Eine Ausbildung zum Hartz IV Empfänger

  • (also kann von ein paar Schludereien beim Schreiben oder Tippfehlern nicht die Rede sein).

    Wirkt auf mich -- als Viel-Vertipper und Viel-Korrigierer -- auch so. Vielleicht gehört der Kollege Ross aber auch nur zu denen, die meinen als Betreiber von Naturwissenschaften müsste man sich um Sprache nicht kümmern. Zeugt davon, dass Abschlüsse nicht immer etwas über Bildung aussagen.


    Prost!


    Pausi

  • Fürs Gym sieht es in den nächsten 3 Jahren fürs Gym wohl düster aus. Viele Absolventen- bei wenigen Stellen. Aber ist es denn bei den anderen Schularten auch so schlimm?
    Sek 1 ist doch solide? Sonderschule Top und bei der Grundschule haben die die Prognose auch mit eher gut angegeben. Da ist doch zumindest nicht überall alles verloren- nur Gym ist halt ein großes Problem

  • Du sagst es....und es ist ein Problem das sich derzeit massiv auf Bawü/ NRW/ Bayern beschränkt. In allen anderen Bundesländern gibt es teilweise ganz andere, oder gar keine Prognosen. Man muss da sehr differenzieren. Und nicht zuletzt kann man als Gymnasiallehrer in NRW auch für die Realschule verbeamtet werden. Hier gibt es bspw. in Deu hervorragende Einstellungschancen....man muss aber auch die Arbeit dort wollen und mögen in der Sek / Hauptschule....

  • Hey hey Sofie,


    weißt du da Näheres? Genaue Prognosen gibt es für SH ja nicht und mit der neuen Regierung wurde ja eine gewisse Anzahl an Stelle zurückgegeben und es sollen auch nur 50% weniger Stellen abgebaut werden, als ursprünglich geplant. Wie hoch der Saldo da pro Jahr ist, der für Einstellungen verbleibt, lässt sich kaum erahnen. Auch die Internetseiten des Ministeriums sind da nicht sehr aktuell. Hier spricht man von lediglich von jährlch 800Pensionierungen. Ist nur die Frage: Wieviele werden wiederbesetzt?


    In SH wird immer an vielen Stellen gespeckert und gejammert, aber bisher haben alle die ich kenne am Gym doch ne Anstellung bekommen hier und das auch nicht gerade in Dithmarschen und auch mit Fächern wie Deutsch.... Man findet aber nirgends irgendwelche Einstellungszahlen/ Prognosen...Nur zu den zurückgehenden Einstellungen von Referendaren....


    Weist du genaues?

  • Zitat

    Und nicht zuletzt kann man als Gymnasiallehrer in NRW auch für die Realschule verbeamtet werden. Hier gibt es bspw. in Deu hervorragende Einstellungschancen....man muss aber auch die Arbeit dort wollen und mögen in der Sek / Hauptschule....


    @cressi: Mit so gewagten Prognosen wäre ich sehr vorsichtig. Gleich drei unserer fertigen Gym-(Deutsch-)Reffis bewarben sich an Sek.I-Schulen und bekamen die Auskunft: entweder KEIN BEDARF - und wenn überhaupt: Dann nur als Angestellte. Gym-Refs werden auf dem Wechsel zu Sek.I-Schulen zumindest hier im Reg.Bezirk derzeit NICHT verbeamtet.
    Informationen aus 1. Hand, Gruß aus dem Wald.

  • Hej Cressi,


    ne, ich weiß nichts Genaues. So weit ich weiß, gibt es keine genauen Prognosen.
    Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit: Vor ein paar Jahren sah es - auch mit mittelmäßigen Noten und Fächern wie Deutsch - noch ganz gut aus. Zumindest haben alle, die ich kenne, eine Stelle bekommen. Vom letzten Semester weiß ich, dass die mit mittelmäßiger Note leer ausgegangen sind. Einige haben Vertretungsstellen an Grund- oder Regional- bzw. Gemeinschaftsschulen bekommen.


    Bist du noch Ref.? Schon oder bald fertig? ich bin zum Sommer fertig :)


    Gruß, Sofie

    • Offizieller Beitrag

    Mit Gym kenne ich mich nicht so aus, aber sollten denn jetzt nicht zumindest ein paar Stellen an den Gemeinschaftsschulen, die die Oberstufe genehmigt bekamen, vorhanden sein? Die brauchen ja jetzt Gymlehrer.

  • Daran hatte ich schon mal gedacht. Das könnte ne echte Chance sein, zumal ich ja auch mein Ref. an einer Gemeinschaftsschule absolviere.
    Aber danke für den Hinweis!

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuche halt seit einigen Jahren, den Kreis zu wechseln um an eine bestimmte Schule zu kommen. Die hat jetzt aber die Oberstufe genehmigt bekommen und ist erstmal dabei, Gymlehrer einzusammeln, damit das dann losgehen kann.

  • Sofie ich bin erst bald im Ref....


    durch die sehr restriktiven Zugangsbeschränkungen zum Ref hat Sh zumindest den Vorteil nicht so ein massives Bewerberangebot zu haben wie NRW....


    waldkauz: das ist äußerst merkwürdig, ich habe erst kürzlich in der Bezirksregierung (Detmold) angerufen und nachgefragt und dort wurde mir gesagt das per Einstellungserlass eine Bewerbung und Verbeamtung problemlos möglich sei....

  • Fürs Gym sieht es in den nächsten 3 Jahren fürs Gym wohl düster aus. Viele Absolventen- bei wenigen Stellen. Aber ist es denn bei den anderen Schularten auch so schlimm?
    Sek 1 ist doch solide? Sonderschule Top und bei der Grundschule haben die die Prognose auch mit eher gut angegeben. Da ist doch zumindest nicht überall alles verloren- nur Gym ist halt ein großes Problem

    Genau das meinte ich, cressi. Die Personalrätin GY kam aus NRW


    Seit ich zurückblicke: Die Grundschulstellen in NRW waren Mangelware.
    Möglicherweise gab es 2005-2010 mal eine leichte "Entspannung" (in der Zeit habe ich allerdings etwas anderes gemacht).
    Aber wenn man sich diese bunte Märchen-Prognose ("Lehrerbedarf in NRW") der Schulministerin anschaut, soll es ja nächstes Jahr (2014) total super werden - mehr GS-Stellen frei als überhaupt Bewerber vorhanden. :pfeifen:


    Ich persönlich warte ja nach wie vor auf brauchbare Konzepte der Bundesagentur für Arbeit.
    Bisher haben die gar nicht reagiert.
    Gleichwohl es mittlerweile organisierte Massenveranstaltungen gibt (z.B. im März 2013 hier in NRW), wo hunderte Referendare, die zum 1.5.2013 fertig und arbeitslos sind in den praktischen Umgang mit Jobcentern eingewiesen werden.
    Ich werde da ebenfalls (getarnt) hinfahren und mir das anhören.


    In den 80er Jahren gab es auch diese Massenarbeitslosigkeit bei Lehrern, gerade im Gymnasialbereich. Viele wurden dann entsprechend und passgenau weitergebildet und arbeiten seitdem zufrieden in angenehmen und gutbezahlten Positionen.
    Damals gab es aber noch Arbeitslosenhilfe und die gleichen Rechte bzgl. Beratung, Förderung und Qualifizierung innerhalb des SGBIII.
    Wenn absehbar ist, dass die Gymnasiallehrer in NRW in den nächsten drei Jahren zum größten Teil leer ausgehen werden, dann sollte die BA sich langsam überlegen, wie sie damit adäquat umgehen wollen.
    Denn die Misere ist:
    Beim Jobcenter sind die komplett überfordert damit. Da geht es nicht um Beratung, Förderung und Qualifizierung oder alternative Arbeitsfelder für Lehrer, um in einen Job zu kommen, von dem man auf Dauer leben kann.
    Das SGBII ist nicht so angelegt worden - weil im SGBII davon ausgegangen wurde, dass dort niemals hochqualifizierte Akademiker landen, sondern eher Berufsausgebildete, Unqualifizierte oder gar Schulabbrecher.
    Dem ist aber nicht mehr so.


    Und daher sehe ich das mit dem wenigen Geld für arbeitslose Lehrer nicht als das Hauptproblem. Miete, KK, Essen usw. werden ja bezahlt. Verhungern tut sicher niemand. Auch wenn es hart ist.
    Das Problem ist vielmehr der Einstieg in den SGBII-Sumpf und der staatlich unterstützte Verlust aller Rechte im Hinblick auf Beratung, Förderung und Qualifizierung.
    Es sei denn, man kämpft um seine Rechte ...


    Lillyfee

  • cressi, doch ich denke z.B. ernsthaft über die Schweiz nach.
    Und ich bin auch bereit, im SEK1-Bereich zu arbeiten (ich habe viele Jahre Berufserfahrung vorzuweisen usw.).. Da sehe ich gar keine Probleme.
    Allerdings muss es auch dafür Ausschreibungen geben bzw. andere Lehrämter müssen für die Bewerbung freigeschaltet sein.
    Im Mai geht es ja wieder los bei LEO ... *yippeah*


    Wenn ich evtl. so "empört" klinge, dann geht es dabei auch gar nicht unbedingt um mich.
    Denn: Wir hatten damals noch 2 Jahre Referendariat, keinen bdU. Wir wurden nicht verheizt für lau, um dann bei Hartz4 zu landen.


    Ich emfinde es vielmehr als eine Unverschämtheit, wie mit den (fertigen) Referendaren umgegangen wird.
    Erst wird das Referendariat verkürzt, in der Zeit werden sie verheizt ohne Ende, nach den 18 Monaten kommt dann das Jobcenter. :autsch:

  • Gut,


    die Schweiz ist tatschlich interessant, hohes Gehalt aber geringe Chancen auf ein tatsächlich langfristigen Job. Dafür hohe Deputate ;) ÖSterreich sucht übrigends auch....


    Ja mal abwarten wie es in der Sek 1 aussieht. Die Prognose hast du ja bereits erwähnt. Da sollte ab diesem Jahr ein Schwall an Stellen hereinbrechen ;)

  • Bunte Märchenprognose- LOL! MIt dem Überhang hatten die ja leider Recht.
    Das es dem Jobcenter heute nicht mehr um gute Arbeitsplätze geht ist aber auch bei anderen das Problem... Da kannste auch als BWLer Problemem bekommen und dich dann als selbstständiger Versicherungsmakler bewerben-true story .


    Die Prognose für die Grundschule haben die doch auf eher gut eingeschätzt auf der Internetseite. Wie handhaben die denn Leute, die schon vor längerer Zeit abgeschlossen haben? Bei dir ist das schon lange her oder irre ich mich? Wenn das mit der Unterdeckung stimmen sollte kann da ja was gehen.
    An der Tu Dortmund habe ich einen Bekannten, der das jetzt vor kurzem angefangen hat und der meint, dass es schwer ist in manche Kurse zu kommen... Weiß nicht welche, aber es kommt wohl doch noch einiges nach.


    Und um die Stellen in der sek 1 werden sich dann auch die ganzen sek2ler kloppen auch wenn es zu wenig sek1ler geben sollte. So viele Stellen können das ja auch nicht sein- werden doch bestimmt auch in der sek1 einige nachkommen oder? UNd wenn dann 400 Stellen über bleiben rettet das auch nichts wenn sich dann tatsächlich noch welche aus der Grundschule und die 2000 o.ä. sek2ler da bewerben.





  • Aber wenn man sich diese bunte Märchen-Prognose ("Lehrerbedarf in NRW") der Schulministerin anschaut, soll es ja nächstes Jahr (2014) total super werden - mehr GS-Stellen frei als überhaupt Bewerber vorhanden. :pfeifen:


    Nein, das stimmt so nicht ganz. Nach "Lehrerbedarf in NRW", p. 8, ist für das Jahr 2014 der Bedarf an Neueinstellung nur größer als die neu hinzukommenden Bewerber mit 2. Staatsexamen. In die Rechnung hinein gehören natürlich auch noch die ganzen Altbewerber, die z.B. in den Vertretungspools kreisen. Am interessantesten an der Grafik ist die rote Linie, die das Saldo zwischen Bewerbern insgesamt und dem Stellenangebot darstellt: überall, wo die rote Linie über "0" steht, ist die Bilianz positiv im Sinne des Arbeitgebers, d.h. es stehen mehr Bewerber zur Verfügung, als freie Stellen besetzt werden. Da das Saldo überall deutlich über 0 steht, ist die Einstellungssituation für Primarlehrerinnen und -lehrer kontinuierlich bescheiden. Selbst am tiefsten Punkt dieser Linie, die Prognose für 2018, bleiben 1000 Bewerber unversorgt. Danach wird die Situation kontinuierlich schlechter, denn der Haufen von Altbewerbern wird ja immer größer.


    Das Märchenhafte ist die Ankündigung des Ministeriums:

    Zitat

    Die Einstellungschancen in der Primarstufe sind aus heutiger Sicht eher gut als wie in der Veröffentlichung angegeben eingeschränkt.


    Wenn ein Überhang von immerhin 2000 bis 1000 unversorgten Bewerber PRO JAHR für das Ministerium "eher gut" sein soll, dann muss man das wohl so zur Kenntnis nehmen. Eine Begründung dafür gibt es - abgesehen von einigen bildungspolitischen Sprechblasen - jedenfalls nicht.


    Nele

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Bei dem massiven Überhang in der Sek2, der dann ja immer besteht wird es dann auch beiden anderen Schulen keine fehlenden Stellen geben- außer vielleicht spezielle beruliche Sachen. Kann man irgendwo ganz aktuelle Refzahlen sehen oder sind die unter Verschluss?

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