Müssen Lehrer ein Handy im Unterricht dabeihaben?

  • Susannea: dann muss die Schule was ändern. Ich arbeite an einer Förderschule in einem sozialen Brennpunkt und wenn sowas Alltag ist, dann sollte man sich Hilfe holen, wie man dies ändern kann.



    Ich habe mein Handy immer laut stehen. Die Schüler wissen, dass wir Lehrer unsere Handys eingeschaltet haben. Das ist hält so. Da beschwert sich auch keiner.

  • Auch wir haben von unserem Direx (im Zuge der Amok-Notfall-Aufklärung) die Dienstanweisung bekommen, ein telefonierbereites Handy in der Tasche zu haben, dass selbstverständlich auf "lautlos" stehen solle.
    Habe ich sowieso und auch sonst hat sich niemand darüber beklagt. Ich weiß nicht, ob alle Kollegen (vor allem die Älteren) ein Handy dabei haben. Ehrlich gesagt habe ich das überhaupt nicht hinterfragt, weil ich meins eh immer dabei und es auch schon einmal dringend benötigt habe (als eine Schülerin einen Asthmaanfall bekam und ihr Notfallspray vergessen hatte war ich mehr als froh nicht erst in Sekretariat laufen zu müssen um einen Krankenwagen zu bestellen...). Grundsätzlich müssten dann die Kollegen, die kein Eigenes haben oder ihr Handy nicht mit zur Schule bringen möchten, eines gestellt bekommen (nehme ich an).

  • Susannea: dann muss die Schule was ändern. Ich arbeite an einer Förderschule in einem sozialen Brennpunkt und wenn sowas Alltag ist, dann sollte man sich Hilfe holen, wie man dies ändern kann.


    Du hast mich falsch verstanden, die Grundschulen, in denen ich dies erlebt habe, waren Brennpunktschulen, die Förderschule war die, die die Schüler, die an anderen Schulen auf Grund solcher Vorfälle nicht mehr tragbar waren zugewiesen bekommen hat. Da wird man nichts dran ändern können, dass damit so etwas zum Alltag wird. Wenn man einfach mehrer Schüler (am besten noch pro Klasse) hat, die schon von der Polizei aus dem Unterricht geholt wurden (meist an anderen Schulen) usw. weil sie auf Mitschüler, Lehrer usw. losgegangen sind, dann wirst du so etwas nciht vermeiden können.


  • Es bleibt mir wohl ein Rätsel, wie das komplette Handynetz ausfällt, nur weil die Schüler gleichzeitig telefonieren. Es sei denn am gleichen Tag ist Sylvester.

    Das Problem ist dann wohl auch eher, dass die Schüler ihre Eltern verständigen, diese zur Schule gerast kommen und dort alles zuparken und somit den Einsatzfahrzeugen die Zufahrten versperren. Das ist bei uns schon nach der 6. Stunde so, wenn die meisten Schüler Schluss haben und von ihren Eltern abgeholt werden, weil Busfahren total unter ihrer Würde ist.

  • Ich hab mein Handy immer dabei... auch im Unterricht.
    Es ist eingeschaltet und lautlos.
    Die Schüler wissen das... und können damit gut leben. Für Lehrer gelten ja nun wirklich andere Regeln als für Schüler.
    Ich nutze mein iPhone ja auch schließlich für Unterrichtszwecke... ich hab alle Musikbeispiele für den Musikunterricht darauf und verbinde dafür das Handy mit dem Player... hab extra ein AUX Kabel gekauft.
    ich nehme andere kleine Programme... Timer... Zufallszahl... google schnell mal was...
    Ich habe auch schon Eltern angeschrieben oder angerufen...
    Also meine Schüler wissen, dass ich das iPhone habe, es wird im Unterricht genutzt.


    Sehr praktisch für mich und ein wichtiges Utensil in meiner Lehrertasche.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Unser Schulträger hat im vergangenen Schuljahr alle Schulen mit Notfallhandys ausgerüstet, die an ein zentrales System bei der Feuerwehr zusammenlaufen.
    Sprich: Es sind Handys für den absoluten Notfall und eine Ausnahmesituation.
    Man kann damit sehr leicht, über einen einzigen Tastendruck, einen Notfallalarm auslösen oder mit einem anderen Tastendruck mich als Schulleiterin erreichen.


    Sollte es zu einem Notfall kommen, werden sämliche Kollegen über dieses Handy schnell durch die Feuerwehr via sms informiert.


    Das Kollegium wurde kurz theoretisch eingewiesen und nun warten wir auf die Durchführung einer Simultation, um das Ganze einmal zu proben.
    Die Handys sind, da sie nicht zu teuer sein durften, riesig und passen nicht in eine Hosentasche.
    Es sind Seniorenhandys mit extra großen Tasten.
    :D


    Momentan stehen sie aufgereiht im Lehrerzimmer, jeder Mitarbeiter hat eines, eine entsprechende Nummer zugewiesen und ist für sein Handy selbst verantwortlich.
    Es ist so gedacht, dass man die Handys morgens an sich nimmt, während der Schulzeit bei sich trägt und vor dem Nachhausefahren wieder in die Ladestation stellt.


    Neulich klingelte mein Notfallhandy und ich rechnete schon mit dem Schlimmsten.
    Offensichtlich handelt es sich aber um "alte" Rufnummern, die neu vergeben wurden und so versucht seit Tagen eine Firma Geld bei mir einzutreiben, da ich doch der Herr T. aus K. sei.


    Obwohl ich nun schon sehr oft erklärte, dass ich Frau S. aus H. bin und nicht Herr T. aus K. bleibt die Firma hartnäckig.
    Mein Notfallhandy klingelt also sehr regelmäßig........


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

  • Es bleibt mir wohl ein Rätsel, wie das komplette Handynetz ausfällt, nur weil die Schüler gleichzeitig telefonieren.


    Das komplette Handynetz fällt nicht aus, aber die Anzahl der gleichzeitig führbaren Telefonate in einer Funkzelle ist begrenzt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Müssen tät ich nicht - aber:


    Ich hab' mein Handy dabei (mit kostenloser Flatrate aufs Festnetz) und verschwinde damit in der ersten Stunde immer mal wieder demonstrativ auf dem Flur. Von dort rufe ich dann die Eltern an, deren Kinder unentschuldigt in der ersten Stunde nicht da sind. Die kommen dann in der Regel nach 20-30 Minuten ziemlich abgehetzt an. Seit ich das so praktiziere, muss ich immer seltener auf den Flur. Als mal ein Schüler wegen des Handy-Verbots aufgemuckt hatte, habe ich ihm erlaubt, das Handy auch zu verwenden. Sobald er Lehrer ist. ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Susannea: es ist jetzt anstrengend und vor allen Dingen themensprengend, das jetzt hier zu debattieren, ABER ich arbeite an einer im Brennpunkt liegenden Förderschule. Man kann so etwas nicht vollkommen aus dem Schulalltag vertreiben können, aber Alltag darf sowas nicht werden. Dann muss gehandelt werden.
    Allerdings bin ich trotzdem der Meinung, dass das Handy in der Tasche oder auf dem Pult nicht schadet.

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