Um mal wiedre zur Ausgangsfrage zurück zu kommen...
Wir haben uns für die finanziell sichere Variante entschieden und für uns war es so der richtige Weg. Ich habe unmittelbar nach dem Studium mit dem Ref begonnen und dann ein Jahr als fertige Lehrerin gearbeitet. Während meines ersten Berufsjahres bin ich schwanger geworden und habe erstmal Elternzeit genommen.
Allerdings kann ich rückblickend sagen, dass ICH das Ref mit Kind sicher nicht so gut gepackt hätte, denn es war schon eine enorme (vor allem emotionale) Belastung. So konnte ich das erste (und meiner Ansicht auch ganz besondere) Jahr mit unserem Kind völlig entspannt genießen ohne Existenzängste haben zu müssen.
Bei uns war es ähnlich und ich würde es immer wieder so machen: Erst Ref, dann ein paar Jahre arbeiten und dann Kinder. Ich habe das erste Kind mit 33 bekommen und empfand das als perfektes Alter - und insgesamt liege ich damit in meinem Umfeld im Durchschnitt bzw. gehöre in unserem Wohngebiet eher noch zu den jüngeren Müttern.
Ich hätte den Ref-Stress auch nie mit Kind durchgestanden und ich fand schon die normale Arbeitssituation mit einem Kind sehr anstrengend, obwohl ich damals keine Berufsanfängerin war und das Arbeiten an sich schon deutlich entspannter war als in der Berufsanfangszeit.
Das ist jetzt meine persönliche Meinung (aber vielleicht kann ich auch gut reden, weil ich in den Jahren vorher noch keinen starken Kinderwunsch hatte, sondern der erst später kam): Ich finde es besser, erst in Ruhe seinen Beruf zu starten, all die Dinge zu machen, zu denen man später nicht oder nur bedingt kommen wird (Zeit mit dem Partner allein haben, viel unternehmen, viel Zeit für Freunde haben, in Urlaub fahren...) und dann Kinder zu bekommen und dann auch in dieser Lebensphase genug Ruhe zu haben, um sie genießen zu können und nicht ständig zwischen den Stühlen zu stehen.
Mit Hartz 4 bewusst zu planen, wäre für mich keine Option.