Notenschrittrechner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ihr Lieben,
    ich weiß ja nicht, ob Ihr es überhaupt gebrauchen könnt,
    aber ich als absoluter Mathetrottel hab mich immer schwer mit der Punkteverteilung bei den Klausuren getan, deshalb hat mein Freund für mich folgendes programmiert:
    <pre>www.nsrechner.de.vu </pre>


    Ich persönlich finds sehr hilfreich!
    Liebe Grüße,
    Hermine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Shopgirl,
    du hast recht, das Ding braucht leider wirklich lange zum Laden- bei uns in der Schule ist das auch ärgerlich.
    Hat wohl was mit Java zu tun- aber mein Freund meint, da kann er selbst nix machen.
    Da ist schon was.... Hast du ein Modem?
    Lg, Hermine

  • Gute Idee, werde beim nächsten Mal direkt ausprobieren. Schade habe letzte Woche erst eine Arbeit korrigieren müssen, habe jetzt nachträglich alles eingegeben, FAST die gleiche Aufteilung, ging nur viel schneller.


    Grüße, Maya

  • Genial! Auch ich gehöre zu den Mathetrotteln und finde dieses Programm einfach eine super Idee. an deinen Freund!

  • Wobei man die Notenstufung schon kritisch hinterfragen und nicht einfach so übernehmen sollte.....
    Je nach Schwelleneingabe können da nämlich happige Noten rauskommen. Und ob es pädagogisch richtig ist, die Berechnung unhinterfragt dem Programm zu überlassen, sei auch dahingestellt.


    Die Gesamtzahl der Punkte - z.B. 20 wird beim Schwellenwert für die Note 4 gesplittet. Darüber gibt es mehr Punkte pro Note, darunter weniger. Da spielt nicht mal mehr Herr-Gauss-hab-ihn-selig eine Rolle....
    Extremes Beispiel: Wird als Schwellenwert 60 eingegeben, sieht die Stufung folgendermaßen aus:
    Note - Punkte
    1 - 20
    2 - 17,5
    3 - 15,5
    4 - 13,5
    5 - 11,5
    6 - 5,5


    Dies zeigt, dass ein Schüler, der immerhin mehr als 1/4 musste, bereits die Note 6 erhält, ein Schüler, der mehr als die Hälfte wusste, hat die Note mangelhaft.
    Der Notenrechner muss schon mit Bedacht mit Zahlen "gefüttert" werden.....


    Selbst bei einem Schwellenwert von 40% wird die Notenskala nicht ausgeschöpft, auch hier bleibt ein "Bodensatz" von 3,5 Punkten, was bedeutet, dass der Schüler, der ja doch etwas wusste und sich - zumindest ein wenig - bemüht hat-, trotzdem die 6 um die Ohren bekommt - genauso wie einer, der das leere Blatt abgibt..


    Und auch hier ist die Punkte-Schrittweite nicht konstant, sondern ist im Bereich zwischen 4 und 6 jeweils um 25% stärker abgestuft als im "oberen Bereich.


    Wie ich mittlerweile im Forum gelesen habe, gibt es ja scheinbar ein paar Bundesländer, in denen nur volle Noten (ohne +/-) verteilt werden dürfen ... da freue ich mich doch, dass ich in Ba-Wü differenzierter benoten darf. Den Notenrechner kann man m.E. jedenfalls nur in diesen "seltsamen" Bundesländern einsetzen - und selbst da halte ich diese Notenskala für fragwürdig und u.U. anfechtbar.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo alias,
    der Notenschrittrechner ist nicht dazu gedacht, die komplette Arbeit eines Lehrers zu tun- und die Punkteverteilung sollte nicht unreflektiert übernommen werden, da gebe ich dir Recht. Es ging auch nur darum, überhaupt etwas Hilfe bei der Punktevergabe zu haben- wenn man mal einen Anhaltspunkt hat, ist es wesentlich leichter, die Punkte zu verteilen. (Dass ein Schüler, der mehr als die Hälfte wusste, bei einem Schwellenwert von 60% eine 5 kriegt, ist aber doch logisch, oder? Schließlich steht oben drüber: " Tragen Sie in das Feld den Schwellenwert ein, bei dem es gerade noch eine 4 geben soll"- und ob es nach unten "mehr Luft" gibt, ist von Schule zu Schule verschieden) Und wieso sollte dieses Vorgehen anfechtbar sein, als ein Notenschritt, den der Lehrer im Kopf ausrechnet und sich dabei evtl. um 1 oder 0,5 Punkte verrechnet?
    Was mich allerdings wundert bzw. etwas stört ist, dass die strengere Benotung (die man übrigens durch den Schwellenwert einstellen kann), die hier bei uns als normal gilt, als "seltsam" angesehen wird- obwohl dieses "seltsame" Bundesland in den Test immer mit am besten abschneidet.
    (Bin normalerweise keine Lokalpatriotin, aber sowas nervt wirklich!)
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Nun könnten wir natürlich in eine Diskussion einsteigen, wie hoch die Übergangsquoten an die Gymnasien in den Bundesländern jeweils sind - und wie viele qualifizierte "Gastarbeiter" Bayern importieren muss, weil ihr an den Gyms fleißig Elitebildung betreibt und das Fußvolk raussiebt.... das dann mit Abi aus den "schlechten" Bundesländern rüberwandert und eure Wirtschaft ankurbelt :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Och schade, jetzt habe ich gerade eine Klassenarbeit fertig korrigiert und wollte das hier mal anwenden, aber irgendwie funktionniert der Rechner bei mir nicht mehr.
    Liegt's an mir oder meinem Computer?

  • Hallo!


    Ist es nicht unverantwortlich, ein Programm anzuwenden, das man selbst nicht durchschaut ?


    Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man als GymnasiallehrerIn so "mathetrottelich" ist, keine Punkteverteilung bei klassenarbeiten selbst vornehmen zu können.
    Wo ist da die geforderte Allgemeinbildung ("Reife") des eigenen Abiturs?


    Jede Punke-/Notenverteilung sollte vom Lehrer bei jeder Arbeit sehr gut durchdacht werden - und nicht vom fachfremden außerschulischen Freund programmiert sein.


    Ich kann die sich entblösende Begeisterung mehrerer "Autorinnen" für dieses Vorgehen nur fassungslos lesen!
    Die Anonymität hat für viele doch ihre Vorteile.


    Viele Grüße nach München und Speyer, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    gemo schrieb am 23.05.2005 21:25:
    Hallo!


    Ist es nicht unverantwortlich, ein Programm anzuwenden, das man selbst nicht durchschaut ?


    [IRONIE AN] Warum sitzen wir dann vor dem PC und benutzen den IE, Netscape, Mozilla oder ein anderes Programm zum surfen? Damit sollten wir schnellstens aufhören, wir durchschauen doch das Programm nicht.
    Achja, ab heute schreib ich meine Arbeitsblätter auch nur noch per Hand. Da ich Word oft nicht nachvollziehen kann, nutze ich es lieber nicht mehr. [IRONIE AUS]


    Was eine Argumentation...


  • Armer gemo! Warum immer gleich so beleidigend in der Anonymität? Sieh's doch mal locker ... Manchmal habe ich das Gefühl, du suchst eine Möglichkeit zum Frustrationsabbau. Wenn ich dir helfen kann... immer wieder gerne!

  • Gemo hat- wie schon oft - sehr überspitzt (und leider beleidigend) formuliert, aber ich stimme dem Kern seiner Aussage zu:
    Als Lehrer muss man sich das Notenprogramm schon genau dahingehend anschauen, welche Notenstufung und -spreizung dieses benutzt, bevor man ein derartiges Werkzeug für die eigene Beurteilung übernimmt.


    Falls so ein Programm einem "schrägen Algorithmus" folgt, vergibt es bei einer 20-Punkte-Wertung ab 5 Punkten nur noch 3/4 oder schlechter..... :rolleyes: oder produziert einen dicken "Gausschen Haufen". Da handelt man sich nicht nur schulrechtlichen Ärger ein, sondern tut auch den den Kindern Unrecht.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich habe den Notenschrittrechner ausprobiert und finde ihn sehr einfach zu bedienen.
    Allerdings weiß ich nicht, welchen Schwellwert man angeben muss.
    Woher bekommt man diese Schwellwerte?


    Ein Beispiel:
    Mein Sohn Fabian schrieb letzte Woche eine Klassenarbeit in Sachkunde 3.Klasse zum Thema "Hunde".
    Die Gesamtpunktzahl war 35.
    Davon hat er leider nur 28 erreicht und von seiner Klassenlehrerin dafür eine "drei" bekommen.
    Laut diesem Notenschrittrechner hätte er aber dafür eine "zwei" bekommen können.
    Nach welchen Maßstäben zensieren denn die Grundschullehrer eigentlich?

  • Jedenfalls nicht nach diesem Notenschrittrechner


    Die verwendete Notenskala und Spreizung liegt im pädagogischen Ermessen des Lehrers. Er muss allerdings für ALLE Kinder DIESELBE Skala anwenden.


    Du hast ein Anrecht darauf, die verwendete Notenskala zu erfahren. In Ba-Wü steht das im "Transparenzerlass".

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Also ich habe mir von der Klassenlehrerin den Bewertungsmaßstab für die dritte Klasse geben lassen.


    ab 96% gibt es eine eins
    ab 85% eine zwei
    ab 65% eine drei
    ab 50% eine vier
    ab 25% eine fünf
    und bis 25% eine sechs


    Da spuckt der Notenschrittrechner natürlich andere Zahlen aus,
    aber entscheidend ist ja das System der jeweiligen Lehrer.


    Mir kommt diese Bewertung sehr streng vor. Kann das sein?


  • Das ähnelt zunächst einmal der Verteilung, die ich in der Erwachsenenbildung verwende: &gt;94% = eins; &gt;84% = zwei; &gt;69% = drei; &gt;50% = vier; &gt;10% = fünf.


    Zu solchen Punkteberechnungen muss man allerdings eine ganze Menge sagen. Erstens gebe ich Gemo (trotz seines unnötig beleidigenden Tonfalls) ebenso wie "alias" Recht - wer sich als Lehrer in seinen Beurteilungen auf technische Hilfsmittel verlässt, ohne diese oder die ihnen zugrunde liegenden Prinzipien zu verstehen, der handelt absolut unverantwortlich! Ein Computer ist kein Zaubermittel, das auf Knopfdruck Entscheidungen abnimmt - da kann zu folgenschweren Fehlgriffen kommen.


    Zweitens überkommt mich, so wie ich die Beiträge hier lese, wieder das ungute Gefühl, das ich immer habe, wenn im schulischen Kontext mit Statistiken umgegangen wird. Wie im Alltag sehr oft zu beobachten, wird von einigen Schreibern unwillkürlich vorausgesetzt, dass eine in sich sinnvolle Punkteskala auch automatisch "gerechte" weil "objektive" Bewertungsresultate produziert. Das ist aber nicht der Fall, denn die Punkteskala wäre nur dann von positivem Aussagewert, wenn die Punkte auf eine von subjektiven Einflüssen unabhängige Art und Weise zustandekommen. Das ist aber nicht so.


    Erstens entscheidet der Lehrer subjektiv darüber, welche Aufgaben er als "schwierig" und welche er als "leicht" empfindet und belohnt die korrekte Lösung mit einer ebenso subjektiv eingesetzten Anzahl von Punkten. Zweitens ist die Bewertung durch den Lehrer - sieht man einmal von geschlossenen Aufgabenformen ab - auch subjektiv. Wieweit lässt er implizite Aussagen als korrekte Antwort gelten oder nicht? Es kann bei willkürlicher Aufgabenstellung dazu kommen, dass von 30 Punkten 5 sehr einfach, 10 mittelschwer und 15 sehr schwer zu erringen sind - womit die gleichmäßige Wahrscheinlichkeit, Punkte zu erringen, die bei einer nach der gaussschen Normalverteilung angelegten Punkteskale vorausgesetzt wird, nicht mehr gegeben ist! Der Leistungsunterschied zwischen einer 3 und einer 4 ganz also u.U viel größer sein als der zwischen einer 1 und einer 2.


    Da kommen einfach eine ganze Menge Unsicherheiten ins Spiel, die, wenn man die Aufgaben ohne genaue Überlegung stellt, eine noch so sorgfältig austarierte Punkteskala zu einer reinen Willkürverteilung macht.


    Besonders dramatisch empfinde ich das in der Praxis beim sogenannten "Fehlerquotienten". Der FQ wird mit der beliebten Formel "Fehler mal 100 durch Wörterzahl" berechnet, beschreibt also die prozentuale Fehlerhäufigkeit. Um ein Beispiel zu nennen: wer an meiner Schule im Fach Englisch im GK der H-Phase (12./13. Klasse) einen FQ von 3,0 hat, der bekommt dafür eine Sprachbewertung von 2- angerechnet. Aber was heißt das denn eigentlich? Da sich der FQ aus Wörtern ermittelt, bedeutet das, dass bei einer Textlänge von 200 Wörtern 6 Wörter falsch sind. Aber die Fehler werden ja nicht nach Wörtern angestrichen, sondern nach Worten - ein ganzer Satz kann ein Ausdrucksfehler sein, aber auch eine Phrase von 3 Wörtern Länge. Eine grammatische Konstruktion von 3 Wörtern Länge kann ebenso ein Grammatikfehler sein wie eine falsche Konjugation von einem Wort Länge. Aber auch hier greift wieder die Subjektivität des Lehrers: streiche ich einen Ausdrucksfehler an oder sehe ich einen Grammatik- und einen Wortfehler? Wenn ich dann beobachte, dass Fachkonferenzen um 0,1%-Schritte feilschen, dann überkommt mich ein leichtes Grausen. Schon die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei der Korrektur eines Klassensatzes Klausuren 0,1% der Fehler übersehe, oder dass sich der Schüler beim Wörterzählen schlicht und einfach verzählt, ist so groß, dass eine so kleine Schrittweite ohne Aussagewert ist. Um das ganze deutlich zu machen, 1% in einem Text von 200 Wörtern sind zwei Wörter! Nehmen wir an, der Schüler verzählt sich bei einer Arbeit von 250 Wörtern Länge um fünf Wörter. Des weiteren will es der Zufall, das sich der Schüler in zwei "kurzen" Ausdrücken vertut. Außerdem bewerte ich einen Grammatik- und einen Wortfehler anstelle eines Ausdrucksfehlers. Dazu kommen noch ein paar "unstrittige" Fehler. Dann haben wir zwei Ergebnisse:


    1) 12 Fehler * 100 / 245 Wörter = 4,9
    2) 9 Fehler * 100 / 250 Wörter = 3,6


    Im ersten Fall wird das Ergebnis mit 4+ bwertet, im zweiten Fall mit einer glatten 3 - darüber sollte man mal wirklich nachdenken!


    Um es einmal klarzustellen: ich sage nicht, dass man auf Notenskalen verzichten soll. Wir alle brauchen die schon aus arbeitsökonomischen Gründen, damit wir Prüfungen in vertretbarer Zeit bewerten können. Aber das kann nur der erste Anhalt sein, die eigentliche und abschließende Bewertung muss auf der pädagogischen Einschätzung des Lehrers beruhen - das ist eine "softe" Einschätzung. Das professionelle Selbstbewußtsein müssen wir als Lehrer schon aufbringen...


    Als Lehrer muss man einfach sehr viel rechnen. "Mathetrottel" ist keine Ausrede, da muss man sich die Grundlagen eben aneignen. Habe ich als ehemaliger Historiker und Literaturwissenschaftler ja schließlich auch... :)


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Für alle, die es doch als Unterstützung brauchen können- auf
    www. nsrechner.de.vu gibt es die neue Version des Notenschrittrechners mit äquidistanten und nicht-äquidistanten Möglichkeiten.
    Wer sich lieber selbt den Kopf zerbricht, kann das gerne tun, aber bis jetzt ist er an ein paar bayerischen Schulen schon mit Begeisterung herangezogen worden.



    Liebe Grüße, Hermine

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