Hallo,
mich beschäftigt zurzeit die Rückmeldung von Eltern bzw. ihre Kritik.
Bin erst seit 1 1/2 Jahren fertig und an dieser Schule seit 3/4 Jahr. Die Eltern sind an sich meistens nett, aber sie tratschen sehr viel und vergleichen stark die Paralellklassen.
Ich arbeite viel und denke, dass ich das eigentlich ganz in Ordnung mache u möchte natürlich auch Kritik annehmen.. Trotzdem regt es mich furchtbar auf, wenn dann am Elternabend NIEMAND mal danke sagt sondern Kleinvieh ausdiskutiert werden muss und Eltern manches nicht annehmen können (zB Vorgaben von der Schulleitung). Wenn es aber um die Mithilfe bei Aktionen geht, braucht es endlos lange, bis jemand mal sich zur Hilfe bereit erklärt.
Ich schaffe es leider noch nicht, so richtig abzuschalten und nehm alles direkt persönlich. Die Eltern sehn alles als selbstverständlich an. Naja, klar ich krieg Geld dafür, aber ich denke viele Lehrer haben seeeehr viele Überstunden.. Habt ihr vielleicht Tipps, wie man sich nicht mehr über so etwas aufregt? Das wäre super!!
Umgang mit Eltern
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Hallo Fuchsi
Ich kenne so etwas....
... ich habe mir zwei Regeln aufgestellt: Ich darf Fehler machen, ich bin erst am Anfang. ( Und die musste ich mir echt oft vorsagen)
Ich mache, was ich für richtig halte, ich diskutiere darüber auch nicht, sollte mein Plan nicht funktionieren, werfe ich ihn um, stehe dazu und probiere eine neue Strategie.
Lass dich bei Elternabenden nicht unterbuttern,steh zu dem was du machst....
viel Kraft und sag dir immer vor, du bist engagiert und machst dein Bestes!
LG MM
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Willkommen in der Wirklichkeit. *lach*
DIE ANDEREN sind in Mathe/Deutsch/Sachunterricht IMMER weiter. DIE ANDEREN bekommen immer mehr/weniger (je nachdem was gerade gewünscht wird-gibt manchmal spannende Diskussionen ;.) Hausaufgaben. DIE ANDEREN haben immer die tolleren Klassenaktionen. DIE ANDEREN haben immer weniger Probleme in der Klasse. DIE ANDEREN sind im Stoff grundsätzlich weiter. DIE ANDEREN schneiden bei Tests immer besser ab.
Die Frage ist nur: Wer, verdammt, sind DIE ANDEREN? Denn bei DEN ANDEREN sind DIE ANDEREN auch besser/schneller/höher/weiter. *lach*
Befreie dich von DEN ANDEREN! Höre nicht auf Getratsche - wenn jemand mit Fragen/Bedenken/Bitten/whatever an dich herantritt, DANN kannst du dich damit auseinandersetzen. Bis dahin: Ignoriere es.
Das mit der Mithilfe ist leider häufig normal. Die Frage ist nur, warum das so ist. Sind viele Eltern berufstätig? Dann wirst du daran nichts ändern können. Haben sie kein Interesse/trauen sich nicht/wollen einfach nicht? Dann hättest du eine Chance etwas zu ändern. Ich gebe bei so etwas eine Liste herum (auf Elternabenden) und bedanke mich schon im Voraus und sage, dass solche Aktionen ohne Eltern eben einfach nicht laufen. Bei mir hats bisher eigentlich immer gereicht. Wobei man sich bei vielen Aktionen natürlich auch überlegen sollte, ob wirklich Elternmithilfe notwendig ist (ich empfinde Wandertage mit meiner KOllegin mit 2 Klassen OHNE Eltern inzwischen als viel entspannter als mit Eltern ;-)).Tja, ein "Danke" ist für viele zuviel verlangt, manche sehen das auch einfach nicht. Ich habe mir das so oft nach Klassenfahrten gedacht.. Vermutlich darf man da einfach nicht zuviel erwarten - wenn, dann sind es nur wenige, die es sagen. Wenn alles gut läuft, warum sollte man dann dazu was sagen? Traurig, aber wahr!
Mach weiterhin deine Arbeit, freue dich, wenn du deine Kinder damit "glücklich machst", freu dich auch darüber, wenn nur mal eine einzelne Mutter erwähnt, wie toll doch eine Aktion war und überhöre das Getratsche! Tausche dich mit KOlleginnen aus - das hat mir gerade am Anfang immer sehr viel geholfen!
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Normal.
Viel wichtiger als ein "schnelles Lob" der Eltern (was dann ja nicht immer ganz ehrlich klingt...) ist doch die Rückmeldung der Kinder. Und die kriegt man - besonders in der Grundschule - doch täglich und spontan. Die Eltern brauchen länger. Warte einfach. Wenn du deine Arbeit selbstbewusst und gut machst, die Kinder glücklich mit dir sind und entsprechend zu Hause berichten, dann kommen die positiven Stimmen der Eltern irgendwann von selbst. Nach einem dreiviertel Jahr ohne ein "Danke" gibt es keinen Grund, das persönlich zu nehmen, oder sich sogar darüber aufzuregen... Ich habe schon einmal ein erstes Danke von Eltern bekommen, nachdem das Kind schon nicht mehr in der Grundschule war. Auch das tat noch gut!
Und was die Mitarbeit angeht: Viele sind heute "doppelt berufstätig". Andere trauen sich nicht. Mitarbeit in der Schule muss freiwillig sein. Ich als "Elter" hatte bei Bastelstunden und Bundesjugendspielen auch nie "Zeit" zum Helfen. Und Protokollschreiben bei Elternabenden - brrrrrrrrrrrrrr. Zum Beispiel.
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Ja, das ist so. Ärgert mich auch.
Vor ein paar Jahren kam mal eine Mutter zum Elternsprechtag. Sie hatte nur ein Anliegen: Sie wollte sich bedanken. Sie selbst war Lehrerin.
Umgekehrt habe ich mich mal bei den Leuten von der Klassenpflegschaft bedankt. Da waren sie nicht weniger überrascht als ich beim Elternsprechtag. Hatte bisher auch noch nie jemand gemacht, obwol eine Mutter seit gut 10 Jahren Elternarbeit bei uns macht. -
Zur Mitarbeit der Eltern:
meine Kinder sind schon älter, aber ich fand es als Mutter immer ganz furchtbar, wenn Aktionen nur stattfinden konnten mit Elternhilfe. Nicht hinzugehen war für die eigenen Kinder oft doof, das sah schnell aus nach "Mama will nicht" und hat das Kind traurig gemacht.
Ständig mithelfen ging aber zeitlich nicht.
Will man vielleicht auch nicht.
Dazu kam, dass oft gerade sehr überbehütende andere Mütter mithalfen -- das brauchte ich nicht wirklich.Was ich damit sagen will:
vll kann man auch schöne Dinge planen, ohne auf die Mithilfe der Eltern angewiesen zu sein. -
Ich hatte bisher zum GLück oft schon nette Eltern, die sich auch ausdrücklich für meinen Einsatz bedankt haben. Das fand ich auch wirklich toll, aber direkt erwarten tue ich es nicht. Nach Klassenfahrten habe ich bisher auch immer einen Strauß Blumen oder eine andere nette Kleinigkeit bekommen. Andersherum bedanke ich mich aber auch grundsätzich für Elternmithilfe. Viele Sachen wären ohne einfach nicht möglich - das mag in der Grundschule auch nochmal anders sein als am Gym.
Aber ich kann keinen Ausflug ohne Elternmithilfe planen (es sei denn ich habe gerade eine Referendarin) und auch beim Schulfest/an St. Martin etc. braucht die Schule immer Eltern, die mithelfen. Ansonsten könnte vieles nicht stattfinden, denn zerteilen kann ich mich ja auch nicht. -
Zitat
Ansonsten könnte vieles nicht stattfinden, denn zerteilen kann ich mich ja auch nicht.
Und wenn dann das Eine oder Andere nicht stattfinden würde? Ketzerische Frage, ich ahne es...
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Und wenn dann das Eine oder Andere nicht stattfinden würde? Ketzerische Frage, ich ahne es...
Ganz ehrlich, ich hätte - als Mutter - in der Grundschule auch gern auf das eine oder das andere verzichtet. Nach dem letzten St. Martins-Umzug an der Grundschule machte ich drei Kreuzlein der Dankbarkeit, dass ich damit durch bin ... und die Eltern haben ja in der Regel schon die Kindergartenzeit mit allem Basteln und Kuchenbacken hinter sich, womöglich mehrfach mit Geschwisterkindern.
Speziell Veranstaltungen am Wochenende sind ja lieb gemeint, aber stören einfach den geregelten Ablauf. Wenn die Kinder nun immer begeistert gewesen wären --- waren sie aber nicht. Die wahre Freiwilligkeit ist nicht gegeben.
Ich wäre als Grundschullehrerin wohl nicht geneigt, meine Freizeit zu opfern, und ich würde keine Dankbarkeit dafür erwarten, dass ich meinen Job mache.
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Der Schwabe sagt
ZitatIt gschompfa isch globt gnuag
... und das ist meist das generelle Motto der Eltern.
Nimm es so hin - und freu' dich an dem, was von den Kindern kommt. -
Ganz ehrlich, ich hätte - als Mutter - in der Grundschule auch gern auf das eine oder das andere verzichtet. Nach dem letzten St. Martins-Umzug an der Grundschule machte ich drei Kreuzlein der Dankbarkeit, dass ich damit durch bin ... und die Eltern haben ja in der Regel schon die Kindergartenzeit mit allem Basteln und Kuchenbacken hinter sich, womöglich mehrfach mit Geschwisterkindern.
Speziell Veranstaltungen am Wochenende sind ja lieb gemeint, aber stören einfach den geregelten Ablauf. Wenn die Kinder nun immer begeistert gewesen wären --- waren sie aber nicht. Die wahre Freiwilligkeit ist nicht gegeben.
Ich wäre als Grundschullehrerin wohl nicht geneigt, meine Freizeit zu opfern, und ich würde keine Dankbarkeit dafür erwarten, dass ich meinen Job mache.
Veranstaltungen am Wochenende kenne ich nur als Präsentationstag der Projektwoche oder ähnliches, wo es dann im Ausgleich aber auch einen Tag schulfrei für gibt. Ansonsten gibt es hier so etwas zum Glück gar nicht.
Bei Schulveranstaltungen wie St. Martin kann sich keiner ausklinken (auch wenn viele es gern tun würden - mich eingenommen ). Klar, bei den Sachen, die ich für meine Klasse plane kann ich schauen, was ich mache. Aber auf jeglichen außerschulischen Lernort oder mal einen Theaterbesuch mag ich nicht verzichten und dafür opfere ich ja nun auch nicht meine Freizeit (aber brauche eben meist Elternbegleitungen). -
Wenn es aber um die Mithilfe bei Aktionen geht, braucht es endlos lange, bis jemand mal sich zur Hilfe bereit erklärt.
Ich schaffe es leider noch nicht, so richtig abzuschalten und nehm alles direkt persönlich.
Ich muss gestehen, ich habe generell auch wenige Elternhilfe mit meiner derzeitigen Klasse. Das liegt aber daran, dass die meisten Eltern der Kinder in meiner Klasse berufstaetig sind. Dann wird es schonmal schwierig und das versteh ich auch (meine Eltern haben nie bei Schulzeug mitgeholfen, da sie beide Vollzeit gearbeitet haben). Inzwischen hab ich aber einige, die mich jetzt auch schon etwas kennen (ist mein erstes Jahr an dieser Schule) und dann auch keine Hemmungen mehr haben mit uns auf nen Ausflug zu kommen, wenn sie denn Zeit haben. Gelegentlich schleppen meine Schueler auch Omas und grosse Schwestern an. Passt schon. Ich nehm jegliche Hilfe dankend an.
Es hat allerdings etwas gedauert..."Meine" Eltern tratschen auch furchtbar viel, vor allem auf dem Schulhof (Schueler werden bei uns nachmittags normalerweise von der Schule abgeholt und dann sammeln sich alle Eltern auf dem Schulhof). Da wird dann natuerlich getratscht und gemeckert und ueberhaupt. Beim ersten Mal hab ich mich drueber aufgeregt, als eine Mutter sich lauthals ueber mich ausgelassen hat. Die gleiche Mutter hatte mit mir aber ueberhaupt keine Probleme, als wir uns am Elternsprechtag unterhalten haben. Ich hab mich jetzt damit abgefunden, dass sich einige gerne lauthals beschweren...aber das hat sich am naechsten Tag dann auch wieder beruhigt. Das ist bei "unseren" Eltern einfach so. "Storm in a tea cup..." Ich finde es hilft, wenn ich Eltern ueber Probleme informiere, bevor Kinder daheim gejammert haben, wie gemein ich doch bin. Daher sprech ich auch Eltern oefters auf dem Schulhof an.
Gleichzeitig war ich aber ziemlich sprachlos als mir einige Muetter letzte Woche sagten, dass sie mich auch naechstes Jahr wieder als Lehrerin ihrer Kinder haben wollen, denn ich waere wohl die beste Lehrerin, die sie je hatten. (Meine Klasse ist ziemlich schwierig und sie treiben mich gelegentlich in den Wahnsinn. Ich geb sie allerdings im Sommer an einen neuen Kollegen ab. Das wissen sie aber noch nicht.) -
Hallo, danke für eure Antworten!
Bei der Frage, wer mithilft ging es auch um eine Veranstaltung, die von den Elternsprechern vorgeschlagen u von den Eltern gewünscht war..es war wirklich nur eine Mini-Aufgabe.. Aber eure Antworten haben mir schon geholfen, danke! Ich werd einfach auf mein Bauchgefühl vertrauen u auf dem, was von den Kindern kommt.. außerdem bin ich auch nur ein Mensch "Storm in a teacup" fand ich ganz süß, das werd ich mir mal merken. Ich arbeite ja schließlich hauptsächlich für die Kinder und mache einfach meine Arbeit, so gut ich kann. Und mehr kann ich auch nicht machen Hoffe, ich reg mich also in nächster Zeit nicht mehr so auf.. und nach der nächsten Klassenfahrt kauf ich mir zur Not selbst eine Flasche Sekt und Blumen -
Mit Dank "rechnen" sollte man wohl auf keinen Fall - der wäre ja wohl auch nur für "Leistungen" außerhalb des normalen bezahlten "Leistungsbereiches" fällig, und ich glaube, dass die wenigsten Eltern genau wahrnehmen oder sogar wissen können, dass da oft auch "Freiwilliges&Unbezahltes" passiert (falls es passiert - und WENN es das tut, ist es ja eben - hoffentlich! - "freiwillig"). Die Zeiten, in denen jede gute Extraarbeit von wohlwollend Beobachtenden mit "Lob" bedacht wird, sind ja leider (in allen normalen Berufen) vorbei, wenn wir "groß sind"..
Klar, dass ein paar positive Worte beim Elternsprechtag ungemein aufrichten - aber bedenkt: Ihr Primarstüfler habt immerhin (sicherlich doch?) öfter mal fröhlich glänzende Kinderaugen und mehr Begeisterung seitens der Beschulten als die Unterrichtenden der "Pubertärstufe".. *g* .. also "überrascht freuen", aber nie "erwarten", das macht deutlich zufriedener?
Auch, wenn es eine sehr unangenehme Erfahrung ist, wenn (eben auch schon mal kritisch..) über die eigene Person gesprochen wird (und das Niveau dieser Gespräche durchaus unterschiedlich sein mag): Die durchgehende Verwendung des Wortes "tratschen/klatschen" für alle Gespräche von Eltern untereinander empfinde ich als (äußerst!) herabwürdigend - und nicht als gute Basis für gute und gleichberechtigte Lehrer-Eltern-Beziehungen.
(Auf die Gefahr hin, zum Aggressionsobjekt zu werden: Die Namensgebung "Fuchsihasi"....? Ist das Ironie??)
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