Familienfreundliche Arbeitszeiten

  • Hallo,




    hat jemand Erfahrungen mit dem Thema "familienfreundliche
    Arbeitszeiten", wie Sie bei uns die Bezirksregierung Köln anregt?


    Dort heißt es


    "über die individuelle Gestaltung der Arbeitszeit im Einzelfall hinaus, soll
    die Dienststelle familienfreundliche Arbeitszeiten im Rahmen der
    geltenden arbeistzeitrechtlichen Regelungen für Beschäftigte mit
    Familienpflichten anbieten."


    Ist darunter auch zu verstehen, dass Familienväter und -mütter z.B. die erste
    Stunde immer frei bekommen, um ihr Kind zur KiTa bringen zu können?


    Ich verstehe das so, wollte aber erstmal nachfragen, bevor ich mich an meine
    Schulleitung wende...




    Und wäre es unangemessen/dreist, bei der genannten Forderung auch noch auf die sonst
    schulüblichen Regelungen bezüglich freier Tage bei Teilzeitbeschäftigungen zu
    bestehen (ein freier Tag bei 14 Stunden)?




    Viele Grüße


    Jooge

    • Offizieller Beitrag

    Zum ersten Punkt kann ich nichts sagen.
    Zum 2. Punkt würde ich anmerken, dass du nicht darauf bestehen kannst. Selbst wenn es in der Schule üblich ist, gibt es keine Verpflichtung, dir einen freien Tag einzuräumen. (Dies muss nur geschehen, wenn keine dienstlichen Gründe dagegensprechen.)
    Du kannst also höchstens darum bitten.


    kl. gr. frosch

  • Hallo,


    danke für deine Antwort.


    Ich habe deswegen bewusst von unserer "schulüblichen Regelungen" gesprochen. Diese wird durch unseren Lehrerrat recht tapfer verteidigt und durchgesetzt...


    Gruß
    Jooge

    • Offizieller Beitrag

    Schon verstanden. Nur: im Zweifelsfall kann auch der Lehrerrat es halt nicht durchsetzen, weil es keine rechtliche Grundlage für einen garantierten freien Tag gibt. (Wobei ich es auch nur so kenne, dass man mit 14 Stunden einen freien Tag hat. Schulleiter sind halt auch nur Menschen.)


    kl. gr.frosch

  • Ist darunter auch zu verstehen,

    Das ist Gewäsch, darunter ist gar nichts zu verstehen. Wenn man einen Anspruch auf "späteren" Dienstbeginn hätte haben wollen, hätte man das geschrieben.


    An einer Schul die vernünftig mit der Ressource Mitarbeiter umgeht, braucht es ein Blabla der Bezirksregierung nicht. Den Schulleiter, Stundenplaner oder Lehrerrat kann man auch einfach so Mal anprechen.


    Pausi


    PS: 14 Stunden kann man bequem auf zwei Tage legen. Ich zähle also drei _unterrichts_freie Tage.

  • Man könnte sie auf zwei Tage legen, wenn ein vernünftiger Umgang usus wäre - daher gibt es doch diese schön schwammigen Regeln und Empfehlungen aus denen sich je nach Interpretationsweise alles und nichts ableiten lässt. Ich kenne das auch so, dass sich bei der Stundenplanung häufiger auf schulische Belange berufen wird, was wohl auch mal zutrifft, aber nicht immer.
    Letztendlich hilft nur freundlich bleiben, einen guten Umgangston und den Personalrat pflegen und evtl. mal schauen, wer bei der Bezirksregierung für einen zustädig ist, wenn gar nichts mehr geht und man mit acht Stunden an drei Tagen kommen muss.


  • PS: 14 Stunden kann man bequem auf zwei Tage legen. Ich zähle also drei _unterrichts_freie Tage.

    Na ja, grundsätzlich hast du Recht, aber wenn man ein Hauptfach mit fünf Stunden dabei hat, wird daraus schonmal nichts, denn die müssen auf mindestens drei Tage verteilt werden (zumindest in der GS und der Sek. 1). Mit viel gutem Willen sind also bei einer halben Stelle höchstens zwei unterrichtsfreie Tage machbar. Einer sollte aber wirklich immer "drin sein".

  • Also ich würde darunter verstehen, das an den Kitas Arbeitszeiten eingeführt werden, so dass die normal arbeitende Bevölkerung ihre Kinder dort hinbringen kann, ohne zu spät zur Arbeitsstelle zu kommen. :pfeifen:

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    Einmal editiert, zuletzt von SteffdA ()

    • Offizieller Beitrag

    Diese ganzen Ausführungen sind ja immer nur Empfehlungen und können deshalb von den Schulen sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
    Auf der Tresselt-Seite gab es mal Vorschläge für Lehrerkonferenzen bezüglich der Teilzeitregelungen - wir hatten auch schon viele Threads zu dem Thema hier im Forum, da findest du bestimmt viele Sachen über die Suchfunktion.


    In der Sek I halte ich einen freien Tag bei einer halben Stelle für recht üblich und kenne das von den Schulen, an denen ich bisher gearbeitet habe (ich arbeite auch Teilzeit) und von meinem Umfeld. Einen Anspruch darauf hast du aber nicht. Was ich auch bisher überall erlebt habe, ist, dass versucht wird, dir nicht zu viel Nachmittagsunterricht zu geben, wenn es von den Fächern und den Stundenplänen her geht. Drei Nachmittage wären bei einer halben Stelle beispielsweise eher unüblich. Unterrichtsbeginn immer erst zur 2. Stunde habe ich bisher noch nirgendwo erlebt und das wäre z.B. an unserer Schule eher nicht machbar.


    Das sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen. Letzten Endes liegt es im Ermessen der Schule, dies zu entscheiden.


    Meine Empfehlung wäre ein Gespräch mit der Schulleitung, in dem man nach gemeinsamen Lösungen und gegenseitigem Entgegenkommen sucht. Beispielsweise könnte man überlegen, was für euch die oberste Priorität wäre (z.B. ein freier Tag) und wo man der Schule entgegenkommen könnte (z.B. Vertretungsbereitschaft in den Freistunden, Hinnehmen mehrerer Freistunden oder was auch immer für dich das kleinere Übel wäre). So lässt sich an vielen Schulen eine gute Regelung finden.

  • Mit viel gutem Willen sind also bei einer halben Stelle höchstens zwei unterrichtsfreie Tage machbar. Einer sollte aber wirklich immer "drin sein".

    Oder so.


    Pausi

  • Jooge, hast du so eine schwierige Schulleitung? Ein freier Tag bei 14 Stunden ist wirklich nicht unverschämt, sondern sehr vernünftig, und die Schulleitung hat doch auch kein Interesse daran, dir das Leben schwer zu machen.


    Auch das mit der ersten Stunde würde ich ansprechen. Natürlich sehen berufstätigenfreundliche Öffnungszeiten von Kitas anders aus. Aber es ist ja doch entspannter, wenn die Kinder morgens ein bisschen mehr Zeit haben - das verstehe ich unter "familienfreundlich".


    Bei uns wird immer versucht, auf Wünsche Rücksicht zu nehmen und keine löchrigen Stundenpläne zu machen.


    Das "soll" heißt halt nichts wirklich Verbindliches. Aber eben doch: Es soll.

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