Guten Tag !
Vor 2 Wochen war die QA bei uns. Um es gleich vorwegzunehmen : Wir haben mit einem "gut" abgeschnitten, worüber wir und besonders meine Wenigkeit sehr stolz und froh sind. Eine Streberschule mit "sehr gut" und dementsprechend übereifrigen und nervigen KollegInnen wären nichts für mich.
Aber alles nach der Reihe : Schulleitung und einige junge Kolleginnen standen ein paar Wochen vorher Kopf. Mein Gott, was wurden da auf einmal in den Schulstuben Gruppentische gestellt. Und was die teilweise für einen Aufwand getrieben haben, incl. der merkwürdigen modernen Unterrichtsmethoden.-Jaja, die Angst der Deutschen Lehrer vor der Obrigkeit muss wohl genetisch bedingt sein, besonders bei der jüngeren Lehrergeneration, pardon meistens Lehrerinnengeneration.
Wir älteren und konservativen Kollegen haben uns nicht um die QA geschert und daher weder Gruppentische aufgebaut noch irgendwie einen anderen verhanefatzenden pädagogischen Zirkus aufgebaut, sondern wie immer unseren guten alten und unaufwendigen Frontalunterricht vorbereitet.
Dann kam die QA : Auch mein Unterricht wurde begutachtet. Die Schüler haben bei mir leise und diszipliniert gearbeitet, wie es sich in einer Schule gehört, ebenso bei den o.g. älteren und konservativen Kollegen. Bei den modernen Kolleginnen, die auf Teufel komm raus ihre komischen kooperativen Unterrichtsformen zelebrieren wollten ging ja wohl doch einiges schief. Unterm Strich zu viel Lärm und fachliche Ineffizienz.
Dann die Nachbesprechung mit der QA : Zwar seien sie (die QA) erfreut darüber, dass an unserer Schule auch die kooperativen Unterrichtsmethoden praktiziert würden, jedoch dürfe man nicht dem Irrtum verfallen, dass die QA nur Gruppenunterricht etc. sehen wolle. Für etliche Klassen wäre es besser gewesen, wenn man einen schlichten Frontalunterricht mit mehr fachlichem Ertrag praktiziert hätte. Man solle in einer vorher stattfindenden Bedingungsanalyse genau prüfen, ob die Schüler von den kooperativen Unterrichtsmethoden wirklich profitieren würden. Zwar sei es wünschenswert, die Schüler über Jahre dahin zu bringen, dass sie mit kooperativen Unterrichtsmethoden umgehen könnten, jedoch gäbe es auch etliche Schüler/Klassen, die bis zur 10. Klasse dafür, trotz intensiver Bemühungen der Lehrkräft, zu wenig Selbstdisziplin aufbringen
würden. Dann wäre es auf jeden Fall besser, sich für den Frontalunterricht zu entscheiden. Entscheidend sei letztenendes doch, dass die Schüler sich in einer ruhigen Atmosphäre konzentrieren und fachlich dazu lernen können.
Und das ging den konservativen älteren Kollegen und mir runter wie Öl : Wir wurden von der QA wegen unserer Authentizität und Effizienz gelobt.
Resümme : Unsere QA war längst nicht so schrecklich, wie Kollegen anderer Schulen sie ausmalen. Wir fanden, dass unsere QA von Vernunft und Pragmatismus geprägt war. Die Kritikpunkte, die sie geäußert hatten, waren für uns gut nachvollziehbar. Es waren Dinge/Zustände, die wir selbst vorher kritisiert haben. Bezüglich des merkwürdigen modernen Unterrichtsgesimmse ist meine Haltung deutlich entspannter geworden. Durch die QA wurde ich noch mal bestätigt, dass die kooperativen Unterrichtsformen eigentlich genau den selbstdisziplinierten und von sich aus ehrgeizigen Schülertyp voraussetzen, mal abgesehen von zu großen Klassen dafür, der bei uns (Realschule) zu selten existiert.