edit vom Mod: mal wieder eine ausgelagerte Zankerei / Klugsch***rei (aus diesem Thread: Wir arbeiten zu langsam )
Meine Zweitklässler sind auch fast alle eher leistungsschwach im Bereich Mathematik und einiges aus dem 1. Schuljahr saß noch nicht so gut (habe die Klasse erst im Sommer übernommen) und wir sind auch nicht weiter als ihr.
Lieber weniger und das dafür verstanden als einfach durchzupreschen und es hapert dann an den Grundlagen.
Problem ist dann doch aber, dass die (in der speziellen Klasse vllt wenigen) leistungsstarken Schüler dadurch deutlich hinter dem zurückhängen, was sie eigentlich könnten. Dies merkt man dann spätestens beim Übertritt ans Gymnasium, weil einfach viel weniger geschafft wurde, als es im Zeitplan der Bildungsstandards vorgesehen war, weil zugunsten der zukünftigen Haupt- und Realschüler das Tempo enorm gedrosselt wurde.
Bei der Variante auf die 2/3 schwachen Schüler Rücksicht zu nehmen und im Stoff eben nicht alles zu schaffen oder einfach sehr langsam und kleinschrittig zu arbeiten, entscheidet man sich also bewusst gute Chancen für die zukünftigen Haupt- und Realschüler an deren weiterführenden Schulen zu schaffen und dafür notgedrungen den Gymnasialkindern einen schwierigeren Start zu bescheren.
Bei einer alternativen Variante, also sich an der Leistungsspitze im Tempo zu orientieren und dabei eben zu riskieren, dass ein paar der schlechteren Schüler den "Anschluss" verlieren, man aber dafür (für die guten Schüler) die Bildungsstandards erfüllt und deren Potential ausschöpft, würde man genau anders herum den Gymnasialkinder zu einem guten Start an ihrer weiterführenden Schule verhelfen auf Kosten der schwachen Schüler.
Es ist sicherlich ein Drahtseilakt beide Konzepte auszubalancieren, Binnendifferenzierung mag auch einen Teil auffangen, doch wird es immer so sein, dass bei einem einer so heterogenen Ausgangsgruppe nicht alle optimal gefördert werden können und man Schwerpunkte setzen muss.
Wie ich von ganz vielen Kollegen am Gymnasium gehört habe, wäre der Appell an die Grundschulen, sich wieder stärker auf die leistungsstarken Schüler zu konzentrieren, da anscheinend meistens (wie ja auch in den vorliegenden Beispielen) zu deren Ungunsten das Tempo gedrosselt wird, was man dann an der relativen Kompetenzlosigkeit der neuesten Generationen beobachtet.
Man gewinnt den Eindruck, es wird mehr Wert darauf gelegt, dass zumindest gewisse Basiskompetenzen bei allen gesichert sind, als, dass die wirklich guten Schüler voll gefördert werden.
Es scheint der Glaube vorzuherrschen: "Naja, die Guten könnens ja eh schon, zumindest die basics, da brauche ich nicht an die Grenzen gehen und mich kümmern."
Die Guten laufen dann einfach so mit und bleiben immer unter ihrem Potential.
Fußt die Wahl des Konzepts (Förderung der Leistungsfähigen versus Sicherung der basalen Kompetenzen) einfach auf der Anzahl der Kinder der jeweiligen Gruppe, so sind die Leistunsfähigen meist benachteiligt. Denn es ist nun einmal so, dass die begabten Kinder in der zahlenmässigen Minderheit sind und der Großteil der Kinder eben recht schwach oder zumindest nur durchschnittlich.
Es müsste die Möglichkeit geben bereits an der Grundschule die Klassen zu separieren, dass die Guten ein hohes Tempo vorgesetzt bekommen und die Schwachen eben ein langsames. Man braucht einfach homogenere Klassen.
Auch ich habe das bereits gemerkt, dass manche meiner Mitschüler damals an der Grundschule nicht einmal lesen konnten bevor sie in die Schule kamen und gar jeden Buchstaben mühsam lernen musste. Was haben wir Guten uns damals gelangweilt und was war das für eine unnötig verschwendete Zeit, in der man viel viel mehr hätte lernen können!