Wie sinnvoll ist BiWi ?

  • Hallo liebe Leute :)
    tschuldigung, dass ich mich einfach so ins Ref Forum einschleiche, aber sonst sieht es wohl niemand von euch. :zungeraus:
    Ich studiere im ersten Semester Biologie und Sport für GymGe und arbeite gerade an einem Vortrag, der sich mit der Frage beschäftigt, wie sinnvoll das Fach Bildungswissenschaften im Lehramtsstudium ist.
    Jetzt klickt bitte nicht alle gleich wieder weg, ich weiß, dass man als Refi eigentlich keine Zeit für sowas hat, aber es wäre sehr cool, wenn ihr mit jeweils ein paar Worten die paar Fragen beantworten könntet die ich gleich stelle. Das ganze dauert wirklich nur ein paar Minuten, leider hatten die Refis in meiner alten Schule offenbar zu viel Stress um sich mit mir zu unterhalten :engel:
    Also hier sind die Fragen und ich wäre für wenigstens 1-2 Antworten sehr dankbar! Das Thema könnte für euch auch interessant sein (ich kann mir schon vorstellen wie manche Antworten aussehen werden :D )


    1: Daten: Name, Schule, Fächer (optional, oder per PN wäre super!)
    2: An welcher Uni wurde das Studium absolviert?
    3: Wie lange bist du schon im Referendariat?
    4: Wie hast du das Fach BiWi/ Erziehungswissenschaften im Studium erlebt? (herausfordernd? Viel oder wenig gelernt?)
    Hattest du damals das Gefühl gut auf den Beruf vorbereitet worden zu sein?
    5: Wie hast du den Übergang vom Studium zur Praxis erlebt?
    Entspricht das Referendariat bisher den Erwartungen des Studiums?
    Würdest du aus heutiger Sicht sagen, dass du gut auf den Beruf vorbereitet worden bist, oder war das Ref. ein "Sprung ins kalte Wasser"?
    6: Wenn ja, wie hast du den Praxisschock bewältigt?
    7: Haben deine Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht?
    8: Wie bewertest du dieses Zitat? "Teachers teach as they were taught, not as they were taught to teach"


    Vielen Dank an diejenigen, die sich ein paar Minuten Zeit nehmen können, es ist für einen guten Zweck ! :D


    Gruß,
    marie

    • Offizieller Beitrag

    Ist dein Referat (ich hoffe, es ist nicht _wirklich_ ein Vortrag) tatsächlich so angelegt, dass du Menschen in dieser Form befragst?
    Da du im ersten Semester studierst, hast du vermutlich noch nie wirklich gelernt, das zu machen, aber was wirst du denn von diesen Antworten für Schlüsse ziehen?


    Ich halte die Fragestellung für absolut verkehrt und hoffe, du hast sie nur falsch verstanden und sie wurde nicht einfach so von einem Dozenten vergeben, das würde echt nicht mein derzeitiges Bild der Uni verbessern.


    1: Daten: Name, Schule, Fächer (optional, oder per PN wäre super!)


    Gymnasiallehramt, Geistes- und Sozialwissenschaften


    2: An welcher Uni wurde das Studium absolviert?


    Rheinland-Pfalz, altes System mit Staatsexamen ohne modularisierten Bildungswissenschaften


    3: Wie lange bist du schon im Referendariat?


    3 Monate


    4: Wie hast du das Fach BiWi/ Erziehungswissenschaften im Studium erlebt? (herausfordernd? Viel oder wenig gelernt?)


    Anders als 90% der Mitstudierende habe ich nicht die ganze Zeit rumgejammert, wie sinnlos das Ganze sei, habe aber versucht, möglichst viel von der Wissenschaft mitzunehmen und oft erst Semester danach im Praktikum oder in einem anderen Seminar AhAh-Verknüpfungseffekte gehabt. Gemerkt, wie alles einen Sinn ergibt.
    Dieser Effekt ist meiner Meinung nach nie im 1. Semester zu haben. Auch nicht in den "Fachwissenschaften". (Auch Erziehungswissenschaft, Soziologie, Psychologie... sind Fachwissenschaften)


    Hattest du damals das Gefühl gut auf den Beruf vorbereitet worden zu sein?


    Ja, weil ich Wissen erwarb.
    Wenn ich Kochrezepte à la "Wenn das Kind dir "Du Schl%&§ zuruft, antwortest du xy" oder "die Lektion 8a wirst du immer mit stummem Impuls anfangen" erwartet hätte, hätte ich eine Erzieherinausbildung gemacht, wo ich eine praktische Ausbildung bekommen hätte und keine wissenschaftliche.


    5: Wie hast du den Übergang vom Studium zur Praxis erlebt?


    problemlos, habe aber auch etwas anderes gemacht, und dann Vertretungsverträge angenommen, bevor ich jetzt ins Ref kam.


    Entspricht das Referendariat bisher den Erwartungen des Studiums?


    Das Referendariat ist ein Teil der Ausbildung, also eine verschärfte intensive Version der Schule. Ja, es ist in etwa meinen Erwartungen und Befürchtungen entsprechend.


    Würdest du aus heutiger Sicht sagen, dass du gut auf den Beruf vorbereitet worden bist, oder war das Ref. ein "Sprung ins kalte Wasser"?


    Ja, "trotz" altem Studium mit pädagogischem Begleitstudium und keinen Bildungswissenschaften weiß ich, dass ich so gut vorbereitet wurde, wie eine _wissenschaftliche_ Ausbildung vorbereiten konnte. Allerdings habe ich in dem Fach auch links und rechts geguckt, viel gelesen und nicht die Scheine schnell abgesessen, indem ich auch noch jammerte, wie sehr mir die Pädagogik von meinen "richtigen" Fächern abhielt.


    6: Wenn ja, wie hast du den Praxisschock bewältigt?


    ich habe Freunde.


    7: Haben deine Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Erste Lektion des Refs: untereinander spricht man nicht über Probleme.


    8: Wie bewertest du dieses Zitat? "Teachers teach as they were taught, not as they were taught to teach"


    unprofessionelle LehrerInnen tun das vielleicht.
    oder glaubst du: "Bäcker backen Brot wie Mama es in der Küche gemacht hat und nicht, wie sie es in der Ausbildung gelernt haben"?
    Wenn es so wäre, würden wir ganz anders unterrichten...


    Chili


    PS: Such dir aber einen anderen Zugang zur Thematik.
    Ideen: Welche Kompetenzen sollen LehrerInnen im Alltag haben (Schulgesetz, Ausbildungsverordnung vom Vorbereitungsdienst)? Welche werden im Studium ausgebildet? (Ausbildungsverordnung des Studiums, Modulhandbuch)
    Unterschied Theorie / Praxis (Bsp. Ärtze sind nicht im ersten Semester am Patientenschnibbeln... Sie lernen erstmal, wie der Körper aufgebaut ist, bevor sie mich stechen dürfen...

  • Verstehe deine Aufregung nicht, chilipaprika. Du weißt doch gar nicht, wie mariechen ihr irh Referat aufbauen will/wird. Und natürlich sind Referate in der Uni in der Regel wie Vorträge aufgebaut (zumindest war es bei mir so).
    Und was ist denn an Mariechens Fragen so schlimm? Meine Güte, es ist ein Referat im 1. Semester und keine Doktorarbeit... :autsch:


    1: Daten: Name, Schule, Fächer (optional, oder per PN wäre super!)
    Referendarin an eine Gemneinschaftsschule mit Oberstufe (eigentlich Gymnasium LA)


    2: An welcher Uni wurde das Studium absolviert?
    Kiel


    3: Wie lange bist du schon im Referendariat?
    ein knappes Jahr


    4: Wie hast du das Fach BiWi/ Erziehungswissenschaften im Studium erlebt? (herausfordernd? Viel oder wenig gelernt?)
    Ich fand es interessant aber deutlich zu wenig - vom Umfang her - und zu wenig auf schulische Pädagogik abgestimmt.


    Hattest du damals das Gefühl gut auf den Beruf vorbereitet worden zu sein?


    5: Wie hast du den Übergang vom Studium zur Praxis erlebt?
    qualvoll ;)


    Entspricht das Referendariat bisher den Erwartungen des Studiums?
    des Studiums? Verstehe ich nicht ganz... M. E wird im Studium nicht auf den Lehrerberuf vorbereitet (zumindes Gym LA), insofern werden auch keine Erwartungen geschürt. Es ist, finde ich, wesentlich anstrengender, als ich gedacht hätte. Oberstufe läuft gut, aber mit den unteren Klassen habe ich teilweise Probleme.


    Würdest du aus heutiger Sicht sagen, dass du gut auf den Beruf vorbereitet worden bist, oder war das Ref. ein "Sprung ins kalte Wasser"?
    1. Frage: nö, 2. Frage: ja
    Ich glaube durch ein besseres, praxisnäheres Studium könnten ein Teil der Probleme verhindert werden.
    Viele Sachen lernt man aber wahrscheinlich nur in der Praxis.


    6: Wenn ja, wie hast du den Praxisschock bewältigt?
    bisher noch gar nicht ;)


    7: Haben deine Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht?
    ja, fast alle, mit denen ich darüber geredet habe, haben ähnliche Erfahrungen gemacht - sowohl Mitreferendare wie auch (ältere) Kollegen.


    8: Wie bewertest du dieses Zitat? "Teachers teach as they were taught, not as they were taught to teach"
    hm... ein fundiertes Fachwissen ist (v.a. für die Oberstufe) unglaublich wichtig. Aber auf den Unterricht in der Sek I bin ich m.E. null komma null durch das Studium vorbereitet worden.

    • Offizieller Beitrag

    Verstehe deine Aufregung nicht, chilipaprika. Du weißt doch gar nicht, wie mariechen ihr irh Referat aufbauen will/wird. Und natürlich sind Referate in der Uni in der Regel wie Vorträge aufgebaut (zumindest war es bei mir so).
    Und was ist denn an Mariechens Fragen so schlimm? Meine Güte, es ist ein Referat im 1. Semester und keine Doktorarbeit... :autsch:


    Irgendwie habe ich mich nicht aufgeregt, sondern versucht, darauf hinzuweisen, dass meiner Meinung nach keine Methode bzw. kein Ziel in den Fragen ist.
    Wenn ich in Sport ein Referat über Weitsprung machen würde, würde ich (ich...) nicht 3 Menschen fragen, wie weit sie springen, sondern anders vorgehen.


    Meiner Meinung nach ist es auch einer der Gründe, warum die Bildungswissenschaften so sehr im Verruf sind. In sehr vielen Lehramtsseminaren wird ohne Methodik gearbeitet (wofür die Studierenden nichts können) bzw. keiner gibt sich Mühe ("Ist ja nur BiWi, da kann man labern.."), wofür wir widerum alle was können.
    und wenn die TE jetzt einen theoretischen Teil in ihrem Referat hat, glaube ich nicht, dass diese Umfrage sinnvoll ist. Aber meiner Meinung nach ist es eh ein Problem der Fragestellung. Was ist denn das für ein Seminar bzw. einen Dozenten, der seinen ErstsemesterInnen die Aufgabe nach der Sinnhaftigkeit ihres Pflichtstudienfachs gibt.


    Chili

  • hey,
    danke für die Antworten!
    Also erstmal: Ich bin in die Gruppe für dieses Thema in meinem BiWi Seminar zugeteilt worden, das Thema stand schon kommt nicht von mir, der Dozent fand es aber soweit ich weiss gut. Außer euch Refis wurden Professoren und Lehrer ähnliche Fragen gestellt. Das Thema ist entstanden, weil im Seminar öfter über den Sinn der Inhalte und Aufgaben diskutiert wurde und außerdem ist es ja eine weit verbreitete Ansicht, dass Referendare eher unvorbereitet nach dem Studium in den Unterricht stolpern. Die Interviews werden mit einer Studie verglichen, die ähnliche Fragen stellt (genaueres weiß ich nicht, da dieser Teil von jmd. anderem vorgestellt wird). Und ja, es ist eine kleines "Gruppenprojekt", mit genauen Begriffsdefinitionen habe ich mich nicht befasst ;)


    Also eure Antworten finde ich schön, vielleicht will ja noch jemand was schreiben.


    Gruß,
    marie

  • Wenn ich Kochrezepte à la "Wenn das Kind dir "Du Schl%&§ zuruft, antwortest du xy" oder "die Lektion 8a wirst du immer mit stummem Impuls anfangen" erwartet hätte, hätte ich eine Erzieherinausbildung gemacht.


    Glaubst du ernstlich, dass das in der Erzieherausbildung so gelehrt wird? :S


    Erzieher haben durchschnittlich deutlich mehr Ahnung von Erziehungswissenschaft (!) als Gymnasiallehrer.

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