Berichtigung von Arbeiten - Sinn und Unsinn

  • Hi,
    ich habe nun die ersten Arbeiten in Klasse 3 geschrieben.
    Nun weiß ich nicht so recht, wie ich mit den Kindern das Thema "Berichtigung" angehe bzw. ich bin mir selber nicht ganz im klaren, wozu das Ganze...


    Im letzten Durchgang habe ich eine Arbeit in der Klasse besprochen und dann als Hausaufgabe aufgegeben.
    Nachdem ich 2 Jahre in der OGS-Hausaufgabenbetreuung gearbeitet habe, sehe ich das Ganze etwas kritischer.


    Im Grunde ist das Ganze nur eine Hausaufgabe für die Eltern, die häufig die Inhalte mit den Kinder nochmals durchgehen müssen.


    Für die zahlreichen (und immer mehr werdenden) OGS-Kinder sieht das Ganze etwas anders aus, 1-2 OGS-Kräfte können das
    nicht bewerkstelligen und ich habe nicht wenige Kinder in der Klasse, deren Eltern einfach keine Zeit und Lust haben, nach der Arbeit mit
    den Kindern die Aufgaben noch einmal durchzugehen - Konsequenz: Keine bzw lücken- und fehlerhafte Berichtigung
    (meist bei denen, die es nötig hätten).


    Wie handhabt ihr das mit den Berichtigungen?
    Oder zieht Ihr das nur durch, weil es "schon immer so war" und "auf den weiterführenden Schulen ja auch welche aufgibt"?

  • Ich habe noch nie eine Berichtigung schreiben lassen. Die Kinder verstehen unverstandenes nicht besser, wenn sie die vom Lehrer korrigierten richtigen Ergebnisse noch einmal sauber abschreiben.
    Wenn das Thema wichtig ist, weil es grundlegende Anforderungen abfragt, würde ich lieber noch mal mit den Schülern kleinschrittiger arbeiten und ihnen Zusatzmaterial anbieten. So haben sie die Möglichkeit, die Inhalte wirklich zu durchdringen.

  • Das ist jetzt für Dich nicht so relevant, weil ich am Gymnasium arbeite, aber sogar dort habe ich überlegt, nicht mehr berichtigen zu lassen, zumindest nicht im klassischen Sinne. Meiner Meinung nach würde das nur etwas bringen, wenn man im Vier-Augen-Gespräch mit jeden Schüler einzeln seine Fehler durchgehen könnte. Kann ich aber natürlich nicht. Ich lasse gute Schüler schwächeren helfen, aber auch das ist natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein (und funktioniert auch nur bei gutem Klassenklima, sonst ist es den 5er-Kandidaten natürlich auch unangenehm).

    • Offizieller Beitrag

    ich muss Doro Recht geben:
    meine Schüler wollen nur wissen, wie es richtig gewesen wäre. Dann vergleichen sie, um evtl. noch Punkte herauszuholen :D


    Aber ich greife die häufigsten Fehler dann in einer bald folgenden Übungsstunde auf. Das - so hoffe ich- bringt mehr als die klassischen Berichtigungen.

  • Eine Kollegin gibt eine Musterlösung zu der Arbeit heraus und lässt die Schüler vergleichen. Zu einem oder mehreren eigenen besonders häufigen, typischen, dummen, etc. Fehlern sollen die Schüler dann kurz schreiben, wie sie diese Fehlerart in Zukunft vermeiden können. Bringt natürlich auch nur was, wenn die Schüler nicht einfach schreiben "mehr lernen" (was sie dann aber doch nicht tun).

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

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