Der Apfel: Apfelkuchen backen mit Eingangsstufe (1./2. Klasse)

  • Hallo :)


    Im Rahmen meiner Apfeleinheit möchte ich mit meiner Eingangsstufe die ich in Sachunterricht unterrichte einen Apfelkuchen backen. Dafür habe ich 2 Schulstunden (90 Minuten) zeit und ich freue mich auch schon total darauf, aber dennoch liegen mir einige Fragen auf der Seele:


    1. Wie organisiere ich das ganze?
    Ich habe überlegt, dass die ganze Klasse eine Art Schlange bildet und jeder eine Zutat bekommt, die er dann in die Schüssel packen muss. Da es 22 Kinder sind, wollte ich die Klasse in 2 Gruppen teilen (und auch zwei Teige für Blechkuchen herstellen). Aber ich frage mich, ob das von der Durchführung auch klappen wird? Und ich bin am Überlegen, ob ich den SuS die Zutaten schon "schüttfertig" in die Hand drücke oder ob sie sich selbst erstmal "erlesen" müssen, wie viel ihrer Zutat denn in den Teig muss. (dann hätte die ganze Stunde auch einen Lerneffekt: Lesen üben / Informationen erschließen). Hier ist aber das Problem, dass die Erstis noch nicht lesen können :(
    Welche Ideen hättet ihr denn zur Durchführung?


    2. Was mache ich, während der Kuchen im Ofen ist?
    Dann stellt sich mir noch die Frage, was ich mache, während der Kuchen bäckt?
    Im Laufe der Einheit haben wir eine Art Apfelbuch angefangen. Dafür habe ich auch noch einige "spielerische" Blätter zum bearbeiten. Aber das wäre ja dann wieder nicht handlungsorientiert. Oder sollte ich lieber ein Quiz über Äpfel/ Apfelkuchen etc. gemeinsam machen? Oder Inhalte der letzten Stunde wiederholen? Oder sprechen wir darüber, in welchen Gerichten es alles Äpfel gibt? Sollen die Schüler alles mögliche aufmalen / schreiben was ihnen zum Thema Apfel einfällt?
    Ich bin irgendwie ratlos, weil das ganze ja auch handlungsorientiert sein sollte und ich mich frage, ob es bei meinen Ideen überhaupt ansatzweise Lernziele gibt...


    Ich habe auch das Problem, dass ich nicht richtig einschätzen kann, wie lange wir für den Teig brauchen werden und was ich mit den Kindern mache, die nicht mehr beschäftigt sind...


    Ich hoffe, dass ihr vielleicht Ideen habt und mir helfen könnt :)

  • Wie organisierst du den Arbeitsschutz (Umgang mit Messern, heißen Ofen etc.) und wie vermeidest du Chaos und "Sauerei"?


    Ich würde eher versuchen verschiedene Apfelsorten (nicht nur die aus dem Supermarkt) sehen und zu verkosten.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Hallo,


    also zunächst einmal würde ich mindestens 4 Gruppen bilden. 2 Gruppen sind für den Teig und 2 Gruppen für das Äpfel schneiden zuständig. Wenn du eine 1/2 hast, dann mische sie gut, damit die Großen den Kleinen helfen können. Wenn du ein bebildertes, einfaches Grundrezept nimmst (Tassenkuchen), dann können die Kinder die Zutatenmengen schon sehr selbständig zusammenmischen.


    Wenn der Kuchen im Ofen ist, dann wird gemeinschaftlich die Küche aufgeräumt und die Tische schön gedeckt für das anschließende Kuchen essen!


    Ich glaube nicht, dass du da noch groß Zeit hast, um an irgendwas zu arbeiten. Ansonsten würde ich vielleicht den Großen den Auftrag eine Vorgangsbeschreibung anzufangen und die Kleinen sollen Wörter/Sätze dazu versuchen zu schreien.


    Gutes gelingen!


    Mama Muh

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

  • Hallo ihr beiden,


    vielen Dank für eure Ratschläge!


    SteffdA:
    heißer Ofen etc fällt schon mal weg, weil wir nicht in der Küche sind ;) Den Teig machen wir im sauberen Klassenzimmer. Und ich glaube Sauerei lässt sich kaum vermeiden ;)


    Mama Muh:
    ja, an Gruppen habe ich auch gedacht. Bin gerade dabei zu bestimmen wer was macht und dabei ist mir gerade aufgefallen, dass ich doch tatsächlich schon automatisch 4 Gruppen gebildet habe! *lach* :D
    ich wollte die Klasse in zwei große Gruppen teilen (damit ich zwei Teige für zwei Bleche bekomme - und nicht 22 SuS an einer Rührschüssel stehen). Diese untergliedert sich dann in weitere Gruppen:
    max. 5 SuS für die Äpfel (max. 3 schneiden / 2 waschen)
    max. 5 SuS für den Teig ( 2 für Mehl, 2 für Zucker, 1 für die Eier)


    Und nun bin ich dabei, zu überlegen, was ich mit den anderen Zutaten machen lasse (Butter, Vanillezucker, Backpulver) Da hier ja nicht viel abgewogen werden muss und die Sachen nur "reingeschüttet" werden müssen überlege ich, dass die SuS aus der Teiggruppe dann diese Sachen auch noch in die Schüssel packen können - wenn sie mir vorher gezeigt haben, dass sie richtig abgewogen haben. Währenddessen dürften ja die anderen SuS ja schon hfftl. mit schneiden und waschen fertig sein...
    Die Teigkinder können ja dann gemeinsam mit den Apfelkindern das Bleich mit Teig und Äpfeln bestücken. Und die, die nichts zu tun haben, decken halt den Tisch für's Kuchen essen :D


    Und falls noch Zeit ist kann man ja gemeinsam Überlegen, was Wörter wie "Erdapfel", "Pferdeapfel" etc bedeuten :D


    Ich finde, es hilft immer ungemein, wenn man mit jemandem über seine Ideen reden kann. Durch das Schreiben kommt man irgendwie immer noch auf andere Ideen und kann seine bisherigen ausbauen :)

  • Hallo,


    das hört sich doch gut an! Je nachdem, wie die Klasse so drauf ist, würde ich garnicht bestimmen, wer /wieviele für Zucker, Mehl usw. zuständig ist/sind. Ich würde der Teiggruppe die Zutaten und das Rezept geben und sie selber organisieren lassen (der Teig muss ja auch noch gerührt werden und auf das Backblech). Die Apfelgruppe wäre bei mir dann für das waschen, schneiden und belegen zuständig.
    Ich würde auch nicht kontollieren, ob alles richtig abgewogen wurde, das schmeckt man doch am Ergebnis ;)


    LG
    Mama Muh

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

  • Hallo,


    das hört sich doch gut an! Je nachdem, wie die Klasse so drauf ist, würde ich garnicht bestimmen, wer /wieviele für Zucker, Mehl usw. zuständig ist/sind. Ich würde der Teiggruppe die Zutaten und das Rezept geben und sie selber organisieren lassen (der Teig muss ja auch noch gerührt werden und auf das Backblech). Die Apfelgruppe wäre bei mir dann für das waschen, schneiden und belegen zuständig.
    Ich würde auch nicht kontollieren, ob alles richtig abgewogen wurde, das schmeckt man doch am Ergebnis ;)


    LG
    Mama Muh

    Ich glaube, das ist mein kleiner Kontrollzwang :D Ich hab Angst, dass der Teig zum Schluss nicht schmeckt. Aber stimmt, dass würde für mich dann auch weniger Aufwand sein, wenn sie selbst entscheiden könnten, wer was macht. Einfach die Teiggruppe festlegen und gut ist. Hach, danke für eure Hinweise, das hat mir wirklich sehr geholfen und lässt mich sicherer in die Stunde gehen! ^^

  • Ich würde die Gruppen auch selbst bestimmen lassen, wer für Zucker, mehl usw zuständig ist. Aber ich würde auf jeden Fall schon ein bisschen schauen, ob die Mengen stimmen. Denn falls nicht, ist es ziemlich doof für alle.


    Erstklässler würde ich auch kein Kernhaus aus Äpfeln schneiden lassen. Ich würde Erstklässler vierteln lassen und dann sagen, wer sich traut, darf weitermachen - ansonsten übernimmt ein Zweitklässler.


    Und Pflaster mitnehmen! Wir haben neulich Suppe gekocht und da haben sich zwei Kinder geschnitten (nicht schlimm).


    Für die Überbrückungszeit fände ich es nett, wenn die Schüler ein Rezept aufschreiben würden, so dass sie den Kuchen daheim mit den Eltern mal nachbacken können. Man könnte auch Bilder vorgeben, die von den Erstklässlern nur in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Zweitklässler schreiben noch etwas dazu.

  • Gut, dass du das mit den Pflastern sagst, da hätte ich gar nicht dran gedacht! Und die Idee mit dem Aufschreiben des Rezepts finde ich super! Dabei werde ich wohl Bilder ausschneiden und sortieren lassen. Ich frage mich dann nur, ob die Zeit zum abschreiben dann bleibt, oder ob ich das nicht lieber mit verbinden oder ähnlichem regeln sollte... Vielleicht habe ich auch gar keine Zeit mehr dazu :D Das ist irgendwie voll doof, wenn man die Stunden zum ersten Mal macht, da kann man die Zeit so schwer einschätzen :/
    Mal schauen, was ich draus machen kann.

  • Zitat

    wenn die Schüler ein Rezept aufschreiben würden, so dass sie den Kuchen daheim mit den Eltern mal nachbacken können


    Eure Erstklässler können nach den paar Wochen Schule bereits Rezepte schreiben? :respekt:


    Habt ihr keine älteren Schüler (Klasse 7-10) die ihr als Helfer / Paten mit einsetzen könnt?
    Eine Schlange der Schüler mit den Teigzutaten kann ich mir bei Erstis nicht "gelingend" vorstellen. Halbierte und geschälte Äpfel weiter klein zu schnippeln und auf den vorbereiteten Teig zu legen schon.


    Vielleicht kannst du aus den weggeschnittenen Apfelresten und den übrig gebliebenen Äpfeln Saft pressen, bis der Kuchen fertig gebacken ist. Ich würde so eine Aktion auf jeden Fall in der Schulküche veranstalten.
    Nach diesem Rezept:
    http://www.mamas-rezepte.de/rezept_Apfelkuchen-10-429.html
    dauert das Backen bei 180° etwa 40-45 Minuten. Falls du den Kuchen innerhalb der 90 Minuten verspeisen willst, musst du dich sputen - denn abkühlen sollte er auch.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich schrieb doch eigentlich sehr deutlich, dass Erstklässler Bilder sortieren und Zweitklässler dazu schreiben können. Was dann der Kommentar von dir soll, weiß ich nicht... ?(
    Aber EINIGE Erstklässler dürften durchaus in der Lage sein, auch einzelne Wörter zu verschriften.

  • Hallo,
    ja, ich würde schon auch was vorbereiten für die Zeit, die der Kuchen im Ofen ist und während der aufgeräumt werden muss. Die Idee mit dem Rezept finde ich super. Hast du Eltern als Hilfe? Für so eine Aktion kann das nicht schaden.


    Ich habe da eine ziemlich traumatische Erfahrung als ich damals im Ref mit einer schwierigen zusammengesetzten Gruppe aus Drittklässlern am Ende einer Unterrichtseinheit Plätzchen aus fünf (!) verschiedenen Rezepten gemacht habe. (Meine damalige Mentorin hatte mir zugesagt, Eltern zum Helfen zu organisieren und im Endeffekt kam nur eine Mutter, die dann auch noch vor dem Aufräumen wieder weg musste). Na ja, schlussendlich hat alles geklappt- auch wenn es sehr anstrenged war- und ich habe dann am Ende als die Plätzchen im Ofen waren den Großteil der Kinder etwas an Tischen arbeiten lassen und nur mit drei oder vier Kindern zusammen aufgeräumt und das war gut, dass die anderen was zu tun hatten - sonst wäre es vermutlich eskaliert.

  • Hi,
    beantwortet vielleicht nicht ganz deine Frage, aber ich hab mal mit einer ersten Klasse Apfelmus gemacht. Nur als mögliche Idee für eine Alternative. Natürlich ging das nur, weil Eltern als Hilfe da waren: Der Vorteil war, dass alle Kinder erst mal schälen und schnippeln konnten (und das ging mit Hilfe auch schon ganz gut), die Stücke (egal wie groß) landeten in vielen großen Töpfen, die dann auf kleinen Heizplatten (Camping-Ausrüstung) vor sich hin kochten (dabei standen immer ein Erwachsener). Die Kinder konnten später Zucker zugeben und alle mal umrühren und durchmatschen. währenddessen haben die anderen schon mal aufgeräumt. Zum Schluss haben alle Apfelmus in ihre (mitgebrachten) Gläser gefüllt und die Etiketten geschrieben. Leider weiß ich nicht mehr, wie viel zeit dafür drauf gegangen ist.


    LG, Nussi

  • Hallo :)


    Ich wollte nur einmal kurz berichten wie es lief und wie ich es letztendlich gemacht habe.


    Also der Kuchen hat aufjedenfall lecker geschmeckt ;)


    An sich lief die Stunde so ab, dass wir (also meine betreuende Lehrkraft und ich) die SuS belehrt haben, wie der Umgang miteinander während des Backens ist und wie mit den Geräten umgegangen wird. Danach haben wir demonstriert wie die Äpfel geschält werden. Anschließend habe ich die Klasse in zwei große Gruppen geteilt, die dann unterteilt wurden in Apfelverantwortliche und Teigverantwortliche. Die Apfelverantwortlichen wurden jeweils nochmal in Apfelschäler und -putzer geteilt. Die teigverantwortlichen bekamen auch ihre einzelnen Aufgaben.
    Nach diesem Prinzip lief es ganz gut- es war mächtig wuselig und ich hab in den Teig-Gruppen jeweils einen bestimmt, der mit dem Mixer arbeiten durfte.


    Letztendlich war ich am Ende ganz schön ko und bin abends ins Bett gefallen. Aber den Kindern hat's Spaß gemacht :D


    An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön an alle, die mir geholfen haben mit ihren Hinweisen und Ratschlägen! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Und ohne was zum Thema beitragen zu können, wollte ich nur mal aus Moderatorensicht schreiben:
    Es ist richtig schön zu lesen, wenn der Fragesteller am Ende berichtet, wie es gelaufen ist und welche Tipps er oder sie umsetzen konnte. Das kommt leider viel zu selten vor. Also ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum! :D
    Wollte ich nur mal gesagt haben :)

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

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