Es geht um den folgenden Artukel in der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/pol…ueben-ueben-11926940.html
Ich kann mir vorstellen, dass Grundschullehrerinnen und -lehrer über den Artikel anders urteilen als Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium.
Es geht um den folgenden Artukel in der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/pol…ueben-ueben-11926940.html
Ich kann mir vorstellen, dass Grundschullehrerinnen und -lehrer über den Artikel anders urteilen als Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium.
Hmmmmmhmmm, habe ich auch gelesen und konnte, mit Sicht auf viele Fünftklässler, den Artikel schon etwas nachvollziehen....
Naja, es gibt so einige Veröffentlichungen in letzter Zeit, bei denen man ganz schnelle Runden Bullshit-Bingo spielen könnte.
...
Kuschelraum - Schonhaltung - Leistungsphobie - Verzettelung - Defizite ... Nur fünf, war ja auch ein kurzer Artikel.
Ich finde dieser Artikel strotzt vor Vorurteilen. Mich würde interessieren, inwieweit die Autorin mal am Unterricht von Grundschulen teilgenommen hat.
Redet die über ihre eigene Grundschulzeit?
ZitatWenn nach zwei Monaten Grundschule nur vier Buchstaben gezeigt werden, wird auch ...
Na, natürlich in ihrer eigenen Grundschulzeit!!
Auf jeden Artikel kann man hunterte Artikel mit einer gegenteiligen Meinung aus dem Netz ziehen. Deswegen finde ich diese ganze Grundschul-Gymnasium-Gegeneinander-Ausspiel-Debatte etwas müßig. Jeder Lehrer sollte sein bestes tun und dann muss das irgendwie reichen. Wir sind eben alle keine Magier.
http://www.welt.de/debatte/art…len-unzufrieden-sein.html
http://www.handelsblatt.com/po…er-iglu-ruck/2898988.html
Uns wieso eigentlich immer DAS GYMNASIUM?? Es gibt doch schließlich auch
noch andere Schulformen, auf die die Schüler vorbereitet werden müssen.
Obwohl: Einen Super-Tipp hat Frau Schmoll dann doch für mich parat:
Es stimmt doch nachdenklich, dass Grundschulen in Bayern, wo nur
Viertklässler mit einem Notendurchschnitt von 2,0 und besser aufs
Gymnasium gelangen, so viel zielgerichteter und damit erfolgreicher
arbeiten. [...] Sie fühlen sich verantwortlich für eine möglichst gute Vorbereitung auf
das Gymnasium und nutzen ihre Unterrichtszeit deshalb auch wirklich als
Lernzeit. Das heißt: Sie üben und wiederholen das Gelernte.
Damit sollte ich es doch auch mal versuchen...
Ich bin in engem Kontakt mit einigen Grundschullehrern - aus dem im Artikel so geschmähten Hessen - und das, was diese "Bildungsexpertin" da von sich gibt, hat nichts, aber auch gar nichts mit der Arbeitsrealität an den Grundschulen zu tun.
Die Urteile, die über GS an Gymnasien getroffen werden, kommen überwiegend aus völliger Uninformiertheit. Wer ein paar Mal in GSen hospitiert und sich mit den Lehrerinnen unterhalten hat - was ich übrigens jedem Gymnasiallehrer, der 5. Klassen unterrichtet, dringend ans Herz legen würde - weiß, was dort zu bewältigen ist und woran es liegt, wenn manche Kinder nicht ins gymnasiale Schema passen. Was übrigens auch nicht so selten daran liegt, dass manche Gymnasiallehrer manchen am Ende der Vierten völlig autark arbeitenden Kindern das eigenständige Arbeiten im kleinschrittigen, eng geführten Frontalunterricht wieder aberziehen. Und sich dann wundern, warum die Kinder gar nicht selbstständig arbeiten können?
Ich finde diese Schulformfeindbildhetze extrem kontraproduktiv und grenzwertig.
Der Artikel von Heike Schmoll ist sehr interessant.
Die Urteile, die über GS an Gymnasien getroffen werden, kommen überwiegend aus völliger Uninformiertheit.
Es ist sicherlich richtig, dass nicht viele Gymnasiallehrer wirklich an Grundschulen hospitieren um einen Eindruck aus erster Hand zu bekommen.
Allerdings ist es doch so, dass viele der in der Grundschule angewendeten Unterrichtsmethoden und geistigen Haltungen und Einstellungen zum Thema Leistung hier im Forum von Grundschullehrern dargestellt werden. Allein dieser Eindruck ist sehr eindeutig!
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass ich (und mein werter Kollege Elternschreck) bei vielen Forumsbeiträgen (immer wieder) darauf hinweisen, dass das ein zu "kuscheliger" und viel zu wenig leistungsorientierter Ansatz ist.
Insofern kann ich nicht behaupten, dass der Beitrag von Heike Schmoll so realitätsfern klingt, werden doch viele von ihr kritisierten Punkte auch von mir immer wieder in den Beiträgen angemerkt.
Zitat von Heike SchmollDie Schonhaltung der Lehrer gegenüber ihren Schülern überwiegt.
Schüler gezielt unter Leistungsdruck zu setzen gilt in diesem Forum größtenteils als extrem verpönt.
Zitat von Heike SchmollUm die Verlängerung des Kuschelraums Kindergarten jedenfalls kann es nicht gehen.
Zitat von Heike Schmoll
Vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass in vielen Grundschulen eine
regelrechte Leistungsphobie herrscht. Ein wenig Montessori hier, ein
wenig Waldorfpädagogik dort, Hauptsache, die armen Kinder werden nicht
überfordert, so scheint es mancherorts.
Zitat von Heike Schmoll
Für die Kinder wirkt sich die vielerorts übliche Schonhaltung und
Verzettelung an Grundschulen katastrophal aus, denn sie gehen vier Jahre
zur Schule und lernen nicht einmal, dass Leistung etwas mit Anstrengung
zu tun hat
Genau dies sind auch meine Eindrücke von vielen Beiträgen. Ich könnte aus meiner Forumszeit hunderte aufzählen. Vielleicht nur mal ein aktuelles:
Da wird Grundschülern heute schon nicht mehr aufgetragen ihre Klassenarbeit zu berichtigen aus dem Gedanken, dass es ja unfair sei, wenn gute Schüler dann wenig zu tun hätten und schwache Schüler hingegen ganz viel zu korrigieren hätten.
Diese ewige Gleichmacherei, als wenn es um Fairness geht, dass auch jeder gleich viel Hausaufgaben hat anstatt darum, dass Leistung erbracht wird. Wer dem Mindestmaß (=Klassenarbeit verhauen) nicht entspricht, der muss sich eben auf den Allerwertesten setzen und die Defizite aufarbeiten und auch wenn das eben bedeutet den ganzen Nachmittag ein Korrektur anzufertigen, während die Klassenkameraden mit den guten Klausuren draußen Fußball spielen.
Schonhaltung ist der völlig falsche Ansatz, das möchte aber kaum jemand wahr haben.
Ich finde, um solche Aspekte geht es nicht. Die Grundschulpädagogik ist eine ganz besondere Pädagogik, weil es dort, anders als bei den bereits ins dreigliedrige Schulsystem eingestielten Schülern, auch darum geht, Motivation aufrechtzuerhalten, die Abhängigkeit vom Elternhaus bezüglich der Leistung einzudämmen und noch recht kleinen Kindern alle möglichen Chancen zu eröffnen. Eine sehr schwierige Aufgabe.
Ein Schüler, der also eine katastrophale Arbeit geschrieben hat, wird nicht zwingend dadurch besser, dass er sie korrigiert, während sein "gymnasialer" Freund schon draußen Fußball spielt, eventuell sogar im Gegenteil.
Ich meine etwas anderes. Ich bemerke bei Fünftklässlern nur eine Art "Gleichgültigkeit" gegenüber gewissen Dingen, die mich wundert. Phasen der Eigenständigkeit werden oft eben nicht um Arbeiten genutzt, solange es keine enge Anweisung Schritt für Schritt gibt, was zu tun ist. So frontal wird nämlich am Gym auch nicht mehr unterrichtet. Ich hatte mal einen Elternabend, da beschwerten sich die Eltern fast geschlossen über 30 Vokabeln, die der Englischlehrer über ein langes Wochenende zum Lernen aufgab. Das sei viel zu viel in der kurzen Zeit.
Der Kommentar von Schmoll hatte hingegen einen Leserbrief eines betroffenen Vaters als Reaktion, der sich wundert, dass seine Kinder nicht für Klassenarbeiten üben sollen. Ich persönlich finde, diese Kritik ist berechtigt. Denn dann geht vielleicht wirklich irgendwann der Zusammenhang zwischen Bemühen und guter Leistung verloren, den man dann auf dem Gym wiederum sehr deutlich hat.
Ach, und noch was: Eine Variante der "Leistungsphobie" sehe ich übrigens auch, wenn Sek I-Lehrer ihren Schülern partout nicht zumuten wollen, Klassiker zu lesen und stattdessen um jeden Preis knackige Jugendromane suchen.
Eine Variante der "Leistungsphobie" sehe ich übrigens auch, wenn Sek I-Lehrer ihren Schülern partout nicht zumuten wollen, Klassiker zu lesen und stattdessen um jeden Preis knackige Jugendromane suchen.
Vollkommen richtig. Auch in Naturwissenschaft gibt es unzählige Beispiele, wo komplexere, anspruchsvollere Themen zugunsten seichterer, für die Schüler angenehmerer Themen ausgetauscht werden. Unter dem Deckmantel "die Lebensumwelt der Schüler soll einbezogen werden" haben sich solche Niveaunivellierungen sogar in den Bildungsplan geschlichen (Physik, Chemie).
Die Kritik bezieht sich imho auch nicht nur auf die Grundschule. Es gibt auch genug leistungsphobische Sek. II Lehrer und dies ist also eher ein Problem der Einstellung der Lehrperson als einer bestimmten Schulart.
Ich erinnere mich noch an den Thread, in dem gesagt wurde man solle Schüler nicht vor der Klasse abfragen, weil sich der Schüler ja vor seinen Mitschülern bloßgestellt fühlen könnte dadurch
Das Problem ist, dass wirklich einige Lehrer systematisch und gezielt einen Großteil des Leistungsdrucks sowie der Situationen, in denen Nichtwissen unangenehm oder peinlich sein könnte, aus ihrem Unterricht entfernen, mit der Folge, dass es sich ein Schüler mit Unwissenheit und Faulheit bequem einrichten kann, weil ihn niemand behelligt.
Selbst auf die Gefahr hin, dass ich hier von einigen Forumsmitgliedern mal wieder verbal abgewatscht werde, entsprechen die Äußerungen im o.g. Zeitungsartikel sowohl meinen subjektiven Empfindungen als auch meinen objektiven Wahrnehmungen, wenn ich mich auf die Grundschularbeit bei uns vor Ort beziehe.
Jawoll, auch ich empfinde die Herangehensweise an unseren (!) Grundschulen vor Ort als viel zu kuschelig und ineffizient ! Ganz schlimm auch die Erwartungshaltung seitens
der Grundschulen und mittlerweile auch seitens der bildungskommunistisch intendierten offiziellen (Herunternivellierungs-) Bildungspolitik, dass auch wir Sek1/Sek2-Lehrer diesen weichgespülten Kurs beibehalten sollten. -Wie Silicium und andere User hier richtig erwähnen, ist die weichgespülte Kuschelpädagogik leider auch bei Sek1/Sek2-Kollegen angekommen und in der Durchführung. Auch den Unterricht dieser Kollegen sehe ich sehr kritisch !
Sicher mag es dafür viele Gründe und Ausreden geben. Vielleicht liegt auch ein Problem darin, dass die Schüler, insbesondere die Jungen, der Grundschulen zu einseitig feminin und damit zu mütterlich weich geführt werden, weil es kaum männliche Grundschullehrer gibt, vielleicht.
Im o.g. Zeitungsartikel wurde nur erwähnt, dass etliche Schüler, die von der Grundschule zum Gymnasium wechseln, so ihre Schwierigkeiten haben. Leider wurde außer Betracht gelassen, dass es auch bei uns an den Realschulen, wenn wir die 5er Klassen so betrachten nicht besser aussieht. -Ich habe früher dazu hier im Forum konkrete Beispiele erwähnt und wurde dafür von einigen Forumsmitgliedern nicht nett behandelt, und es wurde mit einigen kuschelpädagogischen Argumenten das Problem vom Tisch gewischt.
Ich denke, wenn schon in der seriösen FAZ die Grundschularbeit kritisiert wird, dass sie zu kuschelig und zu wenig leistungsorientiert sei, sollte auch hier im Forum unter den Grundschullehrerinnen endlich eine unsentimentale Diskussion in Richtung mehr strenger Leistungsorientierung, Arbeitsdisziplin und Effizienz stattfinden. -In den Grundschulen muss nach meiner Meinung wieder mehr eine Orientierung in diese Richtung stattfinden.
Sonst wird die überbehütende Kuschelpädagogik, wie sie zur Zeit immer mehr in Deutschlands Schulstuben grassiert, uns in den nächsten Jahrzehnten einen derartigen gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schaden bescheren, den wir jetzt noch nicht ermessen können.
Ich bitte jetzt um die Abwatschung ! In ca. 20Jahren sollten wir dann aber eine neue Bestandsaufnahme machen und an der Stelle dann weiterdiskutieren.8)
Eigentlich habe ich gar keine Lust, mich auf diese Hetze einzulassen, konnte mich aber dann doch aufraffen, einige Sätze zu schreiben. (Schließlich habe ich ja seit heute Ferien)
Mir drängt sich nach Lesen des Artikels der Eindruck auf, dass an deutschen Grundschulen gemacht werden darf, was der jeweilige Lehrer möchte. Dass es aber auch an Grundschulen Lehrpläne gibt, an die sich die Kollegen halten müssen, wird offensichtlich kaum wahrgenommen. Um diesen Lehrplan zu erfüllen kommt man gar nicht um das Lernen herum. Es kann mir kein Kollege, kein Kind, kein Elternteil und auch keine Bildungs"expertin" erzählen, dass es ein Kind ohne zu lernen durch die Grundschulzeit schafft. Man denke nur an das Einmaleins, diverse umfangreiche Themen im Sachunterricht oder einfache Rechtschreibregeln. Damit ist diese Aussage "wenn Schüler in der vierten Klasse wenigstens eines gelernt hätten: das Lernen." einfach falsch! Des Weiteren haben sich die Lehrpläne in der Grundschule auch wirklich verändert, sie sind vielseitiger geworden. Und um diese Vielseitigkeit erfüllen zu können, ändern sich zwangsweise die Stundenzahlen. Soll heißen, dass man weniger Zeit für die einzelnen Bereiche hat, weil es einfach mehr Bereiche sind, die den Kindern mehr Kompetenzen abfordern.
Folgendes Zitat macht mich wirklich wütend:"Offenkundig ist manchen Grundschulen noch nicht klar, welche Verantwortung sie für das haben, was ihre Schüler am Ende der vierten Klasse beherrschen müssen." Als würden wir uns in einem luftleeren Raum befinden und uns am Morgen mal fix überlegen, womit wir die Kinder denn heute bekuscheln ...
Vielleicht sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, dass alle Kinder auf das Gymnsaium vorbereitet werden sollen, manch ein Kind kann dies einfach nicht leisten. Da ich aber alle drei "Katergorien" (hyperintelligent, guter Durchschnitt, grenzwertig) in meiner Klasse sitzen habe, kann ich nicht nur die fördern, die wirklich gut sind. Ich muss doch wenigstens sicher gehen, dass der Großteil das verstanden hat, was ich vermitteln will. Und wenn nun sogar allein die Eltern entscheiden dürfen, ob das Kind auf das Gymnsaium gehen darf, sehe ich schwarz. (So derzeit in Sachsen-Anhalt) Da seht man nämlich einen Großteil des Problems: die Bildungspolitik, die die Elternrechte massiv stärkt und die Kompetenz der Lehrer wissentlich herabsetzt.
Zum Thema: "Wenn nach zwei Monaten Grundschule nur vier Buchstaben gezeigt werden" kann ich nur das Beispiel unserer derzeitigen Erstklässler sagen: die hatten zwei Wochen Eingewöhnungszeit, die viele auch bitter nötig hatten. Dann bleiben noch sechs Wochen. Mehr als einen Buchstaben pro Woche kann man am Anfang nicht schaffen, schließlich geht es darum, diesen Buchstaben zu hören (für die spätere Rechtschreibung wichtig), zu schreiben und zu lesen. Das macht dann nach acht Wochen Schulzeit sechs Buchstaben. Wenn diese Bildungs"expertin" dies schneller könnte, sodass alle Kinder einen Lernerfolg haben, möge sie es mir zeigen und ich bin gerne bereit von ihr zu lernen.
Naja und das Elternteil, welches die Bildung von Kindern durch Lehrer mit der Herstellung von Autos durch Inginieure vergleicht (Leserbrief), sitzt sicher um diese Zeit schon am Stammtisch...
So, ich genieße nun meine zwei Wochen, die vor mir liegen.
Viele Grüße, Chucky
Ich finde den Artikel nur peinlich. Da wird in pseudowissenschaftlicher Manier aufgrund der eigenen subjektiven Erfahrungen mal wieder alles schwarz gemalt.
Mit unserem Schulumfeld und dem vieler Kollegen, die ich aus meiner Gegend und aus ganz Deutschland kenne, hat das Beschriebene so rein gar nichts zu tun.
Zitat Chucky :
ZitatVielleicht sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, dass alleKinder auf das Gymnsaium vorbereitet werden sollen, manch ein Kind kann
dies einfach nicht leisten.
Und ich bin sogar der Meinung, dass es grundlegend falsch ist, diesen Gedanken überhaupt begrüßen zu wollen !
Aber geehrter Chucky, wie kommt es dann, dass sehr viele Schüler am Ende Klasse 4 hervorragende Zeugnisse mit Gymnasialempfehlung bekommen, obwohl sie da wirklich nicht hingehören ?
Passend zu diesem Artikel, der folgende Artikel:
http://www.zeit.de/gesellschaf…schulnoten-sachsen-anhalt
Ich habe gerade eine super anstrengende sechste Klasse, bei der ich den Artikel sofort unterschreiben würde- weil er hervorragend auf meine aktuellen Schüler passt. (Und das, wo ich doch aus dem gelobten Land komme! ) Autark arbeiten- Chaos. Höflichkeitsregeln- gibt es nicht- reinrufen, reinquatschen, reinschreien. "Was wollte die da vorne noch mal?- Ach, ich hab nicht aufgepasst. Kann ja nicht so wichtig sein- die wiederholt das bestimmt vor der Arbeit nochmal." So gut wie jede Stunde Zusatzarbeiten- die werden erst bestöhnt und dann hingerotzt.
Insofern würde ich Frau Schmoll recht geben. Wenn, ja, wenn da nicht die zwei Parallelklassen wären, bei denen das Arbeiten ganz anders abläuft. Die sind fleißig, hören bei Arbeitsanweisungen zu und haben gute Durchschnitte.
Was mal wieder zeigt, dass Pauschalurteile vollkommen wertlos sind.
Ich bitte jetzt um die Abwatschung !
Erkenne ich hier einen latenten Masochismus? Nun denn: Watsch!! (Gern geschehen)
Back to topic und - weil ich gerade am Abwatschen bin:
Heike Schmoll hat von Grundschulpädagogik soviel Ahnung wie ein promovierter Koch vom Maschinenbau.
Sie ist Theologin (sic!) und immer mit Artikeln vertreten, wenn es um Exzellenz geht. Auch als vehemente Gegnerin der Rechtschreibreform hatte sie sich einen Namen gemacht.
ZitatDie Wochenzeitung Freitag kommentierte dies: „Dirigiert wird die Kampagne gegen die Reform von der FAZ-Redakteurin Heike Schmoll, die vor jeder Sitzung der Kultusminister oder des ‚Rates für deutsche Rechtschreibung‘ mit Artikeln ohne neue Argumente nachlegt.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Heike_Schmoll
Ist halt die FAZ. Never mind. Dass wir das hier diskutieren, ist zu viel der Ehre.
Für manche trifft das halt zu. Für manche aber auch nicht. Es gibt aber schon heftige Sachen. Meine Tante hat z.B. von Fünftklässlern berichtet, die ihre Schrift nicht lesen können (sie schreibt Schreibschrift, und einige GSen in ihrer Gegend scheinen deren Unterrichten nicht mehr für nötig zu halten) und die noch nie mit einem Füller geschrieben hatten! Kann ja nicht sein.... Allerdings berichtete mir jetz eine Kollegin auch diese Woche, dass sie gar nicht mehr weiß, was sie mit ihrer 5. noch machen soll, weil die in Englisch so unglaublich gut sind, dass sie schon viel weiter sein könnte, wenn sie nicht aus pädagogischen Gründen den Schulaufgabenstoff erst mal einschränken wollte. Es gibt also beide Seiten, und wir müssen damit leben.
danke, ixca! es gibt tatsächlich solche und solche, auch unter den gymnasiallehrern. ich frage mich, was es (den immer gleichen usern) bringt, nicht nach geeigneten maßnahmen ausschau zu halten sondern die grundschullehrer zu "treten".
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