Ein bisschen schwanger?

  • Eine Bekannte, die an einer Realschule Französisch unterrichtet, erzählte mir, dass dort in Vokabeltests, bei denen zwar das korrekte Wort in der Fremdsprache gewusst, aber falsch geschrieben wurde, jeweils halbe Punkte vergeben werden müssen. Gibt es eine solch merkwürdige Regelung auch woanders?

  • Ich handhabe das auch so. Bei mir muss man nicht nur wissen, wie ein Wort heißt, sondern auch, wie es korrekt geschrieben wird. Die Rechtschreibung gehört für mich zum Vokabellernen dazu. Ich erwarte auch, dass bei Vokabeln wie "l'orange" das "f." dahinter geschrieben wird, weil ich sonst nicht erkennen kann, ob der Schüler auch das Genus des Nomens mitgelernt hat. Es gehört zur Vokabel mit dazu. Das sind meine Schüler gewöhnt, und entsprechend pauken sie auch.
    Gruß,


    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Hallo Ho-He ;-),




    ich unterrichte zwar keine Fremdsprache und kenne diese Vorgehensweise nicht, finde jedoch auch, dass ein falsch geschriebenes Wort nicht genauso bewertet werden sollte wie ein nicht gewusstes Wort. Von daher finde ich diese Regelung angemessen.



    Viele Grüße.

  • Bei mir gibt es für Rechtschreibfehler meistens auch einen halben Punkt Abzug ( bei 1 Punkt pro Wort). Wird allerdings durch den Schreibfehler ein anderes Wort daraus, ist es ein Fehler, oder wenn es sehr viele Fehler in einem Wort sind (hängt ein bisschen vom Einzelfall ab). Ich bin aber fast nur in der 5/6 eingesetzt (bzw dann wieder LKs in der Qualifikationsphase, mit denen schreibe ich keine Vokabeltests mehr ;) ), damit hat es vielleicht auch was zu tun, bei den Großen würde ich es vermutlich anders handhaben.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir gibt es für Rechtschreibfehler meistens auch einen halben Punkt Abzug ( bei 1 Punkt pro Wort). Wird allerdings durch den Schreibfehler ein anderes Wort daraus, ist es ein Fehler, oder wenn es sehr viele Fehler in einem Wort sind (hängt ein bisschen vom Einzelfall ab).

    Das ist bei mir genauso und macht teilweise mehr Arbeit als das andere Verfahren, weil man bei jedem Wort neu überlegen muss, ob es nur ein Schreibfehler ist oder nicht.
    Die meisten Kollegen, die ich kenne, machen das so wie ich.

  • Ich handhabe da genauso wie katta! :)
    Halbe Punkte Abzug gibt es ebenfalls, wenn z.B. die Präposition weggelassen wurde oder falsch ist wie bei "to take part" / "to take part at" statt "to take part in".


    Ich würde das in allen Jahrgängen so machen. Und -huhu katta - schreibe in den LKs keine Vokabeltests. Die sind dann groß genug und werden oft genug auf die Relevanz von Vokabular hingewiesen von mir. :)


    Grüße vom
    Raket-O-Katz mit 30 Tests am Bord!

  • Ich hatte die Frage eher so verstanden, dass sich Jorge darüber wundert, dass überhaupt ein Punkt gegeben wird.
    Ich mache es auch so, dass ein Rechtschreibfehler oder das Fehlen des Geschlechts einen halben Punkt Abzug gibt, ab zwei Fehlern ist das gesamte Wort falsch.
    Manchmal mach ich aber auch Spezial-Tests, die sich z.B. besonders um die Präpositionen drehen - da gilt dann die falsche Präposition schon als ganzer Fehler.
    Ich gehe dabei nach dem altbekannten Muster vor: 1 Fehler= eine Note runter, 0,5 Fehler= zwischen zwei Noten. Hat also jemand 2,5 Fehler, kriegt er von mir eine 3/4. Da ich nahezu jede Woche einen Test schreiben lasse (zumindest in 6 und 7) ist die einzelne Note aber ohnehin nicht so relevant, insgesamt zählt die Note der Vokabeltests nicht so viel (wenn die SuS in der Klassenarbeit dann alle Vokabeln kennen, ist mir das wichtiger als die Frage, ob sie die nun in Woche 5 oder 6 gelernt haben). Sie ist für mich nur ein Indiz bzw. kann die Gesamt-Note nach oben verschieben , wenn jemand genau auf der Kippe steht (freilich nur, wenn die Durchschnittsnote der Tests dann mindestens so gut ist wie die bessere der beiden in Frage kommenden Gesamt-Noten).

  • Eine Bekannte, die an einer Realschule Französisch unterrichtet, erzählte mir, dass dort in Vokabeltests, bei denen zwar das korrekte Wort in der Fremdsprache gewusst, aber falsch geschrieben wurde, jeweils halbe Punkte vergeben werden müssen. Gibt es eine solch merkwürdige Regelung auch woanders?


    Ich halte diese Regelung nicht für merkwürdig, sondern für pädagogisch angemessen.
    Die Leistung eines Schülers, der die Vokabeln gelernt hat, diese jedoch nicht korrekt schreibt, muss anders behandelt werden, als die (Nicht-)Leistung eines Schülers der sich die Vokablen überhaupt nicht angesehen hat.
    Mit dem Wissen der fehlgeschriebenen Vokabel könnte sich der Schüler zudem mündlich verständigen.


    Kleine Spitzfindigkeit:
    "vocabulum" bedeutet "Benennung" und nicht "Beschreibung" - daher ist ein halber Punkt durchaus angemessen 8)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich kenne das bei uns in der ganzen Fachschaft Englisch nur so: Wort erkennbar gewusst, aber falsch geschrieben => nur 0,5 Punkte. Nur wenn das Wort auch richtig geschrieben wurde, gibt es einen Punkt. Wie bei Katta: wird ein völlig anderes Wort draus, ist es komplett falsch.


    Solange das Wort deutlich erkennbar ist, ziehe ich für falsche Schreibung auch "nur" 0,5 ab, selbst wenn zwei Schreibfehler drin sind ... aber wenn dann z.B. auch die Zeit nicht stimmt, gibt es keinen Punkt mehr.

  • Ich kenne das bei uns in der ganzen Fachschaft Englisch nur so: Wort erkennbar gewusst, aber falsch geschrieben => nur 0,5 Punkte. Nur wenn das Wort auch richtig geschrieben wurde, gibt es einen Punkt. Wie bei Katta: wird ein völlig anderes Wort draus, ist es komplett falsch.

    Die meisten meiner Englischkollegen und ich handhaben das auch so. Gründe wurden schon genannt. EIn solches Vorgehen halte ich, anders als der/die TE, für selbstverständlich.
    Wenn ich einen Satzzusammenhang in veränderter Form möchte, gebe ich natürlich nicht nur 1 Punkt für diese Aufgabe, denn Anwendung ist eine komplexere Leistung als reines Auswendiglernen.
    In meinem anderen Fach Latein gebe ich für die Bedeutung 1 Punkt (falls viele verschiedene Bedeutungen zu lernen sind, evtl auch mehr) und zusätzlich für immer auch zu lernendes Genus und Genitiv zusammen 0,5.

    • Offizieller Beitrag

    In den reinen Abfrage-Vokabeltests "deutsch-französisch" gibt es bei mir richtig oder falsch. Soweit ich es aus Gesprächen "gelernt" hatte, haben es die anderen Lehrkräfte auch so gemacht.
    Wenn man das in den ersten Tests konsequent durchzieht, dann lernen die Schüler einfach besser und das Problem hat sich erledigt. Zumindest hatte ich durchaus vorzeigbare Schnitte.
    Diese halben Punkte waren meine SchülerInnen tatsächlich von Englisch gewöhnt (andere Sprachen haben sie ja nicht gelernt, deswegen die Einseitigkeit des Vergleichs...). und ernsthaft: nachdem ich gesehen habe, was 2-3er-SchülerInnen in ihren Lernstandserhebungen schreiben bzw. WIE sie es schreiben (ich habe der Englisch-Lehrerin geholfen, die Häkchen in den Heften zu machen), war ich total entsetzt. Aber kein Problem, da darf man weder Rechtschreibung noch Grammatik bewerten...


    Hälfte von Wörtern bringen mir nichts. Genauso wie falscher Artikel.


    Genauso hat mein Deutschlehrer (ich bin Deutschfremdsprachlerin) damals gewertet. Ich stand auf einer glatten 1 meine ganze Mittelstufenzeit, ohne jemals einen einzigen Genus gelernt zu haben. Der Punktabzug war dafür so minimal, dass ich einfach "nach Gefühl" gehandelt habe. Da aber mit dem Genus ziemlich alles zusammenhängt, lasse ich es bei meinen SchülerInnen nicht durchgehen.


    und die Hälfte der französischen Wörter haben einen "falsch geschriebenen Freund", der sich aus einem Fehler ergibt. Das zeige ich immer auf. Wer im Restaurant "Poison" bestellt, weil es zu kompliziert war, sich zu merken, dass man Fisch mit zwei "s" schreibt (und deswegen auch noch jetzt falsch ausspricht, oder die Bestellung schriftlich aufgibt), wird es nunmal nicht überleben... ("poison" = Gift)


    Chili

  • und die Hälfte der französischen Wörter haben einen "falsch geschriebenen Freund", der sich aus einem Fehler ergibt. Das zeige ich immer auf. Wer im Restaurant "Poison" bestellt, weil es zu kompliziert war, sich zu merken, dass man Fisch mit zwei "s" schreibt (und deswegen auch noch jetzt falsch ausspricht, oder die Bestellung schriftlich aufgibt), wird es nunmal nicht überleben... ("poison" = Gift)

    Das ist ein anschauliches, nettes Beispiel (das muss ich mir mal merken :) ), wobei es dem, was oben schon geschrieben wurde, ja auch nicht widerspricht - kommt ein anderes Wort heraus, ist es falsch. Ist dies aber nicht so, bleibe ich bei den 0,5 Fehlern (etwa für einen falschen/vergessenen Accent oder Genus-Fehler), erst wenn zwei Fehler in einem Wort stecken, gilt es als komplett falsch.
    Ich finde wichtig, dass man nicht komplett unbeachtet lässt, dass ein Wort vom Schüler gekannt wird, er es aber nicht richtig schreiben kann - denn bei aller Liebe zum Fach: Die meisten Schüler/innen werden Französisch kaum mehr als irgendwann mal im Urlaub benutzen. Ich finde insgesamt die Alltagstauglichkeit der Sprache wichtiger als das fehlerfreie Beherrschen der Vokabeln - denn am Ende soll ja nicht die Schulnote der Sinn und Zweck des Lernens sein, sondern die Beherrschung einer Fremdsprache. Und da habe ich bei so manchem Schüleraustausch schon gesehen, dass sich einige Schüler/innen sehr angeregt unterhalten, von denen ich mir sicher bin, dass sie nicht einmal die Hälfte der Wörter auch richtig schreiben könnten und bei denen man auch so manchen Genus/Tempus-Fehler hört. Aber am Ende kommen sie damit gut über die Runden, während einige 'Profis', die eigentlich alle Vokabeln, Konjugationen und Deklinationen prima beherrschen, kaum ein Wort herauskriegen. Und da wiederum muss ich doch sagen, dass wohl kein Kellner einem Deutschen in Frankreich "Gift" serviert, wenn dieser "Fisch" haben möchte - wobei man ja auch jenseits der Vokabel-Test-Noten vor allem aus dem Unterricht einen Eindruck haben sollte, wie gut die Schüler/innen die Sprache beherrschen.
    Ich nutze die Vokabeltests natürlich schon, um abzusichern, dass gewisse Lücken auch erkannt werden und die Schüler/innen nicht mit einer 1 durch die Schullaufbahn kommen, wenn sie im Vokabelbereich große Defizite haben. Aber ich finde eben auch, dass ein Unterschied gemacht werden sollte zwischen denen, die das Wort kennen und es nur nicht richtig schreiben können, und denen, die das Wort gar nicht kennen.
    Aber wie gesagt: Es kommt ja auch auf die Anzahl und die Gewichtung der Tests an - man kann ja durchaus strenger sein, wenn die Note der (einzelnen) Tests nicht so viel zählt.

  • Also ich würde da zwischen Rechtschreibfehlern und Genusfehlern unterscheiden. Wenn mann das Genus von "la tour" falsch macht, dann ist das Wort falsch. Zum Beispiel. Und das Genus wirkt sich ja auf den Rest des Satzbaus extrem aus. Also Genus falsch -> ganzer Fehler. Nicht sinnentstellende Rechtschreibfehler -> halber Fehler.

  • Nachdem ich im Referendariat und in den ersten zwei Jahren auch eher so verfahren habe, dass es für das gewusste, aber falsch geschriebene Wort noch Teilpunkte gab, fiel mir irgendwann die nachlassende Bereitschaft auf, überhaupt Wörter richtig zu schreiben. Ich ärgerte mich eigentlich jedesmal über katastrophale Vokabeltests. Schließlich sollen sich die Schüler auch schrifltich verständlich machen, vielleicht auch bei einem Bewerbungsgespräch (bei Airbus ist nicht nur Englisch gefragt) einen Text verfassen oder so. Jedenfalls bin ich im letzten Jahr dazu übergegangen, Vokabeln nur noch als richtig oder falsch zu werten, egal, wie viele Fehler im Wort gemacht wurden. Nur Akzentfehler werden noch als halbe Fehler gezählt. Das erleichtert mir die Korrektur, und die Schüler, vor allem die Schwächeren, bemühen sich mehr um die korrekte Schreibweise.
    Ob die Schüler die Vokabeln mündlich beherrschen, stelle ich ja in den Abfragen zu Beginn der Stunde fest.


    À+

  • Hmmm, hat vielleicht etwas mit dem Jahrgang zu tun, in dem ich bis dato überwiegend Englisch unterrichtet habe (eben keine Mittelstufe), aber die Kleinen bemühen sich dann eigentlich schon sehr (die sind ja schon überrascht genug, dass es für Rechtschreibfehler überhaupt Punktabzug gibt, scheinen sie - teilweise - aus der Grundschule nicht gewohnt zu sein...und nein, nicht nur in Englisch, das ist ja klar). Und gerade meine Cracks (sprich Muttersprachler oder nahezu Muttersprachler), die meistens in der Rechtschreibung viele Fehler machen, ärgern sich dann schon sehr, dass der 'easy peasy vocab test' dann keine 1 war, sondern nur 3 oder gar 4 oder schlechter...nur wegen Rechtschreibfehlern.
    Zumindest die kleinen sind darüber schon zu motivieren, finde ich (nein, natürlich nicht alle - die kriege ich m.M. nach aber auch nicht über noch strengere Benotung).
    Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass Englisch und Französisch da unterschiedlich sind, ich hatte als Schülerin mit Französisch auch mehr Schwierigkeiten, gerade was die Rechtschreibung angeht (da waren ja gefühlt irgendwie immer zu viele Buchstaben im Wort, die man eh nicht mitsprach... ;) ). Vielleicht kann man das da nicht ganz vergleichen?

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Ich persönlich finde ja die Rechtschreibung im Französischen noch deutlich lautgetreuer als im Englischen. Für mich (und auch viele Schüler/innen, zumindest nach deren Aussage) besteht die Schwierigkeit eher darin, dass man im Alltag oft und viel mit Englisch konfrontiert wird, aber kaum mit Französisch. Das spiegelt sich zwar nicht immer in den Zeugnisnoten, doch habe ich den Eindruck (und eben die SuS selbst auch), dass sie durchschnittlich alle besser Englisch sprechen können als Französisch. Aber es mag durchaus sein, dass da irgendwelche Unterschiede zu finden sind ;-). Da müsste sich mal ein/e Kolleg/e/in mit der Kombi Englisch/Franze melden.


    Was mir noch eingefallen ist: Ich biete in Französisch auch immer an, dass die Kinder, die die Vokabel in Französisch nicht kennen, auch gerne auf Französisch beschreiben können, was gemeint ist - das wird natürlich nur sehr selten bis gar nicht in Anspruch genommen, da ich stets versuche, die Tests zügig durchzukriegen und diejenigen, die die Vokabeln nicht beherrschen, seltener die sind, denen dann eine Idee kommt, wie man es beschreiben könnte. Aber gerade in höheren Stufen (z.B. 9) kommt es doch hin und wieder mal vor. In der Beschreibung dürfen sich dann freilich auch keine Fehler befinden, bzw. es gilt die gleiche Regel wie für ein Wort.
    Einige Kolleg/inn/en von mir sind der Meinung, dass dies falsch sei, da die SuS ja die Vokabeln lernen sollen. Ich sehe hier aber auch wieder eher den praktischen Nutzen und denke mir, dass es ja darum geht, dass die Kinder in der Lage sind, sich auszudrücken, nicht darum, wie genau sie es tun.

  • Meine Erfahrung ist auch, dass die meisten S mit vielen RS-Fehlern auch bei meinem "milden" System sich so über verschenkte Punkte ärgern, dass sie genauer arbeiten. Die "Wurschtigen" kriegen auch bei mir 6er, denn die machen nicht nur die Rechtschreibung falsch, sondern wissen viele Wörter nicht, vor allem, wenn man sie in einem Sinnzusammenhang abfragt. Andererseits gibt es S mit LRS, die wirklich nichts für ihr Problem können. Sie werden mit der auf Verständlichkeit beruhenden Benotung nicht so demotiviert.
    Was kleinere RS-Fehler in Umschreibungen angeht:
    Ich habe den Eindruck, dass L hier strengere Maßstäbe an die S anlegen als an sich selbst. Wer kann schon von sich behaupten, fehlerfrei zu schreiben??? (Ich sage das als jemand, der immer im sehr guten Bereich war, wenn es um Rechtschreibung ging, aber oft mutlos bzw um Worte verlegen, wenn man sich wirklich verständigen musste, aus lauter Angst, Fehler zu machen)

  • Was kleinere RS-Fehler in Umschreibungen angeht:
    Ich habe den Eindruck, dass L hier strengere Maßstäbe an die S anlegen als an sich selbst. Wer kann schon von sich behaupten, fehlerfrei zu schreiben??? (Ich sage das als jemand, der immer im sehr guten Bereich war, wenn es um Rechtschreibung ging, aber oft mutlos bzw um Worte verlegen, wenn man sich wirklich verständigen musste, aus lauter Angst, Fehler zu machen)

    Eben deshalb ist es mir ja so wichtig, dass sie dies versuchen. In Klassenarbeiten sollen sie auch immer erst überlegen, ob sie das Wort, das sie nicht kennen/das ihnen nicht einfällt, umschreiben können (was manchmal natürlich schlichtweg nicht möglich ist). Natürlich dürfen dort auch kleinere Fehler drin sein, nur halt nicht mehr als in einem einzigen Wort des Tests sein dürfen. Meine SuS wissen aber auch, wie viel so ein Test am Ende wert ist - die meisten sind hierbei motiviert, um die Note, die sich aus den Tests ergibt, am Ende womöglich in der Diskussion um eine bessere Zeugnisnote einbringen zu können. Einige wenige lassen sich auch dadurch nicht motivieren - da diejenigen aber die Vokabeln auch in Arbeiten nicht sicher beherrschen, gehe ich nicht davon aus, dass eine stärkere Gewichtung auf die Tests sie zum Lernen animieren würde (wieso bei den Tests, wenn's bei der Arbeit schon nicht klappt?!). Und einige sagen mir auch mal ganz offen, dass sie "heute mal ne 6" schreiben werden, weil sie nicht gelernt haben - wie gesagt, das ist bei mir am Ende auch kein Problem.
    Ich zähle die Tests auch eher extra, nicht wirklich in der SoMi-Note mit drin, sodass das dann wirklich eine mehr oder minder mündliche Note ist (schriftliche Hausaufgaben sind hier natürlich dennoch dabei).

  • Eben deshalb ist es mir ja so wichtig, dass sie dies versuchen. ...
    Meine SuS wissen aber auch, wie viel so ein Test am Ende wert ist - die meisten sind hierbei motiviert
    Einige wenige lassen sich auch dadurch nicht motivieren Und einige sagen mir auch mal ganz offen, dass sie "heute mal ne 6" schreiben werden, weil sie nicht gelernt haben - wie gesagt, das ist bei mir am Ende auch kein Problem.

    Ja, so gesehen gebe ich dir völlig Recht.
    Bei mir zählen alle Tests zur schriftlichen Note dazu; meist alle Tests zusammen gewichtet wie eine KA. Manche lernen, weil sie die Notwendigkeit einsehen, den Wortschatz zu erweitern (der Idealfall), viele, weil sie ihre Note verbessern können, einige aus beiden Gründen (letzterer hilft, den inneren Schweinehund im Bezug auf den ersteren zu besiegen), wenige sind aus keinem von beiden Beweggründen zu motivieren.

  • So wichtig es ist, die Wörter richtig zu schreiben, so wichtig ist es auch, dass den Schülern die Freude am Erlernen der Fremdsprache erhalten bleibt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Schüler, der auch im Deutschen Probleme mit der Rechtschreibung hat, irgendwann keine Lust mehr zum Vokabellernen hat, wenn es bei einem Rechtschreibfehler 0 Punkte gibt. Oder gibt es auch noch mündliche Vokabeltests, sodass die schriftlichen nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen?

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