden und wieder andere wollen auch gar nicht, sondern sagen nur immer wieder, dass sie sooooooo viel übten, aber nichts hängen bliebe. Mit denen vereinbare ich dann, dass sie z.B. Excel-Dateien zum Üben benutzen, sich die zu lernenden Wörter auf Deutsch eintragen, das Blatt ausdrucken und handschriftlich die englischen Wörter in die Blätter eintragen, anschließend die Richtigkeit überprüfen und die falschen Wörter direkt in der nächsten Spalte verbessern. Wenn sie mir dann 5 Blätter bringen, schreiben sie gute Tests. Die Sache lässt aber schnell nach, weil es tatsächlich anstrengend ist. Und sie eben wirklich Üben müssen.

    • Offizieller Beitrag

    du weißt ja selbst, dass der Lernzugang bei jedem Schüler anders sein kann.
    Was ganz gut hilft:
    post- its mit besonders hartnäckigen Vokabeln überall dort im Zimmer/ in der Wohnung anbringen, wo man häufig vorbeikommt. Dann jedes Mal laut vorlesen, was dort steht. Wichtig: nicht nur schauen, wirklich sprechen.


    Folgende Methode kann auch ganz gut wirken:
    jeder Schüler muss ein Vokabelheft führen. Darein schreibt er im Unterricht alle die Vokabeln, die er noch nicht oder nicht mehr kennt. Das muss täglich gelernt werden. In jeder Stunde nimmst du dir irgendein Vokabelheft von wem auch immer und fragst die Vokabeln ab-- nicht zwingend den Heftbesitzer, sondern irgendjemanden. Entweder er hatte die Voks auch aufgeschrieben und gelernt, weil sie ihm (wieder) fremd waren. Dann kann er sie in der nächsten Stunde.
    Oder aber er hatte sie nicht aufgeschrieben, weil er sie eh (noch) konnte. Dann kann er sie dir sagen.


    Deine Frage scheint so ein bisschen in Richtung "Zaubermethode" zu gehen. Vokabellernen ist und bleibt ein sehr regelmäßiges und manchmal auch mühsames Unterfangen, da kann man sich drehen und wenden, wie man will. ;)

  • .

    Einmal editiert, zuletzt von Pausenclown () aus folgendem Grund: Beitrag zurückgezogen.

  • Sie können sie irgendwie an "nichts" anknüpfen, ihr Englisch- und Fremdwort-Wortschatz ist ja auch noch begrenzt ....

    An ihre Erfahrungen im Vokabellernen in der 1. Fremdsprache Englisch müssten sie aber anknüpfen können. Gibt es beim Vokabellernen in Englisch ähnliche Probleme? Wenn ja, was tut man dort dagegen? Wenn nein, welche Verfahrensweisen haben sich für jeden Einzelnen dort bewährt? Inwiefern kann jeder Einzelne an das, was dort gut läuft, auch in Latein anknüpfen bzw. analog vorgehen?


    Mit zwei lebenden Fremdsprachen als Unterrichtsfächer habe ich leider auch die Erfahrung machen müssen, dass die zusätzliche Arbeitsbelastung für die zweite Fremdsprache, die auch im Vokabellernen besteht, für schwächere Schüler, die bisher gerade so durchkamen, in manchen Fällen auf die Dauer nicht leistbar ist und sie in den Kernfächern dramatisch absacken. Ob das bei einigen deiner Schüler der Fall ist weiß ich natürlich nicht, allerdings war das eine meiner ersten Assoziationen bei der Lektüre deines Postings.

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne das von mir. Das war leider ein Lateinproblem. Dadurch, dass wir nur übersetzt haben und die Sprache nicht gesprochen wurde, konnte ich mir immer nur einen Teil der Worte länger merken. In anderen Sprachen hatte ich das Problem so nie. Leider hat mir das nicht geholfen. Ich dachte, dass das heute vielleicht anders ist, da ich den Unterricht heute in Latein auch anders wahrnehme.

  • je nach Lehrbuch können die Schüler durchaus oft Parallelen zu englischen Wörtern ziehen. Das klappt schon in der 6.Klasse.
    Aber ums Ausweniglernen werden sie trotz allem nicht herumkommen


    Ich baue mittleweile auf gar nix mehr - wenn mir Neuntklässler mit Latein als 2. Fremdsprache im Italienischunterricht entgeistert entgegenwerfen, woran um Himmelswillen man denn ein direktes und ein indirektes Objekt erkennen würde und sie auch mit der Frage, wie man nach dem Dativ und dem Akkusativ fragt, nicht viel anfangen können ... was soll denn da von Siebtklässlern erwartet werden in Sachen Transfer "und überhaupt"??

    • Offizieller Beitrag

    Ich baue mittleweile auf gar nix mehr - wenn mir Neuntklässler mit Latein als 2. Fremdsprache im Italienischunterricht entgeistert entgegenwerfen, woran um Himmelswillen man denn ein direktes und ein indirektes Objekt erkennen würde und sie auch mit der Frage, wie man nach dem Dativ und dem Akkusativ fragt, nicht viel anfangen können ... was soll denn da von Siebtklässlern erwartet werden in Sachen Transfer "und überhaupt"??



    dann frag ich mich, was die Jahre zuvor gemacht worden ist im Unterricht. :ka: Wie sind sie denn dann überhaupt in die 9.Klasse gekommen?


    (Okay, direktes und indirektes Objekt sind keine gängigen Begriffe aus dem Lateinunterricht, eher aus dem Französischunterricht)

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