Buch "Individuelles Lernen mit System"- wer es kennt......

  • Anknüpfend an mein Thema über das freie Arbeiten..... an alle, die das Buch kennen, vielleicht sogar umsetzen?????? ein paar Fragen:


    Also nachdem ich es verschlungen, quasi auswendig gelernt habe ;) habe ich mich an die Arbeit gemacht. Natürlich erst mal mit Material (Zuordnung, neues erstellen......). Der Jahresplan steht bereits.


    So viel, wie ich kopiert, laminiert und geschnibbelt habe, habe ich glaube ich seit 10 Jahren nicht mehr.....


    Aber irgendwie bin ich nicht wirklich zufrieden mit meiner Auswahl an Material.


    Meine Fragen:


    1) Muss man für jeden Arbeitsbereich (also zu jeder Farbe) ca. 20 Materialien bereit stellen???? Das ist doch nur optional, oder?


    2) Mein Chef will wohl Kopierkosten senken und hat mir angeboten, dass ein oder andere zu bestellen ;)
    ich liebäugel mit Montessori. Welches davon haltet ihr für unabdingbar, was bewährt sich für euch in diesem Zusammenhang?


    Danke für JEDEN Tipp :)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hi, ich arbeite damit mit Änderunggen bzw optimiere das Ganze, weil ich auch nocht so recht zufrieden bin.
    Es hört sich so an, als ob du die Vorbereitungen / Materialzusammenstellung alleine machst.
    In dem Buch zieht da wohl die ganze Schule an einem Strang und arbeitet nach so einem System.
    Ich denke in dem Fall wird auch das Ganze einige Jährchen gedauert haben bis man einen ordentlichen Fundus an geeigneten Materialien hatte.


    Wie sieht es mit Stumpenhorst-Material aus? Passt sehr dazu!


    Ich habe eine dritte Klasse und habe auch das Material "Schreibhandwerker"- (Verlag an der Ruhr) bereitgestellt.


    Soory, mehr Infos kann ich zur Zeit nicht leisten, da ich ein wenig angeschlagen (komme gerade vom Geburtstag).....

  • Danke schon mal für deine Antwort.
    Ich mache die Vorbereitungen alleine.
    Auf Jahre der Vorbereitung kann ich nicht zählen..... aber das heißt denke ich nicht, dass ich es nicht mal probieren kann. Ich habe schon einiges zusammen.
    Aber wenn man zu JEDEM Bereich JEDES aufgezählte Material haben will..... das wären über 500 Materialien...???
    Für EINE Klasse????? Für EIN Schuljahr?
    Deswegen war meine Frage, ob das nicht eher optional zu sehen ist.


    Ich bin bisher bei 80 verschiedenen Materialien angelangt. Verteilt auf ALLE Bereiche (Mathe und Deutsch, alle Farben)


    Das reicht mir zwar noch nicht, aber mehr als 100 bekomme ich denke ich nicht zusammen.


    Dann kommt ja noch der Computer dazu, und das "normale" Material beim gemeinsamen Erarbeiten, da ich erst einmal mit "nur" 1 Zeitstunden freiem Arbeiten beginne.


    ...?
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hallo Panama,


    ich verfolge deine Postings mit großem Interesse, weil mich das Thema Offener Untericht sehr interessiert, wenn ich im Ref. auch noch nichts davon umsetzen kann. (Aber anschließend! :-)) Wenn ich das hier aber jetzt so lese, dann kommt mir der leise Verdacht, dass mit diesem System aus einem lehrerzentrierten Unterricht immer noch kein offener, sondern bloß ein materialzentrierter Unterricht wird... ? Willst du das wirklich so? Kenst du die Bücher von Falko Peschel? Ich glaube nicht, dass man das 1 zu 1 umsetzen muss (oder auch jeder das kann), aber man findet sehr gute Anregungen und Gedanken darin. So wie sicher auch in dem von dir gerade so favorisierten Buch. Vielleicht muss man auch doch ganz viel Verschiedenes lesen und dann für sich selbst immer wieder ausloten, zu welchem Zeitpunkt man schon wie viel Öffnung verträgt, und wieviel wovon (Lehrerzentrierung, Material, Verzicht auf Material) man jeweils wirklich benötigt, um sich gut zu fühlen?


    Berichte weiter!


    LG


    Sunny

  • Für jemanden, der mit der Freiarbeit in einer Jahrgangsstufe erst beginnt, ist es doch unmöglich alles Material auf einmal bereitzustellen. Man kann doch genauso gut mal ein Arbeitsplatt für einen Bereich kopieren. Gerade so Material wie z.B. Klammerkarten, die ja idR reine Trainingsaufgaben sind, machen viel Arbeit, aber das kann man genauso gut auf einem AB aufschreiben. Auf keinen Fall verzichten würde ich auf Material, die dem Verstehen von Aufgaben dienen.


    Ich habe letztes Jahr auch versucht, nach diesem Buch zu arbeiten. Obwohl ich schon viel Material hatte, war mir das bald zu kompliziert und habe dann mein eigenes System entwickelt. Dazu habe ich z.B. das Material nicht mehr nummeriert, sondern nur noch Bereichen zugeordnet.


    LG, Petra

  • Hallo Sunny!


    Wie ich hier gelernt habe, mache ich keine "Freiarbeit" sondern "Individuelles Lernen". Ich arbeite NICHT nach Falko Peschel. Ich gebe den Kindern ein gewisses Pensum vor, den Rest dürfen sie frei wählen. Materialzentriert kann ich so also nicht ausschließen. Falko Peschel finde ich zwar sehr interessant und spannend, kann es mir aber so für mich nicht vorstellen.
    Ich bin im Moment mal bei der Mischform angelangt. Ich habe 10 Jahre mit Lerntheken, Stationen UND Frontal gearbeitet. Komplett zu öffnen traue ich mich noch nicht. Mal sehen,w was die Zukunft bringt......


    Hallo Petra!


    Kann mir genauso gehen wie dir.....ich bin gespannt !


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Es gibt bei youtube tolle Videos..... auf die Art habe ich in Erfahrung gebracht, wie man den Spindelkasten einführt ;)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hallo, ich binganz neu hier angemeldet, denn die Beträge interessieren mich.


    ICh selbst habe ein Montessori-Diplom und werde nächstes SJ eine JÜL inklusive 1/2 übernehmen. Ich habe an einer Montessorischule gearbeitet, bei der alles frei war. Ich selber brauche etwas Struktur. Jenes Buch hilft mir die zu bekommen. Gerade binde ich das Montessori Material in die Pläne mit ein. Aber wenn du nicht weißt wie du es einführen sollst und wie sich das eine auf das andere aufbaut, dann hast du verloren.
    Geeinet sind mit Sicherheit die klassischen Materialien: Goldene Perlen, Ziffern und Chips, Spindelkasten,
    Sandpapierbuchstaben, bewegliches Alphabet,...


    Wenn du konkrete Fragen hast, melde dich nochmal.


    Chimaira

  • Danke für die Tipps. Ich habe mich jetzt weitgehend gegen Montessori Material entschieden. Ich kenne mich, wie ich finde einfach zu wenig damit aus und habe jetzt auch keine große Zeit, mich damit intensiv auseinander zu setzen. Spindelkasten, bewegliches Alphabet. Das wars weitgehend. Ich brauche auch etwas Struktur. Ich bin sehr gespannt ob alles so klappt, wie ich es mir vorstelle..... ;)


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hi, Panama und alle Anderen, die dieses Thema interessiert.
    ich wärme diesen alten Thread mal auf...
    Da ich im nächsten Jahr eine Einser-Klasse bekomme, möchte ich mal versuchen, mehr oder weniger von Anfang an (oder zumindestens nach einigen Wochen)
    nach diesem System zu arbeiten.
    Suche jemanden, der mit mir einen Austausch (materieller, gedanklicher Art, ...) macht.
    Mir geht es darum, das ganze System ans sich mal zu verstehen und zu ergründen.
    ich habe das mal in der Klasse 3 angepackt und ausprobiert,
    aber aus unterschiedlichen Gründen (v.a. der Stundenplan, der mir aufgedrückt wurde).
    So richtig zufriedenstellend war ich aber auch nicht ganz mit dem Ablauf.


    Wie gesagt, bitte mal melden...

  • Ich hole den Thread noch mal hoch, weil jetzt mehr als das halbe Schuljahr rum ist und ich gerne schon mal Fazit für Klasse 1 ziehen möchte:


    - Meine Schüler arbeiten im Schnitt zwei/drei mal die Woche jeweils 2 Schulstunden mit dem System. Mehr Stunden finde ich zu viel. Eine Stunde alleine reicht nicht aus.
    - Ich habe endlich etwas gefunden, was für nicht nicht nach "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" klingt ….. ;) sondern eher zielgerichtet ist
    - Die Schüler lernen wirklich sehr individuell in den Stunden, meine Schwachen fangen jetzt erst z.b. mit den Lese-Malheftchen an, die ich bereit gestellt habe (bei mir Deutsch, orangener Plan). ABER: Sie fangen an ;)
    - Die Starken waren Weihnachten schon am Lesen und sind schon beim roten Plan. Von Langeweile keine Spur.


    In Mathe ist es ähnlich


    - Ich habe eine kleine Klasse und daher immer Überblick, wer was arbeitet. Toll!
    - Wichtige Dinge wie Buchstaben oder ZÜ führe ich trotzdem im Plenum ein - für die Schwachen unerlässlich.
    - Vertretungsstunden sind super. Die Kollegen kommen nicht ins Schwitzen, meine Kinder wissen, wo der Hase lang läuft.


    - Ich denke, ich arbeite in Klasse zwei so weiter. Ein Schuljahr ist mir zu wenig Erfahrung.


    Die Individuellen Stunden sind die leisesten. UNGLAUBLICH! Ich nehme meine Schüler oft mit der Kamera auf….. weil ich es nicht fassen kann…..


    - Alleine vorbereiten würde ich nie wieder…… einen HAUFEN Arbeit. !


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Dann wünsche ich dir viel Spaß! Bin gespannt, was du so für Erfahrungen machst. Machst du das alleine oder mit der Parallel-Klasse?

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Interessantes Thema. An meiner Schule wird individuelles Lernen gerade für Klasse 5 aufwärts angestrebt. Dabei bin ich kurz vor der didacta auf die Lernplattform diler (digitalelernumgebung.de) gestoßen. Dahinter steckt eine open source Lösung zur Verwaltung von Schülern, welche individuell anhand von Kompetenzrastern lösen. Die Plattform wird meines Wissens nach von einer Schule betrieben. In unserem Kollegium überlegen wir uns, der Plattform beizutreten, da Material für individuelles Lernen quasi kostenfrei bereitgestellt wird, wenn die eigene Schule sich selbst bereit erklärt, auch Material für ein Themengebiet zu erstellen. Vielleicht wäre das etwas, um das Arbeitspensum zu verteilen und zu reduzieren.

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