(Bilder)buch zum Thema Sündenbock/ Ausgrenzung o.ä.

  • Ich bin auf der Suche nach einem Buch, dass ich in der 3. KLasse einsetzen kann. Ich würde es wohl gerne vorlesen, daher sollte es nicht zu lang sein.


    Hintergrund ist, dass ich ein Kind habe, das seit der ersten KLasse im Sozialverhalten auffällig ist. Er provoziert und ärgert gern und eigentlich ständig (teilweise sogar im Unterricht). Der Junge lässt sich selber auch sehr leicht provozieren, fährt sehr schnell aus der Haut, wird dabei feuerrot im Gesicht und hält dann auch mit diversen Ausdrücken nicht mehr hinter dem Berg. Er drängt, tritt und schreit die anderen an und ist sich hinterher keiner Schuld bewußt. Gespräche prallen meistens an ihm ab. Jeden Freitag ist er Gesprächsthema im Klassenrat, die anderen Kinder sind zunehmend genervt. Die Eltern befinden sich mit ihm in Erziehungsberatung. Die Beraterin ist begeistert von der guten Erziehung und dem tadellosen Verhalten des Jungen (ihr gegenüber, nicht den 20 Kindern in seiner Klasse).
    Bis jetzt gab es Höhen und Tiefen und die Höhen brachten oftmals alle Kinder wieder runter, bis zum nächsten Tief. Es war also händelbar.
    Seit den Herbstferien allerdings kochen sich die Spannungen in meiner Klasse sehr hoch, so dass ich nun täglich mit Eltern und Schulleiter im Gespräch über dieses Kind bin. Nun ist die Mutter auch noch seit dem Sommer pädagogische Mitarbeiterin bei uns in der Schule und wir sehen unter anderem ihren "Status" gefährdet. Weiterhin haben sich die anderen Kinder, wahrscheinlich auch durch Zureden derer Eltern, so darauf versteift, dass der Junge mittlerweile Sündenbock für alles ist. Ist irgendwas los, war es immer L.! Selbst an dem Tag wo er krank war, haben die Kinder behauptet, dass L. mit dem Streit angefangen hat. Kurz vor den Ferien gab es dann ein Gespräch zwischen Schulleitung, Eltern und mir, in dem wir festlegten, dass wir (Schulleiter und ich) in der ersten Woche nach den Ferien mit der Klasse ein Sozialtraining (Lions Quest?) machen wollen (Idee des Schulleiters). Funktioniert das nicht, holen wir uns einen Mediator ins Haus. Das Kind aus der Klasse nehmen scheidet für die Schulleitung aus, weil es wie ein Schuldeingeständnis aussehen würde. Wobei ich diesen Schritt immernoch nicht ganz ad akta gelegt habe.


    Ich möchte mit dem Buch in die Thematik einsteigen. Der Schulleiter hatte an "Irgendwie anders" gedacht. Gibt es noch etwas, was mehr den Sündenbock- Faktor anspricht?

  • Ich würde es wohl gerne vorlesen, daher sollte es nicht zu lang sein.


    Also in einer dritten Klasse sollten die Kinder das mit Lesen schon selber können.


    Der Junge lässt sich selber auch sehr leicht provozieren, fährt sehr schnell aus der Haut, wird dabei feuerrot im Gesicht und hält dann auch mit diversen Ausdrücken nicht mehr hinter dem Berg. Er drängt, tritt und schreit die anderen an und ist sich hinterher keiner Schuld bewußt. Gespräche prallen meistens an ihm ab.


    Welche Disziplinarmaßnahmen sind an deiner Schule vorgesehen?


    Das Kind aus der Klasse nehmen scheidet für die Schulleitung aus, weil es wie ein Schuldeingeständnis aussehen würde.


    Wenn alles andere nicht funktioniert muss man halt zu äußerer Differenzierung greifen. Das ist kein Schuldeingeständnis, sondern eine Maßnahme, die zum einen einen geordneten Lernprozess in der Klasse ermöglicht, zum anderen den betreffenden Schüler vor Ausgrenzung/Mobbing schützt.
    Außerdem... was ist das für eine Einstellung der Schulleitung dir und deiner Arbeit gegenüber?!?! Weil sie das Gesicht nicht verlieren möchte sollst du dich bei deiner Arbeit aufreiben?


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    • Offizieller Beitrag


    Also in einer dritten Klasse sollten die Kinder das mit Lesen schon selber können.

    Können ja, aber sie bekommen trotzdem noch vorgelesen. Zumal sicher nicht 25 Bilderbücher zum selber Lesen vorliegen... Und was sollte dagegen sprechen?

  • Können ja, aber sie bekommen trotzdem noch vorgelesen. Zumal sicher nicht 25 Bilderbücher zum selber Lesen vorliegen... Und was sollte dagegen sprechen?


    Ja genau, zum einen kann und möchte ich nicht 25 Bücher anschaffen und bei mir wird immer noch regelmäßig vorgelesen. Außerdem möchte ich nicht die ganze Woche mit dem Buch zubringen, sondern es als Einstieg in die Thematik nutzen.

  • Mir fällt da das Buch "die Vogelbande" ein, es geht um Ausgrenzung / Mobbing. Im Buch befinden sich auch Tipps zur für die Lehrperson. Ich habs mit 4. Klässlern gemacht und es war für die Kinder sehr eindrücklich.

  • Es gibt manchmal Theater vor Ort, die das Thema aufgreifen. Finanzieren lassen sie sich dann evt. über die örtliche Sparkasse. Hast du schon mal geschaut, ob es so etwas auch in deiner Nähe gibt? In der Klasse meines Sohnes wurde so ein PRojekt aufgegriffen. Es gab gute Rückmeldungen. Außerdem war es wohl ein Vorteil, weil jemand von außen kam.


    flip

Werbung