Lässt man Kinder in der ersten Klasse schon Gedichte auswendig lernen?

  • Hallo,


    meine Frage steht eigentlich oben...


    Vom Gefühl her würde ich sagen, dass es sicher sinnvoll sein kann - natürlich nicht in Übermaß. Aber da die Kinder noch nicht alle selber lesen können, brauchen sie dazu wohl noch ziemlich die Unterstützung der Eltern, was ja bedeuten kann, dass Kidner "fauler" Eltern keine Chance haben...


    Also, macht ihr das in der ersten Klasse schon oder doch erst später? (Ist meine erste erste Klasse...)


    LG
    Judit

  • Hallo Judit,
    ich schon wieder. Ich hab das im ersten immer freigestellt. Viele Kinder fanden das toll und haben es auch gemacht. Manchmal hab ich auch mit allen Kindern zusammen auswendig gelernt, in dem wir passende Bilder neben den Text gemalt haben. So hatten auch die Kinder eine Chance, deren Eltern nicht so die Lust hatte.

  • Ich habe das in beiden bisherigen ersten Klassen gemacht, die ich nun schon hatte und mache das auch weiterhin. Die Meinungen dürfen da auch gespalten sein, aber ich finde es nicht verwerflich in höheren Klassen ruhig auch mal ein klassisches und nicht so modernes Gedicht auswendig zu lernen. Ist für mich zum einen ein Stück Kulturgut, zum anderen finde ich es aber auch wichtig, dass die Kids hin und wieder das pure Auswendiglernen üben. Und ja, ich finde das wirklich auch heutzutage noch wichtig. Es ist schon auch eine Leistung und muss wie alles, geübt werden. Tja und sorry, aber da müssen die Eltern dann halt mal ran. Bisher hat sich niemand beschwert.
    Ich habe auch schon Bilder zu den Gedichten malen lassen, um es zu veranschaulichen. Für Klasse 1 sicher eine hilfreiche Methode.
    Ich habe den Kids immer mehrere Gedichte zur Auswahl gestellt, sodass sie auch ein klein wenig auswählen konnten.


    Lieben Gruß,


    littleStar

  • Natürlich. Ich habe auch schon Kinder im Sonderschulkindergarten Gedichte (natürlich kurze) auswendig lernen.


    Die SuS machen das ja nicht das erste Mal. Fingerspiele, Lieder oder "Kinderverse" erwerben sie doch i. d. R. schon in früher Kindheit bzw. spätestens im Kindergarten. Gedichte sind doch im Grunde (aus Kinderperspektive) auch nichts anderes, außer dass sie sich manchmal nicht reimen.

  • Unbedingt! Die Kinder lernen schon im Kindergarten welche! Die meisten lieben es, sich damit zu präsentieren. Ich finde es wichtig, Dinge auswendig zu lernen - Stichwort Merkfähigkeit.
    Außerdem kann man zu verschiedenen Anlässen z.B. Schulfeste, Elternversammlungen, Oma-Opa-Tag ... darauf zurückgreifen.

  • Ich lasse meine Erstis auch regelmäßig Gedichte auswendig lernen, meist haben wir ein "Gedicht des Monats". Die anderen haben ja schon geschrieben, dass die Kinder das bereits im Kindergarten machen.
    Was das Leseproblem betrifft, arbeite ich ebenfalls viel über Bilder - das sind gute Gedächtnisstützen. Außerdem wird das Gedicht im Unterricht ausführlich behandelt. Dort wiederholen wir es mehrmals spielerisch, so dass sich das Gedicht schon etwas einprägt. Beispielsweise machen wir Bewegungen dazu oder ich lasse die Reimwörter weg und die Kinder ergänzen sie etc.
    Unsere Monatsgedichte sind zudem recht kurz, am Anfang sogar nur Vierzeiler.


    Es ist dann tatsächlich verpflichtende Hausaufgabe, das Gedicht auswendig zu lernen. Meist aber nicht auf den nächsten Tag, sondern übers Wochenende oder so. Natürlich haben die Kinder Nachteile, wenn die Eltern das nicht mit ihnen machen - aber es zählt bei uns trotzdem als nichtgemachte Hausaufgabe, wenn die Kinder nicht üben. Ein bisschen muss man die Eltern schon in die Pflicht nehmen und ich finde, dass es gerade bei Erstklässler-Eltern wichtig ist, dass sie mit ihrem Kind mal über die Hausafgaben schauen und sie gegebenenfalls dabei unterstützen. Das müssen sie ja auch bei Lesehausaufgaben etc.
    Am ersten Elternabend besprechen wir das auch mit den Eltern.


    Gedichte auswendig lernen ist eine sehr wichtige Technik zur Schulung des Gedächtnisses und der Konzentration etc. Ich würde in keiner Jahrgangsstufe darauf verzichten.

  • Wunderbar, dann hatte ich mit meinem Gefühl recht und werden den Kleinen nächste Woche das erste Mal ein Gedicht aufgeben.


    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Und nun sag ich mal: NEIN.


    Ich denke, das kann doch nicht Aufgabe der Eltern sein. Memorieren JA, aber gemeinsam in der Schule.
    Wir lernen immer wieder kleine Gedichte, mitunter als Impuls zum neuen Buchstaben. Doch die über wir gemeisam, begleitet von Gesten/Bewegungen oder Bildern.
    Als Lahererin an einer GTVS (Ganztags...) gebe ich gar keine Hausübungen auf. Daheim wir nur gelesen, sonst nix.

  • Ich habe auch gerade eine erste Klasse und wir haben vor einigen Wochen das Gedicht "Der Schneemann auf der Straße" gelernt. Wir haben es im Grunde schon in der Schule so oft geübt (unterstützt mit Bewegungen), dass die meisten Kinder es schon konnten. Über das Wochenende war noch einmal Zeit zum Üben mit den Eltern und dann durften die Kinder (freiwillig) das Gedicht aufsagen. Es wollten eigentlich alle Kinder aufsagen, ganz Schüchterne durften es zu zweit aufsagen. Hatte auf jeden Fall auch das Gefühl, dass die Kinder das Gedichtlernen sehr mochten. :_o_)

    wir glauben, erfahrungen zu machen
    aber die erfahrungen machen uns.

  • Wir haben unsere Weihnachtsfeier mit Gedichten und Liedern gestaltet, das hat ihnen viel Spaß gemacht und schwuppdiwupp war eine ganze Stunde (!) Programm gestaltet.
    Doch wir haben das alles in der Schule geübt, da geht's wie von allein. Und manche konnten auch die Gedichte anderer Kinder mitsprechen, bzw. am Tag X für kranke Kinder einspringen.

  • Also wir haben jetzt gestern und heute das Gedicht in der Schule geübt, mit entsprechenden Bewegungen. Bin mal gespannt, welche Kinder es am Montag können!

  • Ketfesem: Darf ich fragen,welches Gedicht du genommen hast? ;)
    Ich bin auch auf der Suche nach einem für meine Erstis, bin aber bisher noch nicht fündig geworden, entweder zu lang oder vom Thema nicht passend... oder es hat mir einfach nicht gefallen ;)

  • Hab ich auch schon gemacht.
    Allerdings mussten sie es nicht Zuhause lernen, sondern wir haben es gemeinsam im Unterricht gemacht. Ich hatte dann Bilder an der Tafel, die den Text unterstützen. Wenn die Kinder danach dann trotzdem noch üben sollen, kann man die Bildergeschichte zum Gedicht als Kopie mitgeben, damit sie eine Erinnerungsstütze haben.

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