Zitiere eine Mail von heute, die keineswegs Spam ist, sondern ein wichtiges Problem anspricht, das auch im Unterricht thematisiert werden kann.
Ist die Versorgung mit Trinkwasser ein Menschenrecht und eine Staatsaufgabe oder können die 'Privaten' das besser?
Dürfen/sollen kommunale Wasserbetriebe privatisiert werden?
Letzte Woche brachte es die Sendung "Neues aus der Anstalt" auf den Punkt:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek…-der-Anstalt-vom-22012013
der Film müsste diese Woche noch in der Mediathek zu finden sein - später nicht mehr
(Ein Resultat des Medienstaatsvertrages: unerwünschte Reportagen und Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender verschwinden nach kurzer Zeit, falls sie nicht 'illegal' bei Youtube etc. hochgeladen werden)
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Wenn Sie wissen wollen, was in der weltweiten "Wasserwirtschaft" wirklich vor sich geht, dann nehmen Sie sich bitte 90 Minuten Zeit für den Film "Water Makes Money - Wie private Konzerne aus Wasser Geld machen".
Hier bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=dLaVwYjfejw
Übrigens, der Wasserkonzern Veolia will den Vertrieb dieses Films unterbinden bzw. einschränken. Am 14. Februar 2013 beginnt in Paris der Prozess des Konzerns gegen die Filmemacher. Mehr dazu gibt's hier:
http://www.watermakesmoney.com/index.php/de/der-prozess
Der Film aus dem Jahr 2010 gewinnt nun 2013 eine neue, verschärfte Aktualität, da die EU-Kommission gemeinsam mit den Wasser-Spekulanten die Wasserprivatisierung in der gesamten EU vorantreibt.
Wie schon beim klammheimlichen Verbot der Naturheilmittel (EU-Richtlinie THMPD, nachzulesen in meinen Newslettern Nr. 43 und 47 in folgender PDF:
http://www.michael-gienger.de/file_download/78
soll auch dieser Coup über die "Hintertür" erfolgen: Die Vergabe von Wasserrechten (wenn eine Lizenz abgelaufen ist) soll zukünftig über europaweite Ausschreibungen erfolgen, die schon mal € 30.000,- kosten, wie die Stuttgarter Zeitung schreibt (siehe den folgenden Link). Diese Kosten müssen wieder hereinkommen, was die finanziellen Angebote der Konzerne (die nun mitbieten dürfen) umso attraktiver macht. Da wird wohl mancher Gemeinderat schwach werden, so das Kalkül der Europapolitiker und Konzernbosse. Hier der Link zum Zeitungsartikel der Stuttgarter Zeitung: http://www.stuttgarter-zeitung…e8-9ab3-d48d2cdd324f.html
Es wird also nicht "verordnet", daß die Kommunen und Städte ihre Wasserrechte privatisieren müssen, aber es werden neue Strukturen geschaffen, die es den Konzernen ermöglichen, überall zur Stelle zu sein, wo Wasserrechte vergeben werden. Zur Stelle zu sein und mitzubieten. Was manchem leeren Stadtsäckel einen einmaligen Zuschuß verschafft, um es anschließend erst recht "trockenzulegen". Wie gesagt, da wird so mancher Gemeinderat schwach werden...
Bei den finanziell (noch) besser dastehenden Staaten sind solche groben Vorgehensweisen (noch) nicht möglich, daher wird wieder die Salami-Taktik eingesetzt: Hier eine kleine Verordnung, dort eine neue Richtlinie, da eine kleine Regelung - und den Konzernen wird der rote Teppich zur Übernahme der Wasserrechte ausgerollt.
Glücklicherweise hat die Sendung "Monitor" des WDR diese Machenschaften am 13.12.2012 ans Licht gebracht. - Sehen Sie selbst im folgenden Film. Der Beitrag beginnt bei 19 Minuten 30 Sekunden und dauert ca. 8 Minuten:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2012/1213/wasser.php5
Was können wir tun? - Mehreres: UNTERSCHREIBEN! Zum einen gibt es aktuell eine Unterschriftenaktion, um die EU zu einem besseren Kurs in Sachen Wasserwirtschaft zu bewegen. Wenn bis September 2013 mindestens eine Million EU-BürgerInnen aus mindestens 7 der 27 Mitgliedstaaten für dieses Europäische Bürgerbegehren mobilisiert werden können, MUSS sich die Europäische Kommission mit dem Anliegen des Bürgerbegehrens befassen.
Sehr gute Informationen zu diesem Bürgerbegehren bietet ATTAC:
http://ppp-irrweg.de/index.php?id=12037
Und hier der direkte Link zum Unterschreiben:
http://www.right2water.eu/de
Das Unterzeichnen dauert nur ein paar Minuten, wenn man/frau sich alles genau durchliest. Ein paar Minuten, die sich lohnen, finde ich. Ich habe gestern unterzeichnet. Unterschriftenlisten, Informationen und weitere Materialien zur Unterstützung und Verbreitung dieses Bürgerbegehrens gibt es hier:
https://ver-und-entsorgung.ver…paeisches-buergerbegehren
....
Die Bundestagsabgeordneten Ihres Wahlkreises finden Sie hier:
http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/index.jsp
BÜRGERINITIATIVEN UNTERSTÜTZEN Es gibt viele regionale Bürgerinitiativen, die sich für den Erhalt der kommunalen Wasserversorgung und gutes Trinkwasser einsetzen, wie z.B.
das Stuttgarter Wasserforum
http://www.s-wasserforum.de
der Berliner Wassertisch
http://berliner-wassertisch.net
die Wasserallianz München
http://www.wasserallianz-muenchen.de
und viele mehr (dank Internet leicht zu finden). Schauen Sie nach Bürgerinitiativen in Ihrer Nähe und unterstützen Sie diese: Durch Mitwirken, Infos verteilen, Unterschriften sammeln, finanziell. Hier erhalten Sie außerdem aktuelle Informationen über die "Wasserpolitik" in Ihrer Region.
Gutes Trinkwasser ist es wert, sich dafür zu engagieren! Im Moment ist es für uns in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch eine Selbstverständlichkeit. Sorgen wir dafür, daß es so bleibt!!!