Freitag wieder reiner GU Tag. Aus einer Mail meiner Kollegin( mit der geplatzten Hutschnnur) erfuhr ich, dass am heutigen Tag kein gruppendifferenzierter Unterricht stattfindet, weil die Förderdiagnostik zu Ende gemacht werden soll.
Kaum war ich auf dem Schulhof belagerten mich 3 GU Kinder mit der Frage ob ich endlich zu ihnen käme. Sie scheinen schon auf mich zu warten.
In der Schule angekommen, erfuhr ich, dass ich für die Förderdiagnostik nicht benötigt würde, weil beide Kolleginnen meiner Stammschule das machen würden.
Also begab ich mich in meine Förderklasse, die an diesem Freitag, laut Stundenplan dran war. Ich bin hier im Klassenraum geblieben.
Deutsch: GE Kind : Arbeit in der Wortartenwerkstatt
LE Kind : Zielgleiche Unterricht: Mindmapping
Mathe: Ge Kind : Orientierung im ZR bis 100 ( Subtraktionsaufgaben
ausgesprochen schwierig)
LE Kind : Schriftliche Division ( klappt schon prima)
Plötzlich kam die Mathelehrerin meiner anderen GU Klasse herein und war etwas erbost, dass ich nicht alle Förderkinder betreuen würde. (Das war die Absprache vor der Förderdiagnostik.) Die Entscheidung für das Modell B in der Durchführung beinhaltete, dass an der Freitagen die GE Kinder ohne Extrabetreuung in der Klasse bleiben.) Von dieser (zugemailten) Absprache wusste sie nichts mehr. Scheinbar hat sie meine Vorschläge nicht richtig gelesen.
In Ermangelung eines Förderraumes (hier fand die Förderdiagnostik statt) bot ich ihr an mir die Förderkinder in den Klassenraum der Parallelklasse zu schicken, was sie jedoch nicht tat.
Wie schon so oft: ABSPRACHEN IM GU AUßERORDENTLICH SCHWIERIG
Danach: Dienstbesprechung mit Regelschulkollegen.
Habe das Thema Förderpläne und Zeugnisse angesprochen. Hier scheint es trotz 12 Jahre GU Erfahrung noch keine Standards zu geben.
Habe auf einen Termin gedrängt bis wann wir Förderschullehrer die Zeugniskommentare der Regelschulkollegen bekommen sollen, damit sie noch rechtzeitig in die (mir noch unbekannten) Regelschulzeugnisse eingearbeitet werden können.
Mir ist es überhaupt schleierhaft wie die Zeugnisse aussehen sollen. Soweit ich mitbekommen habe, wurde nur in den Föchern Deutch und Mathe zieldifferent gearbeitet, weil ich hier fürs Material und die Betreuung der Kidas sorgte. Was werden die Kollegen hier wohl reinschreiben? Habe von meinen Kollegen gehört, dass es schon vorgekommen ist, dass die Kids dann noch eine 4 bekommen haben, damit keine Berichte geschrieben werden mussten. Gesetzt den Fall, dass es hier aus vorkommt, wie soll ich dann reagieren? Stillschweigend hinnehmen oder aufmucken?
Nach der Dienstbesprechung Elterngespräch mit der Mutter des Kindes mit dem wir die GE Schule besichtigt haben.
Mutter noch sehr unsicher, hat das Kind noch von einem Kinderarzt testen lassen. Habe sie nach ihren Zielen für das Kind gefragt und ihr ziemlich deutlich gesagt, dass es den Lernstoff der HS nicht wird aufholen können.
Alternativ habe ich ihr, um der Seele des Kindes wegen, angeboten meine Förderschule L, probeweise zu besuchen, obwohl ich denke, dass sich hier die Probleme wiederholen würden und es noch ungewiss ist ob unsere Schule bestehen bleibt oder aufgelöst wird.
Bedenkzeit bis nächste Woche. Was nach außen so schien als habe die Mutter das Wohl des Kindes im Blick hat sich leider nicht bewahrheitet: Mein Kind ist nicht behindert. Sie klebt irgendwie an den Begriffen fest. Meine Versuche ihre Blickrichtung auf den besten Förderort zu lenken, haben noch nicht so richtig gefruchtet.