Inklusionstagebuch

  • Heute 2 Stunden früher zur Stammschule gefahren, um noch Fördermaterial aus unserm Lehrmittelraum mitzunehmen ( Wille der Schulleitung: Schreibe doch mal alles auf, was du mitgenommen hast). Wie sollte ich, wenn ich froh war, dass ich alles zeitlich noch geschafft habe, denn dann begann auch schon mein Unterricht in der Stammschule. Werde demnächst Fotos davon machen, das geht schneller, dann weiß auch jeder, was gemeint ist, denn am Titel kann die Materialien nicht unbedingt erkennen. Hatte wieder ganz schön zu schleppen, weil es hauptsächlich Anschauungsmaterialien in Kisten und Kästschen waren. Habe wieder festegestellt wie gut wir mit solchen Materialien ausgestattet sind. In der HS gibt es nur Printmaterialien und ich weiß noch nicht einmal wo es steht. Nach dem recht erfolgreichen Unterricht in meiner Stammschule ( 3 Std.) habe ich mich in meiner Pause wieder auf den Weg gemacht, um zur HS zu fahren. Gepäck heute: Ein Korb mit Kopiervorlagen, die ich eigentlich heute in der HS vervielfältigen wollte, aber nicht geschafft habe, Inkusionstrolley, eine Kiste mit Fördermaterial aus unserem Lehrmittelraum. Die ZEit im Nacken ins Auto und ab zu Hs ( wie gesagt in meiner Pause). Sehr viel Verkehr konnte kaum eine Lücke zum Linksabbiegen finden. Jetzt hieß es logistisch vorgehen, um das ganze Gepäck nicht alleine schleppen zu müssen,wäre auch nicht gegangen, weil an der Schule kein Parkplatz, sondern an der einer Seitenstraße. An der Bushaltestelle vor der SS angehalten, auf den Schulholf gerannt, SS gebeten mir die Sachen vors Lehrerzimmer zu tragen. Haben sie gemacht, Parkplatz gesucht, auf den Weg gemacht. Staunende Blicke der Kollegen ob des vielen Materials geerntet. Material erst einmal im "Förderraum" und irgendwo abgelegt.
    Meine Idee mit den ONLINETESTs hat gut geklappt. ZUm Glück hat der Internetstick funktioniert. Nun habe ich einen recht guten Überblick über den Leistungsstand der Kids. Toll an dieser Mathode: Ich konnte sowohl visuelle als auch audive Wahrnehmung abtesten ( das Notebook gibt eben auch Töne von sich) Kind gezeigt, wo es Onlineübungen findet und wie es in die Orthogrfiebox kommt, um dort zu arbeiten.Kann ich als Lehrer kontrollieren ob daran gearbeitet wurde oder nicht. Mal schauen ob die Kleine das macht, konnte Dank Facebook recht gut mit dem PC umgehen. Heute noch Mathematerialien für das Förderkind in der Paralellklasse vorbereiten. Morgen werde ich mich, mit dem Einverständnis der Kollegen, dem Förderraum widmen. Dafür habe ich 2 Std. Zeit. Kids sind erst einmal versorgt. Habe festgestellt, dass ich nicht wie geplant für 3Förderkinder, sondern für 4 zuständig bin. Zeit (2,5 Std/Kind) bekomme ich nur für 3. Muss geklärt werden ( Wer klärt wann was?) Die neue Schulleiterin der HS hat auch noch Eingewöhnungspobleme. Der Vorschlag der HSSchulleitung: Dann müssten meine Std. in der HS aufgestockt werden, aber woher nehmen. Ich bin mit den restlichen Stunden fest im Stundenplan der Stammschule und bin froh darüber, dass ich noch einigermaßen sinnbringend arbeiten kann. Soll das "überschüssige" Förderkind einfach noch mitnehmen. Das würde die Schulpolitik freuen. Weiß noch nicht, was ich da machen soll.
    Wieder Probleme mit dem GE Kind, Mutter kam wieder zu spät, um das Kind abzuholen, wurde unverschämt und ausfallend. Nächste Wochen Elterngespräch, bei dem ich unbedingt dabei sein soll. Vorschlag: Meiner Konferenz an der Stammschule fernbleiben und statt dessen bei sein. Meine Antwort: Soll meine Schulleitung entscheiden. Mein Problem: Dann bekomme ich noch weniger mit, was an der Stammschule läuft.
    Kollegen der HS wollen, dass die 3 LE Förderkinder zielgleich arbeiten. Wie und wann soll ich ihnen verständlich machen, dass das gar nicht geht. Wenn das möglich wäre, hätten sie keinen Förderbedarf. Um erfolgreich in der Klasse mitarbeiten zu können fehlt ihnen das Handwerszeug:
    - Keine gesichten Kenntnisse des schrft. Subrahierens
    - Gar keine beim schrftl. Multiplizieren
    -Gar keine beim Dividieren


    Ein Kind ( LE oder GE?)rechnet noch im ZR bis 20 und das auch noch sehr unsicher und das nach 4 Jahren GU in der Grundschule. Das wird schon seinen Grund haben.
    Alle Förderkinder massive Lücken in der deutschen Sprache ( Wortschatz, Satzbau, Präpositionen, Lesefertigkeit) Wie bitte schön sollen diese Kinder zielgleich arbeiten. Das würde doch auch heißen, dass sie HS Zeugnisse bekämen und sitzen bleiben könnten usw. Das sind Förderkinder, die individuell und nicht nach den Richtlinien der HS unterrichtet werden müssen. Ich glaube, die Kollegen haben im Fokus " Dabei sein ist alles" und meine Aufgabe ist es,die Kinder weiter zu bringen. Finde die Einzelförderung ausgesprochen langweilig, würde lieber mit einer Klasse oder Gruppe arbeiten. Ich möchte die Kids ja nur in Deutsch und Mathe rausnehmen, in den anderen Stunden sind sie sowieso dabei, mehr oder weniger sinnbringend. Wenn sie es schaffen sollten, die vorhandenen Defizite aufzuholen, könnte man ja eine gemeinsamen Unterricht versuchen, aber ohne das Handwerkszeug, die sie dafür brauchen, geht das gar nicht. Kollegen waren froh, dass die Kids schon mal Material bekommen haben, womit sie sich sinvoll beschäftigen konnten.
    Um dieser Defizite aufholen zu können, müsste ich ständig vor Ort sein. Die paar Stündchen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Problematisch auch der schnelle Themenwechsel. Unsere Kinder müssen den Stoff kleinschrittig, anschaulich und mit ständigen Wiederholungen vermittelt bekommen. Wir arbeiten mit Unterrichtsreihen, die sich über mehrere Wochen erstrecken, damit der Stoff auch "hängen bleibt". Für das Thema "Brüche" habe ich fast ein halbes Jahr gebraucht und selbst bei dieser intensiven Erarbeitung haben 2 Kinder es nicht verstanden. In der HS geht es schnell von einem Thema zum anderen. Das kann so nichts werden. Eine Kollegin hat inm letzten Jahr Förderunterricht erteilt, keine sonderpäd. Förderung. Man sagte ihr das Thema. Sei hat sich vorbereitet und wenn sie eine Woche später dann zur HS kam, war die Klasse wieder beim anderen Themen und sie konnte ihre Vorbereitung in die Tonne kloppen.
    DIe Kollegin, die in der Gemeinschaftsschule arbeitet ist schon krank, weil sie ähnlich wie ich gestrickt ist, ihre Arbeit optimal machen will , ausgesprochen unzufrieden in und sich das immer auf ihr Immunsystem schlägt. Sie fällt erst einmal aus. Was wird dann mit dem GU. Diese Lehrer, welchen sich ganz neu in die Geimeinschaftsschule einarbeiten müssen, sind nun mit den Förderkindern allein: Ersatz gibt es nicht, woher auch. Ich selber weiß nicht wie lange ich diesen Stress aushalten kann. Bin schon sehr reizbar, ungeduldig und kann kaum abschalten. Was man uns da zumutet kann kein Mensch auf Dauer ertragen oder besser gesagt, was wir mit uns machen lassen. ?(


    Das ist mal wieder ein kleiner Alltagsbericht fern ab von allen Ideologien. Wie gesagt: Erst die Rahmenbedingungen schaffe und dann inkludieren, nicht umgekehrt. Dieses Herumprobieren geht nicht nur auf unsere Kosten, sondern vor allen Dingen auf Kosten der Kinder. Tolle Inklusion :cursing:

  • Habe festgestellt, dass ich nicht wie geplant für 3Förderkinder, sondern für 4 zuständig bin. Zeit (2,5 Std/Kind) bekomme ich nur für 3. Muss geklärt werden ( Wer klärt wann was?) Die neue Schulleiterin der HS hat auch noch Eingewöhnungspobleme. Der Vorschlag der HSSchulleitung: Dann müssten meine Std. in der HS aufgestockt werden, aber woher nehmen. Ich bin mit den restlichen Stunden fest im Stundenplan der Stammschule und bin froh darüber, dass ich noch einigermaßen sinnbringend arbeiten kann. Soll das "überschüssige" Förderkind einfach noch mitnehmen. Das würde die Schulpolitik freuen. Weiß noch nicht, was ich da machen soll.


    Da bin ich einmal gespannt, welche Tipps unsere "Inklusionsbefürworter" für diese in der "real existierenden Inklusion" sicherlich nicht seltene Praxis haben. Das Kind "mitnehmen" (d.h. unbezahlte Mehrarbeit vor allem in der individuellen Unterrichtsvor- und -nachbereitung, Diagnose, Gespräche usw. leisten), zur Freude der Schulpolitiker und Finanzminister ("Klappt ja auch mit weniger Förderlehrern und weniger Geld!")? Die vorhandenen Stunden eben auf vier statt drei Schüler verteilen und somit die "Qualität" der Inklusionsbemühungen signifikant verschlechtern (und der Schulpoltik damit das Signal geben: "Es geht auch mit weniger Stunden pro Kind")? Oder dem vierten Kind einfach sagen: "Für dich habe ich leider keine Zeit"?


    Lass dich nicht unterkriegen!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Heute wieder schwer beladen in der GU Schule. In der Klasse angekommen saß auf einmal noch eine mir noch fremde Frau da. Wie sich herausstellte war es eine externe Förderkraft, die mit 5 Wochenstunden fördern soll. Da sie nichts zu tun hatte ( sie weiß eigenltich auch noch nicht so recht wie und so sie eingesetzt werden soll ) habe ich sie in Einsatz gebracht. Diesmal durfte ich das GE Kind im Förderraum betreuen. Habe der netten Dame das PC Programm erklärt. Ihre Rückmeldung war sehr positv. Das Kind arbeitete leistungsgemäß und zielorientiert: Hand Auge Koordination, Konzentration, Lesen- und Rechenübung mit sehr anschulichem Material. Wie erfolgversprechend und effektiv diese auf Kulturtechniken zugeschnittenen Übungen für dieses GE KInd sind, ist eine andere Frage. Auf jeden Fall besser als in der Klasse dabei zu sitzten und immer zu erleben, ich kann es nicht. Hätte ich die Möglichkeit immer jemanden an meiner Seite zu haben , der auch in der Lage ist meinen Anweisungen zu folgen, wäre das eine prima Zwischenlösung, bis die Frage des Förderortes geklärt ist. Die Kollegen sind aber der Meinung, dass das Kind möglichst immer dabei ist, wegen der Inklusion. Ich glaube, dass sie einen ganz anderen Blickwinkel haben: Die anderen sollen sich an Andersartige gewöhnen. Ich jedoch habe das Wohl des Kindes im Blickwinkel. Mein Ziel ist es und muss es sein, das Kind bestmöglich auf ein selbstständiges, zufriedenes Leben vorzubereiten. Konnte mich endlich in der Stunde, der hilfreichen Betreuung duch die Dame, endlich meinen Bergen von Kopiervorlagen widmen und sie irgendwie in dem "Förderraum" deponieren. Habe Die Demoversion von "Tintenklex" auf Notebook geladen, um sie von den enormen Vorteilen von Förderung mit neuen Medien zu überzeugen. Leider war keine Zeit dafür da. Viellicht am Freitag? In der zweiten Stunde konnte ich mich endlich dem anderen LE KInd zuwenden. Heute habe ich gemerkt wie anders die Unterrichtsmethoden sind. Ich glauben wir haben einen ganz anderen Blickwinkel auf Lernprozesse und Lernschwierigkeiten ( haben wir ja auch schließlich gelernt). Aufgabe: In einem richtig dicken und großen Duden sollten die Kinder die ersten und letzten Worte der einzelnen Buchstaben heraussuchen. ( Das GE Kind arbeitete derweil in dem von mir zur Verfügung gestellten Lesen und Malen Material). Das andere Kind hat auf Anfrage die Anweisung nicht verstanden. Meine Hilfe, dass man an den farblichen Markierungen an der Buchseite erkennen könnte, wo die Buchstabenseiten anfagen oder enden führte nicht zum Erfolg. Auf Nachfrage hatte die Kollegegin bunte selbstklebende Post Its im Schreibtisch. Das GU Kind und ich haben diese mit Buchstaben beschriftet und zwischen die Buchstaben geklebt, eine Art Register erstellt und: Es erldigte die Aufgabe weisungsgemäß. Auch andere Kinder hatten ähnliche Probleme. Hoffentlich hat es die Kollegin nicht als "Kritik" verstanden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie anschließend nicht mehr so freundlich zu mir war. Ich hätte das Thema "Lexikontraining" von vorn herein anders angepackt, weil ich eben weiß, an welchen Schwierigkeiten, zuweilen Kleinigkeiten, scheitern können. Vermutlich hätte ich den Kids eher gezeigt wie sie beim googeln zu Suchergebnissen gelangen. Ich glaube, dass man sich auch hier auf die Medien der Kinder einstellen muss. Lexikonarbeit ist natürlich auch wichtig. Wäre schön, wenn man wirklich immer im Team arbeiten könnte. Dann könnten wirklich beide Kollegen voneinander profitieren. Habe mich in dieser zweiten Stunde eigentlich gelangweilt und fand, dass ich die Zeit meiner Anweisenheit besser hätte nutzen können. Ein Lichtblick: Die Kollegen wollen die 5 er Klassen an einem Tag mischen und unterschiedliche Fähikeiten fördern. Vielliecht bekomme ich dann auch die Möglichkeit ein Thema sonderpädagogisch ans Kind zu bringen und das mit mehr als 2 Kindern? Würde mir gefallen.


    Anschießend ab ins Auto und zur Konferenz der Stammschule. Heute neue Definition von der Berufsbezeichnung "Lehrer" erfahren: Alle an einer Schule eigenverantwortlich unterrichtenden Personen" ( egel welcher Qaulifikation) Neues Schulrecht ab. 18.12. . Projekt : Pädagische Einführung in die Sonderpädagogik beginnt. Alle unseren neuen Kollegen ( allesamt keine Sonderschullehrer oder Lehrer eines anderen Lehramtes) sollen nun in die Arbeit unserer Förderdiagnostik eingeführt werden und sie durchführen. Ich musste dafür 2 Semster studieren, um die Testergebnisse auch wirklich möglichst objektiv werten zu können. Heute kann es eben jeder. Wir rationaliseren uns selber weg. Also sind wir eine aussterbende Species. Mein Vorschlag, die Testdiagnostik während des Betriebspraktikum durchzuführen, fand auch im Kollegium keine Zustimmung. Das ist doch Qualität oder? Oder ist es doch ein Sparpaket? ?(
    Heute erfreuliche Nachricht von einer ehemaligen Schülerin bekommen. Zitat: " Danke, Sie haben mir sehr viel bei gebracht !!! Das geht runter wie Butter. Davon zehre ich bestimmt die ganze nächste Woche. Dafür lohnt es sich doch auch gegen Windmühlen zu kämpfen oder? :)
    :thumbup: ( Heute ( 5.9.12) noch einmal Balsam für die Seele. Ein im Sommer aus meiner Förderschulklasse entlassener Schüler, der eine Lehre begonnen hat, kam heute zu Besuch und berichtete, dass der Berufsschullehrer mit den Fähigkeiten meiner 3 Ehemaligen, die alle eine Klasse besuchen sehr zufrieden ist ( ... Da hat aber eure Lehrerin ganze Arbeit geleistet..) so schlecht kann doch die Förderung in unserer Stammschule doch nicht gewesen sein oder? Irgenwie muss ich versuchen mich wieder aufzubauen. :(

  • ?( Heute wieder Inklusionstag an der HS. Habe am Tag vorher für alle Förderkinder für Mathe und Deutsch "Arbeitsmappen " zusammengestellt. Problem: Sie waren gar nicht erwünscht. Angekommen stand ich im Lehrerzimmer etwas vereinsamt herum: Kein Stuhl mehr frei, beide Kollegen noch mit sehr vielen anderen Dingen beschäftgt. In einer freien Sekunde wollte ich der Kollegegin, bei der ich am heutigen Tag nicht eingeteilt war, das Material überreichen. Musste mir aber eine Abfuhr erteilen ( Lass mich doch erst einmal zur Ruhe kommen, die Kinder machen erstmal alles mit ( meine Gedanken wie?, Dabei sein ist alles ist keine Förderung? )Bei dieser Kollegin werde ich mich also in der nächsten Woche in den Unterricht setzten und auf Anweisungen warten ( als vollausgebildete A13 Kraft. Ich fühle mich degradiert. Ob ich nun da sitze oder in Hamburg eine Leiter umfällt, ist so ziemlich das gleiche.) Nach einigen Tränchen auf der Lehrertoilette( sie kamen einfach und es war mir sehr peinlich) Förderung in der Klasse, in der ich eingeteilt war. Hier haben die Kinder die von mir gestellten Aufgaben erledigt. Habe ich durchgesehen und festgestellt, dass sie die Arbeitsanweisung nicht verstanden haben ( Das Selbstkontrollblatt nicht zur Korrektur benutzt) Das GE KInd an den von mir mitgebrachten Laptop gesetzt und Wahrnehmungs- und Mengenzuordnungsübungen machen lassen ( Hand- Auge Koordination schon etwas besser als beim letzten Mal). Mit dem anderen Mädchen die Fehler besprochen und erklärt. Meine Vermutung, dass enorme sprachliche Defizite vorhanden sind, fand Bestätigung. ( AB 3 Stichwörter , Aufgabe: bilde daraus Sätze: Vater kaufen CD Player) Fehlerschwerpunkte: Konjugation, Deklination. ) Also ( zum Glück hatte ich schon etwas Material zu diesem Thema organisert ( Leider noch nicht meine Grammtikwerstatt, die in der Stammschule auf dem Dachboden lagert) Notlösung: Tafel, Tabelle gezeichnet und die Vier Fälle des deutschen Namenwortes sehr wenig sonderpäd. eingeführt. Ich hatte noch nicht einmal bunte Kreide, um die Endungen, die sich ja immer wiederholen, farblich zu kennzeichnen. Auch viel zu viel für den Anfang, weil alle Artikel auf dem AB vorkamen, musste ich die ganze Tabelle an der Tafel verewigen. Dann auf dem AB alle Wörter mit den versch. Artikel farblich kennzeichnen lassen( alle Worte mit "der" rot usw. ) Dann mit Hilfe dieser Tabelle die Fehler verbessern lassen und die Sätze richtig ins Heft schreiben lassen. ( Klappe mit Hilfe ganz gut) Wäre schön, wenn jetzt jemand im Untericht hilfreich zur Seite stehen könnte. Werde für dei nächte Woche meine Materialien zu diesem Thema mitbringen und die Präsentationsmedien ( wie auch immer, wahrscheinlich mit Patafix) an die schmutzigen Wände pappen. Die Werkstatt " Die 4 Fälle der deutschen Sprache" mitbrigen. An der könnte das Mädchen sinnvolll arbeiten. Ob es da tun wird, weiß ich nicht, weil ja noch andere Fächer dran sind. Zum Schluss mit dem Material, dass ich zur Satzbildung mitgebracht habe arbeiten lassen. Bei dem anderen Kind = Jegliche Bemühungen es an Kulturtechniken heranzuführen, sinnlos. Hat man ja auch schon 4 Jahre lang im GU der Grundschule versucht. Dieses Kind bräuchte völlig andere Förderziele, aber in der HS nicht durchführbar. Dann Teambesprecheng ( 30 MIn.) eine Klassenlehrerin nicht anwesend, weil Elterngespräch. Habe es geschafft in großer Zeitnot den Kollgen meinen Vorschlag ( digitale Medien zur Förderung ) zu demonstrieren und die Vorteile gezeigt. Konsens:
    Es wird versucht ein Notbebook zu organisieren.
    Ich schreibe auf, welche Software angeschafft werden könnte ( Tintenklex) Anschaffungspreich ( bei der Profiversion ca. 300€)Kollege fragt bei Schulleitung nach ob das finanziell möglich ist. Hatte noch andere Gratissoftware auf mein Notebook gepackt, aber leider keine Zeit es in Ruhe vorzuführen. Mein Vorschlag, bei dem schwachen auf LE getesteten Kind, einen Antrag auf Wechsel des Förderschwerpunktes auf Sicht zu stellen. Vielleicht gelingt es, die Eltern von der geringen Aussicht auf Förderung in der HS zu überzeugen oder, falls im nächten Jahr Sonderschullehrer der GE Schule wieder GE Kinder fördern sollen ( und nicht die LE Lehrer) dann hätte das Kind Anspruch auf 4,5 Std/ Woche oder auch einen Intergationshelfer.
    Alles sehr sehr wenig vorbereitet, gar nicht strukturiert und keiner weiß so genau wie man es sinnvoll druchführen könnte. Fühlte mich an diesem Tag sehr schlecht :(

  • Heute eigentlich einen erfolgreichen, wenn auch stressigen Tag gehabt. Eigentlich hätte ich erst um 9.55.Uhr in der Stammschule sein müssen. Aber:
     Auf meinem Platz im Lehrerzimmer stapelten sich die Kopiervorlagen, die ich zur HS mitgenommen habe, die eingeräumt werden mussten.
     Es stapelte sich das Geschirr der Kollegen, die im Schülercafé gegessen und es mit runter genommen haben. (Müssen es demnächst selbst zur Küche bringen)
     Und vor allen Dingen musste ich meine mobiles „Inklusionsbüro“ bestücken, weil im Förderraum der HS keinerlei Sachen sind. Also:
     Köfferchen zu Hause organisiert und schon mal mit dem notwendigsten bestückt. In der Schule zwischen verschiedenen Räumen hin und her gerannt, weil ich in Ermangelung eines eigenen Klassenraumes die Materialien an verschiedenen Stellen gelagert habe ( Nur gut, dass mit noch einfiel wo) Köfferchen deshalb, weil ich keinen Schrank im Förderraum habe und dort noch anderer Unterricht stattfindet ( Sorge, dass alles weg kommt) Ich hoffe, dass mein Name drauf Andere daran hindert, ihn zu öffnen.
     Deklinationswerkstatt (2 dicke Ordner auch mit laminiertem Anschauungsmaterial + Arbeitsmappe für Kind ( farbig ausgedruckt) + „Präpositionswerkstatt“ mitgenommen.
     In der Schule eine Kiste mit den notwendigen Wortkarten gesucht und zum Glück schnell gefunden.
     Dann 3 sehr erfolgreiche Stunden in der Stammschule
     In der Pause noch Schüler aus dem Café mobilisiert, die nun endlich nach fast einer Woche das viele Geschirr vom letzten Café wegräumen mussten. Zur Kontrolle leider keine Zeit. Wird sich zeigen, wie erfolgreich diese Aktion war.
     In Hektik noch menschliche Bedürfnisse erledigt, das ganze Gepäck (eine logistische Herausforderung) ins Auto geschleppt einmal Treppe laufen reichte nicht) und mich auf den Weg zur Stammschule gemacht.
     Vorher noch, mich um ein Mädchen gekümmert, dass zu Hause große Probleme hatte und sich an mich wandte.
     Noch in der Pause angekommen gab ich dem griechischen Mädchen das Übersetzungsgerät und löste damit große Freude aus. Nach vielen herzlichen Umarmungen ging ich ins Gebäude.
     Heute eigentlich in der Klasse mit der Kollegin und der Meinung: Dabei sein ist alles. Ging gar nicht erst in Lehrerzimmer ( eh zu voll und hektisch), sondern gleich in den Förderraum, um mein Gepäck auszuladen.
     In der Klasse angekommen stellte ich die Frage, wie sich die Kollegin meinen Einsatz vorgestellt hat.
     Ein Förderkind krank, das GE Kind, da unter gegebenen Umständen nicht förderbar, noch mit meinen Materialien versorgt.
     Ich durfte in meine 2. Förderklasse gehen und ein türkisches Mädchen, für das ist die Deklinationswerkstatt mitgebracht habe, mit in den Förderraum nehmen. Übrigens ist sie von den Österreichern, hervorragendes Material aus dem ich die Anschauungsmaterialien herauskopiert und angefertigt habe:
    http://www.lehrerweb.at/materi…artei_die_vier_faelle.pdf
    Bei der Überprüfung nämlich festgestellt, dass dem eigentlich pfiffigen LE Kinde jegliche Grundlagen der deutschen Sprachen fehlten. ( 4 Jahre im GU???)


     Da ich in der Klasse eine riesige Pinnwand (in Eigenleistung) angebracht habe, die mit Teppichboden bespannt war, befanden sich auf der Rückseite aller Materialien Klettbänder grob. Nun musste ich das Material irgendwie im Förderraum befestigen, ohne Pinnwand. Also weiches Band mitgenommen, selbstklebend, in der Hoffnung, dass es an der Wand haftet.
     Hoffnung erfüllt, es haftet (Frage wie lange). Mit dem Kind zunächst den männlichen Artikel in Angriff genommen, die dazugehörigen Fragen, Fälle und ihre Bezeichnungen, sowie ein Musterwort an der Wand befestigt. Machte beiden sehr viel Spaß. Vorteil der Karten: Ich kann sie zur Lernkontrolle immer wieder abnehmen und vom Kind zuordnen lassen (Wiederholungsprinzip, ein wichtiges in der Sonderpädagogik).Hoffe, dass die Karten Morgen noch hängen.
     Kind mit farbigen Textmarkern (für jeden Fall eine eigene Farbe, wie an der Wand) ausgestattet und ihm die Arbeitsmappe (16 Seiten zu einem Fall) erklärt: Kind hatte große Freude es verstanden zu haben und erledigte die ersten Aufgaben richtig (Erfolgserlebnis?) Will zu Hause weiter daran arbeiten.
     Nun wollte das andere LE Kind (meiner Meinung nach GE, muss ich noch mal überprüfen) unbedingt auch mit in den Förderraum. Mit seinem von mir erstellten Material ausgestattet kam es mit. Das erste Kind sollte nun in den Matheunterricht der Klasse, weil ein Thema dran war, das es bewältigen konnte. (Habe versucht es noch weiter zu betreuen, damit ich ihm die schriftlichen Grundrechenarten (das Werkzeug für jeden weiteren Unterricht) beibringen konnte (Kann nur schriftlich addieren), leider in der Kürze der Zeit ohne Erfolg. Es musste Statistiken erheben. Spätestens, wenn im Unterricht die Grundrechenarten wiederholt werden, werden sich die Defizite zeigen und die Zeit nicht reichen, um diese Rechenoperationen zu festigen, damit das Kind zielgleich arbeiten kann ) Wenn das ginge, hätte es keinen Förderbedarf) . Muss das Kind also ausbaden. Hatte aber wenigstens einen Moment dem Lehrer meine Sichtweise zu erklären. In der Mathestunde das GE Kind eher beschäftigt, weil keinerlei Mengenverständnis.


    Resümee dieses Tages: Ich hätte alle Kinder mit Migrationshintergrund und großen Sprachproblemen mit in den Förderraum nehmen können, um mit ihnen Sinn bringend zu arbeiten. Da könnte ich in allen meinen Stunden an der HS tun und der Regelschullehrer könnte sich den leistungsstärkeren Kindern widmen. Ich glaube, das muss noch wachsen. Leider immer auf dem Rücken der Kinder. Wie eine solche Arbeitsweise vereinbaren mit den Richtlinien?????????


    Muss noch für Morgen das Elterngespräch taktisch gut vorbereiten ( Wechsel des Förderortes für das GE Kind, dass den Bus nicht findet und völlig orientierungslos im Klassenverband ist.) Wird nach Feierabend noch ein harter Brocken.


    Alles in Allem kein schlechter Tag, aber ich stelle immer mehr fest, dass es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. :|

  • Áuch, wenn man es kaum glauben vermag und ich eigentlich gar keine Zeit dazu habe, hier diese ellenlangen Berichte zu posten, muss ich feststellen, dass es mir gut tut, meine Erlebnisse nieder zu schreiben auch vor dem Hintergrund, dass ich sie vlt. irgendwann man als Argumentationsgrundlage oder vlt. auch für ein Buch? brauchen könnte. Ich kann doch nicht immer meine Familie mit meinen Nöten zutexten. Also: Heute wieder Inklusionstag an der HS. Relativ wenig beladen I Inklusionsstrolley+Notebook) in der HS angekommen. Heute in der Klasse, wo dabei sein ist alles zählt. Auf meine Nachfrage, wie die Kollegin mich heute einsetzen möchte, eine Kaskade von zum Teil verletzende Bemerkungen: "Ich habe nicht jeden Tag Lust das immer und immer wieder zu diskutieren ( wir haben noch nie in Ruhe darüber gesprochen, wie es laufen könnte),ich muss hier meine Programm durchziehen ( mit meinen Förderkindern? Ich unterrichte schon seit Jahren inklusiv z. B mit ........ da hat es nie Probleme gegeben usw. Das alles vor der Klasse. Dann 1 Std. in meinen Augen völlig sinnlos mit mal hier und da gucken verbracht. Mitdem griech. Mädchen ( und dem Übesetzungsgerät) versucht das AB zum Thema Adjektive zu lösen, Bildkarten aus dem Förderraum besorgt ( aus der Stammschule in weiser Voraussicht mitgebracht) anhand der Karten die Aufgabenstellung "Gefühle in Gruppen sórtieren" erklärt, kleine Hilfestellungen gegeben. DAs GE Kind war mit der päd.Hilfskraft und meinem Lesematerial beschäftigt. In der Mathestunde Lehrerwechsel: Auf Wunsch mit Förderkind in Förderraum. Hier bereits Kollegin mit einigen Kindern in Sachen Englisch eigesetzt. Plan umgeschmissen, PC an Wahrnehmungsübungen, eigentlich nicht so gut, weil alle abgelenkt waren. Mein GE Kind arbeitet überhaupt nicht alleine, musste immer daneben sitzen. Eigenlich eine wenig förderliche Beschäftigung. Nach dem Unterrichtsende noch 1,5 Std. warten bis zum oben erwähnten Elterngespräch. Da Stimmung im Keller, zur Stammschule gefahren und die Vorbereitungen fürs morgige Schülercafé getroffen.


    Elterngespräch GE Kind:
    Nach anfänglich sehr opposotioneller Haltung im Laufe des Gesprächs ein Lichtblick:
    -die Eltern sind auf meinen Vorschlag eingegangen und wollen dem Unterricht in der HS und in der Förderschule GE beiwohnen.
    -Habe sehr großen Wert darauf gelegt, dass die Eltern entscheiden können wie sie ihr Kind gefördert sehen wollen und welches Ziel sie für ihr Kind verfolgen
    a) im Gu unter den gegebenen und eher noch schlechter werdenden Bedingungen ohne, dass ich für ihr Kind wirlich was tun kann
    B) Oder im noch existierenden Förderschule GE
    Habe in beiden Förderorten die Förderbedingungen erläutert und auch anhand der Website der entpr. Förderschule dokumentiert. Das Argument der personellen Besetzung und der räumlichen Voraussetzungen wog glaube ich ziemlich schwer.
    Werde Morgen mit der Förderschule GE einen Termin vereinbaren. Vielleicht hat das Kind Glück und die Eltern werden sich für den in meinen Augen einzig richtigen Förderort entscheiden. Wenn nicht, werde ich das Kind mit Papiermaterial versorgen, damit es irgendwie beschäftigt ist. Das ist das, was ich für das Kind tun kann. Falls sich die Eltern für den GU entscheiden, werde ich mir von Ihnen unterschreiben lassen, sie aufgeklärt zu haben. Stelle immer wieder fest, dass es außerordentlich wichtig ist, den Eltern die Enscheidung zu überlassen. Sie fühlen sich nicht überfahren und tragen letztendlich die Konsequenzen. Mein Möglichstes zu tun, habe ich Ihnen zugesichert.


    Alles in Allem kein erfolgreicher Tag. Habe der GU Kollegin vorgeschlagen, dass wir uns, wann auch immer und wo auch immer zusammensetzen müssen, um, da es keine Standards gibt, irgendwie Stuktur in das "Förderschaos" zu bringen, Ziele festzusetzen und über ihre Umsatzungsbedingungen zu sprechen. Jeder muss Gelegenheit bekommen, seine Sicht der Dinge durch seine Brille gesehen, darstellen zu dürfen. Dann könnten wir schauen ob wir nicht eine gemeinsame Brille finden, durch die wir schauen könnten. Frage ist nur wann? Derweil werde ich wohl situationsbedingt versuchen irgendetwas auszurichten. Alles ist eben im Fluss. Hoffentlich gehen währenddessen die Kinder nicht baden. Bekomme langsam einen Eindruck davon woran unser Schulsystem krankt: Richtlnien auf das Wesentliche beschränken, sich Zeit für systematisches Lernen nehmen und den Kindern lassen. Und das bei allen Kindern!!!! Kein Wunder,dass inzwischen fast alle Firmen ihre eigenen Einstellungstests machen. Auf Zeugnisse kann man sich wirklich nicht mehr verlassen. ?(

  • Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Aber bei einer Bemerkung, die ich jetzt schon mehrfach bei dir gelesen habe, werde ich immer nachdenklich:


    Auf meine Nachfrage, wie die Kollegin mich heute einsetzen möchte, eine Kaskade von zum Teil verletzende Bemerkungen:


    Ich denke, dass du am Anfang sehr vorsichtig mit den neuen Kollegen umgegangen bist, da du quasi die "Neue" an der Schule bist. Ist das ganze bei euch so organisiert, dass die Lehrkräfte vor Ort dir weisungsbefugt sind?
    Wenn sie das nicht sind, warum trittst du dann nicht deinerseits etwas energischer auf und sagst den Lehrkräften, was du zu tun gedenkst und holst dir bei Bedarf "deine" Kinder aus dem Unterricht oder setzt dich mit denen zusammen? Sie müssen sich den neuen Gegebenheiten ebenfalls anpassen und das solltest du auch knallhart klar machen, wenn sie dir auf so unprofessionelle Art begegnen.

  • Ich habe eher den Eindruck, dass die Kommunikation etwas gestört ist und möglicherweise unterschiedliche Erwartungen zugrunde liegen: du fragst nach, wie die Kollegin dich einsetzen möchte, weil das für dich Teil der Kooperation ist - sie fasst das offenbar negativ als "diskutieren" auf und fühlt sich in ihrern Kompetenzen beschnitten. Evtl. könnte ein sachliches Gespräch in Anwesenheit eines vermittelnden Dritten (Personalrat?) hier zumindest eine Frontenklärung herbeiführen. Natürlich ist ihr Auftreten nicht professionell, aber eine weitere Konfrontation bringt hier, denke ich, wenig. Ansonsten: 100% Hut ab für das, was du da leistest, und danke für deine Berichte, die ich immer mit großem Interesse lese! Zum einen, weil man so als Gymnasiallehrer einmal einen Einblick in die Arbeit einer Sonderpädagogin bekommt und sieht, wie ungeheuer vielfältig die Kompetenzen sein müssen, die du mitbringst. Zum anderen, weil ich es unfassbar finde, was man an Einsatz "im fliegenden Wechsel" von Schule zu Schule von dir verlangt und wie du dich trotz all dieser Widrigkeiten für die Kinder einsetzt! Ich wünsche dir weiter viel Kraft und Erfolg! Eugenia

  • Ich spüre den Druck und die Not der REgelschulkollegen. Sie ist sehr engagiert und eigentlich sehr nett, aber in meinen Augen restlos überfordert. Ich bekomme die Hektik im LZ live mit und sehe auch,dass meine paar Förderkinderchen eigentlich nur Nebensache sind. Habe ihr die neg. Bemerkungen eigentlich nicht übel genommen, aber auch zu verstehen gegeben, dass ich drigend einen GEsprächsbedarf habe. ´Das sieht sie auch so ( Konnten wir nach dem Elterngespräch zwischen Tür und Angel noch klären) Frage ist nur wann. Die Organisationsprobleme wurde heute auch offensichtlich. Habe durch Zufall erfahren, dass am Freitag Bundesjugendspiele anstehen. Auf Nachfrage die Antwort, dass ich nicht kommen müsste. Keine Absicht, Stress eben. Prima, dann kann ich endlich im Musikraum Ordnung schaffen ( Umzug, Zusammenlegung zweier Schulen), wenn mich meine Schulleitung lässt und nicht in den Vertretungsunterricht einsetzt. Morgen ein schöner Tag ( Arbeit im Schülercafé: Lebenspraxis live: Rezepte lesen, Maße umrechnen, Verantwortung an Schüler übertragen, Schüler die Kasse abrechnen lassen, in der Buchhaltung festhalten ( Einnahmen, Ausgaben, Gewinn) Einnahmen pro Kopf ausrechnen lassen ( Division live bei Bedarf kleiner Nachhilfelehrgang inklusive) Kinder zu Sparkasse schicken, um das Bargeld einzuzahlen ( Müssen Überweisungsträger ausfüllen im richtigen Leben und nicht auf einem Arbeitsblatt)Kochen, aufräumen, spülen, Wäsche waschen, servieren, für Disziplin im Raum sorgen, Tische decken, dekorieren, abräumen, Wäsche waschen, Speiseplan für kommende Woche planen und und und. Könnte unsere Arbeitsweise nicht allen anderen Schulformen im Regelschulsystem gut tun? Habe natürlich 7 STd. Zeit dafür und noch eine Köchin in diesem Jahr zur Seite ( ging im letzen Jahr auch alleine). Muss unbedingt mit einem interessierten Schüler noch in den PC Raum, damit er die Erstellung der Speisepläne am PC übernimmt ( Umgang mit Open Office ( leider nicht Word, da kein Geld), Umgang mit Grafiken, Speichern, Ordner anlegen, Dateien öffnen, fehlerfrei schreiben und und und auch live. Das ist sonderpädagogische Förderung. Vielleicht gäbe es weniger Förderschüler, wenn es möglich wäre auch im Regelschulsystem so zu arbeiten?? Eine Vision oder ein erreichbares Ziel! ?
    Liebe Politiker: Entspeckt endlich die Richtlien. Das wäre ein Anfang! Das ist ein Arbeitsfeld, da ich wollte, gelernt habe und professionell kann. Könnt ihr verstehen, warum ich mich degradiert fühle. Nun soll ich den Regelschullehrern zur Seite stehen und sie so nebenbei sonderpäd. ausbilden. UNMÖGLICH!! :cursing::cursing:

  • :) Wie in Teil 11 beschrieben erwartungsgemäß einen schönen und erfolgreichen Schultag an der Stammschule erlebt. Mit Einkläufen vom Vortag und den frischen vom heutigen Tag ( zum Glück macht Netto schon um 7.00Uhr) auf noch gerade pünktlich in Stammschule angekommen. Vereinbarungsgemäß standen "meine Jungs" vom Schülercafé schon auf dem Parkplatz und nahmen die Kisten entgegen.( :) freu, sehr zuverlässig. Noch eben die Rezepte kopiert und mich dann auf den Weg zu unserer wirklich tollen Lehrküche begeben ( 10 Schülerarbeitsplätze, 4 Backöfen, mehrere Kühlschränke. Da unsere Lehrküche eigentlich nicht für die Mengen ( ca. 40 Schüler sind zu versorgen) eingerichtet ist, haben mir die netten Kollegen einen mobilen Küchenwagen im Werkunterricht gebaut, natürlich mit Schülern aus der Oberstufe. Meine vielen großen Küchengeräte sind in Extraschränken untergebracht, an die sonst keiner dran geht.
    Heute arbeiten die Kids schon viel selbstständiger: Haben selbst den Arbeitsplan erstellt, den Mitarbeitern zugeteilt und fingen an sich an die Arbeit zu machen, damit die Leckereien pünktlich zum Verkauf vorbereitet waren. Musste mich kaum noch um etwas kümmern, nur eben ein Auge drauf halten. Ich merke schon, es wird eine tolle Truppe. Es sind einige dabei, die von sich aus Arbeit sehen, schnell arbeiten und sehr zuverlässig sind. Der wirklich große Vorteil solcher Schülerfirmen ist, dass sie Schlüsselqaulifiktionen wie, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit vermitteln. Ich ziehe mich dabei immer mehr zurück. Es ist hier kein übliches Schüler -Lehrerverhältnis, sondern eher ein Team auch ohne Teamtraining ( Vom gemeinsamen Seilchenziehen halte ich nicht so viel.) Eine Schülerin, die sich fürs Café beworben hat, ist heute wieder mal nicht erschienen. Wir haben beschlossen, dass sie keinen Arbeitsvertrag bekommt. Nächste Woche läuft die Probezeit ab. Nun werden die Kids die ganze Arbeit mit 7 Personen erledigen. Sehr erfreulich, auf Anhieb wussten sie, dass dann jeder mehr verdient. ( Antiproportionale Zuordnung live) Werde diese Situation sofort aufgreifen, wenn das Thema ansteht. Werde diese Schülerin, falls sie wieder mal aufläuft auch weiter bechäftigen, weil sie sonst in keiner Arbeitslehregruppe mehr unterkommt ( Holz-Metallwerken und noch eine andere Schülerfirma)), aber ohne Einkommen. Haben heute klar gestellt, dass Mitarbeiter, die sich vor Arbeiten drücken, mit Abschicht langsam arbeiten, eine Gehaltskürzung bekommen ( Dreisatz live). Sie sind jedes mal erstaut wie viel mehr dann die anderen bekommen. Hat schon oft zur Steigerung der Leistung geführt. Mein Boy an der Kasse: perfekt: Kein Rechenfehler, richtig gerundet, überschlagen, die Buchhaltung weisunsgemäß erledigt. Erfreulich war auch, dass min. 5 SS um ihn herum standen, weil sie gerade nicht beschäftigt waren, um zu schauen, was er da so macht. Zu zweit zur Sparkasse gegangen, um das Bargeld einzuzahlen. Der Vorschlag, dass sie zu zweit, in der Pause, gehen, kam von ihnen, damit, falls der Buchhalter krank ist, ein anderer die "Geschäfte" übernehmen kann. Da heute nicht so viel zu tun war, stimmte ich dem guten Vorschlag zu. Sonst alles glatt gelaufen. Essen schmeckte köstlich und alle waren zufrieden. Der "Speisesaal", unser Mehrzweckraum, der jedes mal neu fürs Café eingerichtet werden muss: perfekt gedeckt, fast nichts vergessen, die Bistroschürzen angezogen, 2 Schüler an der Tür als "Einlasser", die anderen an der Theke zum Bedienen strömten unsere 20 Gäste ( eine Klasse auf Tour) freudig, friedlich und diszipliniert in den Raum ein. Wer sich daneben benimmt, muss draußen im Flur einsam am Tischchen essen. Zufriedenheit der Gäste abgefragt und dann ?????????? Die Kollgien, die Aufischt führt war auch auf Tour. Eigentlich wollte ich immer dabei sein, wenn die Kids essen, aber "meine Königin" meinte, ich solle dann Pause machen. In der Hektik des Alltags hat sie vergessen eine Vertretung einzuteilen. Ein ehemaliger Mitarbeiter ( heute zu Gast, weil Arm verletzt und nicht im Tagespraktikum in der Firma, hat übrigens schon eine Zusage für eine Lehrstelle, falls das Zeugnis stimmt, das motiviert) meldete sich die Aufsicht zu übernehmen. Auf Nachfrage haben die "Gäste" versprochen, keinen Stess zu machen. Notfalls hätte er mich aus dem Lehrerzimmer holen können. Ergebnis: Alles super friedlich, auch unsere Spezis" .( Na also, geht auch ohne Druck , meine "Königin" - Kleiner Zickenalarm am Rande, weil wir ja sonst keinen Stress haben) In der Pause noch eben den Termin für den Besuch der Förderschule GE ( Überzeugungsarbeit der GU Eltern) klar gemacht. Die guten Kontakte zu meiner ehemaligen Schule kommen mir hier wirklich zu Gute ( Platz in der Mittelstufe frei, Probeunterricht möglich) und lecker gegessen ( einige Kollegen auch, gute Zusatzeinnahmen für die Kids). Nach der Pause alles so schnell wieder in Ordnung gebracht, dass wir noch eine halbe Stunde Zeit hatten, den Speiseplan für die nächste Wochen zusammen zu stellen, eine Einkaufsliste zu schreiben und die Vorräte durchzuschauen. Die Einweisung am PC in Sachen Speiseplan hat auch geklappt. Wie gut werde ich am Wochenende sehen, wenn mir der Schüler diesen zumailt.
    Warum ich das hier so ausführlich schreibe, werdet ihr euch vielleicht fragen? Die Antwort ist ganz einfach: Ich möchte zeigen, welche Möglichkeiten die Förderschulen noch haben ( werden aber immer geringer, weil kein Personal wegen GU) : Kleine Gruppe (heute 8 SS) mit 2 Kollegen, geht natürlich auf Kosten anderer Stunden ( die neue Kollegin in der Küche ist super: authentisch, motiviert, teamfähig: Glück gehabt) kommt mit den teils sehr schwierigen Kinder ( aber eigentlich nur im normalen Unterricht) super zurecht.
    Ich glaube, besser kann Berufsvorbereigung nicht laufen.
    Meine Gedanken: Wir wird das im Regelschulsystem laufen? Haben die Schulen hier die Freiheit 7 wertvolle, wichtige, theoretische Unterrichtsstuden dafür zu opfern, werden es die Richtlinien und der Leistungsdruck ermöglichen? Haben die Schulen diese Ausstattung ( dafür habe ich aber fürs Café selbst gesorgt: Sponsoren angeworben usw. Die Schule hat hier keine Cent dazugetan, alles selbst erwirtschaftet inzwischen über 6000 € an Anschaffungen) haben sie eine Lehrküche und wenn ja, die Möglichkeit die Küche für einen ganzen Tag zu blockieren? Sicherlich Vieles ist hier noch Behelf ( städtische Schule und aber sehr wohlgesonnen) , die GE Schule ist dagegen das reinste Luxushotel. Habe mir übrigens die Idee zum Schülercafé dort abgeguckt.
    Zu viel zu den aussondernden, hoffnungslosen Förderschulen die Schüler ohne Abschluss ins Leben entlassen. Hauptsache die Statistik stimmt. Sicher werden die meisten unserer Schüler in der Regel keine hochqualifizierten Berufe ergreifen ( hatten aber auch schon welche mit Fachhochschulreife, aber eher selten), aber das ist doch eine Möglichkeit am Standort dem Fachkräftmangel entgegen zu wirken. Die meisten unserer Schüler stehen mit oder auch ohne Unterstützung des Staates ( viele Ausbildugen werden finanziert, irgendwann im Leben und hängen nichtt am Tropf der Gesellschaft ( Ausnahmen gibt es überall. ) Aber Hauptsache sie haben einen Hauptschulabschluss und stehen anschließend ohne Lehrvertrag auf der Straße. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es die Förderschulen wirklich nicht geben würde, wenn das Regelschulsystem unsere Arbeitsweise zulassen würde.Aber das kostet!!!!!!!!! Der Härtestest wird es ans Licht bringen: Die ersten GU Sekundarschüler kommen jetzt in die Oberstufe. Wer wird sich wie um die paar wenigen Förderschüler, wann um die Zusammenarbeit, die bei uns Standard ist, mit den Rehabeauftragten kümmern, wie koordinieren??? Wir? an verschiedenen Schulen an verschiedenen Orten in mehrern Klassen?? Die Rehabeauftragten wissen es auch nicht. In unserer stadteigenen Kooperationsvereinbarung steht: Dafür sind die Regelschulen zuständig? Na ja , die haben ja sonst nichts zu tun: Das bisschen Zentrale Prüfungen, Wettbewerbe, Schulprogramme, Korrekturarbeiten für hunderte von Schülern usw. lastet sie ja nicht :aus. Es lebe die Inklusion! ? Das nennt Frau Löhrmann "Sanfte und langsame Versuche auf dem inklusiven Weg"


    Am Freitag, keine Möglichkeit den Musikraum aufzuräumen = Vertretungsunterricht. Die Wochenenden werde ich nicht mehr damit verbringen- Ordnung zu schaffen. Dann muss das halt warten. Aber Hut ab vor meiner Königin: Organisieren kann sie, wusste sogar, dass an der GU Schule am Freitag eine Veranstaltung hat und mich nicht braucht.Absprachen mit dieser Schule funktinieren inzwischen ganz gut ( 12 Jahre Kooperation), auch wenn sie in der Kategorie "Mitarbeiterführung" gelinde gesagt noch einen großen Förderbedarf hat. ( Kleiner Nebenkriegsschauplatz) wäre ja sonst zu langweilig, oder? Ich hoffe, dass ich euch nicht zugetextet habe, muss noch für Morgen die Partituren ( Band ohne Noten) schreiben. Nur gut, dass ich mich mit dem Notenlesen auch so schwer tue. :) Morgen kein GU :rolleyes:


    Sorry für die vielen Tippfehler, bin zwar nur auf der Sonderschule, kann aber eigentlich die deutsche Rechtschreibung. Habe es eilig.

  • Ich bekomme einige private Nachrichten mit sehr interessanten Kommentaren. Ich würde mich freuen, wenn diese hier für alle zugänglich gepostet würden. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Kollegen Sorge haben sich dadurch zuouten. Es wäre ein Beitrag zum "Ende mit der Augenwischerei". Wir leben doch in einer Demokratie. :):thumbup:

  • Verliere langsam den Überblick. Was ein großes Problem darstellt, ist die völlige Neustrukturierung der Unterrichtsvorbereitung: Wann welche Tasche mitnehmen, welche Sachen müssen wohin rein. Ich bin einen großen Teil des Tages damit beschäftigt, irgendwelche Sachen an verschiedenen Orten zusammen zu suchen. Das kostet viel unnötige Zeit, die ich besser sinnvoll nutzen könnte.


    Irgendwie versucht man ja immer, seine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Das weiß auch die Politik und deshalb wird sich an den Rahmenbedingungen auch nichts ändern. Warum auch, es läuft ja auch so.


    Am Di haben wir in der Schule eine Teamsitzung alle im GU arbeitenden Lehrer unserer Stammschule. Es sind inzwischen fast alle. Wobei ich noch Glück habe und nicht 20km fahren muss, um dann nutzlos dem Unterricht der Regelschule beizuwohnen.


    Am Freitag waren die Kollegen einer inkludierenden Gemeinschafts- und Hauptschule zum Gespräch. Konnte einige Worte mit ihnen wechseln. Auch sie sind völlig ratlos, wie das Ganze gelingen soll.


    Ob bei dem Treffen was erreicht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich überlege ob ich eine Überlastungsanzeige stellen soll. Wird zwar nicht viel nutzen, aber muss auf dem Dienstweg bis zur Bezirksregierung geleitet werden. Es gibt Kollegien in NRW, die geschlossen eine solche gestellt haben. Ich glaube kaum, dass meine Kolleginnen und Kollegen da mitziehen werden. Irgendwie haben alle Angst von irgendwas. Vor was, entzieht sich meiner Kenntnis. Meine Arbeit an der Stammschule lässt an Qualität nach. ?(

  • Die Kollegen sind ratlos, wie das ganze gelingen soll? Also bitte; das wurde doch hier im Forum nun wirklich erschöpfend beantwortet. Ihr müsst nur "Heterogenität als Chance" wahrnehmen und euch "auf Inklusion einlassen", dann können wir alle Seit' an Seit' in eine goldene, gerechtere Zukunft marschieren!


    Ja, ich wiederhole mich, und ja, ich bin polemisch. Ich finde es jedoch mehr als bezeichnend, dass sich von den Inklusionsbefürwortern in diesem Thread aber auch noch gar keiner mal zu Wort gemeldet hat.
    Es macht mich sauer, wenn ich sehe wie engagierte Kollegen/ Kolleginnen wie rotherstein hier anscheinend komplett verheizt werden, und wieso das ganze ein Segen für die betroffenen Kinder ist, das konnte mir auch noch keiner erklären. Ich möchte nebenbei auch drauf hinweisen, dass das Schuljahr erst wenige Wochen alt ist....wohin soll das ganze bitte führen?


    Elternschreck hat mit seiner Wortwahl absolut recht. Die Idee des Kommunismus versucht ebenfalls, mit der Brechstange den "neuen Menschen" zu schaffen, und die Tatsache, dass die (versuchte) Implementierung dieser Idee jedesmal zu Massenelend und Leichenbergen geführt hat, lastet seltsamerweise auch niemand der Idee an.


    Ich persönlich gehe sogar soweit, folgendes zu sagen: Über Tierversuche regt man sich auf, Menschenversuche werden ohne Rücksicht auf Verluste durchgepeitscht.


    Grüße


    Stamper95
    (heute etwas aufgewühlt...)

    Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in Ordnung. Ich lasse es alle 14 Tage vorschriftsgemäß warten.

  • :) Danke für die zutreffende Antwort. Ich staune immer wie leidensfähig wir Lehrer doch sind. Was muss denn noch passieren bis wir öffentlich aufmucken! Gemeinsam wären wir so stark, um für bessere Bedingungen zu kämpfen. Aber die Kollegen trauen dich noch nicht einmal hier im Forum über ihre Nöte zu berichten Dabei werden wir nicht nur bei der Inklusion verheizt. Warum werden denn zu wenige Förderschullehrer aushebildet? Weil die Unis Geld vom Land sehen wollen. Wozu auch,wenn man mit Seiteneinsteigern versch. Proffession(oder auch keinen) enorm viel sparen kann. Geiz ist eben auch im Bildungssystem geil. :cursing:. Machen wir uns doch nichts vor. Besser wird es auf keinen Fall. Das belegt auch die neuste OECD Studie:
    " Nur die Türkei, die Slowakei, Spanien und Irland lassen sich im Vergleich der OECD-Staaten Bildung weniger kosten als Deutschland. Wie die Organisation in ihrer Studie "Bildung auf einen Blick" darstellt, hat Deutschland 2006 lediglich einen Anteil von 4,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreicht."


    http://www.zeit.de/gesellschaf…d-studie-bildungsausgaben
    Da nützen auch andere Unterrerichtsmethoden wenig. Ich bin erschrocken über das Leistungsniveau einiger "Regelschüler" in meiner Inklusionsschule. Eigenltich könnte ich ihnen auch sonderpädagogischen Förderbedarf bescheinigen. Kein Wunder, wenn die Kollegen, dank der Reichtlinien, zentralen Prüfungen usw. von Thema zu Thema hetzen müssen ohne wichtiges Grundlagenwissen in Ruhe vermitteln zu können. Ja ich würde fast behaupten, dass einige unserer Entlassschüler z. B im Fach Mathematik am Ende mehr können als die Hauptschüler. Außerdem haben die Regelschullehrer einen völlig anderen Blickwinkel auf Lernprozesse ( haben sie ja auch nicht so intensiv wie wir gelernt)


    Hier hat eine Schule in Marburg mit Erfolg eine Überlastungsanzeige gestellt:


    http://www.op-marburg.de/Lokal…le-erhaelt-Sozialarbeiter
    Mögliche Formulierung:
    [https://www.google.de/search?q…67444710&biw=1024&bih=561


    Einfach nur still halten und alles mit sich machen lassen, widerspricht meinem Naturell. :wacko:
    Eigentlich müssten doch die Gewerkschaften dazu aufrufen oder?


    Haben jetzt privat in den sauren Apfel gebissen und finanzieren unserer Tochter einer Privatuni ( Kürzer treten ist jetzt nicht mehr drin). Der Bildungswahnsinn setzt sich, wie ich meine, im Hochschulbereich noch potenzierter fort.

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich müssten doch die Gewerkschaften dazu aufrufen oder?


    Tun sie doch. Wir geben hier in meinem Bezirk vorformulierte Resolutionen in die Kollegien, formulieren Überlastungsanzeigen vor, geben Pressemitteilungen raus, arbeiten intensiv in den GPR an den Themen, beraten überlastete Lehrerinnen, etc pp - Leider geht das irgendwie unter in den Kollegien, wo Gewerkschaftsnachrichten nicht weitergegeben werden oder noch die alten die-gegen-die-andere-Gewerkschaften-Grabenkämpfe herschen oder in Kollegien, wo das halt zur Kenntnis genommen, aber weitgehend ignoriert wird. Beispiel, unter vielen anderen: http://www.gew-hamburg.de/them…skonzept-von-senator-rabe http://celleheute.de/inklusion…t-unzureichende-konzepte/http://www.gew.de/Mehr_Zeit_me…rer_mehr_Fortbildung.html
    So wie bei den Streiks gegen die Arbeitszeiterhöhung, zu denen die GEW aufrief, zu denen dann ganze 600 Leutchen in Wiesbaden erschienen. Die Kultusministerin hat sich totgelacht. Und guten Gewissens die Atbeistzeit erhöht, denn offensichtlich bestand ja kein Leidensdruck.

  • Eigentlich hast du ja recht. Es ist ungeheuer schwierig, das zum einen im Kollegium publik zu machen und zum anderen die Kollegen alle ins Boot zu holen. Haben nun auch die beiden LINKS vom oberen Beitrag an unseren Lehrerrat geschickt. Vielleicht kann er sich dazu aufraffen und ans Kollegium einen Aufruf starten. Wäre zu hoffen, dass die Schulleitung auch mitmacht, die ist nämlich auch enorm überlastet mit der Vielfalt der neuen Aufgaben. Ich habe da aber inzwischen wenig Hoffnung, weil ich es schon öfter vergeblich versucht habe.

  • Eine Std. früher zur Stammschule gefahren, um Dinge zu organisieren, die ich sonst zwischendurch machen konnte, was jetzt aber nicht mehr geht.
    -2 Kolleginnen in der Stammschule erkrankt wären. Leider auch unser Organisationstalent - unsere Konrektorin
    Da unsere Sonderschulkollegen inzwischen fast alle in Sachen Inklusion auf Reisen sind, ist die personelle Besetzung, um es gelinde auszudrücken, eine Katastrophe
    - Eine Klasse ( 17 Schülerinnen und Schüler) aufgrund der Erkrankung unversorgt, also musste eine Vertretung her. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen. Wir hatten schnell eine Lösung parat:
    Unsere Praktikantin ( Eignungspraktikum !!!!) bot sich an den Unterricht zu übernehmen. Eigenltich ein Ding der Unmöglichkeit, auch aus rechtlicher Sicht. Natürlich haben wir das Angebot dankbar angenommen, womit wir natürlich wieder zeigen konnten::
    Wir können alles!! Was solls schon bei Benjamin Blümchen machte der Hausmeister die Vertretung.


    - Meine Teampartnerin und ich hatten eine Differenzierungsstunde. Heute wollten wir das Thema: Offizielle Schreiben einführen. Ich hatte da eine Werkstatt, die wir einsetzen wollten, damit die Kids ihre Bewerbungsschreiben auch vernünftig und gut vorbereitet in Angriff nehmen konnten. Doch es kam anders:


    - Der U-Bsuch unserer LAA hat länger gedauert als geplant. So musste auch noch für die Klasse 9 eine Vertretung her. Wer war doppelt besetzt? Ich! Also auf dem Flur eben abegesprochen, was dran war: Steckbriefe europäischer Länder. Die Kids wussten auch, was zu tun war. Nur leider konnten sie weder Einwohnerzahl, noch Fläche schritfl. fixieren, weil unbekannt. Also: Schüler los geschickt, um PCs anzumachen, damit die Kids ( inzwischen auf 2 Räumen verteilt) die Infos googeln konnten. Alles prima. Dann kam auch schon die Kollgegin und ich konnte im meine Klasse ( noch 20 Min. Zeit) Der Rest der Std. sehr erfolgreich. In Ermangelung einer großen Pinnwand, die ich immer in der eigenen Klasse hatte, haben wir einen Stuhlkreis gemacht und die formalen Punkte eines ofiziellen Schreibens mit Hilfe der Wortkarten erläutert. Gekommen sind wir bis zur Betreffzeile, dann gongte es auch schon. Leider alle Karten wieder einsammeln müssen, da ohne Pinnwand.


    Anschießend 2 super Mathestunden in meiner Mathegruppe ( 9 motivierte Kids)- Thema: Umfangs- und Flächenberechung von Rechtecken und Quadraten in Textaufgaben ( Waren nicht ohne, weil mehrere Rechenschritte notwendig waren. Erfolgserlebnis: Diese Formeln sind jetzt gefestigt.


    Dann noch schnell menschliche Bedürfnisse auf dem Plan und ab zur Hauptschule.


    Heute wunschgemäß im Klassenraum geblieben. Das fand die Kollegin toll: Ich spiele eine Art Feuerwehr:
    - Dem GE Kind die Leseaufgaben gegeben, kontrolliert, mit Stempeln versehen, wenn es richtig war. Es fand das gut. Habe es zur Alleinarbeit verdonnert. Zum Ende kontrolliert und es durfte alle richtigen Aufgaben mit Stempeln zieren. Leider hörte es sofort wieder auf zu arbeiten, wenn ich nicht daneben saß.


    Habe es eigenmächtig in den Förderraum gesetzt mit der Auflage, das Blatt zu Ende zu machen. Hat auch geklappt. Es ich furchtbar, dass GU Kinder die Einzelbetreuung gerade zu einfordern.
    Das griechische nicht GU Kind ohne Sprachkenntnisse natürlich in Deutsch völlig überfordert. Kollegin bat mich " Kannst du was mir ihr machen?" Ich konnte. Habe ja im Vorfeld, wofür ich mir ja schon eine Rüge abholen durfte ( "Du bist die erste, die so viel Material mitbringt, wir machen doch alles zusammen"), Materialien mitgebracht:
    Zuordnungskarten Wort zu Bild. habe dem Kind, mit Hilfe des ihr geschenkten Übersetzungsgerätes, erklärt, was es machen soll. Da es ein sehr pfiffiges Mädchen ist, hat es die Aufgabenstellung sofort verstanden, die Worte ins griechische übersetzt und richtig zugeordnet.


    Anschießend die Bilder super schön ins Heft gemalt und das deutsche und griechische Wort dazugeschrieben. (Habe ihr auch eine Hausaufgabe gegeben, bekomme dafür sicher noch einen drauf) Bräuchte nun einen Karteikasten, in das es seine Lernworte überträgt und üben kann. Wer besorgt ihn, von welchem Geld? Ich? Einen Förderlehrer für Kinder ohne Deutschkenntnisse gibt es nicht!!!! Jetzt kommt noch ein syrisches ohne Sprachkenntnisse. ICH BRAUCHE EINEN PC MIT INTERNET IN DER KLASSE; DAMIT DIE KINDER SINNVOLL ALLEINE UND MIT SELBSTKONTROLLE LERNEN KÖNNEN!!!! Einen PC Tisch habe ich ja schon.


    Eigentlich müsste ich für das gr. Mädchen das Material vernünftig vorbereiten Schule, Familie, usw.) Musste es aber aus dem Stehgreif tun. Hatte nur nach Alphabet sortierte Karten. Es gibt tolle Seiten im Netz: z. B diese:


    http://www.allgemeinbildung.ch…u/=deu.htm#Bildwortschatz


    Ich habe noch eine Menge anderer Seiten, die man kostenlos und mit entsprechendem Printmaterial sinnvoll einsetzen könnte, aber wie komme ich an den PC? Soll ich immer mein Notebook mit Internetstick mitbringen? Ist doch noch nicht mal mein Förderkind. Aber wir sind ja für alle da. Mit 6 läppischen Unterrichtsstunden und einer Vorbereitungszeit, die um ein Vielfaches höher ist?


    Nebenbei bemerkt, dass 2 überalterte Schüler ohne festgestellten Förderbedarf in der Klasse sitzen, aber noch weniger können als mein LE KInd. Die Grundschule, bei uns schon bekannt, hat kein AO-SF beantragt. Das muss dringend passieren, damit die Kinder nicht nach den Richtlinien der HS unterrichtet werden müssen ( auch, wenn kein Förderlehrer mehr zur Verfügung steht, aber sie haben ja mich!!) Bei einem dieser Jungen, während der Deutschstunde festgestellt, dass es absolut keine Grammatikregeln kennt. Also: Schnelllehrgang im Förderraum anhand meiner an die Wand gepinnten "Fällekartei". Der andere schreibt 5cm große Buchstaben und das nach 4 Jahren GU in der Grundschule. Welcher Förderbedarf wird sich hier wohl offenbaren???


    Leider haben die Kollegen überhaupt keine Ahnung wie das geht. Sie meinen, dass ich das machen muss. Falsch gedacht: Die abgebende Schule muss es beim Schulamt beantragen, die notwendigen Formulare ausfüllen, einen Bericht schreiben. Hatte leider keine Gelegenheit sie darüber aufzuklären. Am Freitag ist Teamsitzung (1/2 Zeitstunde) Werde sie versuchen, neben den vielen anderen dringlichen Themen aufzuklären. Alternativ: Ich werde während der Förderstunden den Papierkram erledigen und ihnen (auch während der Förderstunden) bei der Verfassung des Berichtes behilflich sein. Man kann doch bitte schön nicht von mir erwarten, dass ich das mal eben zu Hause mache. Das meint die Politik also mit " Die Regelschullehrer auf inklusives Arbeiten vorbereiten?". Nur, was machen dann meine Förderkinder in den Stunden, in denen ich zur Verfügung stehe? Was schreibe ich in das Zeugnis am Halbjahresende?


    Dann kam die Mathestunde: Kollegenwechsel: Thema: Erstellen von Säulendiagrammen. Nette, motivierende Stunde. Aber nicht für meine Förderkinder. Das GE Kind an meinen Rechenaufgaben arbeiten lassen ( ZR bis 20 mit visueller Unterstützung). Diesmal alleine, mit gelegentlicher Kontrolle, aber im Förderraum. Den Vorschlag: " Aber es könnte doch prima die Diagramme ausmalen, habe ich ignoriert. Was soll es dem Kind bringen? Dabei sein ist alles? Den anderen Kindern bei der Erstellung der Diagramme geholfen (lauer Job). Mein LE KInd konnte das auch gut, doch kann es weder schrift. sicher subtrahieren, noch multiplizieren, geschweige denn dividieren. Das kam bei meiner Förderdiagnostik heraus; Üben darf ich das aber nicht, weil ja alle erstmal zielgleich unterrichtet werden sollen. Was schreibe ich ins Zeugnis?? Soll ich einen Antrag auf Aufhebung des Förderbedarfs stellen??? Das wäre doch die logische Folge.


    1000 ungeklärte Fragen. Morgen nach Hauptschule, GU Lehrer Sitzung in der Stammschule ( aber nur unsere Kollegen). Vielleicht bekomme ich hier mehr Klarheit ??????????? ?


    Werde Morgen wieder in den Unterricht gehen und schauen, welche Hilfstätigkeiten ich übernehmen kann. ( Soll ich doch das Notebook für die süße Griechin mitnehmen?)


    Na ja, ab 2014 wird ja alles besser. Dann soll die "Pädagogische Einführung" für Seiteneinsteiger beginnen. Welche Profession die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen dann mitbringen müssen, steht in den Sternen. Wir erfahrenen Sonderpädagogen leiten in der Unterrichtspraxis an und das Institut für Lehrerfortbildung (früher Seminar) macht einmal in der Woche den Rest. Schon haben wir nach nur einem Jährchen neue Kollegen, die sonderpädagogisch arbeiten werden, ohne fundiertes Studium, aber für A12 mit Zulage. Sind das nicht tolle Perspektiven???

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