Kunst Lehramt

  • Hallo,


    ich hoffe hier endlich einige hilfreiche Antworten zu finden.


    Ich möchte gerne Kunst(und Geschichte) auf Lehramt studieren. Dass das Studium nicht mit der Schule vergleichbar ist, das ist mir klar. Doch konnte ich bis jetzt nicht wirklich herausfinden auf was ich mich da einstellen muss. Wie sieht z. B eine Klausur in dem Bereich aus, muss man viel auswendiglernen oder nicht? Habe gehört, dass man viele, fast schon philosophische, Texte lesen muss. Inwiefern stimmt das? Natürlich habe ich mir schon die Modulbeschreibungen angesehen aber so wirklich weitergekommen bin ich damit nicht.


    Bin einfach sehr unsicher und hoffe, dass mir hier einer weiterhelfen kann. :)

  • ist von BL zu BL unterschiedlich. In SH fand ich das Geschichtsstudium sehr trocken (lateinische Quellen studieren etc.). Auswendiglernen mussten wir auch viel, das mag aber in Hessen anders sein.
    Und auf "viele, fast schon philosophische, Texte" musst du dich wohl einstellen, wenn du eine Geisteswissenschaft studieren willst :)

  • Ich habe Lehramt Kunst in Berlin studiert, dort gab es Klausuren nur im Examen (war zwar im Studium sehr angenehm, hat aber zu sehr viel Druck im Examen geführt, weil man keine Übung hatte und seine eigenen Fähigkeiten nur schwer einschätzen konnte... ), was dir jetzt natürlich auch nichts hilft.... Während des Studiums gab es im theoretischen Teil vor allem immer wieder Referate etc. vorzubereiten. Die "fast schon philosophischen" Texte findet man in der Tat bei den Kunsthistorikern bzw. auch Künstler selbst schrieben und schreiben immer wieder mal "Kryptisches" (manche mehr, manche weniger, ich muss auch zugeben, dass ich an einzelnen gescheitert bin), damit muss man sich dann durchaus auseinandersetzen. Auswendiglernen musste ich für die Prüfungen vor allem Namen, Daten, Fakten aber entscheidend ist doch, die Informationen zu verstehen, verschiedenste Quellen zu verknüpfen und das Wissen dann anzuwenden. In den Prüfungen mussten wir vor allem zu vorgelegtem Bildmaterial schreiben/sprechen, wozu zum einen die Erläuterung des Entstehungshintergrundes gehörte, aber die Interpretation des konkreten Kunstwerkes. Die Kombination mit Geschichte ist aber sicherlich günstig, weil du da dann schon eine Menge Hintergrundwissen hast, welches sich der "einfache Kunststudent" erst mühsam aneignen muss.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Danke für die Antworten, hat mir sehr weiter geholfen :)


    Mein Problem war stets, dass ich keinen blassen Schimmer hatte wie ich mir das Studium vorstellen kann und das macht einem doch ziemlich Angst. Da hast du mich um einiges weiter gebracht icke :).


    Da nun geklärt ist, dass besagte,,philosophische Texte,, Bestandteil des Studiums sind, wüsste ich noch gern inwiefern man sich genau damit auseinandersetzen muss.


    Ich muss zugeben, mit Interpretation hatte ich es noch nie so wirklich, aber weniger weil mir nichts einfällt sondern weil es einfach meist an passendem Vokabular mangelte. Kann man diese Defizite beheben oder meint ihr das ist ein Grund von einem Kunst(Lehramt) Studium abzusehen?



    Vorab Danke :)

  • Auseinandersetzen ganz schlicht im Sinne von: lesen, versuchen es zu verstehen und auch mal eine eigene Meinung dazu entwickeln. Die Fachbegriffe eignet man sich dabei schon an, zumal es ja auch eine Menge leichter verständlicher Literatur gibt, über die man gut in einzelne Themen einsteigen kann. Je mehr man dann über ein Thema liest und sich mit anderen austauscht, desto mehr verknüpft es sich und desto besser versteht man dann auch kompliziertere Texte. Wenn du also grundsätzlich Interesse an Kunst hast, dann ist das Fehlen von Fachvokabular erstmal noch kein Hinderungsgrund...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Die "fast schon philosophischen" Texte findet man in der Tat bei den Kunsthistorikern bzw. auch Künstler selbst schrieben und schreiben immer wieder mal "Kryptisches" (manche mehr, manche weniger, ich muss auch zugeben, dass ich an einzelnen gescheitert bin), damit muss man sich dann durchaus auseinandersetzen.


    Naja so ganz ohne geht es nicht. :)


    Am Anfang erscheint einem in der Tat einiges unverständlich. Davon bitte nicht geirren lassen. Nachfragen! Es kann auch Spaß machen. Auf welches Lehramt möchtest zu studieren? Wenn es GYM ist, möchtest du ja später auch niveauvollen Unterricht machen und nicht nur den Schülern aus Wikipedia zitieren. *g*


    Anfangs ist an der Uni vieles fremd. Die Profs nehmen auch gerne wenig Rücksicht auf die Studenten, so meine Erfahrung. Da muss man durch und sich reinfransen.


    Ich hatte in Kunst eher immer das Problem, das Gefühl zu haben, dass ein roter Faden fehlt. Soll heißen: Jeder Prof hatte sein Steckepferd und die Bedürfnisse der Studenten bzw. erst recht der zukünftigen Lehrer waren egal. Ich hatte den Eindruck in einem dunkeln Raum zu sein, in dem ab und an jemand eine Glühbirne anknipste, so dass man einen Ausschnitt sah, aber niemals das Gesamte. Verstand der Prof nicht......


    Du wirst außerdem sehen, dass in den von dir gewählten Fächern an der Uni dir bisher fremde Aspekte hinzukommen.


    Ansonsten stimme ich all dem zu, was icke geschrieben hat.


    Grüße
    Raket-O-Katz

  • Ich hatte in Kunst eher immer das Problem, das Gefühl zu haben, dass ein roter Faden fehlt. Soll heißen: Jeder Prof hatte sein Steckepferd und die Bedürfnisse der Studenten bzw. erst recht der zukünftigen Lehrer waren egal. Ich hatte den Eindruck in einem dunkeln Raum zu sein, in dem ab und an jemand eine Glühbirne anknipste, so dass man einen Ausschnitt sah, aber niemals das Gesamte. Verstand der Prof nicht......


    Das ist das wesentliche Ziel beim Studium einer Geisteswissenschaft - man muss seinen eigenen roten Faden durch die Sache finden und seine eigene, wissenschaftlich fundierte Sichtweise auf die conditio humana finden. Der "Stoff", den man "lernen" kann, verliert an Bedeutung.


    Nele

  • Also ich möchte Kunst auf Lehramt Real/Hauptschule studieren. Ich hätte das auch gerne auf Gym gemacht aber da hat es bezüglich des Zweitfachs einige Problemchen gegeben, so musste ich auf oben gennantes ausweichen. Aber das finde ich auch nicht schilmm.


    Mich würde noch interessieren wie der praktische Teil des Studiums so aufgebaut ist und auch ob ihr auch eine Eignungsprüfung machen musstet. Wenn ja, wie verlief diese bei euch, wie waren die Professoren und worauf haben sie bei der Mappe so wert gelegt?

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