Introvertiert / extrovertiert

  • Hallo zusammen,




    ich verfolge gerade in einem anderen Forum ein interessantes Thema. Dort schreibt eine Person, sie sei sehr introvertiert und aufgrund dessen recht unglücklich. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass die besagte Person in einem sozialen Beruf arbeitet (in welchem genau, erfährt man allerdings nicht). Ein anderer Forumsteilnehmer meinte daraufhin, dass die Themeneröffnerin mit ihrer Introvertiertheit in einem sozialen Beruf schlecht aufgehoben und der Burnout vorprogrammiert wäre.



    Ich würde über dieses Thema gerne hier en wenig weiterdiskutieren. Seid ihr auch der Meinung, dass der Lehrerberuf nur von extroviertierten Menschen ausgeübt werden sollte? Könnt ihr von euch selbst klar sagen, ob ihr eher introvertiert oder eher extrovertiert seid? Welche guten / schlechten Erfahrungen habt ihr mit eurer Introvertiertheit /Extrovertiertheit im Berufsleben gemacht?
    Mich selbst könnte ich übrigens nicht eindeutig zuordnen. Auf einer Skala von 1 (sehr introvertiert) bis 10 (sehr extrovertiert) würde ich mich vielleicht bei 4 einordnen....




    Freue mich auf eure Antworten.

  • Hallo, spannend...
    wenn ich mich an deiner Skala orientiere würde ich mich selbst bei 8 einordnen, die andere Lehrerin, die meine Klasse hauptsächlich unterrichtet eher auch so bei 4 . Genau das finde ich für die Kinder wichtig und gut, dass sie eine Mischung aus Lehrertypen udn auch aus Verhaltenstypen haben,d ie sie unterrichten. Denn die Kinder sind ja auch bunt gemischt und so kommt jeder mit einem anderen Typ Mensch/ einem anderen Lehrer besser klar. Wir haben eine Kollegin, die würde ich auf deiner Skala bei 10 (oder sogar 11 :D) einordnen und über siehabe ich shcon oft gedacht (ohne sie kränken zu wollen), dass es für ruhige Kinder in ihrem Unterricht echt anstrengend sein muss...

  • Ich denke, ich würde mich auf der Mitte der Skala einordnen. Bevor ich Lehrerin wurde, war ich eher eine 4, durch den Job wurde ich zur 5/6. Man muss in diesem Beruf schon etwas von seiner Persönlichkeit zeigen, denn sonst ist man nicht wirklich authentisch bzw. glaubwürdig. Von daher denke ich, dass eine sehr introvertierte Persönlichkeit vielleicht Probleme haben könnte, sich dieser Anforderung zu stellen (bzw. es könnte anstrengend für sie werden).
    Eine zu extrovertierte Persönlichkeit, die sehr zur Selbstdarstellung oder zum Überschwänglichen neigt, hätte aber eventuell ebenfalls Probleme. Denn auch die Schüler möchten in ihrer Person angenommen und gesehen werden - nicht nur der Lehrer sollte glänzen.


    Somit finde ich, dass wie so oft die goldene Mitte sinnvoll ist. Nicht zu verschlossen, aber auch nicht zu überschäumend bekommt den Kindern bestimmt gut.


    Generell gilt aber - wichtig ist, dass ich als Lehrer echt und mit mir im Reinen bin. Wenn dies bei dem einen etwas introvertierter und bei dem nächsten etwas extrovertierter ausfällt, ist das halb so schlimm. Menschen sind nun einmal verschieden. Viel anstrengender für Lehrer und Schüler ist es aber, wenn sich der Mensch, der vor ihnen steht, verstellen oder verbiegen muss. Das führt - denke ich - schneller zum Burnout als der Grad der Introvertiertheit/Extrovertiertheit.

  • Lesenswert:
    http://www.theatlantic.com/mag…or-your-introvert/302696/


    Nach dieser Sichtweise holen sich Introvertiete ihre Bestätigung von innen, Extrovertierte von außen. Schüchternen Introvertierten geht es gut, nicht schüchternen ebenfalls. Die schüchternen Extrovertierten, die sind die Unglücklichen. (Einigkeit über die Definition von intro-/extrovertiert gibt es nicht.) Selbst dieses Modell ist noch sehr einfach, vermute ich.


    Privat bin ich introvertiert und zurückhaltend, eine 1-2. Beruflich bin ich laut und vermutlich in der Mitte, 5.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

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