Inklusionstagebuch

  • Habe natürlich mein Notebook samt Stick mitgenommen, damit das gr. Mädchen sinnvoll üben kann. Leider umsonst. Habe aber der Kollegin noch die LINKS geschickt, was machbar wäre. Auch die Adresse einer Sprachenlehrerin habe ich ihr zukommen lassen, um dann heute Morgen zu erfahren, dass die "sprachlosen" neuen Kinder nun doch 3 Förderstunden von einer Kollegin bekommen.


    Das sei alles schon geregelt! Meine letzte Auskunft war: "Was sollen wir bloß mit den Kindern machen. Wir bekommen keine Förderstunden. Darauf hin habe ich mir eine sinnvolle Möglichkeit überlegt und auch was vorbereitet. ( Bilder, Wortkarten, Karteikasten, um ein Wörterbuch anzulegen)


    Heute wurde ich mit folgender Bemerkung empfangen: " Du musst dich ja um deine Förderkinder kümmern, also nimm sie mit, das gr. Mädchen von mir aus auch" ????? ? Dann hätte sie ja ein schlechtes Gewissen, aber was solls? Ich konnte mit dieser Bemerkung kaum etwas anfangen, außer , vielleicht, dass sie wirklich den Inklusionsgedanken so im Hinterkopf hat, dass jede äußere Diffenzierung eine Aussonderung ist. ?(?(?(?( Meine Gedanken: WIR MÜSSEN REDEN!!!!!!!!!! lLeider noch keinen Termin bekommen. Selbst in der HS gibt es doch Leistungskurse oder nicht?? Sind die SS, die einen HS-abschluss nach 10b anstreben nicht in homogenen Klassen zusammen gefasst? Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht.




    Also tat ich das auch. Das gr. Mädchen hat prima an meinen Materialien gearbeitet. Wird aber wahrscheinlich nicht fortgeführt werden.


    Mit den anderen Förderkindern GE und LE individuell ( obwohl recht unvorbereitet, weil spontan) gearbeitet. Mit dem GE KInd in 10-er Schritten am PC in der Mathestunden. Es kann bis 100 in 10-er Schritten rechnen. ( Hat zwar keine Einsicht in die Rechenoperation, aber was solls)


    Das LE Kind wurde bockig als es ans schrift. Subtrahieren ging. Nach einem klärenden Gespräch, hat es dann doch mitgearbeitet und es wurden die Defizite recht gut sichtbar. Es muss unbedingt das schrift. Rechenverfahren "Subtraktion" ausgiebig und intensiv üben, damit es sich festigt. Kommentar der Mathelehrerin: " Sie hätte auch drin bleiben können, das machen wir auch gerade. Die können das doch alle nicht. Ich: dann gib mir doch alle Kinder mit Schwierigkeiten. Leider nur wieder zwischen Tür und Angel.


    Am Ende der Stunde gerade noch geschafft, ihr mitzuteilen, dass ich beinm GE Kind den Zahlenraum erweitern möchte und dass es bis 100 in Zehnerschritten hinbekommen hat. Ihr Kommentar:
    " Das habe ich auch schon gemerkt" Schön zu wissen. Sie sieht das Kind ja viel öfter als ich.


    Mit einem flauen Gefühl im Magen zur Konferenz der GU Lehrer unserer Schule geeilt.


    Resultat: NIchts Genaues weiß man nicht. Abordnungen können jederzeit kommen. Der Elternwunsch ( auch ohne Gesetz) ist heilig. Die Förderkinder sind Regelschulkinder. Wir haben eine beratende Funktion. Meine unbeantwortete Fragen soll ich in der GU Schule klären ( wannnnnnnnn?) Statistik mit stark steigenden GU Zahlen ( +50%) vorgelegt bekommen. Wir sind eben alle im Fluss ( solange bis alle baden gehen).


    Das zusätzliche Förderkind ohne Förderstunden: Keine Klarheit. Habe beschlossen mich nur noch um meine Förderkinder zu kümmern, so leid es mir auch tut. Werde auf Klärung pochen. Es kommt aber immer zu mir und fordert mich ein. Ich werde auch nichts mehr vorbereiten, weil es ja evtl. ja doch für die Tonne ist. Nur für meine Förderkinder.


    Eine der geforderten Kompetenzen, die das Berufsbild des Förderschullehers ausmacht ist Diplomatie. Das scheint mir zu fehlen. Werde euch bei Gelegenheit die Aufgaben und geforderten Kompetenzen hier einstellen. Viele Aufgaben, die mir bis jetzt fremd waren, ohne Fortbildung und ohne Vorbereitung.


    IN der Stammschule am Freitag bei einer Klasse Studientag ( schön geredeter Unterrichtsausfall ) , das Kollegin krank und kein Ersatz.


    Übrigens haben wir Förderschulen, wenn ein GU Kollege langfristig ausfällt, für Ersatz zu sorgen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen???????? Dann werden unsere Stammschulkinder wohl öfter mal Studientag haben. Das ist sonderpädagogische Förderung. Alles politisch gewollt. So können die Förderschulen keine Qaulität mehr bringen und sterben von alleine aus

  • Vielen Dank für deine ausführlichen Berichte. Noch ist die Inklusion an meiner Schule nicht angekommen, dennoch interessieren mich deine Erfahrungen, auch wenn sie bisher größtenteils negativ sind. Auch ich sehe dieser Entwicklung mit Sorgen entgegen. Hat denn eigentlich jemand mal das Schulministerium auf diesen Thread aufmerksam gemacht? Nicht dass ich denke, dass sich jemand von dort oben diese Erfahrungen zu Herzen nimmt, aber als kleiner Anstupser könnten die Berichte doch wohl dienen ?!?

  • Ich lasse nichts unversucht! Du bist aus Nrw und noch betroffen? Du Glückliche. Ich überlege krampfhaft, was ich mit meiner Profession noch Sinnvolles machen könnte, bevor man mich völlig vor die Wand fährt! Wenn man die Kinder im Visier hat, kann es einem nicht egal sein!

  • Rotherstein, ich lese deine Berichte mit Interesse. Auch an meiner Schule gibt es viele Integrationskinder und nur sehr sehr wenige Stunden für intensive Förderung. Sie laufen so mit ...


    ABER: Wir reiben uns nicht (mehr) daran auf. Es ist, wie es ist. Wir kritisieren an passender Stelle das System, ich bemühe mich der BA und der FS gegenüber meine Unzufriedenheit zu äußern, halte dies aber von den Kollegen fern. Weil es dem Kollegium und den einzelnen Lehrkräften nicht gut tun oder gar helfen würde, wenn wir die Situation täglich neu beklagen. Daher meine Frage an dich: Tut dir das hier gut? Es klingt so verzweifelt ... mir fehlt da der Humor in der Sache ... und sei er auch tiefschwarz ...


    Wir bemühen uns seit einem Jahr Schwarzseherei und den Klagemodus aus unserer Schule zur vertreiben. Und es tut allen gut. Alle fühlen sich wohler. Ich weiß, dass die Situation für dich sehr schwer ist. Versuch aber dich nicht zu sehr hineinzusteigern. Aus reinem Selbstschutz ...


    Alles Liebe für dich! Ich glaube du bist eine sehr gute Lehrkraft voller Ideale. Lass sie dir nicht rauben. Tu, was du tun kannst und akzeptiere Grenzen. Sie sind nicht durch dich gesteckt, sondern durch das System.


    Sunny

  • Hallo Sunny,
    danke für deinen Kommentar. Ich weiß, dass du recht hast. Wahrscheinlich hast du schon die Phase hinter dir, in der ich noch stecke. Was ich einfach nicht begreifen kann ist, dass so wenig Solidarität in den Kollegien herrschst. Ich weiß auch, dass ich alleine nichts bewirken werden, aber es ist mir wichtig, mit sagen zu können, dass ich es versucht habe. Seit etwa 2 Jahren versuche ich, auch in diesem Forum, die Regelschulkollegen aufzuzeigen, was auf sie zukommt. Anfangs- kaum Reaktionen. Nun bemerke ich anhand der Klicks, dass meine Beiträge oft aufgerufen werden. Rückmeldungen bekomme ich eher selten hier im Forum, oft als private Nachrichten, leider. Was du mir schilderst wird letztendlich auch mein Weg werden. Ich muss mir wahrscheinlich einen anderen Spielplatz suchen, in dem ich meinen Idealismus ausleben kann. Ich glaube, dass ich momentan vor der Entscheidung stehe, wie es für mich weiter gehen soll. Ich sehe täglich wie unsere einst wirklich tolle Förderschule vor die Wand gefahren wird. Qualität können wir wirklich nicht mehr bieten. Es sind die verzweifelten Versuche allen Anforderungen gerecht zu werden ( Studientage). Wann ist eigentlich unsere Schmerzgrenze erreicht?


    Mir fällt es ausgesprochen schwer, die rosa rote Brille aufzusetzen. Sicherlich kann ich junge Kolllgeinnen und Kollegen verstehen, die noch viele Arbeitsjahre vor sich haben und gar nicht wissen, was da auf sie zu kommt. Da bin ich in einer besseren Lage: Mir kann nichts mehr passieren, deswegen habe ich auch keinerlei Hemmungen meine Meinung jedem der es hören oder auch nicht hören will, mitzuteilen.


    Habe beschlossen, mich um das plötzlich aufgetauchte GE Kind nicht mehr zu kümmern. Ich werde anbieten die Kollgen darüber aufzuklären wie sie einen Förderscherpunktwechsel beantragen müssen. Eigentich wäre nämlich meine Kollegin dafür zuständig, aber die Regelschule hat die Kinder einfach umgeschoben. Heute habe ich es zur Sprache gebracht, wie nun die Regelung erfolgen soll. Da war meiner Kollegin das Hemd auch näher als die Hose.Panik stand ihr gerade zu im Gesicht, dass sie nun dafür zuständig sein könnte. Hätte ich von ihr auch nicht gedacht. Ich habe den Entschluss gefasst, die von mir über Jahre stets mit Liebe aktuell gehaltende Website in andere Hände zu geben ( es werden sich keine finden), weil ich nicht mehr gewillt bin, hinter den Terminen und Beiträgen hinterher zu laufen. Außerdem schreibe ich da nichts rein, was nicht stimmt. Mit Qualität kann ich ja nun wirklich nicht mehr werben. Wenn die Schulleitung die Kollegen unter der Premisse abordnet, jeder ist mal dran (obwohl sich andere Kollegen angeboten haben),


    die für die Außerwirkung erfolgreich sorgten, dann muss sie damit leben, dass diese den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Klingt verbittert, ist es aber nicht. Bin eher enttäuscht. Meinen Gu werde ich in Zukunft als Dienst nach Vorschrift verrichten. Ich habe den Kollegen angeboten, bei Bedarf, sich bereits kopierte Arbeitsmaterialien aus dem Förderraum zu holen. Ich werde mich in Zukunft auf meine Nischen in der Stammschule konzentrieren. Morgen ist Schülercafé: Ich freue mich! Habe große Lust ein Buch zu schreiben.


    Habt ihr eine Idee für einen Titel? Das Ende der Geduld gibt es ja schon. Ein ironischer Titel wäre gut.

  • ABER: Wir reiben uns nicht (mehr) daran auf.


    Verständlich und eigentlich die einzige Konsequenz. Wem meinst du mit "Wir". Sind es die Regelschullehrer oder sich damit auch die abgeordnete Förderschullehrer gemeint? Da habe ich auch noch meine Probleme. Momenten habe ich das Gefühl, dass ich mit "Wir " im Regelschulsystem nicht gemeint bin.
    - Wir haben beschlossen, dass die GU Kinder in der Gruppe bleiben. - Mit mir hat keiner gesprochen. Ja, ich glaube, es will auch so richtig keiner. Ich habe schon mehrfach, um einen Termin gebeten ( egal, egal wann). Bisher leider noch nicht gelungen.


    - Fällt mir, in Ermangelung eines dyplomatischen Geschicks" momenan sehr schwer einen Weg zu finden, die Sache mit dem plötzlich aufgetauchten 4 GU KInd, so zu regeln, dass sich die Fronten nicht noch mehr verhärten. Ist das klug?


    - Meine Schulleitung noch mal unter 4 Augen auf die Problematik ansprechen? Fragestellung: Sind die Abordnungen verbindlich? Dort steht 2 LE Kinder und 1 GE Kind. Iststand : Ein LE, das eigentlich GE ist, ist dazu gekommen, weil irgendwelche Verschiebungen statt gefunden haben.


    - Sollte sich meine Vermutung bestätigen, würde es bedeuten, dass eigentlich meine Kollegin dafür zuständig wäre. Da ihr hier das Hemd näher als die Hose ist, hat sich unser bislang gutes Verhältnis schon sehr verschlechtert ( nach dem Motto Stell dich nicht so an, dann kopierst du eben irgendwas und drückst es dem Kind in die Hand. Wer aber stellt dann den Antrag auf einen Wechsel des Förderschwerpunkts? Wer macht die Förderpläne? Wer schreibt das Zeugnis? Soll ich auch hier nicht so anstellen und das mal eben mit machen?


    - Bisher hat die SL den Kelch weiter gegeben: Das müsst ihr mit der Stammschule regeln. Ja, aber wie, um nicht die Fronten restlos zu verhärten?


    Ist das dyplomatisch:


    - In der Teambesprechung fragen ob eine Lösung (seitens der HS) für das umgeschobene GU Kind gefunden wurde.
    - Falls ja welche? Falls nein, könnte ich anbieten, um meinen guten Willen zu zeigen, gewünschte Materialien zur Verfügung zu stellen. Dabei muss ich klar machen, dass es alles wäre, was ich für das Kind tun könne. Gleichzeitig muss ich auch auf das Problem mit den Zeugnissen und Förderplänen aufmerksam machen. Daran hängt auch die Frage des notwendigen Wechsels des Förderschwerpunktes.


    Das alles ist für mich Neuland. Wir haben eine lange Liste mit unseren Aufgabenfeldern bekommen. Eine Forbildung nicht. Wir sind eben Naturtalente. Mal schauen ob mein SL heute für mich Zeit hat, um sich mit meinen Fragestellung auseinander zu setzen. Werde gleich mal anrufen, um zu fragen ob es sich für mich lohnt 1 Std. zur Schule zu fahren, um mal in Ruhe reden zu können.

  • "Wir" sind mein Kollegium und ich und unsere FS-lehrerin, die uns für 2 Stunden pro Woche unterstützt. Sie kommt nach eigener Aussage gern zu uns, hat sich bei ihrer der Schulleitung dafür eingesetzt, dass sie bleiben darf. Ich habe gleiches getan.Warum auch nicht?



    Sie weiß was sie tut und darf dies so tun, wie sie es für richtig hält. Wüsste ich besser, wie man erfolgreich inkludiert, wäre ich Förderschullehrerin. ;)



    Sie ist bei uns willkommen. Nimmt an unseren Feierlichkeiten teil, telefoniert auch mal am Abend mit einem Kollegen, wenn es Probleme gibt ... sie passt einfahc zu uns. Ich glaube das ist ganz wichtig. Ohne eine funktionierende zwischenmenschliche Basis machen wir uns das Leben doch nur noch schwerer als es vom System her schon ist. Vielleicht solltest du dir wirklich ganz ganz oben auf deine ToDo-Liste ein gemeinsames Kaffeetrinken mit den Kollegen setzen? Aber ich habe ja den Eindruck, dass das in deinem Fall von der anderen Seite gar nicht gewollt ist.



    Ich würde auch das Gespräch mit der SL suchen. Deiner und der der anderen Schule. Nimm das neue GU- Kind als Aufhänger. das muss zeitnah geklärt werden, im Beisein der zuständigen Klassenlehrerin. DU bist die Fachkraft. Zum Arbeitsblätter kopieren gibt es Sekretärinnen mit einigen Gehaltsstufen unter dir ... Dafür ist deine Zeit zu schade.



    Liebe Grüße und bessere Zeiten!
    Sunny

  • Heute ein Zeitfenster von 10 Min. gefunden, um mit meinem Schulleiter über die oben beschriebene Problematik zu sprechen. Vorab muss ich erwähnen, dass ich schriftlich fixiert für 3 Kinder (1 GE und 2 LE) mit 8 Std. abgeordnet wurde (Eine schriftliche Abordnung habe ich noch nicht). Auf die Problematik des plötzlich aufgetauchten zusätzlichen Förderkindes angesprochen bekam ich folgende Antwort:


     Die Regelschulen entscheiden über die Zusammensetzung der Klassen. Die genannten Zahlen sind nur Richtwerte.
     Auf meine Frage ob theoretisch noch mehr Förderkinder hinzukommen könnten, bekam ich ein klares „ Darüber entscheidet die Regelschule“
     Meine Bitte, doch bitte für Klärung zu sorgen, ein klares „ Ich kann es versuchen“ Einen verbindlichen Termin konnte ich ihm nicht entlocken.
     Auf meine Frage ob die uns gegebenen Vorgaben keine Gültigkeit mehr haben, keine Antwort.
     Morgen Teambesprechung im der HS und ich weiß genau so viel wie vorher.
     Meine Entscheidung: Ich werde es erst einmal aussitzen, weil ich absolut nicht weiß wie das nun weiter gehen soll. Leider auf Kosten der Förderkinder.


     Habe meinerseits die liebevoll über Jahre gepflegte Website zur freien Verfügung gestellt. Bis Weihnachten würde ich noch versuchen sie zu pflegen.


     Habe auch nicht unerwähnt gelassen, dass die Entscheidung als Abordnungskriterium: Jeder ist mal dran, dazu geführt hat, dass meine Schmerzgrenze nun erreicht ist und dass die SL, obwohl 2 Kollegen, den es nicht so viel ausgemacht hätte, sich zur Verfügung gestellt haben, diese Entscheidung wohl wissentlich trotzdem getroffen hat.


     Weil ich so ein Nettes bin, habe ich meinen Behindertenschein (30%) der SL zwar vorgelegt, aber erst nach der Abordnung. Den werde ich nun ins Spiel bringen. Habe nachgelesen, dass auch bereits unter 50% ein Anspruch auf „Schonung“ besteht. Habe die Schwerbehindertenvertretung schon kontaktiert.


     Habe glaube, ich einen Weg zum Überleben für mich gefunden. Ich stehe vor der Alternative wieder mit Burn Out für Monate auszufallen (Weiß die SL aber nicht) oder mir eine Nische in meinem geliebten Beruf an der Stammschule zu suchen.


     Eigentlich bin ich schon reif für die Insel (Schlafprobleme, innere Unruhe, Konzentrationsprobleme. Ich glaube aber, dass es mir nicht gut tun würde ganz aus Krankheitsgründen auszufallen.


     Hatte unterrichtlich gesehen wieder sehr schöne Stunden in der Stammschule. Ich glaube als Lehrerin bin ich wirklich gut. Ich komme super mit den Schülern klar, kann sie motivieren und begeistern. Das hat mich etwas aufgebaut. Meine Bandprobe war trotz meines unglaublichen „Aufgewühltseins“ wider Erwarten noch ganz gut. Nur mein kleiner Autist hat mich heute recht viele Kraft gekostet. Ein neues Lied schon ganz ordentlich für den Anfang (Die Arbeit mit den Partituren hat sich gelohnt). Zum Schluss haben die Kids alleine gespielt und hatten sichtlich Freude „Machen wir nächste Woche wieder das gleiche Lied? das macht so einen Spaß“. Das ist eine meiner Nischen, die ich mir behalten könnte, wenn man mich lässt. Unsere Eignungspraktikanten will mich gesanglich und freiwillig auch nach dem Praktikum noch unterstützen. Das wäre toll!!!!!!!!!!!


     Mal schauen wie gut es mir gelingen wird Morgen im GU zu schauspielern, nett und freundlich zu sein, auf dringliche Fragen ausweichende Antworten zu finden. Etwas, was ich absolut nicht kann, meinem Charakter völlig zuwider läuft und was ich an anderen Menschen nicht ausstehen kann.


     Wie ich mit der menschlichen Enttäuschung umgehen soll, weiß ich noch nicht so recht. Das tut so unglaublich weh. Aber wir sind ja Profis; Persönliche Belange sind ohne Bedeutung.



    PASEND ZU MEINEN BERICHTEN: Heute Gesetzentwurf in Sachen Inklusion in den Landtag eingebracht:
    „WIR WOLLEN ES BEHUTSAM ANGEHEN“


    Na Gott sein Dank, dann kann uns ja nichts mehr passieren.


     Werde höchstwahrscheinlich eine Überlastungsanzeige schreiben, damit ich auf der sicheren Seite bin, wenn ich meiner Arbeit nicht in der erforderlichen Weise gerecht werden kann. Dann fallen die GU Kinder halt durchs Netz. I do my very best.

  • Vielleicht solltest du dir wirklich ganz ganz oben auf deine ToDo-Liste ein gemeinsames Kaffeetrinken mit den Kollegen setzen? Aber ich habe ja den Eindruck, dass das in deinem Fall von der anderen Seite gar nicht gewollt ist.


    Habe ich schon getan " Wir können uns privat treffen, ich bekoche euch auch, sage mir wann, sage mir wo, ich komme" Ich glaube, dass die Kollegen auch nicht mehr können. Wie gesagt, es herrscht eine solche Hektik in dieser HS, dass ich denke: Auch diese Kollegen drehen am Rad.


    Es weiß eben gar keiner wie es gehen soll. Das siehst du doch schon an den Vorgaben, die plötzlich keine Gültigkeit mehr haben. Die hilflose Schulleitung versteckt sich hinter ihren Allgemeinfloskeln. Die habe ich ja heute kontaktiert, mit dem beschriebenen Ergebnis.


    Hinter Dienstanweisungen versteckt sich der SL gerne. Vielleicht biete ich ihm mit meinen rechtlichen Vorhaben eine Argumentationslinie gegenüber unserer "Königin", die zieht die Fäden. Mein SL wirkte ziemlich hilflos. Werde mich erst richtig informieren und ihn dann vielleicht im Vorfeld informieren ( wegen der Transparenz)


    Jetzt, wo ich so etwa weiß, was ich tun soll, geht es mir schon etwas besser.
    Hätte nie gedacht, dass so ein Forum mir so gut tun kann. :)

  • Heute bin ich schon eigentlich zu müde, um euch von diesem Tag zu berichten. Eigentlich eine tolle Grundlage für einen Film, Loriot hätte seine Freude dran gehabt. Wenn es nicht so traurig wäre, eigentlich zum Totlachen.
    Also, heute Mo. 24.09.12, versuche ich zunächst die Vorkommnisse zu rekonstuieren.:
    - In der GU Schule angekommen ( eigentlich völlig unvorbereitet, weil nicht abgesprochen) erfuhr ich von meiner Förderschulkollegin, die zur gleichen Zeit, aber in in einer Klasse inkludiert, dass wir heute unsere Förderkinder aus dem Unterricht rausnehmen sollen, weil irgendein Matheband ( mehr habe ich nicht verstanden). Zudem kam die Info: Du kannst mir ihnen rausgehen oder auch drin bleiben ( Ich HÄÄÄÄÄh?, Das würde auch so lange so bleiben, bis unsere Förderschulkollegin, die Testdiagnostik machen kann, wenn sie wieder gesund ist. ?(


    - Die Förderschulkollegin, die die Testdiagnostik machen soll, ist aber keine Förderschullehrerin, sondern eine Volksschullehrerin aus der ehemaligen DDR und kann eigentlich keine Testdiagnostik. Aber das nur so nebenbei, in Bezug auf Qualität.


    - Pragmatisch wie ich nun mal bin, bot ich an eine andere Lösung zu suchen. Da ich freitags in einer bestimmten Klassen bin ( so wollten es die Regelschulkollegen) nahm ich meine 2 Förderkinder mit und spazierte mit ihnen in einen anderen Förderraum 2 Etagen höher. Zum Glück wusste ich noch, wo er war. In diesem Raum gibt es auch schon einige Materialien.


    - Hier saß aber schon meine andere Förderschulkollegin mit 6 Schülerinnen und übte für die Mathearbeit. Netterweise bot sie mir an mich dazu zu gesellen. Es waren zwar nicht genug Stühle da, aber, was solls. Wozu brauche ich einen Stuhl.


    - Dank der Hilfe meiner Förderschulkollegin, fand sich auch schnell eine Beschäftigungsmöglichkeit für mein GE Kind. Es durfte mit der Recheneisenbahn selber Aufgaben machen. Leider forderte es ständig Rückmeldung an, so dass ich zum Schluss ihm gestattete jedes mal, wenn eine Aufgabe fertig,war selber einen Stempel daneben zu machen. Völlig sinnlos, aber was soll`s.
    - Nun konnte ich mich dem Mädchen widmen, mit dem ich die Grammtikwerkstatt angefangen haben. Es hat alle Aufgaben prima erledigt. Nun müsste ich die Zeit bekommen, den Unterrichtsstoff zu festigen. Habe ihm eine Aufgabe für die nächste Förderstunden gegeben. Ich weiß aber, dass es daran nicht arbeiten darf, weil irgendwie alles zielgleich sein soll???


    - Da entdeckte ich die PC`s. NIchts wie ran. Meine Idee: Onlineübungen für das GE Kind und endlich Zeit für das Kind mit den aufholbaren Lernproblemen.
    Ich bin wirklich bei unserer Schule die PC Spezialistin, konnte aber mit diesen Notebooks nicht umgehen. Es befand sich nur ein Mini Scrollrädchen in der Mitte, dessen Handhabung mir meine Kollegine erst einmal erklären musste. Rädchen klemmte, selbst ich kam nicht zurecht und außerdem an diesem Tag kein Internet. Für unsere Förderkinder mit feinmotorischen Störungen völlig ungeeignet. Also: Die Idee mit der Förderung an PCs zum in die Tonne kloppen.


    - Irgendwie habe ich die Förderstunden auch überstanden.
    - Auf dem Rückweg trafen wir die Mathelehrerin der Parallelklassen in der ich freitags nicht eingeteilt bin, mit der Bemerkung: Wo warst du denn. Ich Hääääääää? Ich bin doch freitags in der anderen Klasse. ?(


    - Nun kommt es: Meine Sonderschulkollegin machte mich in einer ziemlich verletzenden Art an: Aber das war doch alles abgesprochen ( Ich wann mit wem?) Aber das ist doch allen klar ( mir nicht), wann habt ihr das denn besprochen, ja donnerstags ( Ich : Am Donnerstag bin ich doch aber gar nicht in der HS) Sie zögerte und machte in ihrer für meine Ohren Vorwurfsvollen Art weiter und ich stand mal wieder wie ein Idiot da.


    - Nun neige ich dazu in solchen Situationen zum Zynismus und machte irgendeine Bemerkung, dass ich wohl schon an Gedächtnisschwund leiden würde. Sie expodierte förmlich im Lehrerzimmer der HS. Ich, sorry hier muss wohl ein Missverständnis vorliegen, das hätte ich auf mich bezogen: Sie schreiend ( Die HS Kollegen, zum Glück nur 2 peinlich berührt) Ich solle mir voher überlegen, was ich sage und außerdem könnte ich mich auf meiner Gedächtnisschwäche nicht ausruhen. Da könne man was gegen tun. Scheinbar erregt, bot sie mir an bei einem Gläschen Wein alles zu klären. Wir wünschten uns ein schönes Wochenende und fuhren beide ziemlich erregt ins Wochenende.


    Zu Hause angekommen, habe ich versucht die Situation per Mail zu klären und Verständnis für eine solche Reaktion gezeigt. Allerding würde ich ein kleines "Es tut mir leid" oder Ähnliches erwarten. Auf solche Missverständinisse würde ich in Zukunft mit der Aussage reagieren: Ich habe keine E-Mail bekommen. Außerdem bot ich ihr an, gemeinsam mit mir eine Therapie zu beginnen: Ich den Gedächtniskurs und sie ein Antiaggressionstraining. Eine Antwort auf die Mail habe ich noch nicht bekommen und gesehen habe ich sie heute auch nicht.


    Warum das Ganze: KEINE STRUKTUR IN DEN ABSPRACHEN;.


    Habe versucht das heute mit einem meiner Teampartner zu klären. Natürlich zwischen Tür und Angel mit der ganzen Klasse im Rücken, die schon recht unruhig wurde. ICh: Ihr müsst mir eine Mail schicken, wenn ihr irgendwelche Absprachen trefft, die auch mit betreffen, damit ich nicht jedes mal wie ein Idiot dar stehe. Er: Das Kann er nicht leisten, er guckt seinen E-Mailkasten nur einmal in der Woche nach ( Meine Gedanken : hääääääää in welchem Jahrhundert leben wir) Ich: Dann wirst du dich auch umstellen müssten, Er dazu hat er keine Zeit.


    Wir waren uns wenigstens einig, dass wir dieses Thema "Absprachen" in der 1/2 stündigen Teamsitzung unbedingt thematisien müssen ( Hoffenlich wissen das auch alle Beteiligten) Darauf ich: Ich werde ein professionelles Konzept vorstellen. ( Ich werde Protokoll von dieser Sitzung führen und versuchen Zuständigkeiten festzulegen) Auf Zettelwirtschaft lasse ich mich nicht ein. Wer schreibt mir wann einen Zettel, wo legt er ihn hin, wenn ich nicht da bin?????????? Mein Gott, hier gibt es so viele Baustellen. Hier herrscht so viel vermeidbarer Stress mangels eines professionellen Abprachekonzepts. Habe ich hier wieder eine neue Baustelle??? NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!


    Übrigens hat mich meine Kollegin, der die Hutschnur geplatzt ist, darüber informiert ( Auch in einem für mich sehr zickigen Ton, mit dem Hintergrund : stell dich nicht so an, es ist doch alles ganz easy), dass unser Förderraum nun auch einen Raumbelegungsplan hätte. Den habe ich heute auch gefunden: Leider standen zur gleichen Zeit 3 Kollegen drin. Toller Plan????????????????????? ICH BRAUCHE STRUKTUR:


    Nun weiß ich, dass ich freitags alle 4 Förderkinder ( 2 GE und 2 LE) zu betreuen habe, weil freitags in der HS ein Mathelehrer fehlt und 2 Lehrer 3 HS Klassen betreuen müssen. Gerne, aber wo? Kollege : Vielleicht im Förderraum. Ich: aber der ist doch schon besetzt. Er: Dann kannst du ja auch in meine Klasse kommen ( Ich: schwierig: 4 verschiedene Kinder mit veschiedenen Aufgaben aus 2 verschiedenen Klassen) Er : Das müssen wir auch. ICh: Naja, dann kann ich mit den Kindern ja auch spzieren gehen. Er: Das geht auf keinen Fall. Meine letzte Anwort: Ich kümmere mich:


    An meine Kollegin ( die mit der Hutschnur) eine Mail geschickt, mit der Bitte, mit meinen 4 Förderkindern freitags( solange die Kollegin mit der Förderdiagnostik krank ist) in den Förderraum gehen zu dürfen. Ich denke, das könnte klappen. Was ich dann allerdngs mit ihnen machen soll, weiß ich noch nicht so genau. Hauptsache, sie sind beschäftigt.

  • Nochmal mein Angebot: Wir könnten uns ja auch mal auf ein Gläschen Wein trefffen und in Ruhe ein Konzept besprechen. Geht nicht: 3 Kinder, wohnt nicht im Ort, voll im Stress. Er könnte montags, da ist der bis 18 Uhr in der Schule, ich aber nicht.


    Hier der Bericht meiner heutigen Förderstunden: Nach Ankunft dirkt in den Förderraum gegangen ( ist mir im LZ zu stressig) Hurra ein Regal ( Ich ,das Luxusweibchen, mein Gott, das ist ja völlig verstaubt und außrdem ganz wacklig, könnte umkippen) habe darum gebeten, es sauber machen und einräumen zu dürfen. Ich durfte. Außerdem bat ich um Briefablagen, um die Fördermaterialien vernünftig und strukturiert ( wie ich nun mal bin) unterbringen zu können. In der Stammschule habe ich jede Menge Ordnungssysteme, aber ich habe dazugelernt, mitbringen werde ich sie nicht mehr. Es ist eben alles noch in Fluss ( Hätte ich besser gefunden, wenn diese Arbeiten im Vorfeld gelaufen wären) . Aber was solls: Wir sind auf dem Weg. ( Unser Schulsystem vor die Wand zu fahren). Alle Beteiligten sind wirklich sehr, sehr bemüht, aber so kann es nur dahin führen, dass kein Kind mehr mit einer vernünftigen Schulbildung die Schule verlässt.


    SO VIEL ZU MEINEM NEUEN AUFGABENGEBIET: PARADIGMENWECHSEL IN MEINEM BERUFSBILD: Netzwerke pflegen, beraten, den Regelschullehrer unterweisen,bla, bla , bla


    Stolz zeigte mir der Kollege die Pinnwand mit den wirklich tollen Säulendiagrammen und dass das LE Kind so schön mitgemacht hätte. ( Ich, wo bleibt die Lebensrelevanz.???) Dabei sein ist alles. EIN VÖLLIG ANDERER BLICKWINKEL AUF LERNPROZESSE!!!


    - Heute Behindertenbeauftragten kontaktiert. Werde einen Antrag auf Verschlechterung stellen, dann könnte es klappen, dass man mir einen daumengroßen Spielraum in der Stammschule gibt. Ist auf jeden Fall eine Perspektive. Das hält kein Mensch auf Dauer aus. Es sei denn, es gelingt mir meinen Beruf als Job zu sehen. Bisher ist es mir noch nicht gelungen. Aber, wo ist unsere tolle Schule geblieben???? Von Qualität kann man hier wirklich nicht mehr reden. Morgen wieder Studientag. Diesmal für die Klasse 10.


    Den Vormittag des heutigen Tages an der Stammschule, an der ich vor dem Unterricht in der HS war, werde ich euch später berichten; der hat auch was!!!
    ?(
    Noch etwas Positves zum Schluss: Am Wochenende zum 40-ten einer Kollegin, eher lustlos, hingefahren. Lange nicht mehr so viel gelacht.
    Hier erfahren, dass uns ein Betrieb, wegen unserer tollen Arbeit ( Dabei rede ich hier von der Stammschule) mit einem größeren Geldbetrag unterstützen möchte. Das haben wir wohl unter anderem meinem Schüler ( ehemals HS, der nichts konnte) zu verdanken :rolleyes: , der so toll in der Lehre ist. So tolle Förderung können wir aber nicht mehr leisten. Wird wohl alles den Bach runter gehen.

  • Diese enorme Belastung ( mit meinem sehr hohen Anspruch: Der Schüler steht immer im Vordergrund und will was Sinnvolles tun) hielt ich nicht mehr aus. Nun fehle auch ich in der Schule, weil ich einfach nicht mehr kann. Mal schauen wie vilel Studientage jetzt wieder anliegen. Eine Praktikantin, die man ersatzweise in die Klasse stecken könnte, haben wir leider auch nicht in Sicht. Die Personaldecke ist einfach viel, viel zu dünn. Den gestrigen Schülercafétag ( Frische Reibeplätzchen für 40 Personen, Minipizza, 25 Brötchen, frisch gepressten Saft, Pudding usw.) habe ich eigentlich nur überstanden, weil ich neuerdings eine super fähige und lebenspraktische Kollegin an meiner Seite habe, die sehr, sehr gut mit den Kindern umgehen kann.


    Wie schon beschrieben, habe ich sehr, sehr große Konzentrationsprobleme im Moment. Ich bekam es einfach nicht mehr hin, die Küchenmaschine ( die zum Reiben von 10kg Kartoffeln benötigt wurde, richtig zusammenzusetzen und bekam regelrechte Panikattaken mit Kreislaufproblemen, dass das Essen nicht rechtzeitig fertig werden könnte. Da kam mir ein Schüler zur Hilfe, dem ich das Gerät schon mal erklärt habe und bekam es hin. Wir haben so viel tolle Schüler. Die Abrechnung machte der zuständige Schüler auch alleine, weil ich keine Zeit hatte zu kontrollieren. Sie war den Absprachen entsprechend und korrekt. In dieser Situation offenbarte sich, dass ein autisitscher Schüler, der auch in der Schülerband als ein ausgesprochenes Talent, Schlagzeug spielt) unter den gegebenen Bedingungen nicht in der Schülerfirma mitarbeiten kann. Er benötigt kleinste, kleinschrittige und sehr genaue Anweisungen. Eigentlich ginge das nur in 1 zu 1 Betreuung. Restlos mit dieser Situation überfordert, zeigte er starke Überforderungsanzeichen ( schnitt die Servietten zurecht, räumte Küchenutensilien in falsche Schränke, schleuderte mit Messeren usw. )


    Habe die Klassenlehrer schon kontaktiert ob evtl. einmal wöchentlich ein Integrationshelfer kommen könnte oder vlr. eine engagnierte Mutter? Mal schauen ob wir eine Lösung finden. An dieser Stelle würde ich mir eine zuständige Person in der Schule wünschen, die sich darum kümmert und wir Lehrer nicht noch eine zusätzliche Aufgabe erledigen müssen.


    Es war unglaublich wie sich alle eingebracht haben( intrinsische Motivation vielleicht), um die Situation in den Griff zu bekommen. Es war zwar sehr chaotisch ( so gar nicht mein Ding) doch haben ( eher die andren als ich) die Situation gerettet und alle Gäste waren zufrieden.


    Schade, dass heute die Schülerbandproben ausfallen, weil ich krank bin. Die Kinder werden enttäuscht sein. Vielleicht geht auch das den Bach runter??? Warum soll ich noch für Außenwirkung sorgen? Ich könnte momentan wirklich keinem unsere Schule mehr als guten Förderort empfehlen.


    Die Kollegin, der ich das Antiaggressionstraining empfohle habe, ist nicht in der Lage, sich ein : " Es tut mir leid" oder Ähnliches abzuringen. Nun gehen wir uns so gut es geht aus dem Weg. Schade.



    Gut, dass ich am Freitag ( aufgrund meiner Erkrankung) nicht in den GU muss. Habe durch Zufall erfahren, dass die Kollegen gar nicht da sind, weil sie mir ihren Klassen in der Turnhalle übernachten. Hätte ich dann als GU Lehrerin unvorbereitet die ganze Klasse versorgen müssen? Wahrscheinlich ja. Oder aber es ist eine Vertretung eingeteilt worden? Darüber hat man mich nicht informiert. Wie gesagt: ABSPRACHEN; WEILCHER ART AUCH IMMER; WÄREN DIE Grundvoraussetzung zum Funkionieren der punktuellen Förderversuche im GU.


    Vielleicht muss auch meine Kollegin ( die mit der geplatzten Hutschnur) Morgen aus dem Stehgreif die ganze Klasse im GU versorgen? Laut unserer Vorgaben ( die sich ständig ändern), können wir in Ausnahmefällen zum Vertretungsunterricht herangezogen werden, aber nicht auf Dauer. Was das auch immer heißen mag. Vielleicht muss sie aber auch noch meine 4 Förderkinder mit übernehmen????????? Ich weiß es nicht. ?(


    Es ist so schrecklich mit anzuschauen, wie eine tolle gut funktionierende Schule, die einst wirklich Qualität bot und mit der ich mich identifizieren konnte, langsam aber sicher den Bach runter geht. Und wofür das alles??


    Heute findet in der Nähe eine Inklusionskonferenz statt, damit die Beteiligten, dabei helfen können zu verbesseren, wo es noch hakt. Ich habe dem zuständigen Moderator den LINK dieses Inklusionstagebuchs empfohlen. Ich glaube hier könnte er wirkllich sehen, was fehlt: GELD; AUSGEBILDETES PERSONAL UND FUNKTIONIERENDE KONZEPTE: ICh bin mir ziemlich sicher, es kommt eh nichts dabei rum außer bla, bla, bla.

  • Hallo rotherstein,


    ich lese deine Beiträge von Anfang an mit und möchte dir ganz viel Kraft schicken!
    Falls es immer noch Leute gibt, die behaupten, dass die Lehrer schuld seien, wenn Inklusion nicht klappt, sollten diese nun einfach mal - mit Verlaub die *** halten. Aus deinen Beiträgen habe ich so viel Engagement und Herzblut den Schülern gegenüber herausgelesen. Und nun diese große Verzweiflung. Ich bin von deiner Geschichte sehr getroffen!

  • Mir geht es genauso. Bleibt denn als Lösung nur noch die innere Emigration und die Scheissegal-Haltung?


    Gute Besserung, rotherstein!!!!!!!!

    Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in Ordnung. Ich lasse es alle 14 Tage vorschriftsgemäß warten.

  • Rotherstein, soll ich jetzt sagen, dass ich genau das befürchtet habe? Ich tus nicht und wünsche dir einfach gute Besserung und bessere Zeiten.


    Alles Liebe
    Sunny

  • Vielen Dank für eure Genesungswünsche. Eigentlich war es mir im Vorfeld schon klar, dass es so kommen wird. Ich habe auch wirklich alles dafür getan, damit man mich nicht abordnet. Es gab ja auch Alternativen, von denen ich weiß. Die Schulleitung ( unsere Konrektorin, die Königin) hat aber entschieden: Jeder ist mal dran. Mehrmals war ich beim Schulleiter und sagte ihm, dass ich das nicht kann und schaffe. Ich habe mir mit viel, viel Einsatz und Mühe ein Reich in unserer Schule geschaffen. Ich komme super mit den Schülern zurecht und habe gute Ideen sie zu motivieren ( was zuweilen die Neider auf den Plan ruft). Den (noch) guten Ruf hat unsere Schule durch den Einsatz einiger engagierter Kolleginnnen und Kollegen, deren Anzahl nur schwindet. Zunehmdend haben wir mehr Schülerinnen und Schüler mit geistigen Behinderungen ´für die auch in unserem Schulsystem keine Rahmenbedingungen vorhanden sind ( Toiletten, Förderräume). Die Arbeit mit diesen Kindern ist nicht mein Ding, da fehlen mir die Ideen. Unser tolles Berufsvorbereitungskonzept werden wir so nicht mehr gestalten können. Ein gangbarer Weg wäre gewesen uns für Regelschüler so öffnen, aber dafür haben wir nicht die Schulleitung. Wir müssten weiterhin Qaulität bieten können, damit die Eltern eine echte Wahl haben und keine schön geredet. Ich weiß nicht ob ich es noch in meinem Schuldienst erleben werde, aber ich wage mal vorauszusagen, dass wir, falls es uns dann noch gibt, die Rolle rückwärts machen werden. Was können wir aber dann noch bieten?


    Ich weiß, dass alleine nichts bewirken kann, ich weiß, dass die Kolleginnen und Kollegen völlig überfordert sind. Ich kann verstehen, dass man dann irgendwann Dienst nach Vorschrift macht. Ich kann es nicht und ich will es auch nicht. Leider schade ich mir dadurch selber. Auch das weiß ich. Aber ich bin irgendwie ein Stehaufmännchen. Zu einer guten Arbeit brauche ich immer ein Ziel. Irgendwie habe ich keins mehr. :( Ich bin nach wie vor der Überzeugung: Eine Schule ist so gut wie das Team, das es trägt. Im Zuge der vielen neuen größtenteils überflüssigen Aufgaben, die man uns da aufbürdet, hat keiner mehr Zeit sich für irgendwas zu engagieren.


    Zum Schluss noch eine Episode meines Schullebens:


    Es ist geradezu paradox. Da ich nicht mehr gewillt bin an Wochenenden mit meiner Schüerfirma an irgendwelchen Veranstaltungen teil zu nehmen ( wozu auch, mir fehlt das Ziel) kam am Mittwoch mein Chef in die Lehrküche und ließ sich die Saftpressmaschine erklären. Hilflos versuchte er irgendwelche Schülerinnen und Schüler dafür zu gewinnen am Wochenende in die Nachbarstadt zu fahren ( 20km), um dort ( wie ich es früher in unserer Stadt tat, frisch gepressten Saft anzubieten). Die Kinder wussten überhaupt nicht, was er wollte ( plan- und strukturlos).Ich besäße das Geschick das zu organisieren. Widerwillig gab ich ihm nur die Maschine ( habe ihm nicht mehr alle benötigten Untensilien bereit gestellt, die dann unvollständig wiedr zurück kamen). So wie ich das sehe wird er am Wochenende alleine dort stehen und Saft verkaufen. Tolle Werbung für unsere Schule. So einen Chef habe ich. Sehr lieb aber unfähig, leider. Eigentlich hätten wir sehr viele Freiheiten, um unsere Ideen zu verwirlichen. Doch gehen uns langsam die engagierten Kollgen aus und unsere "Königin" gewinnt immer mehr an Macht. Sie kann zwar sehr gut organisieren, aber keinesfalls für Außenwerbung sorgen. Hoffentlich nimmt er nicht wieder ungefragt meinen Pavillion mit, der dann in der Versenkung verschwindet.

  • Da ich wegen meiner Krankschreibung nun viel Zeit habe, kam mir eben eine ganz verrückte Idee. Ich schreibe ja nun eine ganze Weile Beiträge zum Thema Inklusion ob es einer hören oder auch nicht hören will. Ich habe beobachtet, dass die Kollegen aus dem Regelschulsystem immer häufiger meine Beträge gelesen haben. In diesem Inklusionstagebuch habe ich inzwischen über 5000 Klicks. Das freut mich sehr. Die Jenigen von euch, die sich getraut haben hier ihre Meinung zu äußern, schwimmen, so glaube ich, auf meiner Wellenlänge. Ich hätte nicht wenig Lust euch mal persönlich kennen zu lernen. Wie wäre es mit einem Treffen? Vielleicht gewinne ich Lotto und wir machen eine eigene Schule auf, die für die Kinder da ist. Genügend Proffesionen hätten wir ja schon. Hier sind alle Schulformen vertreten. Ihr kümmert euch um die Überflieger und ich um die "Häschen" ??? ( Wie gesagt, ich brauche Visionen). Kleines System, genügend qualifiziertes Personal, ein echtes Team, das könnte gelingen.


    Das mit dem Treffen ist wirklich mein Ernst. :)


    Susannea meldet sich hier auch nicht mehr. Übrigens warte ich hier auf die positiven Berichte. Lange nichts mehr davon gehört.

Werbung