Leseunterricht Klasse 1

  • Wie gestaltet ihr den gemeinsamen Leseunterricht? Ich bin mir sehr unsicher, ob das Vorgehen, welches ich praktiziere so in Ordnung ist. Viele Kinder können jetzt schon gut lesen . Sie lesen sich den Text
    entweder allein durch oder mit einem Partner. Manchmal lesen wir auch
    alle zusammen. Ich lese vor und alle hinterher. Oder mit verteilten Rollen. Danach sprechen wir darüber. Was ist aber mit den Kindern, die noch nicht lesen können? Sollten alle zu Hause noch einmal den Text lesen? Lernen Sie dann nicht den Text auswendig? Lasst ihr ein Kind allein vorlesen? (Dann dauert es ja meist ziemlich lange und meine ADS Kinder drehen durch...)
    (Wir haben das Löwenzahn und Pusteblume - Buch und wir haben auch jede Menge zusätzliche Leseaufgaben durch Klammerkarten, Arbeitsheft usw.)

  • Ich habe neben den Lies-mal- Heften die Kinder zuhause Texte zum Buchstaben der Woche lesen lassen. Jeden Tag ein Stückchen weiter und bin in der Freiarbeit rumgegangen und habe mir einzeln ein Stückchen vorlesen lassen. Die Kinder haben sich dafür in eine Liste für einen Wochentag eingetragen und dann bin ich entsprechend rumgegangen. Jeder musste jede Woche einmal vorlesen.
    Darüber hinaus hatte ich Lesemütter (und einen Lesevater) die mit einzelnen Kindern gelesen haben.
    Beim gemeinsamen Lesen lasse ich nun in der 2.Klasse vorlesen und kriterienbezogen Rückmeldung geben.
    Gruß

  • Hallo!


    Ich arbeite fibelunabhängig und hatte daher immer 3 differenzierte Texte zu jedem neu eingeführten Buchstaben bzw. Thema.


    An allen Tagen hatte ich eine feste Lesezeit, in der alle Kinder lesen übten, teils mit diesen Texten, teils mit anderen Lesübungen, Bücher... dabei pickte ich mir eben zum Vorlesen lassen einzelne Kinder raus.


    Nach der gemeinsamen Lesezeit durften Schüler ihr Gelesenes vorlesen, meist waren das die Kinder, die gut geübt waren. So hatte ich immer einen guten Überblick und alle sind beschäftigt!
    :top:
    TRY IT!

  • Ja, das ist eine gute Idee, die Schüler das allein Gelesene vorlesen zu lassen. Dann kann auch keiner "nur" Bilder angucken oder so tun als ob. Eine freie Lesezeit von 10min hatte ich auch schon eingeführt - himmliche Ruhe :D - war mir aber nicht sicher, ob alle wirklich lesen. Danke!

  • Hallo,
    ich habe zurzeit auch eine 1. Klasse und ich habe mir einmal in der Woche eine Lesemama eingeladen. Die Kinder freuen sich immer auf diese Mama und sie liest mit ihnen vorgegebene Aufgaben/ Texte/ Bücher. So habe ich die Möglichkeit mit den anderen individuell zu üben.
    Zudem habe ich die Kinder in Gruppe: Sonne - Mond - Sterne aufgeteilt. So weiß jedes Kind. welchen Lesestand es hat. Um differenziert arbeiten zu können, habe ich Hängeregister angeschafft und dort individuelle Leseaufgaben eingelegt. Die Kinder gehen in der Lesestunde zu ihrem Hängeordner und nehmen sich ihre Aufgabe heraus. Sie bearbeiten sie leise und mit einem Partner.
    Mit den ganz schwachen Kinder arbeite ich nach dem IntraActPlus-Konzept. Damit habe ich sehr gute Erfolge und auch die Schwächsten fangen langsam an lesen zu können.
    Alles sehr zeitintensiv, aber der Erfolg hinterher belohnt dafür.

  • Die Idee mit den individuellen Aufgaben gefällt mir auch gut. Liest du dann gar nicht gemeinsam mit der ganzen Klasse?

  • Doch wir lesen auch so gemeinsam im Unterricht. Wir haben eine Fibel und da bekommen die Kinder Leseaufgaben, z.B. sollen sie innerhalb einer vorgegebenen Zeit versuchen den Text zu lesen und wenn möglich flüssig. Kinder, die nicht bzw. nur wenig lesen können erhalten in dieser Zeit auch die Möglichkeit sich einzelne Textzeilen zu erschließen - natürlich viel, viel weniger Text als der Rest der Klasse - oder mit ihren individuellen Lesetexten zu arbeiten. Anschließend lesen wir vor. Ich teile den Text immer so ein, dass möglichst alle lesen. Es macht dabei nix, wenn einzelne Stellen doppelt oder sogar dreifach gelesen werden.


    Ich arbeite auch viel mit Silbenpuzzles. Jeden Tag zum Beginn erarbeiten wir uns einzelne Wörter und schreiben Sie in Silben (zweifarbig mit dem Silbenstift) in das Heft. Die Kinder sind sehr stolz, wenn sie die Wörter legen, lesen und schreiben können. Damit sie die Wörter auch richtig schreiben, klatschen wir sie gemeinsam und jemand buchstabiert. Ich schreibe die Wörter an die Tafel und die Kinder kontrollieren, ob sie diese auch so gelegt haben und schreiben sie anschließend ab.


    Ich muss sagen, seit Beginn des Schuljahres im September, haben die Kinder schon viel gelernt und es kommt auch immer auf die Kinder und die Klasse an, welche Methode die richtige ist. Vieles hört sich immer gut an, ist aber für die eigene Klasse unbrauchbar. Jeder lernt anders. Probier es einfach mal aus, womit du und die Kinder klarkommen. Nur wenn du selbst hinter der Methode stehst, stehen auch die Kinder dahinter. :)

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