Unterrichtseinheit "Behinderte" in der 7.Klasse

  • Ich unterrichte eine 7.Klasse (Gymnasium) in Religion und nun steht das Thema "Menschen mit Behinderungen" an. Hat jemand damit Erfahrungen, wie man das den Schülern nahebringen kann? Ein Zusammentreffen mit einer Mutter mit einer behinderten Tochter (Down-Syndrom) habe ich bereits organisiert, aber mir fehlen Ideen für den "normalen" Unterricht, da es sich um etwas schwierigere (unruhige) Klassen handelt, die nur kurz für ein Thema zu begeistern sind.
    Ich bin gespannt auf interessante Ideen!
    Flavia

  • Warum nur das Treffen mit einer Mutter?
    Trefft euch doch mit den Leuten selbst. Frag doch mal an einer nahe gelegenen G- oder K-Schule an, ob ihr euch z. B. mit einer Klasse des gleichen Jahrganges einmal treffen könnt. Oder einmal in einer WfbM hospitieren o.ä.
    Das kann man dann auch im Unterricht vor- und nachbereiten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich hatte die Reihe in mehreren 6. Klassen in Politik, vielleicht kann man also herausfinden, was die Schüler schon wissen (könnten).


    Ein paar Sachen, die ich gemacht habe:
    Begriffe "Inklusion, Separation, Integration..." und Diskussionen über verschiedene Situationen: wo gibt es Probleme: ist unsere Schule _wirklich_ barrierefrei? Könnte ein Schüler in einem Rollstuhl zu ALLEN Räumen der Schule gelangen? Auch Lehrerzimmer / Sekretariat? Könnte ein Schüler die Türen alleine aufmachen? (Türgriff unten, Öffnungsrichtung und Platz im Flur?


    Ich habe als Einstieg jedes Mal kleine Spielchen gehabt, und es stoß jedes Mal auf viel Begeisterung:
    - 2-3 SchülerInnen (A) auf Stühlen vorne hinsetzen lassen, 2-3 SchülerInnen (B), die diese SchülerInnen (A) anziehen sollen. A darf sich nicht bewegen, darf also nicht mithelfen. B muss am Ende komplett angezogen sein, Jacke zu, usw...


    - Schüler raus aus dem Raum, Augen werden ihm zugebunden und wenn man ihn reinlässt, muss er an seinen Platz zurück. (Klappt natürlich nur besonders, wenn es sein Raum ist und nicht nur einmal die Woche). Die Situation kann man mehrmals nacheinander mit unterschiedlichen SchülerInnen spielen und jedes Mal unterschiedliche Aufgaben : "Packe dein Mäppchen wieder ein", "Komm an die Tafel und wieder zu deinem Platz"...


    - SchülerInnen soll mit linker / rechter Hand schreiben, dann ohne Daum, ohne Hände (also Mund).


    - Da ich selbst gebärden kann, einfach SchülerInnen lautlos "angebärden".


    - Wenn ein Stuhl mit Rollen vorhanden, eineN SchülerIn erstmal mit Schubhilfe von draußen nach innen an seinen Platz (hinten...) kommen lassen. Dann alleine (in der Regel wird es schon an die Tür scheitern.



    -> Reflexionsphasen: wie hat man sich als Mensch mit Behinderung gefühlt? Wie als Helfer? Welche Hilfestellungen wären notwendig? (-> Barrierefreiheit baulich, aber zum Beispiel die Taschen immer gut ordnen, wenn ein blinder Mitschüler in der Klasse wäre, ...)


    Ich hatte auch Arbeitsblätter mit dem Braille-Alphabet und mit dem Fingeralphabet der Deutschen Gebärdensprache, eher als Ausklang einer Stunde, die SchülerInnen müssen den Satz im Braille lösen, oder sich gegenseitig Wörter in Fingeralphabet buchstabieren.


    Zwischen 2 Stunden mussten die SchülerInnen während der Woche auf alles aufpassen, was eben POSITIV oder auch NEGATIV auffällt. Wo ist etwas gut gelöst (Beispiel: Bus mit Rampe, mit Ansage und mit Leuchttafel mit den Haltestellennamen), wo eben nicht.


    Chili

  • Ich würde mich sehr freuen, wenn mich eine REgelschulklasse besuchen kommen würde in der Schule.
    Ich selbst war Schülerin eines Gymnasiums, dass einmal im Jahr ein Sportfest mit einer Freizeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung hatte. Dort wurden dann integrative Teams gebildet und man hat gemeinsam an dem Wettbewerb teilgenommen.


    Thema Inklusion finde ich auch super. Meinungen von Schülern sammeln, Vorbehalte, Sorgen.

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