Ich fahre im September mit meiner dann 4. Klasse auf Klassenfahrt und nach dem Elternabend, an dem der ganze Papierkram stattfand etc, stellt sich nun heraus, dass zwei Kinder nicht mit fahren dürfen.
Es handelt sich hierbei um einen türkischen Jungen, der auch an sonstigen außerschulischen Veranstaltungen nicht teilnimmt. Ich hatte ihn gefragt, ob er gern mitfahren möchte, aber da war er sich wohl selber nicht so einig.
Außerdem um ein albanisches Mädchen, die bis jetzt an allem teilgenommen hat (Feiern, Lesenacht, ...). Sie würde wahnsinnig gern mitfahren, aber Papa erlaubt es nicht.
Ich möchte natürlich möglichst alle Kinder mitnehmen und würde gern bei deiden Eltern noch einmal anrufen. Ich weiß aber nicht genau, welche überzeugenden Argumente ich vorbringen soll? Ich möchte auch keinem zu nahe treten oder verletzen/beleidigen. Habt ihr eine Idee wie ich möglichst vorsichtig an die Sache herangehen kann?
Klassenfahrt GS: Zwei Kinder dürfen nicht mit...
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NRW:
ZitatAuszug aus den
Richtlinien für Schulwanderungen und Schulfahrten
(Wanderrichtlinien – WRL –)
RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung v. 19. 3. 19974.2 Schulwanderungen und Schulfahrten sind Schulveranstaltungen.
Sie werden grundsätzlich im Klassenverband bzw. im Kursverband
durchgeführt. Gemäß § 8 Abs. 1 ASchO (BASS 12 – 01 Nr. 2) sind
Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme verpflichtet. Auf behinderte
Schülerinnen und Schüler ist bei der Gestaltung Rücksicht zu
nehmen, damit auch für sie die Teilnahme möglich und zumutbar
ist. In besonderen Ausnahmefällen ist gemäß § 11 ASchO eine Befreiung
von der Pflicht zur Teilnahme möglich. Ein entsprechender
Antrag ist von den Erziehungsberechtigten schriftlich zu begründen.
Bei mehrtägigen Veranstaltungen wird die Befreiung erteilt, wenn
die Erziehungsberechtigten auch nach einem Gespräch über Ziele
und Inhalt der Klassenfahrt aus religiösen oder gravierenden erzieherischen
Gründen bei ihrem Antrag bleiben.
Schülerinnen und Schüler, die von der Teilnahme befreit sind, besuchen
den Unterricht einer anderen Klasse oder eines anderen Kurses.
Ist dies nicht möglich, werden ihnen unterrichtsbezogene Aufgaben
gestellt.Das wird den Eltern weit vor der Klassenfahrt mitgeteilt. Allein der Hinweis auf einen Antrag mit schriftlicher Begründung und das Gespräch mit Klassen- und Schulleitung hilft oft bei einer Entscheidung für die Teilnahme des Kindes...
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Ah, wieder was gelernt. Ist meine erste Klassenfahrt die ich selber organisiere.
Ok, dann werde ich das so anbringen. Weibei ich fast gleube, dass die Eltern des türkischen Jungen das völlig kalt lässt. Wenn wir z.B. ins Weihnachtsmärchen gegangen sind und er eigentlich in eine andere Klasse zum Unterricht sollte, war er an dem Tag halt krank. -
Das wird den Eltern weit vor der Klassenfahrt mitgeteilt. Allein der Hinweis auf einen Antrag mit schriftlicher Begründung und das Gespräch mit Klassen- und Schulleitung hilft oft bei einer Entscheidung für die Teilnahme des Kindes...
Und was passiert dann mit einem Antrag, in dem z.B. nur steht "Ich möchte nicht, dass meine minderjährige Tochter ohne mich außer Haus übernachtet?"
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Begründen lassen. Schriftlich. Und dann über die Ängste oder Vorbehalte sprechen. Letztendlich entscheiden natürlich die Eltern. Da machste nix!
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Ich würde nicht anrufen, lieber das persönliche Gespräch suchen.
Wir hatten an der Schule schon verschiedene Gründe für die Nichtteilnahme bei Klassenfahrten, z.B. Bettnässer, extremes Heimweh oder auch das Nichtschlafen in fremden Betten aus
Glaubensgründen.
Ich denke, mit einer Mitfahrpflicht erreichtst du nichts. Klar ist es toll, wenn die Klasse zusammen etwas erlebt und für uns als Lehrer wäre eine 100 %ige Teilnahme optimal.
Manchmal geht es nicht anders und die Kinder lernen dann für die Zeit in einer anderen Klasse. -
Solche Fälle hatte ich auch schon mehr als einmal in meinen Klassen. Die Eltern haben wie o.g. einen Antrag gestellt und die betreffenden Kinder sind dann halt nicht mitgefahren.
Früher habe ich mich auch darüber geärgert, dass gewisse Bevölkerungsgruppen bei solchen Anlässen ihre Extrabratwurst braten dürfen, heutzutage ist mir das völlig wurscht, wer alles mitfährt oder nicht. Dass die betreffenden Kinder nicht mitgefahren sind, hat sich weder positiv noch negativ auf die Klassengemeinschaft ausgewirkt.
Mittlerweile, anhand mehrjahrzehntelanger Erfahrung, sehe ich Klassenfahrten generell nicht mehr so positiv.
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Bei diesem Thema kann ich Elternschreck ausnahmsweise mal zustimmen. Klassenfahrten mache ich selbst immer weniger, vor allem mit Übernachtungen...
Wenn Eltern nicht möchten, dass ihr Kind bei unserer Klassenfahrt dabei ist (und dies rechtzeitig im Voraus äußern!!), dann suche ich stets das persönliche Gespräch. Das ein oder andere Mal ließen sich Vorbehalte oder Ängste der Eltern ausräumen und das Kind durfte mit.
Wenn die Eltern aber drauf bestehen, dass ihr Kind dableibt, dann ist das eben so. Ist natürlich schade für das Kind, aber das ist dann nicht mein Problem. Nach etlichen Berufsjährchen belastete ich mich nicht mehr mit solchen Entscheidungen von Eltern, denn ich ändere ja eh nichts dran.
Genieß die Fahrt mit den Kindern, die mit dabei sind, das reicht völlig aus!
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