Schreibregeln (RS, ZS, Gr.) sind weg, sobald Schreiben und Denken unter Zeitdruck gefordert wird...Wer weiß Rat?

  • Liebe Kolleg_innen,


    ich habe gerade einen De-Test 8.Klasse Gedichtinterpretation korrigiert und bin fast an die Decke gegangen.
    Bei etwa 1/3 der Schüler ist es so, dass sie viele Schreibregeln (dass/das, Kommasetzung, Groß- u. Kleinschreibung) völlig vergessen,
    wenn sie denken und dabei einen Text produzieren müssen. Das Ganze natürlich unter Zeitdruck.
    Da übe ich mit ihnen zig mal seit der 7. Klasse, woran sie die Konjunktion dass erkennen, nach jeder Klassenarbeit das Gleiche...keine Kommas, sie schreiben, wie sie sprechen....Ohne Zeitdruck und bei HA sieht es schon anders aus...


    Ich bin am Verzweifeln, die anderen kapieren es doch auch??
    Sind das die Nachwirkungen der Grundschuldidaktik?? No offense...!


    Wie auch immer...
    Ich bin mir fast sicher, dass viele Kollegen dieses Problem haben. Wie geht ihr damit um? Wie übt ihr?



    Habe jetzt überlegt, in der nächsten KA einen festen Zeitblock zur Überprüfung auf Sprachrichtigkeit und zur Überarbeitung einzuplanen. Natürlich Arbeit mit dem Duden erlaubt...


    Aber welchen Rat habt ihr für den "normalen" De-Unterricht?
    Ich übe ganz viel Schreiben mit ihnen, HA einsammeln, korrigieren, berichtigen, Textlupe,....(Bei anderen Texten finden sie ja schon eher die Fehler als bei den eigenen...)
    Was kann ich noch tun? Ständige Tandems bilden und die Schreibprodukte immer gegenlesen/Fehler anstreichen lassen vom Partner?


    Oder sollte ich das einfach auch mal akzeptieren, dass ich keine Wunder wirken kann und einige scheinbar echt beratungsresistent sind?


    Danke für eure Ideen!
    gosford

  • Habe jetzt überlegt, in der nächsten KA einen festen Zeitblock zur
    Überprüfung auf Sprachrichtigkeit und zur Überarbeitung einzuplanen.
    Natürlich Arbeit mit dem Duden erlaubt...

    So mache ich es. Viel Erfolg! ;)

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Ich gebe manchmal die Arbeit in der nächsten Stunde noch einmal aus, die Schüler dürfen dann mit Bleistift Fehler korrigieren. Warum nicht, sie haben dann den Abstand und üben, ihre eigenen Texte zu überarbeiten. Wer dann keine Fehler findet, kann es nicht besser, wer dann Fehler findet, bei dem lag es am Prüfungsdruck.

  • Haben deine Schüler so schreiben gelernt, dass diese Tätigkeit weitgehend automatisiert abläuft (ähnlich einem Hürdenläufer, der ja nicht bei jeder Hürde anfängt nachzudenken, welches Bein er als erstes heben soll)?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Hallo,


    ich mach am Anfang jeder Deutschstunde einen "Satz des Tages": Da diktiere ich nen Satz (zum Thema). Jeder Schüler schreibt den mit, einer vorne an die Tafel (verdeckt). Dann wird der Satz an der Tafel korrigiert, indem jedes Wort durchgegangen wird und die entsprechende Stolperstelle markiert wird. Die Schüler nennen die entsprechende Rechtschreibstrategie dazu. Jeder streicht seine Fehler bei sich an, trägt sie in eine Tabelle ein und übt genau die Dinger mit ner Kartei, die er immer falsch macht. Dadurch passiert so ne gewisse "Automatisierung. Das ganze dauert etwa 5-10 Minuten. Die Schüler machen das weitgehend in Eigenregie..


    LG, Lupa

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