Gewerkschaft: Erst beitreten, wenn man sie braucht?!

  • Hallo zusammen,


    ich arbeite momentan als Krankheitsvertretung und überlege gerade, ob ich einer Gewerkschaft beitreten soll. Allerdings schrecken mich die Beiträge (auch wenn sie sich am aktuellen Gehalt bemessen) momentan irgendwie ab. Falls ich jetzt betreten würde, hätte ich in ca. einem Monat auch schon direkt ein Anliegen. Meint ihr, mir würde da dann weitergeholfen werden? Ich weiß natürlich, dass es nicht toll ist, wenn man einer Gewerkschaft erst beitritt, wenn man sie braucht. Aber spricht irgendetwas Konkretes dagegen? Oder muss man erst soundsolange Mitglied sein, bevor etwas für einen getan wird?


    Danke für eure Hilfe!

  • Ob man so lange Mitglied sein muss, hängt ein bisschen davon ab, was du möchtest.
    Rechtsberatung z.B. habe ich sofort bekommen.


    Bisher hat mich der Beitrag nie abgeschreckt, weil ich als Student (auch wenn eben Stelle als Lehrer) nur 2,50 Euro bezahlt habe, das wird jetzt evtl. anders. Aber das lasse ich auf mich zukommen, denn bisher hat sie mir schon oft weiter geholfen und das auch sofort.

  • M. E. spricht nichts dagegen, einer Gewerkschaft erst dann beizutreten, wenn man sie braucht. Dafür ist doch eine Gewerkschaft da. Und oft wird man ja erst, wenn es ein Problem oder einen Notstand gibt, auf die Notwendigkeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren, aufmerksam.
    Ich würde mich dennoch vorher erkundigen, ob du mit der politischen Tendenz der Gewerkschaft übereinstimmst, denn m.E. ist eine Gewerkschaft im Bereich Bildung und Erziehung mehr als eine Arbeitnehmervertretung. Das ist aber meine ganz persönlich Meinung und wird keinesfalls von irgendeiner Gewerkschaft offiziell verlangt oder gar überprüft. Die sind in der Regel froh über jedes Mitglied ;)
    Ruf doch einfach mal bei der Gewerkschaft an oder geh vorbei und schildere dein Problem. Die GEW - für anderen Verbände kann ich nicht sprechen, das weiß ich nicht - ist nicht wie bspw. der Mieterbund organisiert, sondern berät zum Beispiel auch Nicht-Mitglieder.
    Ich finde den Beitrag der GEW nicht besonders hoch übrigens.
    Viel Erfolg!
    Sofie

  • Ich würde an deiner Stelle jetzt direkt beitreten. Ist doch in Ordnung, wenn du dann auch bald ein Anliegen hast. Wenn dir dann gut weitergeholfen wird, würdest du doch vermutlich auch länger Mitglied bleiben.
    Ich wurde auch schon gut beraten (und bin dann in Zuge dessen eingetreten, was auch eine gute Entscheidung war. Ich hatte vorher immer mal überlegt, es aber dann doch nicht gemacht. Im Nachhinein wäre ich lieber schon früher eingetreten).

  • M. E. spricht nichts dagegen, einer Gewerkschaft erst dann beizutreten, wenn man sie braucht. Dafür ist doch eine Gewerkschaft da.


    Nein, dafür ist eine Gewerkschaft nicht da. Eine Gewerkschaft ist kein Dienstleistungsunternehmen sondern ein Zusammenschluss von Arbeitnehmern zur Wahrung ihrer Interessen gegenüber dem Arbeitgeber, primär und eigentlich in Verhandlungen und Arbeitskämpfen, was nur durch einen starken Schulterschluss und enge Solidarität gelingen kann.


    Nele

  • Zitat

    Für Rechtsschutz der GEW gibt es keine "Wartefrist" wie bei privaten Rechtsschutzversicherungen. Der Rechtsschutz beginnt mit dem Tag, an dem der Eintritt in die GEW wirksam wird, allerdings darf das Ereignis, aus dem der Rechtsfall resultiert, nicht vor dem Eintritt in die GEW liegen.



    http://www.gew-hessen.de/index.php?id=504

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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