Hallo,
in meiner 1. Klasse wird das Lesen mit den Liesmalheften aus dem Jandorv Verlag geübt. Viele kommen damit gut klar und sind schon bei Heft 3.
Ich habe aber immer noch 4 Kinder, bei denen will das Lesen gar nicht klappen. Ich gebe ihnen immer Silbenteppiche. Beim Lesen verwechseln sie aber immer Buchstaben oder erkennen diese nicht (d und b, ä, sch, p...). So kommen sie überhaupt nicht vom Fleck. Sie schaffen nicht den Sprung von der Silbe zum Wort. Dabei habe ich schon die Wörter im Liesmalheft mit Silbenbögen gekennzeichnet. Diese Kinder können auch die Buchstaben überhaupt nicht bewegungsrichtig schreiben, obwohl wir das geübt haben. Beim nächsten Mal schreiben sie sie wieder verkehrt.
Alema
schwache Leser...
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Ich würde für die Kinder, die noch Schwierigkeiten beim Lesen haben, zunächst Wörter mit Plosivlauten weglassen. Plosivlaute kann man nicht dehnen.
Diese Stufen zu beachten, ist für das Lesenlernen sehr hilfreich.
1. Lautsynthese (Wörter mit Dauerkonsonanten und Vokalen)
Einfache Buchstabenfolgen
Zweisilbige Wörter (Dauerkonsonant an der Silbenfuge)2. Syllabierendes Lesen
Dauerkonsonanten, zwei Konsonanten an der Silbenfuge
Plosiv am Wortanfang, Dauerkonsonant an der Silbenfuge
Plosiv an der Silbenfuge3. Stilles Lesen
Einfache Sätze (Wortwiederholungen, geringer Wortschatz)
Einfache Texte (Wortwiederholungen, geringer Wortschatz)
Normale Texte
4. Schnelles LesenBlitzlesen
Spaltentexte
Normale TexteLiebe Grüße
Rottenmeier -
Gehst du nach der Lesen durch Schreiben - Methode vor? Dann wäre für diese Kinder das Schreiben zunächst wichtiger. Du könntest sie in dieser Zeit erst einmal schreiben lassen. Wenn das auch noch nicht richtig klappt, noch tiefer ansetzen mit Aufgaben zur phonologischen Bewusstheit. Insbesondere über die Buchstaben / Laute, die ihnen noch nicht geläufig sind. Ich meine diese Aufgaben:
- Welchen Laut hörst du am Anfang / Ende?
- Ist das B am Anfang, in der Mitte oder am Ende?
- Wie viele Silben / Laute hat das Wort? -
Ansonsten bietet sich die Methode des Kieler Leseaufbaus an. Arbeitet auch mit Silben und die Schwierigkeit erhöht sich stufenweise.
Ich denke Du musst auch die Buchstabenkenntnis erneut festigen und ihnen Eselsbrücken für die Verwechslungen anbieten (das "b" hat den dicken Bauch vorne) etc. -
Hallo,
danke für die Antworten. Ich denke, ich muss noch einmal einen Schritt zurück gehen und die Buchstabenkenntnisse dieser Kinder sichern - gar nicht so einfach, da sie dazu ja quasi Einzelunterricht bräuchten, aber ja auch noch zahlreiche andere Kinder in der Klasse sitzen.
Alema -
Ich denke, ich muss noch einmal einen Schritt zurück gehen und die Buchstabenkenntnisse dieser Kinder sichern - gar nicht so einfach, da sie dazu ja quasi Einzelunterricht bräuchten, aber ja auch noch zahlreiche andere Kinder in der Klasse sitzen.
Ich würde auch nochmals ganz intensiv an einem Buchstaben arbeiten, bis er sitzt. Kannst du da deine "Problemkinder" zusammenfassen?
Bewährt haben sich bei mir besonders Zuordnungskärtchen. Zuerst "Wortanfang-Bild" (z.B. Kä=käfer, Schä=Schäfer, Mäd=Mädchen...), dann "Wort-Bild". Bei den Wörtern ist der spezielle Buchstabe immer farbig.
Bei Arbeitblätter markieren die Kinder den betreffenden Buchstaben auch farbig.
Dann kurze Sätze mit dem Buchstaben, dann einen kleinen Text mit Fragen zum Buchstaben. -
Da gibt es doch auch das nette Heftchen vom Jahndorfverlag. Anlaute heraus hören, Anfangssilben, Reimwörter etc.
Und wenn die einen an den Liesmal Heften arbeiten kannst Du doch was für die schwachen Leser anbieten.
Heterogenität ist ja mittlerweile Alltag. Also Unterricht öffnen
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Toll sind diese Materialien http://www.bracht-verlag.de/deutsch/buchstaben-und-silben/ . Da finde ich für jedes Niveau etwas passendes und die Kinder können selbständig damit üben. Beim "Silben lesen" z.B. bleibt der Vokal einer Kärtchengruppe immer gleich, nur Anfang bzw. Ende sind verschieden. Der "Erstwortschatz" fängt mit leichten Wörtern an und die Karten mit Sternchen * sind dann mit "ie", "eu", "ch",... Für diese gibts auch noch einen Extra-Wortschatz "Schwierige Wörter", wo die Wörter spezifisch nach "sch", "ck", "ei",... sortiert sind. So müssen sich die Schüler immer nur auf eine Schwierigkeit konzentrieren. Gut finde ich auch, dass nur ein Wort pro Kärtchen geschrieben ist. Kinder mit Schwierigkeiten haben sonst immer viel zu viel im Focus. Und ich merke auch immer wie stolz sie sind, wenn sie schon soooo viele Kärtchen gelesen haben. Sie wollen dann noch eins lesen und noch eins und noch eins...
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Ansonsten bietet sich die Methode des Kieler Leseaufbaus an. Arbeitet auch mit Silben und die Schwierigkeit erhöht sich stufenweise.
Ich denke Du musst auch die Buchstabenkenntnis erneut festigen und ihnen Eselsbrücken für die Verwechslungen anbieten (das "b" hat den dicken Bauch vorne) etc.
So bin ich mit zwei Kindern aus meiner Klasse damals auch verfahren. Sie hatten ganz ähnliche Probleme wie du beschreibst. Auf eine Weißwandtafel an der Seite des Klassenraums habe ich die Eselsbrücken deutlich und gut sichtbar gemalt. Es hat seine Zeit gebraucht, mittlerweile sind sie mit den anderen locker gleichauf.
Anfangs habe ich an mir gezweifelt, man muss Geduld beweisen, dann zahlt es sich aber schnell aus.
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