der aus dem GEW thread ausgelagerte Vokabelstrang


  • Genauso wie Tests auch nicht nur als Rückmeldung der Schülerleistungen zu sehen sind, sondern auch als Rückmeldung zu meinem Unterricht. Also nur schlechte Tests sollten dann auch zum Nachdenken beim Lehrer anhalten!


    Also lagen die vielen 5er in meinem letzten Test, bei dem die Hälfte der Punkte durch das korrekte Einsetzen von Vokabeln erreichbar waren, wohl nur an meinem ach so schlechten Unterricht und nicht vielleicht daran, dass die Schüler die Vokabeln nicht gelernt haben?

  • Also lagen die vielen 5er in meinem letzten Test, bei dem die Hälfte der Punkte durch das korrekte Einsetzen von Vokabeln erreichbar waren, wohl nur an meinem ach so schlechten Unterricht und nicht vielleicht daran, dass die Schüler die Vokabeln nicht gelernt haben?


    Entschuldige, aber dieser Rückschluss ist doch Unsinn. Wenn du also scheinbar darüber nachgedacht hast, dass hier nur die zu lernenden Vokabeln nicht gelernt waren, dann hast du doch die Rückmeldung genutzt. Wie ich schon sagte, ist es doch eine Rückmeldung über beides und wir als Lehrer müssen dann eben festlegen, was daraus für Rückschlüsse zu ziehen sind!
    Aber ja, wenn es über die Hälfte waren, dann könnte es auch an deinem Unterricht oder aber auch der Fragestellung in der Arbeit, die evtl. nicht verstanden wurde, liegen.

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    Was ist an "Lern das auswendig, ohne diese Vokabeln wirst du in der nächsten Arbeit Schwierigkeiten bekommen" nicht zu verstehen? Hätte Ixca sie jedem einzelnen Schüler vortanzen sollen?

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

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  • Was ist an "Lern das auswendig, ohne diese Vokabeln wirst du in der nächsten Arbeit Schwierigkeiten bekommen" nicht zu verstehen? Hätte Ixa sie jedem einzelnen Schüler vortanzen sollen?


    Warst du dabei und das war die Aufgabenstellung für die Arbeit? HAst du gesehen wie die Aufgabenstellung in der Arbeit lautete? Vielleicht war den Schülern nicht klar, dass man dort nur Vokabeln einsetzen muss. Ich habe die Aufgabenstellungen nicht, ich kann das also nicht beurteilen. Das steht mir auch nicht zu, dass kann einzig und alleine Ixa beurteilen, weil er alle Stunden anwesend war, die Aufgabenstellungen alle kennt usw.!

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    Dann trau ihr doch einfach zu, zu beurteilen, ob die Vokabeln gelernt wurden oder nicht.

  • Dann trau ihr doch einfach zu, zu beurteilen, ob die Vokabeln gelernt wurden oder nicht.


    Wo steht denn das, dass ich ihr das nicht zutraue?!? Sie wollte wissen, ob es dann daran liegen muss, worauf hin ich geantwortet habe, klar kann es an ihrem UNterricht liegen, aber von müssen, ist hier nirgends die Rede!

    • Offizieller Beitrag


    Wo steht denn das, dass ich ihr das nicht zutraue?!? Sie wollte wissen, ob es dann daran liegen muss, worauf hin ich geantwortet habe, klar kann es an ihrem UNterricht liegen, aber von müssen, ist hier nirgends die Rede!

    Das verstehe ich jetzt auch nicht. Vokabellernen ist doch in der Regel Hausaufgabe und die Vokabeln werden dann in klassischen Vokabeltests abgeprüft. Man kann auch ganze Sätze schreiben lassen o.ä., aber der User schreibt hier doch ganz klar, dass es eine einfach Vokabelaufgabe war, für die man die Vokabeln nur lernen musste, also eine reine Lern(haus)aufgabe. Es kann ja vieles am Unterricht liegen, aber Vokabeln werden doch zu Hause gelernt.

  • Natürlich KANN das auch am Unterricht liegen. Zu viel, zu schwere Vokabeln, unmotivierender Unterricht, Vokabeln wurden vorher nicht erläutert/eingeführt, passen nicht zum Thema etc. ... BITTE nicht falsch verstehen, ich will niemandem unterstellen, schlechten Unterricht zu machen. Aber die Ansicht, dass es AUSGESCHLOSSEN ist, dass Vokabeltests aufgrund des Unterrichts/Lehrers schlecht ausfallen, halte ich für Unsinn.


    Aber zurück zum Thema: Hat die GEW jemals gefordert, dass keine Kinder nichts (auswendig) lernen sollen? Mit Inklusion, schülerzentriertem Unterricht, gemeinsamen Lernen, höheren Gehältern, kürzeren Arbeitszeiten, verbesserten Arbeitsbedingunge usw. hat das jetzt irgendwie nix zu tun, oder?

  • Natürlich KANN das auch am Unterricht liegen. Zu viel, zu schwere Vokabeln, unmotivierender Unterricht, Vokabeln wurden vorher nicht erläutert/eingeführt, passen nicht zum Thema etc. ... BITTE nicht falsch verstehen, ich will niemandem unterstellen, schlechten Unterricht zu machen. Aber die Ansicht, dass es AUSGESCHLOSSEN ist, dass Vokabeltests aufgrund des Unterrichts/Lehrers schlecht ausfallen, halte ich für Unsinn.


    Warum sollte ich Vokabeln abprüfen, die nicht zum Thema passen? Sie hatten eine kontextualisierte Aufgabe, es waren synonyms und opposites und Lücken, die aus dem Kontext erschlossen werden mussten, alles Aufgabenformen, die sie kennen. Die meisten Schüler haben es nicht mal geschafft, to get divorced als das Gegenteil von to get married einzusetzen, obwohl wir ausführlich über Heinrich VIII und seiner Scheidung (und den dazugehörigen Wiederverheiratungen) gesprochen haben und sie das Wort am Tag vorher mindestens 20 Mal verwendet hatten (und das opposite dann auch...), mündlich und schriftlich. Und ich am Ende der Stunde noch darauf hingewiesen habe, dass ich mir an ihrer Stelle die Vokabeln bis morgen besonders genau anschauen würde.

  • Hallo,
    bei mir sind schlechte Ergebnisse durchaus an der Tagesordnung. Meine Schüler sind zwischen 17 und 25 Jahre alt und wenn ich frage, warum beim (angekündigten) Vokabeltest nur eine 5 oder 6 rausgekommen ist, antworten mir die Meisten ganz aufrichtig, sie hätten vergessen, zu lernen, gedacht, ich hätte den Test vergessen oder aber sie hätten keinen Bock auf lernen gehabt, weil (...... frei einzusetzen). Damit kann ich tatsächlich arbeiten, denn ich finde, sie haben die freie Entscheidung, nix zu machen - müssen dann aber auch die Konsequenzen tragen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu. Wenn ICH aus den Resultaten meiner Tests auf meinen Unterricht schließen würde, könnte ich sofort aufhören, zu unterrichten ;)
    Das ist meine Erfahrung am BK.
    LG
    Anglophil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    bei mir sind schlechte Ergebnisse durchaus an der Tagesordnung. Meine Schüler sind zwischen 17 und 25 Jahre alt und wenn ich frage, warum beim (angekündigten) Vokabeltest nur eine 5 oder 6 rausgekommen ist, antworten mir die Meisten ganz aufrichtig, sie hätten vergessen, zu lernen, gedacht, ich hätte den Test vergessen oder aber sie hätten keinen Bock auf lernen gehabt, weil (...... frei einzusetzen). Damit kann ich tatsächlich arbeiten, denn ich finde, sie haben die freie Entscheidung, nix zu machen - müssen dann aber auch die Konsequenzen tragen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu. Wenn ICH aus den Resultaten meiner Tests auf meinen Unterricht schließen würde, könnte ich sofort aufhören, zu unterrichten ;)
    Das ist meine Erfahrung am BK.
    LG
    Anglophil

    Das meine ich ja. Und das ist leider an Realschulen oft nicht anders. Alternativen gibt es nicht viele, da die Schüler ja die meisten Vokabeln des Buches lernen müssen und das wahnsinnig viel ist. Fremdsprachen sind leider Lernfächer, aber besonders in der Mittelstufe hat man leider öfter schlechte Ergebnisse in Vokabeltests und daran würde es auch nichts ändern, wenn ich die Vokabeln vorher tanzen lassen würde. Es ist einfach eine riesige Menge an Stoff, die gelernt werden muss und letzten Endes geht das nur, wenn man den Großteil der Vokabeln zu Hause lernt und Vokabeltests (ich spreche nicht von Klassenarbeiten, da kann das durchaus anders sein) zeigen in der Regel doch nur, wie fleißig die jeweiligen Vokabeln zu Hause gelernt wurden oder eben nicht.

    • Offizieller Beitrag

    ungeteilte Zustimmung!
    Mehr noch: ich weigere mich, Förderpläne zu erstellen für Schüler, die diese Art von Pensum nicht zu erfüllen bereit sind. Da kann der Unterricht noch so handlungsorientiert, so methodenvielfältig und so individuell zugeschnitten sein -- ohne Vokabeln geht es in den Fremdsprachen nicht. Und das Vokabellernen ist eine Sache, die kann den Schülern niemand abnehmen. Dafür sind sie selbst verantwortlich. Ob man es wahrhaben will oder nicht, als Lehrer stößt man bei manchen Schülern :( da schnell an seine Grenzen.

    • Offizieller Beitrag

    Es ginge nur dann anders, wenn das Pensum der zu lernenden Vokabeln deutlich niedriger wäre. Dann könnte man auf alle Vokabeln auch ausführlich im Unterricht eingehen und üben, üben und nochmals üben. Ich fürchte, auf Dauer wird das in den Realschulen auch kommen (also Kürzung des Lernpensums), weil unsere Schüler mit der Stoffmenge oft ziemlich überfordert sind. Das ist in Fremdsprachen anders als in anderen Fächern, beispielsweise habe ich diesen extremen Lerndruck in meinem anderen Fach nicht. Deshalb ist das Unterrichten von Fremdsprachen - zumindest an Realschulen - oft mehr oder weniger frustrierend. Aber das ist ein anderes Thema... So, wie es momentan ist, hängt die lexikalische Kompetenz leider fast ausschließlich vom häuslichen Lernen ab.

    • Offizieller Beitrag

    Gleiches gilt auch für die Quadratzahlen. Wer sie nicht auswendig lernen will, muss halt jedesmal rechnen, dann schafft man natürlich nicht so viel in der Zeit...

  • Unserem staunendem Kollegium wurde vor nicht allzulanger Zeit mitgeteilt, dass Vokabelnkönnen keine Kompetenz sei, dafür gäbe es schließlich Wörterbücher.
    Gerüchteweise habe ich von unkontrollierten Lach- und Heulanfällen der Sprachlehrer auf den Fluren unserere Schule im Anschluss gehört.

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

    • Offizieller Beitrag

    Oh prima, dann bin ich ab jetzt Astrophysikerin. Mein Mann hat da nämlich ein paar Bücher im Schrank, ich weiß ja, wo es steht:D

    Bolzbold #5

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  • Ich spreche Vokabeln vor allem selten im Detail durch. Das lasse ich oft Schüler machen, die wissen besser, was für die anderen eingängig ist. Ich wäre z.B. auf die Erklärung die einer meiner Achtklässler für das Wort "pineapple" hatte nie gekommen - weil mich nicht soooo sehr interessiert, wo Spongebob wohnt :D.
    Ansonsten erschließen sich viele Wörter viel leichter aus dem Text - ich mache es meistens so, dass ich die Schüler den Text noch mal lesen lasse, und dann sollen sie Fragen stellen. Dann frage ich noch mal nach neuen Wörtern die sie evtl. nicht vorher kennengelernt haben, aber wenn keiner danach gefragt hat, wissen sie es meistens trotzdem.

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