Aus dem Handelsblatt:
„Als fair würde ich keinen Versicherer bezeichnen“
Beatrix Hüller war Sachbearbeiterin in einer Versicherung. Sie musste Invaliden und Kranken systematisch Leistungen verweigern. Heute ist sie Anwältin und erklärt, wie Versicherer tricksen und Kunden an ihr Geld kommen.
Frau Hüller, Sie haben bei einer Versicherung gearbeitet und Geld ausgezahlt, wenn ein Versicherter berufsunfähig wurde oder einen Unfall hatte. War das eine schöne Aufgabe?
Das klingt zumindest so. Ich bin als junge Akademikerin angetreten mit dem hehren Ziel, Leuten zu helfen. Relativ schnell habe ich jedoch festgestellt, dass dies nicht meine Aufgabe war.
Sondern?
Meine Aufgabe war eher, Leistungen nicht auszuzahlen oder möglichst lang hinaus zu zögern.
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... manchmal frage ich mich, warum sich die Leute überhaupt noch versichern. Ich habe persönlich daher keine Berufsunfähigkeits-Versicherung, keine Unfall- und auch keine Lebensversicherung. Weil ich mir denke: Im Ernstfall zahlen die sowieso nicht.
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Quelle: http://www.handelsblatt.com/fi…eite-all/7485070-all.html
Wenn selbst eine in Versicherungsfragen kompetente Anwältin und langjährig beschäftigte im System Versicherung vor Berufsunfähigkeitsversicherungen warnt, frage ich mich, was den deutschen Michel immer wieder dazu anspornt, sich wider besseren Wissens einen solchen Klotz ans Bein zu binden? Ist die Sehnsucht nach Sicherheit so sehr verankert in Michels deutscher Brust?