bin arbeitsunfähig wg OP - Schüler will Arbeiten schicken, um Note zu verbessern

  • Ich hätte gerne mal eure Meinung bzw. Haltung gewusst:
    Ich falle recht kurzfristig für die nächsten zwei Wochen in der Schule aus, weil ich mich operieren lassen muss. Wie lange ich jetzt tatsächlich im Krankenhaus bleibe bzw. unfit bin, weiß ich nicht, der Arzt schrieb nur, dass ich erst in zwei Wochen wieder arbeiten gehen kann.
    Meine 13er müssen nun also allein arbeiten und wenn ich wiederkomme, wird die Klausur geschrieben. In der Zwischenzeit haben sie Aufgaben und sollen auch Lösungen von mir bekommen.
    Mit dem 20.12., dem Tag, an dem die Klausur geschrieben wird, endet auch das Quartal bzw. Halbjahr für diese Schüler. Somit war heute die letzte Gelegenheit, etwas für die SoMi-Note zu tun (ich konnte jetzt 3 Wochen lang bewerten).


    Nun kam ein Schüler zu mir, der sagte er brauche unbedingt dieunddie Note in Deutsch auf dem Abizeugnis, weil er sich bei X bewerben wolle und das letzte Mal wegen seiner Note nicht genommen worden sei. Aufgrund der schriftlichen Leistungen und der 1. Quartalsnote müsste er insgesamt schon sehr gute bis gute Leistungen bringen, damit ich ernsthaft über die angestrebt Note nachdenken kann.


    Der Schüler fragte mich, ob er evtl. in der Zeit, in der ich nicht da sei, Hausaufgaben o.ä. einreichen könne, um was für seine Note tun zu können.
    Ich möchte dem Schüler natürlich nichts verderben, aber ich bin ja nicht ohne Grund krank geschrieben und müsste dann ja im Zuge der Gleichbehandlung das von allen Schülern annehmen, sodass ich diesen Vorschlag abgelehnt habe. Wie handhabt ihr das in einem solchen Fall?

  • So wie du.
    Wenn ich mich so gesund fühlen würde, dass ich allen Schülern damit entgegen kommen könnte, würde ich das eventuell tun. Einzelbehandlungen finde ich nicht sinnvoll. Die anderen mussten sich schließlich auch in den Wochen zuvor abrackern. Vielleicht möchte auch einer von denen diesen Ausbildungsplatz und wieso solltest du einem anderen, der erst kurz vor Schluss erwacht, bessere Chancen einräumen, als einem, der von Beginn an gearbeitet hat.

  • Dito.


    Zumal der Schüler ja anscheinend bereits schon eine Bewerbungsrunde hinter sich hat und daher wissen konnte, was er in diesem Semester zu leisten hatte. Rein hypothetisch: Wärest du nicht krank geworden, wäre die Anfrage vielleicht eine Woche vor Toreschluss gekommen.....



    Grüße und gute Besserung!
    Raket-O-Katz

    • Offizieller Beitrag


    Der Schüler fragte mich, ob er evtl. in der Zeit, in der ich nicht da sei, Hausaufgaben o.ä. einreichen könne, um was für seine Note tun zu können.
    Ich möchte dem Schüler natürlich nichts verderben, aber ich bin ja nicht ohne Grund krank geschrieben und müsste dann ja im Zuge der Gleichbehandlung das von allen Schülern annehmen, sodass ich diesen Vorschlag abgelehnt habe. Wie handhabt ihr das in einem solchen Fall?


    Hausaufgaben dürften ja eigentlich nicht benotet werden, so dass das streng genommen flach fällt. Alle anderen schriftlichen Arbeiten wären zwar denkbar (verschriftlichtes Referat etc.), doch da muss ich den Vorrednern zustimmen, dass diese Möglichkeit dann allen Schülern gegeben werden müsste.
    Ich würde es eigentlich nicht einsehen, wenn ich zwei Wochen wegen einer OP krank geschrieben bin, während dieser Zeit noch Gefälligkeiten zu erweisen und irgendwelche Hausaufgaben oder andere Schriften zu korrigieren.


    Insofern kann ich Dich in Deiner Entscheidung nur bestärken.


    Gute Besserung.


    Gruß
    Bolzbold

  • Dass ich HA nicht bewerten darf, habe ich auch gesagt - ich weiß ja auch gar nicht, wer an der Arbeit, die mir dann ja nur schriftlich vorliegt beteiligt war.
    Das Problem ist wirklich, dass dann plötzlich vielleicht "alle" auf die Idee kommen, mir noch was reinzureichen ... dass es Noten für die Mitarbeit gibt, ist ja seit Längerem bekannt ...

  • Dass ich HA nicht bewerten darf, habe ich auch gesagt - ich weiß ja auch gar nicht, wer an der Arbeit, die mir dann ja nur schriftlich vorliegt beteiligt war.
    Das Problem ist wirklich, dass dann plötzlich vielleicht "alle" auf die Idee kommen, mir noch was reinzureichen ... dass es Noten für die Mitarbeit gibt, ist ja seit Längerem bekannt ...



    Das sagt doch eigentlich schon alles. :)

  • Du bist arbeitsunfähig, dein Schüler sollte sich an deine Vertretung wenden.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Eine Vertretung habe ich ja nicht, in der Oberstufe wird nicht mehr vertreten.


    Das kann aber nicht dein Problem sein.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Erstmal gute Besserung.


    Ich kann Deine Überlegungen gut verstehen, aber das Hauptargument ist tatsächlich, dass Du das dann allen anbieten müsstest - und das kann man jemandem, der nach OP krank geschrieben ist, einfach nicht zumuten (abgesehen davon, dass wie bereits gesagt, Benotung von Hausaufgaben problematisch ist).


    Ja, die Schüler konnten nicht wissen, dass Du ausfällst - aber sie hatten ja vorher schon Zeit, Leistungen zu erbringen. Damit bis kurz vor Schluss zu warten, birgt immer das Risiko, dass der Lehrer oder der Schüler krank werden oder aus anderen Gründen eine weitere, zusätzliche Leistung nicht möglich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Mal ganz ehrlich:
    hätten die 2 Wochen die Noten noch so massiv rausreißen können?
    Wenn einem Schüler die Note so wichtig ist, soll er das ganze Halbjahr mitarbeiten und nicht erst auf den letzten Drücker anfangen was zu tun.
    Lass dich nicht verunsichern, dein Schüler hatte genauso viel Zeit für mündliche Mitarbeit wie alle anderen in dem Kurs.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alle Schüler dann auch machen möchten.


    Diese jungen Menschen verdienen jede Chance sich zu verbessern, auch wenn es ihnen unserer Meinung zu spät einfällt. Wie war es denn bei uns früher? Der Kopf war mit allem möglichen voll, nur nicht mit den schulischen Dingen. Von daher würde ich jedem Schüler, der die Bereitschaft zeigt, dass er jetzt was erreichen will die Möglichkeit dazu geben.

    • Offizieller Beitrag

    Die Möglichkeit hatte er ein beinahe ganzes Halbjahr lang.
    Es geht schon um einen Abiturienten, nicht um einen Zweitklässler. Wer da den Kopf mit allem möglichem außer der Schule voll hat, sollte vielleicht überlegen, ob die REIFEprüfung denn dann der richtige Abschluss für ihn ist. Es gibt ja sonst auch noch Baum- oder Delphinschulen...

  • Wow...


    Ich bin Lehererin geworden, weil ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als mit den jungen Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen ihren Weg zu gehen.


    So blauäugig wie ich bin, dachte ich immer, dass die meisten genau aus dem gleichen Grund diesen Beruf gewählt haben. Und wie immer belehrt mich das Leben eines Besseren.


    Wer ist den jotto-mit-schaf um zu urteilen, was den der richtige Abschluss für jemanden ist, der vielleicht nur mehr Zeit gebraucht hat, um zu erkennen, was wichtig für ihn ist....


    Aber klar, die Schüler sind ja auch bereits am Ende der vierten Klasse soweit, dass Lehrer sie beurteilen und über ihren weiteren Lebensweg mal schnell entscheiden...... Jeder hat sein eigenes Tempo und nur weil er vielleicht nicht arbeitet, frech ist oder sonst was macht, heißt das nicht, dass ihm der Weg verbaut werden sollte.... Ja genau verbaut. Nichts anderes macht man mit so einer vorsinflutlichen Haltung gegenüber jungen Menschen.

  • Es ist aber NICHT die Aufgabe eines Lehrers, auch noch Schülerleistungen zu bewerten, wenn er nachweislich KRANK ist.
    Ich habe letzte Woche meinen Neuntklässlern versprochen, ihnen Übungsaufgaben für die Schulaufgabe zu schicken. Ich wollte extra welche für sie machen. Jetzt war ich aber krank am Wochenende. ich habe ihnen also verspätet, erst am Sonntag, Aufgaben geschickt, die ich schon hatte, plus Links zu Internetaufgaben. Hätte ich keine gehabt, dann hätten sie eine Email bekommen, dass ich leider krank bin und deshalb die Übungsaufgaben leider ausfallen müssen. Weil ich nämlich auch noch da bin. Nicht nur meine Schüler.
    Und wenn ein Schüler in der Abiturklasse ist, sorry, dann muss er kapiert haben, wie das mit der Benotung läuft, und muss selber klarkommen. An der Uni gibts die Möglichkeit auch nicht mehr.

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