ZitatDas Ruhrgebiet ist schon etwas speziell, sowas muss man mögen. Ich persönlich kann nur anraten, vorher mal hinzufahren und es sich anzugucken.
Ich hab in Essen studiert und knapp 3 Jahre dort gewohnt und mich hat's am Ende nur noch genervt. Einfach alles eine Spur zu prollig, zu dreckig, zu asig... anfangs findet man das noch unterhaltsam, irgendwann aber eben nicht mehr.
Nanana, entschuldigung, aber bitte nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bin in Essen geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, hab hier studiert, Ref gemacht und meine Arbeitsstelle hier bekommen. Und ich würde mich und die Menschen, die ich kenne, alles andere als das bezeichnen, was du beschreibst.
Ich bin bisher nicht großartig hier raus gekommen, daher kann ich nicht viel zum "Leben" in anderen Städten sagen, aber ob sich das wirklich so sehr unterscheidet? Ich denke nicht, dass Essen bzw. der Pott der einzige Ort mit diesen Facetten ist. Ich werde Essen weder schön reden noch schlecht reden. Ich lebe seit 27 Jahren hier, es ist meine Heimat und ich muss hier auch nicht unbedingt weg. Wenn ich auch zugeben muss, dass ich mich nicht überall in Essen wohl fühle (zumindest nicht zu jeder Uhrzeit und an jedem Ort). Es gibt schon einen Unterschied zwischen dem Nordteil der Stadt und dem Südteil. Im Norden höherer Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund, mehr bildungs- und einkommensschwächere Familien (auch auf die Schulen bezogen), niedrigere Mietpreise (dementsprechend sehen viele Immobilien auch aus) und je weiter man nach Süden (da zu denen in den Essener Süden Ja, ich bin Nord-Essenerin) kommt desto mehr merkt man den Unterschied.
Ich war im Seminar Essen, war dort im Großen und Ganzen zufrieden (kann zumindest nicht klagen). Ich hab mein Ref an einer Brennpunktschule im Essener Norden gemacht. Meine Arbeitsstelle anschließend im Essener Süden kam mir da wie Erholungsurlaub vor. Umgekehrt kenne ich einige, die Schwierigkeiten hatten, wenn sie vom Ref an einer gut betuchten Schule im Essener Süden an eine Brennpunktschule im Essener Norden kamen. Aber das ist auch wieder ein Aspekt, der ja nicht nur für Essen gilt, sondern wohl auch für viele andere Großstädte. Aber letztendlich hängt das Meiste doch von der Kombination deiner Schule, deinen Fachleitern und natürlich von dir selbst ab (manche kommen mit diesen und jenen Umständen klar, andere nicht).
Edit:
ZitatUnd könnten vllt. noch mehr Leute Aussagen zur Wohnungssituation (Mietpreise und Auswahl) in den versch. Städten machen? Ich werde nicht mehr als 550Euro zahlen können vom Ref-Gehalt.
Sehr unterschiedlich, im Essener Norden halt günstiger als im Süden, aber auch hier kommt wieder drauf an. Habe während Studium und Ref in einer ca. 45qm Wohnung zum "Ausbildungstarif" gewohnt unter 300 Euro warm. Aber den Vermieter (bzw. die Gesellschaft) würde ich nicht unbedingt weiterempfehlen (leider haben die hier die meisten günstigen Wohnungen in der Hand). Als ich mit dem Ref fertig war (und mein Freund inzwischen auch seine Ausbildung abgeschlossen hatte) konnten wir uns eine größere Wohnung in einer ruhigen Straße im Essener Norden leisten ( 89qm, 749 EUR warm; Für Essener Norden schon teuer, aber wenn man was anständiges (und großes) möchte, muss man halt auch ein wenig hinblättern.). Die ist so ruhig, da kriegt man nicht mal die Massenschlägereien zwischen den libanesischen Familien 300m weiter um die Ecke mit.