Wie viel Klassenlehrer Stunden findet ihr okay?

  • Hallo,
    ich wollte einfach mal hier rumfragen, wie viel Stunden ihr eure Klasse habt, und ob ihr gern noch ein paar Stunden hättet.
    Ich habe meine Klasse 13 Stunden die Woche, bin damit aber nicht zufrieden :(
    An meiner letzen Schule letztes Jahr hatte ich meine Klasse 18 Stunden die Woche. Ich hätte gern noch so 3 Stunden mehr also 16 Stunden mit der Klasse.
    Ich habe sie Montags 3 Stunden, Dienstags 2 Stunden, Mittwochs 0 Stunden, Donnerstags 4 Stunden und Freitag 4 Stunden.


    Grüße Katrin

  • Hallo,


    ich gebe 14 Stunden in meiner eigenen Klasse und finde das okay. Ich hatte schon eine Klassenführung mit zehn Stunden in der eigenen Klasse und auch das ließ sich einrichten.
    Da ich selber den Stundenplan mache, weiß ich, auf wie viele Kriterien geachtet werden muss und dass man es nie allen Recht machen kann.
    Diese Tendenz von Klassenlehrerinnen, möglichst viele Stunden in der eigenen Klasse unterrichten zu wollen, ist weit verbreitet.
    Nicht immer ist das für die Klasse sinnvoll und vor allem ist es nicht immer realisierbar.
    An der Förderschule mag das jedoch noch einmal ganz anders sein, als in unserem Grundschulsystem.


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,


    wieso sollte es nicht sinnvoll sein, möglichst viele Stunden in der eigenen Klasse zu unterrichten? Nur so macht das Klassenlehrerprinzip an Grundschulen doch Sinn! Ziel ist doch u.a. ein fächerübergreifendes Arbeiten, was ich mit Fachlehrerunterricht kaum realisieren kann. Dazu kommt der ganze Orga-Kram, den man als Klassenleitung hat.


    Gruß
    Melo

  • Nur so macht das Klassenlehrerprinzip an Grundschulen doch Sinn!


    Macht es das denn in dieser Form überhaupt?
    Grundsätzlich gibt es sicher gute Argumente dafür, dass der Klassenlehrer jeden Tag in seiner Klasse präsent ist, aber ich habe schon das Gefühl, dass das Prinzip in den Grundschulen in den letzten Jahren völlig übersteigert wird und das eher zu Lasten der Schüler geht. Vor allem in zwei Punkten:
    1. Vorbereitung auf die weiterführende Schule - die Schüler werden bis Ende Klasse 4 daran gewöhnt sich sehr auf eine einzelne Bezugsperson zu verlassen und Anfang Klasse 5 kommt dann der Bruch mit 8 bis 10 unterschiedlichen Fachlehrern (was sich an einer weiterführenden Schule kaum vermeiden lässt). Das ist aber das kleinere Problem, die meisten Schüler kommen relativ schnell ganz gut damit klar, gravierender ist in meinen Augen.
    2. Das Klassenlehrerprinzip ist an vielen Grundschulen inzwischen wichtiger als die fachliche Qualifikation des Lehrers. Das merke ich insbesondere in Mathe ganz massiv (in Niedersachsen müssen GHRler nur eines der Langfächer studieren), Anfang Klasse 4 habe ich immer wieder Schüler in der Klasse, die Verfahren und Schreibweisen eingetrichtert bekommen haben, die zweifelhaft, bis hin zu mathematisch falsch sind, offensichtlich, weil dem Lehrer da selber das mathematische Verständnis und der Blick auf eine verünftige fachliche Basis für die folgenden Schuljahre gefehlt hat.
    In den Kurzfächern mag das gehen (in Physik zB habe ich kein Problem damit, dass den Sachkundeunterricht vorher jemand gemacht hat, der kein technisches Verständnis hatte, da fange ich eh von Null an). Aber in den Langfächern sollte zumindest in Klasse 3 und 4 die fachliche Qualifikation wichtiger sein als die Stunde 14 bis 17 auch noch beim Klassenlehrer zu haben.

  • Ich find grundsätzlich das Klassenlehrerprinzip auch gut vor allem wegen der fächerübergreifenden Arbeit, aber moebius Argumente kann ich nachvollziehen und teilen. Außerdem möchte ich noch anfügen, dass -auch wenn man nicht für den Krankheitsfall planen sollte - es im Falle des Fehlens der KL diese Klasse mit vielen Klstunden sehr reinreißt mit Vertretungen. Da ist dann etwas Kontinuität zumindest mit ein, zwei Fachlehrerinnen ganz gut...

    • Offizieller Beitrag

    Nun ja, das Prinzip existiert aber - auch auf dem Papier! Und, wie ich finde, zu Recht. Die Grundschule ist nicht grundsätzlich als Zulieferbetrieb der weiterführenden Schule zu sehen. Warum soll sich immer die Grundschule nach der weiterführenden Schule richten und Dinge einüben, weil die da dann eben "so sind". Aber diese Diskussion hatten wir schon öfter, und sie hat zu keinem Ergebnis geführt.

  • stellen sich diese Frage nicht auch KiTas, wenn es um die zukünftigen Erstklässler geht?


    Der Vergleich hinkt, da sich die Grundschule auf die Vielfalt der Kinder, die in die Schule kommt, eingestellt hat und gezwungenermaßen stark differenzieren muss.
    Meine Erfahrungen mit weiterführender Schule ist da eine andere.


    Aber Moebius hat Recht, die Qualität der Ausbildung in Niedersachsen oder der Mangel an Ausbildung in Mathe in der Grundschule ist ein Problem.
    Nicht aber das Klassenlehrerprinzip. Selbst nach dem Fachlehrerprinzip würde der Matheunterricht nicht besser werden, das es schlicht zu wenig gibt,
    die Mathe in der Ausbildung wählen.

  • In "meiner" aktuellen Klasse (1. Schuljahr) habe ich 11 Stunden (davon eine Stunde JeKi und zwei Förderstunden). Ich bin dabei die inoffizielle Klassenleitung (offiziell "Co-Klassenleitung").
    Die offizielle Klassenlehrerin ist mit 8 Stunden drin (kommissarische Schulleitung an Nachbarschule), davon ein paar Teamstunden mit der künftigen offiziellen Klassenlehrerin (weil sie öfter wegen Schulleitungsgedöns ausfällt).
    Die Kinder haben momentan regelmäßig fünf verschiedene Lehrkräfte im Stundenplan und bei Vertretungssituationen lernen sie auch noch andere kennen.


    Ich hatte ein paar Mal die Situation, dass einzelne Kinder mich fragten: "Warum bist du nicht unsere Lehrerin?" (was ich mich auch regelmäßig frage) oder Kinder aus anderen Klassen: "Warum ist denn Frau Soundso deren Lehrerin und nicht du?"
    Meistens habe ich erklärt, dass ich doch auch "ihre" Lehrerin und ganz oft bei ihnen sei. 100%ig zufrieden waren sie mit der Antwort nicht, aber es hat für den Moment einfach gereicht, weil ich ja nun mal für sie da bin.
    Als ein Kind dies in dieser Woche wieder einmal fragte, meinte ein anderes Kind der Klasse total zufrieden zu ihm: "Frau Nenenra ist doch unsere Lehrerin! Und Frau Soundso auch! Und Frau XYZ auch."
    Es macht ihnen bisher wenig bis nichts aus drei (Klassen)lehrerinnen zu haben.


    Ich persönlich hätte schon lieber mehr Stunden in der Klasse oder zumindest mehr als eine am Tag (Mi-Fr habe ich nur eine Stunde in der Klasse), denn z.B. durch den ganzen organisatorischen Kram oder aktuell zur Weihnachtszeit durch unsere Adventsrunden geht schon viel Zeit drauf. Und bis sie dann z.B. ihr Mathebuch herausgeholt haben, können sie es schon fast wieder wegpacken. Ich beneide schon die Kolleginnen ein wenig, die 14 Stunden aufwärts in ihren Klassen haben (und dadurch auch einfach flexibler sind).
    Klar bekommen die Kinder auf der weiterführenden Schule viele Fachlehrer, aber es ist ja nicht so (zumindest nicht an den Schulen, an denen ich bisher war), dass sie an der Grundschule gar keine Fachlehrer haben. Im Gegenteil, an meiner aktuellen Schule ist es gang und gäbe, dass neben der Klassenlehrerin mindestens zwei weitere Lehrkräfte mit drin sind (oft kommen die Kinder sogar mit mehr in Kontakt).

  • Hallo,
    bei uns ist es auch Gang und Gäbe, dass die Schüler ab dem 1. Schuljahr mehrere Lehrkräfte haben und viel Fachunterricht. Ich habe eine Klassenleitung im 1. Schuljahr und erteile dort von meinen 14 Stunden momentan 10 Stunden. Im letzten Jahr hatte ich ein 2. Schuljahr und habe dort nur 6 Stunden erteilt, da eine LAA den Matheunterricht als BDU übernommen hat. Im Jahr davor habe ich als Klassenleitung 8 Stunden in meiner 1. Klasse erteilt.
    Ich finde das auch eine eher unzufriedene Situation und sehe auch, dass die Schüler an Schulen, die mehr Klassenlehrerunterricht haben, viel weiter im Mathebuch sind als wir. Das liegt einfach daran, dass bei uns für Adventsgeschichten, Adventskalender, Geburtstagfeiern.... immer Mathe und Deutsch "draufgeht". An anderen Schulen wird diese Zeit eher von Musik, Kunst, Religion oder ähnlichem abgeknappst.
    Viele Grüße
    Alema

  • Ich finde das auch eine eher unzufriedene Situation und sehe auch, dass die Schüler an Schulen, die mehr Klassenlehrerunterricht haben, viel weiter im Mathebuch sind als wir. Das liegt einfach daran, dass bei uns für Adventsgeschichten, Adventskalender, Geburtstagfeiern.... immer Mathe und Deutsch "draufgeht". An anderen Schulen wird diese Zeit eher von Musik, Kunst, Religion oder ähnlichem abgeknappst.


    Genau das Problem habe ich mit meiner Parallelkollegin, die nur in ihrer Klasse unterrichtet. Ich habe versucht in Mathe mit ihr Schritt zu halten, aber das geht einfach nicht. Inzwischen ist sie im Mathebuch schon etwa 15 Seiten und zwei Themen weiter. Ich schaffe das einfach zeitlich nicht (und will es auch eigentlich gar nicht, weil ich einen ganz anderen Unterrichtsstil habe) mitzuhalten, obwohl ich schon hier und da mal eine Kunststunde "draufgehen" lasse (sie aber auch, wodurch ich gar nur ohne Rücksicht auf Verluste mithalten könnte)...

  • Ich danke euch für eure Antworten! Das ist ja echt Krass, das Teilweise Klassenlehrer von euch nur die Klasse 8 Stunden hat. Das wäre mir persönlich echt zu wenig. Ich bin ja schon mit 13 Stunden sehr genervt. Da geht Montag meistens schon die ersten 2 Stunden weg, durch das ganze Organisatorische Zeugs. Dann Freitags mache ich immer so einen Wochenrückblick und einen Wochenausblick. Also habe ich wenig Zeit, für die Fächer, die ich in der Klasse unterrichte, das sind Deutsch, Mathe und WZG. Ich habe noch 13 Fachstunden. Aber es macht ja auch ganz viel aus, ob man eine Oberstufen Klasse hat, oder eine Mittelstufen Klasse (was ich bis jetzt immer hatte, außer dies Schuljahr)!


    Lg Katrin

  • ich finde, man sollte nach klassenstufe differenzieren.
    in klasse 1/2 ist es wichtig, dass die klassenlehrerin viele stunden drin ist (mindestens 15), damit erst mal ein roter faden hineinkommt (tragisch ist es dann natürlich, wenn die lehrerin für längere zeit ausfällt). ab klasse 3 kann/soll ein hauptfach abgegeben werden und nebenfächer auch zunehmen, damit die kinder sich an mehrfache lehrerwechsel gewöhnen.


    wir haben die schule&co-ausbildung absolviert, können diese lernarrangements aber nicht konsequent umsetzen, wenn wir nur 2 stunden pro tag in unserer klasse sind und die noch nicht einmal am stück.


    ich persönlich hätte auch in meiner 4 gern mehr als meine 12 stunden, weil man dann einfach flexibler ist und besser hin- und herschieben kann. dann wird halt mal 'ne doppelstunde deutsch gemacht und am nächsten tag dafür eine stunde mathe und eine stunde geometrie.

  • Bei uns ist es normalerweise so, dass wir alle Stunden in der eigenen Klasse haben.
    Nur in der 1. und 2. kämen wir so nicht auf eine volle Lehrverpflichtung und halten noch ein paar Stunden in anderen Klassen.

  • Ich hatte bisher immer 16-18 Stunden in der eigenen Klasse (Jg. 1/2) und fand das prima.
    Man ist einfach viel flexibler und kann sich auch mal den Luxus regelmäßiger Adventsstunden o.ä. leisten.
    Eine zeitlang hatte ich mal eine vorübergehende Klassenleitung mit 7 Stunden - total lächerlich.
    Da halte ich gar nichts von. Mindestens 14 Stunden sollten es m.E. schon sein.

  • So pauschal finde ich kann man das nicht sagen.
    Ich habe momentan 13 Stunden in meiner Klasse (1/2) und finde das zu wenig (5 der Stunden sind zudem Teilerstunden, da sehe ich also jeweils nur die Hälfte der Kinder). Durch Orga-Kram, Geburtstagsfeiern, Singen, Klären von Streitigkeiten, Klassenrat, Erzählkreise, Gottesdienst, jegliche Sondertermine wie Verkehrspolizistenbesuch, Lesungen etc. geht mir viel Zeit verloren, die ich eigentlich für Mathe oder Deutsch bräucht (mache Mathe, Deutsch und Kunst bei meinen).
    Außerdem finde ich es sehr ungünstig, wenn die Kleinen 6 verschiedene LehrerInnen haben. Das ist einfach zuviel.
    Ich habe auch schon mal mit einer Kollegin zusammen eine Klasse im Team geführt (sie mit 14 Stunden als Klassenlehrerin, ich mit dem Rest) und das ging dann auch prima (da hatten wir allerdings die Fächer auch anders aufgeteilt).
    Ich würde zum Beispiel gerne ganz anders und noch viel offener arbeiten, aber durch die Taktung im 45 Minuten Rhythmus und dadurch, dass ich nie auch nur eine komplette Doppelstunde die gesamte Klasse am Stück habe, geht das so momentan einfach nicht.
    Das mit der Qualifikation kann ich schon verstehen - gerade in Mathe und Deutsch (wobei ich eigentlich finde, dass einfach alle GrundschulleherInnen darin richtig ausgebildet werden müssten), aber daran liegt es bei mir z.B. nicht. Ich bin auch für Fächer qualifiziert, die andere KollegInnen in meiner Klasse unterrichten.

  • Ich bin auch Förderschulllehrerin und bin *tätä* 28 Stunden in meiner Klasse... 4 davon werden von anderen unterrichtet, aber ich-bin-da.

  • Ich bin 23 Stunden in meiner Klasse und finde das grundsätzlich sehr schön, weil dadurch eine gewisse Ruhe in den aufgeregten Haufen kommt und man viel Spielraum hat. Etwas schade finde ich, dass ich PCB unterrichte und da nicht wirklich so fit bin - da wäre besserer Unterricht möglich.

  • Ich komme auf 15 Stunden in meiner Klasse, von denen 2 meine LAA unterrichtet und ich "nur" dabei bin. Mehr geht trotz voller Stelle nicht, denn ich bin außerdem Fachlehrerin für Englisch, Schwimmen und Religion in anderen Klassen. Leider geht es vielen meiner Kollegen so, dass sie nur wenig Stunden in der eigenen Klasse haben (wobei ich mich über 15 Stunden nicht beschweren kann).

  • Ich habe 15 Stunden in meiner Klasse und bin zufrieden. Mehr könnten es auch gar nicht sein, weil im zweiten Hauptfach bei uns immer jemand anderes die Stunden macht (wegen objektivität und so). Meine Kollegin hat also Mathe und eine Stunde Musik bei mir in der Klasse und ich alles andere.

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