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dazu auch:
Besonders gut in dem von coco verlinkten Artikel find ich ja:
ZitatDie Studie von Hattie wird Furore machen.
Naja. Die Welt. Ich glaub, die sind da an einer ganz heißen Nummer dran..! Naja, zu manchen dringts halt später durch... -
Hier wird Hattie doch sehr einseitig vereinnahmt:
ZitatDie Sozialingenieure der Schule, die – souffliert von OECD und Bertelsmann-Stiftung – von "Lernlandschaften" schwärmen, in denen die Kinder im "offenen Unterricht" nur noch "selbstbestimmt individuell" lernen, werden sich verdutzt die Augen reiben, wenn sie Hattie lesen. Er hält offenen Unterricht schlicht für unwirksam.
Hattie empfiehlt direct instruction, was vielerorts jedoch fälschlich mit klassischem Frontalunterricht gleichgesetzt wird. Unter den Tisch fallen hier aber auch tragende Faktoren wie reziprokes Lernen und microteaching. Daran mangelt es - zwecks vielseitiger Belastung der Lehrkraft - im deutschen Unterricht doch noch erheblich.
Erst am Ende wurde mir auch klar, warum:
ZitatAutor Rainer Werner unterrichtete bis zu seiner Pensionierung am John-Lennon-Gymnasium in Berlin-Mitte. Er schrieb das Buch "Auf den Lehrer kommt es an"
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Heute in Spiegel Online: Ein Interview mit Hattie:
http://www.spiegel.de/schulspi…schulmythen-a-895106.html -
Der Hattie-Artikel bewahrt hoffentlich vor
den Versuchen, alle zum offenen Unterricht vergewaltigen zu wollen.Ich denke, egal welche Unterrichtsmethoden, vielen sind auch durch
Fortbildungen nicht zu helfen, sei denn es wäre ein echtes
Persönlichkeitstraining. Theorie und Wissen allein in die Menschen
hineinzupumpen wird nicht helfen, es liegt vielmehr am Charakter und
Persönlichkeitsstruktur von jedem Menschen.Ein Lehrer, der strahlt, zufrieden ist, SELBST im Leben
begeisterungsfähig ist und überhaupt eine gewisse Liebe zum Leben entwickelt
hat, kann auch Schüler begeistern, mit seiner Art wie er redet, wie er etwas
vorträgt, wie er selbst Lust am Lernthema und Lösen von Kniffligem hat. Das
noch ergänzt mit ein paar pädagogischen Tricks und etwas Handwerkszeug macht
die Sache dann eigentlich perfekt.Man sollte also jeden Lehrer in erster Linie auf die Suche nach
sich selbst schicken, an seinem Charakter und an seiner Persönlichkeit arbeiten
lassen, und wenn er dann noch über ein Lehrerhandbuch für seine Schulbücher
verfügt, weiß er eigentlich von selbst was zu tun istWäre eine Marktlücke für die Verlage, die sollen Fortbildungen mit
Persönlichkeitsentwicklung koppeln! -
Man sollte also jeden Lehrer in erster Linie auf die Suche nach
sich selbst schickenDas funktioniert doch nur bei solchen, deren Geist sich abgehoben hat, die sich verloren haben und nun orientierungslos herumsuchen - oder tot sind.
Ich frage mich immer, wie das mit der "Selbstfindung" funktionieren soll.
Ich klopf' mir auf den Bauch, schaue in den Spiegel und ringsrum und weiß, wo ich bin.Es kommt manchmal vor, dass ich glaube im Wald zu stehen - und keine Bäume um mich herum sehe, sondern lauter Typen auf Selbstfindung...
Mit etwas Kopfschütteln ist das Gefühl in der Regel wieder verflogen und der Verstand schaltet wieder auf Normalmaß. -
Ich finde ich es gut, wenn durch Hattie eine Art pädagogische Gegenströmung zur fragwürdigen OECD und Bertelsmann-Stiftung, die sich als private Akteure ohne demokratisches Mandat die Definitionshoheit über das Bildungssystem anmaßen und mittlerweile die Schullandschaft in nicht unbedenklicher Weise beeinflussen, impulsiert wird.
Auch bin ich nahe bei ihm, wenn er die (gar nicht neue) These aufstellt, dass es vor allem auf den Lehrer/Lehrerpersönlichkeit ankommt, wenn Unterricht gelingen soll. Gut finde ich bei diesem Standpunkt, dass dadurch die (völlig überschätzte) Effizienz des pseudomodernen Methodenzirkus ein wenig hinterfragt und relativiert wird. Auf der anderen Seite wird der Lehrer per se zum Schuldigen erklärt, wenn es mit der ein oder anderen Klasse dann doch nicht so läuft ("Auf den Lehrer kommt es an!").
Bezüglich des Zusammenhangs zwischen Klassengröße und Unterrichtseffizienz bin ich auch nicht so nahe bei Hattie.
Kurzum : Ich finde es gut, dass durch Hattie in der Pädagogik/Schullandschaft die bisher mainstreamgebürstete Diskussionskultur wieder offener und vielfältiger wird.
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und Bertelsmann-Stiftung, die sich als private Akteure ohne demokratisches Mandat die Definitionshoheit über das Bildungssystem anmaßen und mittlerweile die Schullandschaft in nicht unbedenklicher Weise beeinflussen, impulsiert wird.
JA!
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