sinnvolle adressen, die man (bei elterngesprächen) parat haben sollte...

schulpsychologischer dienst

kinderpsychologen (auch die, die auf hochbegabung spezialisiert sind)

ergotherapeuten

jugendamt (familienhilfe)

wenn es gute vor ort gibt: lerntherapeuten

man sollte aber auch wissen, wo man die eltern tunlichst nicht hinempfiehlt (haben hier in der gegend ein angebliches lrs-institut, das den eltern nur das geld aus der tasche zieht)

evtl. Adresse eines guten Augen- und Ohrenarztes (hier evtl. ein Audiologe)
Besonders in der Schuleingangsstufe entdecken wir ja oft Probleme in diesem Bereich. Habe grad heute einer Mutter gesagt, sie solle ihr Kind vielleicht auch auf Winkelfehlsichtigkeit hin untersuchen lassen (so was muss man aber gezielt fordern und es macht auch nicht jeder). Die Audiologenadresse habe ich z. B. von der Schulpsychologin.

LG, littlestar

Wir werden zu Beginn des Schuljahres immer darauf hingewiesen, dass wir keinen Arzt/Therapeuten empfehlen dürfen (und auch vor keinem warnen). Deshalb gibt es bei uns im Sekretariat eine Liste mit allen Psychologe, Lerntherapeuten, Ergotherapeuten etc., die gebe ich dann an die Eltern und empfehle "Wenden Sie sich an einen Logopäden". Das einzige, was ich sagen darf ist "ich kannte schon mal ein Kind, das hat mit dem Logopäden xy gearbeitet" (aber ja ohne Wertung) - kluge Eltern müssen meine Empfehlung dann so raushören.

Erziehungsberatungsstellen
- des Landratsamts
- der Kirchen

Psychologische Beratungsstellen
- Schulamt
- Kirchen

Eheberatungsstellen

Wohngeld/Arbeitsberatung/Hartz4-Stelle

Nachhilfeinstitute

Zitat von juna

Wir werden zu Beginn des Schuljahres immer darauf hingewiesen, dass wir keinen Arzt/Therapeuten empfehlen dürfen (und auch vor keinem warnen). Deshalb gibt es bei uns im Sekretariat eine Liste mit allen Psychologe, Lerntherapeuten, Ergotherapeuten etc., die gebe ich dann an die Eltern und empfehle "Wenden Sie sich an einen Logopäden". Das einzige, was ich sagen darf ist "ich kannte schon mal ein Kind, das hat mit dem Logopäden xy gearbeitet" (aber ja ohne Wertung) - kluge Eltern müssen meine Empfehlung dann so raushören.

da hast du recht, eigentlich dürfen wir das nicht. genau wie du verpacke ich es passend und die eltern wissen in der regel dann schon, an wen sie sich wenden sollen.

erste anlaufstelle für viele dinge ist oft der kinderarzt.

ein kind meiner klasse war bei einer kinesiologin - wäre ggf. auch was für einige fälle.

hm, catweazle, das bringt irgendwie die erfahrung, oder?
in meinen ersten jahren an meiner schule habe ich den fall kurz erfahreneren kolleginnen oder der schulleitung geschildert und die haben mir das dann gesagt.

Ist bei uns so organisiert, dass diese Adresse jeder am Anfang des Schuljahres bekommt und dieser Überblick ins Klassenbuch gehört...

Zitat alias :

Zitat

Eheberatungsstellen

Wohngeld/Arbeitsberatung/Hartz4-Stelle

Und ich dachte immer, dass die Schule etwas mit Unterricht und Bildung zu tun hätte.

Kann es vielleicht sein, dass unsere lieben Eltern durch Überinformationen/Hinweise seitens der Schule immer unselbständiger und fauler werden (wie auch ihre Kinder) und damit die Schule immer mehr als einen Dienstleistungsservicebetrieb betrachten ? Es wird der Tag kommen, an dem wir Lehrer noch zusätzlich (!) verpflichtet werden, die Hartz4-, Wohngeld-, und Jobcenterverwaltung und Zuteilung in unseren Schulstuben vorzunehmen !

Und im übrigen bin ich sowieso der Meinung, dass man, wenn man schon zur Welt kommt, sein Leben selbst in die Hand nehmen sollte.

Lieber Elternschreck,

leider sind viele Eltern dazu nicht in der Lage.

Zum Thema:

SPZ

Spezielle Ansprechpartner im Jugendamt (namentlich)

Also beim Thema Eheberatung wäre bei mir eindeutig die Grenze erreicht. Ich habe zwar schon öfter auch mal familiäre Probleme erzählt bekommen, wäre aber nie auf die Idee gekommen, zu sagen "Gehen Sie doch mal zum Eheberater - ich habe da eine Adresse!" Das ist nicht meine Aufgabe als Lehrer, das überschreitet eindeutig eine Grenze. Wenn direkt Probleme des Jugendlichen betroffen wären, würde ich an unseren zuständigen Schulsozialarbeiter verweisen. Ich glaube auch nicht, dass ich die Adressen von Wohngeldstelle, Arbeitsberatung oder Hartz-4-Stelle parat haben muss, ich bin kein Sozialarbeiter, dazu habe ich gar nicht die Kompetenz.
Ich empfehle auch nie Nachhilfeinstitute, da bleibe ich bewusst neutral, weil hier wirtschaftliche Interessen tangiert werden. Allerhöchstens nenne ich Namen von älteren Schülern, die Nachhilfe anbieten, aber auch hier in der Regel mehrere zur Auswahl.

Zitat von catweazle

bei einer fortbildung zum thema "elterngespräche" sprach die dozentin häufig von adressen, die man den eltern in bestimmten fällen anbieten sollte (bevor man z.B. selber diagnostiziert... .

Das verstehe ich nicht. Ich weiß ja nicht, wie es anderswo ist, aber wir haben eine umfangreiche und fundierte Ausbildung in Diagnostik. Wir schreiben unter anderem ein ausführliches diagnostisches Gutachten über ein Kind als Staatsexamensleistung. Sollte ich dann nicht erst einmal meine eigenen diagnostischen Kompetenzen einsetzen und erst, wenn ich selbst nicht mehr weiterkomme, auf außerschulische "Experten" verweisen?

Zitat Eugenia :

Zitat

ich bin kein Sozialarbeiter, dazu habe ich gar nicht die Kompetenz.

So sehe ich es auch und werde einen Teufel tun, mich in diese Rolle reinschubsen zu lassen, dafür bin ich nicht qualifiziert (Der Sozialarbeiter kann ja auch nicht meinen Schulchor leiten). Ich bin Fach(!)lehrer !

Übrigens, bei uns wurden die Stunden der Schulsozialarbeiterin erheblich gekürzt sowie der schulpsychologische Dienst der Stadt (fast) ganz eingestellt. Noch Fragen ?

Zitat

Ich glaube auch nicht, dass ich die Adressen von Wohngeldstelle, Arbeitsberatung oder Hartz-4-Stelle parat haben muss

Das ist sowieso Sache der Eltern und interessiert mich auch weiter nicht. Da sollen die Eltern sich an die Kommune/Bürgerbüro wenden (Nummer steht in jedem Telefonbuch). Umgekehrt legen die Eltern auch für mich keine geeignete Adresse parat wenn ich z.B. mein Haus nicht mehr abzahlen kann oder wieder Ärger mit pfuschenden Handwerkern habe.-Das alles ist Privatsache ! Schlimm, dass allgemein immer mehr der Glaube genährt wird, dass die Lehrer mittlerweile für alles (!) zuständig seien.

Zitat

aber wir haben eine umfangreiche und fundierte Ausbildung in Diagnostik.

Wir Sek1/Sek2-Lehrer sind darin nicht ausgebildet, geehrter Plattenspieler ! Wir sind examinierte Fach(!)lehrer, die den Auftrag haben, Unterricht auf angemessen hohem fachlichen Niveau durchzuführen. Mehr und anderes ist für uns daher nicht leistbar.

Zitat von Elternschreck

Das ist sowieso Sache der Eltern und interessiert mich auch weiter nicht. Da sollen die Eltern sich an die Kommune/Bürgerbüro wenden

Als Fachlehrer kannst du diese Haltung einnehmen. Als Klassenlehrer sitzt du ab und an vor verzweifelten, heulenden Eltern. Wenn du dann in die Tasche greifen kannst und sagst: "Gehen Sie doch mal da hin - vielleicht kann man ihnen dort helfen" tue ich das nicht, weil ich dazu von Amts wegen verpflichtet wäre, sondern aus Mitmenschlichkeit und Verantwortung für die uns anvertrauten Kinder.

Zitat von Plattenspieler

Das verstehe ich nicht. Ich weiß ja nicht, wie es anderswo ist, aber wir haben eine umfangreiche und fundierte Ausbildung in Diagnostik.

"Gewöhnliche" Grundschulleher haben -zumindest in Berlin- auch keine solche Ausbildung. Ich sehe meine Aufgabe auch nur darin, die Kinder genau zu beobachten, den Eltern diese Beobachtungen mitzuteilen und ihnen dann Empfehlungen zu geben, an wen sie sich wenden können. Im Anschluss bin ich auch immer gerne bereit, mit Psychologen, Ergotherapeuten, Logogpäden etc. zu kooperieren, wenn dies gewünscht wird... Ansonsten haben wir zum Glück auch Schulsozialarbeiter im Haus, zu denen ich Eltern immer gerne schicke, wenn sie private Probleme haben, bzw. ihren Alltag nicht geregelt bekommen. Das ist wirklich eine enorme Entlastung.