Danke für diese positiven Worte. Es tut gut auch mal so etwas zu hören und nicht immer vor Wände zu laufen. Ich habe übrigens vor ein Inklusionstagebuch zu führen. Vielleicht könnte ich es hier hochladen. Vielleicht werde ich ja auch wider Erwarten in meiner neuen Aufgabe aufgehen. Beim Hospitieren übrigens habe ich festgestellt, dass die um mich herum sitzenden Kinder die vielen verbalen Arbeitsanweisungen nicht verstanden haben. Ich habe es gewagt aufzustehen, um ihnen die Aufgabenstellung zu erklären. Das war aber von der Kollegin nicht gewollt. Ich hatte nichts zu melden. Wie gesagt, alles sehr personenabhängig. Wie wird man vom Macher zum Befehlsausführer? Hier sind die Probleme doch schon vorprogrammiert.
Inklusionstagebuch
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Hurra, ich weiß wenigstens schon mal mit wie viel Stunden und wie viel Schüler ich abgeordnet werde ( allerdings ist das noch nicht in trockenen Tüchern) Empfehlung der Schulleitung: Warten wir erst einmal ab. Es wird noch mit dem Schulamt "verhandelt. Die Absprachen( jeder macht wie er meint, weil keine Standards vorhanden) lauten, jeder Sonderschulkollge arbeitet in seinem Förderschwerpunkt. Meine Realität ( vorläufig, es kann sich stündlich ändern)
( 2 Klassen mit insgesamt 2 LE und 1GE ) mit 8 Wochenstunden. Dafür kutschiere ich an mehreren Tagen zur Hauptschule. Was ich unter den gegebenen Rahmenbedingungen mit dem Schüler und der geistigen Entwicklung machen soll, steht in den Sternen. Gelernt habe ich es auch nicht. Aus meiner langjährigen Arbeit in einer Schule für geistiige Entwicklung weiß ich aber, dass die Möglichkeiten im Regelschulsystem sinnvoll zu fördern nicht gegeben sind, dass ich es auch nicht gut kann und auch nicht will. Kulturtechniken sind hier oft sinnlos, weil das kognitive Potential einfach nicht gegeben ist. Übrigens gibt es für den Schüler mit GE auch nur noch 2,5 Förderstunden/ Woche. Im letzen Jahr waren es noch 6. Also die Realität zeigt, dass die ganzen Inklusionsbemühungen völlig plan-und strukturlos verlaufen. Jeder macht wie er will. Wechseln die Eltern den Wohnort, finden sie u.U. vollkommen andere Bedingungen vor. Auf der anderen Seite entsteht in unserer Stammschule ein enormer "Versorgungsnotstand". Mit diesen 8 Stunden könnte ich in der Stammschule min. 15 oder mehr Schüler sinnvoll unterrichten. Aber nein, das übernehmen jetzt Zeitvertragskollegen( allesamt Seiteneinsteiger mit unterschiedelichsten Qualifkationen, die keine sonderpädagogische Ausbildung haben. Das steigert sicherlich die Qualität der Förderung an unserer Stammschule. Ich kann derweil an der Hauptschule mit meinen 3 Kinderchen prima relaxen. Hoffentlich klappt es wenigstens mit der/dem Teamkollegi/n und wir können wirklich als Team arbeiten. Hoffentich bin ich willkommen und werde nicht als besser wissende und besser verdienende Konkurrenz erlebt. Gebt mir eine Klasse und vernünftige Rahmenbedingen an der Hauptschule und ich wäre mit Eifer dabei. Ich fühle mich degradiert, vor die Wand gefahren, übergangen und von der Schulpolitik ( Schulleitung eingeschlossen) ausgenutzt. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es in NRW immer noch nicht, nur eine läppische Verordnung: " im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten vor Ort " bla, bla. Hoffenlich lautet die nächste Verordnung nicht, dass wir geschlossen aus dem Fester springen sollen. So wie es aussieht würden wir das auch noch machen. In der letzten Ferienwoche darf ich schon an 2 Konferenzen teilnehmen ( GU und Stammschule). Ich freue mich knubblig. Jetzt wird es Zeit, dass ich mir den mobilen, fahrbaren "Inklusionskoffer" zu lege. Weiß nur noch nicht für welche Größe ich mich entscheiden soll. Ich denke, ich nehme den größten. :X:Radio zum Nachhören: Oder- nichts Genaues weiß man nicht: Audio Glaubenskrieg Inklusion - Wissenschaftler im Streit um die richtige Behindertenpädagogik - 12.07.2012
http://www.podcast.de/episode/…2B12.07.2012#comment_form
Euer Versuchskannichen
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Heute die erste "Inklusionskonferenz" nette 2 Kollegen mit denen ich da mit 8 Wochenstunden für 3 Kinder in 2 Klassen an 3 verschiedenen Tagen arbeiten werde.
Wieder neue Vorgaben seitens des Schulamtes:
Wir Förderschullehrer L sind für Kinder mit den Förderschwerpunkten L und GE zuständig, falls nur ein Förderschwerpunkt diagnostiziert wurde.Pro SS gibt es momentan,unabhängig vom Förderschwerpunkt 2,5 Wochenstuden. Wohlgemerkt auch für mein GE Kind. Für die anderen Förderschwerpunkte sind die jeweiligen Kollgien der Förderschule zuständig, in die das Kind sonst eingeschult worden wäre. Dann gibt es für die Kinder die entsprechend höhere Zahl der Förderstunden. Dafür sollen ( es gibt sie noch nicht) Kolleginnen und Kollegen aus weit entfernten Orten auf Reisen gehen, derweil werden alle Förderkinder munter am Mittwoch in der Regelschule erscheinen. Die personelle Situation wird immer katastsrophaler und grotesker. Nun müssen im kommenden Schuljahr 8 Sonderschullehrer unserer Schule in zum Teil bis zu 25km entfernte Regelschulen reisen, während unsere Förderkinder in der ja noch existierenden Förderschule im zunehmenden Maßen von Seiteneinsteigern unterrichtet werden, von deren Qualifikation wir so gut wie nichts wissen und unsere Klassen teil größer sind ( bis 19 SS) als die in den Inklusionsschulen. Zudem wurden Kollegen kurzftistig in den Sommerferien abgeordnet, die eine Entlassklasse als Klassenlehrer zu versorgen haben. Erfahrungsgemäß eine ausgesprochen arbeitsaufwändige Tätigkeit, bei der man unendlich viele "Systemstunden" hat, wenn man seinen Job ernst nimmt. Der vorhergesagte dramatische Rückkgang unserer Schülerzahlen an der Förderschule hat sich nicht bewahrheitet. Unsere Schülerzahlen haben sich nur geringfügig nach unten bewegt. Zudem so langsam die Rückschulungswelle wieder einsetzet, nachdem die Eltern, außer vieler schönen Worte keine Förderung ihnres Kindes in der Regelschule erfahren haben. Nun werden wir einen noch größeren Spagat leisten, um unseren Förderkindern bei diesen unzumutabaren Bedinugen eine optimal Förderung zu kommen zu lassen. Es geht ja schließlich, um uns anvertaute Kinder.Selbstverständlich kann ich mir einen gemeinsamen Unterricht von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf bei einer durchgehenden Doppelbesetzung im Regelschulsystem vorstellen. Leider spricht die Realität (s.o.) eine völlig andere Sprache. Unter den gegebenen Bedingungen,so meine berechtigte Befürchtung, werden meine Bemühungen nichts bewirken.
Übrigens ist die Aussicht auf neue Sonderschullehrer ausgesprochen gering, weil der NC ( Dortmund, Köln )erneut im Einserbereich liegt.Ausgesprochen aussichtslos erscheint mit die gemeinsame Beschulung von Kindern mit geistigen Behinderungen. Für diese Kinder kann ich jetzigen Schulsystem nichts tun. Traurig nur, dass sie im Sek.1 erfahrungsgemäß immer mehr vereinsamen. An dem Sprichwort " Unter den Blinden ist der Einäugige König" ist wirklich was dran. Kinder mit anderen Behinderungen, bei denen die kognitiven Voraussetzungen zum Erlernen der Kulturtechniken gegeben sind, können und werden auch schon selbstverständlich ( vorausgesetzt, dass die erfoderlichen Rahmenbedingungen gegeben sind) inklusiv unterrichtet werden. Wunder vollbringen können wir auch nicht.
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Ich war mal so frei und habe den Beitrag aus dem "Hier klappt Inklusion"-Thread hierher verschoben und die Beiträge aus "Inklusion - ich kann es nicht" zusätzlich hierher kopiert, damit das Ganze ein wenig zusammenhängender und schneller zu finden ist.
Ach, und falls da noch mehr Posts waren, die hier reingehören aber nicht das Wort "Inklusionstagebuch" ausgeschrieben drin hatten und deswegen jetzt spontan nicht von mir gefunden wurden, schick mir oder einem anderen Mod doch kurz die Links, dann können die ja auch noch hier reinkopiert werden -
Vielen Dank, rotherstein, für die detaillierten Einblicke.
Susannea wird dir sicherlich gleich die Problematik diagnostizieren: das Kollegium lässt sich einfach nicht genügend darauf ein.
Polemik beiseite: ich gehe mal davon aus, dass du keinen Einzelfall beschreibst. So oder so ähnlich dürfte es überall laufen. Ferner bin ich von den Beispielen, an denen Inklusion angeblich gelingen soll, noch nicht überzeugt. Ich brauche da mehr als nur Propaganda auf irgendwelchen Homepages.
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rotherstein, ich lese hier mit Interesse mit und bin auch gerne zum Austausch bereit.
denn ich bin die auf der anderen Seite...
Ich bin eine Grundschullehrerin, der eröffnet wurde, sie hat ab dem nächsten Schuljahr ein Inklusionskind in der dritten Klasse.
Lernbehindert bei IQ von 67
meine Inklusionsfachkraft, die mich unterstützen soll und die sich der besonderen Bedürfnisse dieses Kindes annehmen soll, ist nicht mal eine Fachfrau wie du... sondern eine andere Grundschullehrerin, frisch aus dem Referendariat, die "DEMNÄCHST" mal so eine Sockelqualifikation machen wird. Aber zunächst mal muss sie bis tzu den herbstferien eine Eingangsklasse übernehmen, da die Klassenlehrerin erkrankt ist. Erst nach den herbstferien wird sie sich also kümmern. Bis dahin kann ich alleine wurschteln...
Und ich kann mich noch so engagiert ins Zeug legen und Inklusion ganz doll wollen... ich glaube nicht, dass unter diesen Bedingungen Inklusion klappt. -
Heute endlich meine Inklusionsklasse kennengelernt. Eine sehr kleine Hauptschulklasse mit 18 Kindern. Meine 7,5 Std. ( 1/2 Stunde pro Woche ist Besprechungsstunde). Überraschenderweise war auch ein Integrationshelfer mit ein autisches Kind anwesend ( nicht mein GU Kind) von dem weder die Klassenlehrerin noch ich etwas wussten. Sehr nette Klasse, nette Klassenlehrerin. Könnte man was draus machen, wenn ich als Teamkollegin in Doppelbesetzung arbeiten könnte. In den 2 Stunden haben ich schon feststellen können, dass noch ganz viele Kinder ohne festgestellten Förderbedarf, individuelle Förderung bräuchten. Für das Kind mit Schwerpunkt GE kommt am Montag ein Integrationshelfer, Kind kognitiv sehr schwach, kann weder lesen, schreiben noch rechnen obwohl es 4 Jahre im GU war. Förderung wird hier sehr, sehr schwierig, weil es vermutlich kognitiv nicht in der Lage ist, die Kulturtechniken zu erlernen. Keinen Plan wie sich hier Förderung realisieren lässt bei den Rahmenbedingungen einer Regelschule. Wenn ich sehe, welche Möglichkeiten die GE Schüler in der Förderschule meines Mannes haben, kann ich es kaum nachvollziehen, was man diesem Kind antut. Muss erst einmal Wahrnehmung, Mengenbegriff usw. checken.
( wann?) Vielleicht Signalwort lesen? Werde wohl dem Ingegrationshelfer Material an die Hand geben müssen( alles Papier? Wo bleibt die Anschauung und der handelnde Umgang?), damit ein Hauch von Förderung statt finden kann. Da ich eigentlich nicht vom Fach bin, muss ich mich da erst einmal kundtun. Leider im Klassenraum kein internetfähiger PC, sonst hätte ich schon Ideen. Soll mit den Kindern im Klassenraum bleiben ( wegen der Inklusion), kann also demzufolge auch nicht in den PC Raum. Muss jetzt meine 51/2 Zeitstunden, die mir zur Verfügung sehen auf 2 Klassen verteilen. Wollte die Förderkinder zusammen legen, damit alle Kinder mehr Förderung bekommen. Vorschlag abgelehnt, weil ich im Klassenraum bleiben soll. Habe wohl kein Mitspracherecht. Um die Förderstunden wurde regelrecht gerangelt. Ergebenis: in den nächsten 14 Wochen montags für 90 Minuten erst in die eine Klassen, dann in die andere. Die andere Klasse lerne ich erst am Dienstag kennen. Musste am Freitag nach Feierabend schon meine Materialien zusammen suchen. Da ich in der Stammschule keinen Klassenraum mehr habe, sind die Sachen auf dem Dachboden. Kann sie auch nicht mit nach Hause nehmen, weil mein Arbeitszimmer schon rappel voll ist und die Materialien ( Werkstätten, Kisten, Kästen) sehr viel Platz benötigen. In der GU Schule ist wohl ein Förderraum, aber noch jungfräulich und ohne Schränke. Habe bereits Indentifikationsprobleme ( wo gehöre ich hin?) muss aufpassen, dass ich mich zurückhalte, schließlich bin ich im GU nicht "der Macher". Positv: Kollegin nimmt vorsichtige "Tipps und Vorschläge an". Die Mathelehrerin sieht es nicht ungern, wenn ich den Raum mit den Förkinder auch verlasse. Vielleicht kann ich wenigstens die Förderkinder in Mathe zusammen fördern, dann hätten beide Klassen 4 Förderstunden, sonst nur jede 2. Habe schon für ein pfiffiges Kind, dass absolut noch kein Deusch spricht Fördermaterial zum Thema "Wortschatz herausgesucht", muss ich Morgen ( sehr sperrig) in meinem mobilen Inklusionskoffer
http://www.freiburger-verlag.d…4-f2ea-48f2-4ede146dbec7/nach dem Unterricht in der Stammschule ( Wechsel in der Pause) zur HS befördern. Parkplätze gibt es kaum, also muss ich den ganze Zeug zur Schule karren. Verliere in der Stammschule den Bezug zum schulischen Alltagsgeschen, weil ich nur noch an 3 Tagen da bin und Vieles nicht mehr mitbekomme.
Morgen mache ich mich mit 2 Taschen auf den Weg: Einer Stammschultasche und dem "Inklusionskoffer". Wo ist mein geliebter, gelebter Beruf geblieben? -
Soll mit den Kindern im Klassenraum bleiben ( wegen der Inklusion)
Wegen der Inklusion. Na, wenn alle in einem Raum beschäftigt werden, dann kann ja wirklich nichts mehr schief gehen. Hast du schon überlegt wann du Herrn Munoz in den Unterricht einlädts, damit er wohlwollend zur Kenntnis nehmen kann, wie echt gut das klappt?
*ironieaus*
Durchhalten,
Raket-O-Katz -
Hallo Raket-O-Katz,
ich bin tiefenentspannt und kann ob des Wahnsinns im deutschen Bildungssystem nur noch den Kopf schütteln. -
Und wer gibt dir die Anweisung, dass du im Klassenraum bleiben musst?
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Und wer gibt dir die Anweisung, dass du im Klassenraum bleiben musst?
Auch hier keine Standards und keine Vorgaben, wer für die Durchführung des Förderunterrichts zuständig ist. Werden erst einmal versuchen wie es so läuft. Ich denke, dass die Kollegin auch feststellen wird, dass zuweilen eine Gruppentrennung erforderlich sein wird.
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Habe nun mehr schlecht als recht erst einmal für das GE Kind Mappen zusammengestellt, in denen es im anderen Unterricht irgendwas Sinnvolles machen kann. Die Idee mit dem Notebook war gar nicht so schlecht. Da aber im Klassenraum keiner vorhanden war ich an diesem Tag beladen wie ein Esel ( mobiler Inklusionstrolley, Notebook, Korb mit anderem Anschauungsmaterial ( erst mal unsere Schule geplündert, stört mich eigentlich, weil diese Rahmenbedingungen im Vorfeld und saft, wie Frau Löhrmann in ihren Reden ankündigt, laufen soll) In Ermangelung von Regalen im Förderraum habe ich die Sachen erst einmal auf der Fensterbank abgelegt. Die Kollgen sehr, sehr bemüht, doch in Anbetracht ihrer vielfältigen Aufgaben ist dieser "Nebenjob mal eben einen Förderraum einzurichten nicht zu schaffen. Werde wahrscheinlich mein Regal, das ich momentan in meiner Stammschule nicht brauche, in die HS transportieren ( aber wie?). Das Arbeiten in der Klasse unmöglich, Kind sehr ablenkbar, andere Kinder fanden das Notebook auch sehr spannend, doch in den Nebenraum gegangen. Nochmal mathematische Fähigkeiten abgetestet. Ergebnis: Das Bemühen, um Einsicht in mathematische Zusammenhänge, sinnlos. Habe mir heute den "Eurokoffer" aus unserer Schule gegriffen. Vielleicht lernt es wenigstens halbwegs mit Geld umzugehen. Ein Rechenteppich wäre gut. Besser wäre, wie in einer GE Schule üblich, mit den Kindern ganz in Ruhe, ausgiebig und alle Sinne einbeziehend, das Thema lebenspraktisch anzugehen, mit echtem Geld zu arbeiten, mit den Kindern einkaufen zu gehen, im Anschluss daran evtl. in sehr einfach geschriebenen und mit Bildern unterstützten Rezepten, kleineste Gerichte in der Trainingswohnung zuzubereiten. Aber hier unmöglich. Also Arbeitsblätter, Arbeitsmappen .....nicht besonders soderpädagogisch udn förderlilch.
Hiobsbotschaft: Intergrationshelfer kommt nicht. Regelschulkollegin in Aufruhr. Habe eigentlich gedacht, ich könnte ihm Materialien oder Anweisungen geben wie das Kind bei meiner Abwesenheit gefördert werden könnte. Was machen die Kollegen bloß in den anderen Fächern? Für Deutsch und Mathe habe ich halbwegs gesorgt. Sie könnte jetzt wenigstens alleine arbieten. Doch der Versuch das mal auszuprobieren erwies sich als schwierig. Mein Lernprogramm, dass ich in stundenlanger Detailsuche im Netz herunterladen konnte, bestätigte jedes richtige Ergebnis mit einem "Bravo" und jedes falsch mit "O je". Das Kind forderte jedes mal eine Hilfe massiv ein in dem es aufstand und an meinem Ärmel zupfte. Es ist eben individuelle Förderung aus der Grundschule gewohnt und kennt es nicht anders, als dass Jemand immer zur Verfügung steht. Mein Lernziel wäre: Verhalten in einer Gruppe "Gleichgesinnter". Habe schon festgestellt, dass es beim Einbeziehen in den Klassenunterricht die anderen Kinder "nervt", weil es z.B ihm zugeworfene Bälle ständig fallen lässt ( Motorik auffällig) oder beim "Vorlesen nicht mithalten kann. Habe sie dann aus dieser Vorleserunde herausgezogen. War wütend auf sich, dass es das nicht kann !... Ich vergesse alles wieder, ich kann das nicht usw." Hinweis auf vorhandenes Behinderungsbewusstsein: Vorsicht geboten, dass keine psychischen Auffälligkeiten hinzukommen. Durch meine ihrem Leistungsvermögen angepassten Materialien und viel Zuspruch hat es sich wieder etwas beruhigt. Von wegen "Alle profitieren". für das andere Förderkind kaum Zeit, obwohl hier eine Intergration in die Gruppe Aussicht auf Erfolg haben könnte. Nächste Woche : Elterngespräch GE Kind , natürlich außerschulisch am Nachmittag. Werde die Eltern fragen, was sie von mir erwarten. Werde mich demnächst schwerpunktsmäßig dem anderen Förderkind zuwenden. Das GE Kind ist sehr ruhig und lieb. Ich kann mich schließlich nicht zerreißen und keine Wunder vollbringen.
In der anderen Klasse unerwartet ein neues LE GU Kind. Wer fördert das? Keine Aussicht, dass ich meine GU Stunden aufstocken kann ( Will ich auch nicht)Mein Vorschlag in der nächsten Teamstunde: Ich kümmere mich um alle SS mit Lernproblemen aus beiden Klassen( auch ohne Förderbadarf) und die Kollegen um die fiteren. Geht wahrscheinlich nicht, weil die Regelschüler sich an die Richtlinien halten müssen. Also kann ich die individuelle Förderdung vergessen. Wie soll das nur gehen?
Chaos pur, die armen Kinder. Ich tue mir auch leid, weil mit meinen Förderbemühungen sehr unzufrieden. Im Kollegium der Stammschule darf ich meinen Unmut auch nicht mehr äußern ( Ich verbreite eine negative Stimmung) Also demnächt immer lächeln und Magengeschwüre bekommen. :X:
BIN NUN NICHT MEHR TIEFENENTSPANNT.
Durfte heute mit meiner neuen "Mitarbeitergruppe" die Arbeit des Schülercafés in der Stammschule beginnen ( 7 Stunden zwar mit viel Stress, aber im positvien Sinne, paradisisch Werde wahrscheinlich von diesen Highlights zerren) Auch ein Lehrer braucht mal Erfolgserlebnisse. -
Ich warte einfach mal ab, ob sich in diesem Thread auch mal die Inklusionsbefürworter zu Wort melden....
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Vielen Dank für deinen ehrlichen Einblick.
Bei mir geht es in ca einer Woche los. Ich bin echt gespannt wie es wird. Ich werde berichten
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Heute meine anderen 2 Förderkinder kennen gelernt ( Parallelklasse) und in einer spontanen "Kurzdiagnostik" aus dem Stehgreif schon einige Erkenntnisse gewonnen.Große Leistungsspannbreite ( ZR bis 20 unsicher bis schrifliche Addition) recht gute Rechtschreibung ( bis auf Großschreibung von Nomen) bis völlig fehlende Schreibferigkeiten ( Legasthenieanzeichen?) bei gut ausgeprägten Gehör ( audiive Wahrnehmungsstörung? Muss nachschauen ob schon abegetestet. Bei erheblichen Förderbedarf Sprache ( Satzbau, Wortschatz, Grammatik) Erfolgserelebnis, wenn auch von kurzer Dauer: Haben die Multiplikation als verkürzte Form der Addition verstanden, gebündelt und verschiedene Aufgaben aufgeschrieben. Bei dem einem Kind = ausgesprochen kurze Speicherfähigkeit und sehr geringe Konzentrationsspanne. Beide Kinder aus "bidungsfernen Schichten" Gute Ideen zur Förderung hatte ich auch spontan, aber wahrscheinlich nicht umsetzbar ( fehdende Rahmenbdingugnen). Oberste Priortät ist, den Regelschulkolleginnen und Kollgen, Material zur Verfügung zu stellen, mit dem sie in den anderen Stunden, in denen ich nicht da bin, etwas sinnvolles mit den Kindern machen können:
- selbständig
-zielgerichtet
-förderlich
-sinnvoll
- mit Selbtkontrollmöglichkeit
- MIt Übungsmöglichkeiten für zu Hause mit geringem Vorbereitungsauffwand.Bräuchte unbedingt PC mit Internetzugang. Habe sehr viele sinnvolle aufeinander aufgebaute Onlineübungsmöglichkeiten. Haben angeregt einen Internetstik anzuschaffen, der aber monatlich Geld kostet. Wer soll es bezahlen? Im Förderraum steht jetzt ein wackliges Regal in das ich meine Materialien ablegen kann ( meine Sorge, es wird alles voll stauben, weil es offen liegt. Soll ich Kisten anschaffen, in denen ich es verstauen kann? Die Kollegen sind sehr, sehr bemüht, diese schwierige Aufgabe irgendwie zu organisieren, wollen sich um ein Notebook kümmern(Meine Beobachtung: Tisch zu klein, keine Steckdosen, bräuchte eigentlich 4 Notebooks mit 4 Stiks) Wann soll ich die verschiedenen Kollegen in die Handhabung der Übungen einweisen. Eigentlich wäre sie toll im Förderraum, aber dann hätten die Kollegen ja in den Klassen keine. Vielleicht immer transportieren?. Es herrschte eine sehr große Betriebsamkeit und alle wirkten sehr gestresst, weil sie noch unendlich viele Aufgaben in ihrem Alltagsgeschäft erleidgen müssen. Für entsprechende Software gibt es wohl auch kein Geld. Mal sehen, was ich noch so auf Lager habe. Habe noch keine Ahnung wie ich das alles organisieren soll ohne diese 6 Förderstunden zu meinem Hauptgeschäft zu machen. Schließlich bin in mit meiner Hauptstundenzahl noch an meiner Stammschule. Muss aufpassen, dass ich nicht wieder alles alleine in die Hand nehme. Schade nur, dass die Kinder das aussitzen müssen.
War heute wieder gut beladen ( Inklusionskoffer + Euro-Anschauungsmaterial für mein GE Kind) Arbeitsmappen für die Förderkinder im Fach Deutsch und Mathematik. Wobei ich weiß, dass sie bei dem GE Kind reine Beschäfstigungstherapie sind. ( s. Inklusionstagebuch Teil 4) Heute erfahren, dass das GE KInd ( ohne Integrationshelfer) schon von der Polizei gesucht und zum Glück gefunden wurde, weil es in den falschen Bus eingestiegen ist obwohl es wusste, dass die Mutter es abholen wollte. Mutter fand das KInd nicht und war wohl auch nicht besonders schockiert. So langsam begreifen die von der inklusiven Idee überzeugten Kollegen , wovon ich die ganze Zeit sprach. Also: Elterngespräch mit klaren Abholanweisungen, die die Mutter aber auch nicht versteht. Meine Überzeugung, dass Inklusion mit GE Kindern nicht klappt scheint sich zu bestätigen. Selbst, wenn die Rahmenbedingungen vorhanden wären, dass das Kind Unterstützung gekommt. Es muss unter seinesgleichen, um eine Sozialisation zu erleben und nicht immer einen Erwachsenen im Schlepptau zu haben. Es muss Erfolgserlebnisse haben und nicht immer merken ( und das tut es) dass es wieder mal etwas nicht kann. Werde Kontakt zur GE Schule herstellen ( ist noch ganz gut) und der Mutter eine Hospitation in dieser Schule vorschlagen, damit sie mal sehen kann welche Möglichkeiten hier gegeben wären, die ihrem Kind gut tun. . Vielleicht greift sie zu und meldet ihr Kind in diesem Förderort an, solange es noch geht. Ist sie nicht einverstanden, wird das arme Kind wohl seine Zeit in der HS aussitzen. Es ist lieb und stört nicht. Es wird jahrelang immer noch im ZR bis 20 mit Rechenaufgaben gequält und ich werde versuchen irgendwas Sinnvolles für das weitere Leben des Kindes relevantes in dieser Schule der Kulturtechniken zu bewirken. Ich müsse mich sehr täuschen, wenn es anders laufen würde.
Bei 2 der Förderkinder sehe ich ein wenig Aussicht auf Erfolg mit dem Ziel, irgendwann doch zielgleich mit den anderen Kindern arbeiten zu können, aber wie mit den wenigen Förderstunden? Bei er 1/2 stündigen Teambesprechung war ein sehr großer Gesprächsbedarf so dass ich den vorbereiteten Materialien ohne Erklärung den Kollegen in die Hand gedrückt habe. Ich merke jetzt schon, dass ich große Abstriche machen muss. Ich kann es nicht leisten, für alle diese heterogenen Kinder, sinnvoll geplantes, strukturiertes und die oberen Kriterien erfüllendes Unterrichtsmaterial zu Verfügung zu stellen.Fühle mich leicht überfordert, weil ich mich auch erst einmal auf diese neue Arbeitsweise einstellen muss. Meine schon häufig in diesem Forum formulierten Beobachtungen und Befürchtungen, scheinen sich zu bestätigen. Dabei habe ich noch Glück: Keine langen Wege, nette Kollgen, eine HS, die schon seit Jahre I Kinder betreut und mit uns zusammen arbeitet. Mal schauen wie es den Kollegen in der neu gegründeten 25km entfernten Gemeinschaftsschule geht. Ich muss sagen, diese HS eine sehr gute Arbeit leistet. Ich beobachte aber auch, dass die dort arbeitenden Kollegen an der Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten, so wie wir. Was fehlt ist Personal, das uns entlasten könnte. Gerne würde ich meine Vorstellungen delgieren, käme zum Fördern und die Sachen wären da. Der Platzmangel im Lehrerzimmer ist auch ein großes Problem.Positives Erlebnis: Habe für das griechische pfiffige Mädchen eine digitales Übersetzungsgerät bei E Bay ersteigert ( 7€ habe ich noch übirg) Jetzt wird es sich atrikulieren können. Die Klassenlehrerin hat Förderstunden organisiert. Das wird klappen.
Hier noch eine Bemerkung an Susannea: Du sieht , dass ich mich nicht weigere mich auf Inklusion einzulassen, sondern, dass es wirklich die Rahmenbedingungen sind, die mich so wütend machen. Ich stehe immer mehr auf dem Standpunkt, dass der Förderort "Regelschule" nur Sinn macht, wenn Aussicht auf zielgleichen Unterricht besteht und die Rahmenbedingungen stimmen. Habe festgestellt, dass ich mit meinen 57 Jahren doch noch recht flexibel bin.
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Habe das Wochenende damit verbracht irgendwie eine Struktur in meinen neuen Unterrichtsalltag hinein zu bringen. Meine Ideen wie man den Unterricht in der GU einigermaßen sinnbringen für meine Förderkinder zu gestalten sind sind durchführbar. Habe im Netz eine gute Seite zur individuellen Förderung gefunden: Qualibox, wird vom Ministerium für Bildung und Forschung gefördert. Eigentlich ganz Prima, mit Schülerkonten und individuellen Übungseinheiten
https://www.qualiboxx.de/wws/l…5117567985134657805780700
Aber:
- Kein PC zur Verfügung
- Kein Internetzugang
- Pcs brüchte ich eigenlich im Klassenraum und im Förderraum oder Notebooks, die man mitnehmen könnte?
- Noch ein Problem; Wer weist wann die Kollegen in die Handhabung ein? Dafür gibt es keine Zeit und die Kollgen sind eher auf Printmedien spezialisiert.
- Könnte mit den Kids auch in den PCraum gehen, habe aber an dieser Schule kein Lehrerkonto ( Wer kümmert sich darum, dass ich eines bekomme?)
- Werde es Morgen mit meinem Notebook und einem Internetstick probieren. Vielleicht kann ich die Kollegen von dem Vorteilen der digitalen Medien überzeugen ( Aber wann, sie unterrichten in der Zeit, wenn ich "fördere" und müssen anschließend gleich wieder in anderen Unterricht)
- Haber erst einmal einen Haufen an Fördermedien ausgedruckt und individuelle Mappen erstellt: Förderung aus dem Stehgreif, damit die Kollegen erst einmal was haben womit sie die Förderkinder in meinen Abwesenheitstunden "fördern" oder besser gesagt beschäftigen können.Werde vorschlagen, dass ich, währende die Kids ersteimal beschäftigt sind, mich in meinen künftigen Förderstunden, um die Einrichtung des Förderraumes und die Versorgung mit Materialien kümmern möchte. Außerschulich kann ich das nicht leisten. Problem; Wer transportiert die Möbel ( die ich hätte) von a nach b?. Vorausgesetzt ich bekäme Notebooks, müsste ich erst einmal alle in einen gebrauchsfertigen Zustand bringen, damit alle damit umgehen können. Bin gespannt ob mein Vorschlag auf Zustimmung trifft.
Habe kaum noch Zeit meinen Unterricht an der Stammschule vernünftig vorzubereiten. Da ich in den letzten 12 Jahre immer in der Oberstufe gearbeitet habe, ist mein Materialvorrat für Kinder der Unterstufe oder gar GE äußerst schmal. Muss mich da auch erst mal wieder einarbeiten.
Fühle mich restlos überfordert
Eine Möglichkeit, wie ich dieser neuen Situation fertig werden könnte, gäbe es noch: Ich nehme alles so hin wie es ist und sitze meine Stunden im GU ab. Etwas, was mir außerodentlich schwer fällt, weil es meinem Wesen nicht entspricht.Hurra, habe eine Möglilchkeit gefunden, wie ich Morgen mein Förderkkind doch noch online testen kann. WErde wieder gut beladen sein: Notebook und Internetstick ( natürlich auf meine Kosten) Zu Hause lief alles prima. Ich hoffe, dass in der Schule E-Plusempfang ist. Wenn nicht, kann ich ja auch nach draußen gehen ha,ha) Habe übrigens eine tolle Seite gefunden bei der Mann die Orthographie überprüfen kann, eine Auswertung bekommt und zudem Übungen individuell, je nach Fehlerschwerpunkten, zusammen gestellt werden.:
http://www.orthografietrainer.net/index.php
Anmelden, Schülerkonten anlegen, Testausgaben aussuchen, fertig!
Habe wieder ein wenig Hoffnung geschöpft. Kollegen sehr engagiert, haben schon einen Computertisch von zu Hause mitgebracht. Jetzt fehlt nur noch der PC ( und der Internetzugang) Vielleicht zahlt jemand den Stick ( 15 €) im Monat bei Aldi. -
Vielen Dank für deine ausführliche Schilderung deines Arbeitsalltags. Mich betrifft die inklusion (noch?) nicht, aber ich lese hier sehr interessiert mit. Es ist gut, wenn jemand, der wirklich vom Fach ist, uns an seinen Erfahrungen und Gedanken teilhaben lässt.
Gruß
Anna -
Es tut gut, dass meine Berichte hilfreich sind. Es gibt Mitglieder im Forum, die so lange Beiträge nicht mögen. Hatte schon Angst, ich würde euch zutexten. Aber ich denke, dass es für mich zum einen auch eine Art "Entwicklungsbericht" gibt und zum anderen anderen aufzeigt vor welche Herausforderungen uns die Politik da stellt. Bin selbst sehr gespannt wie effektiv meine punktuellen Förderversuche sein werden. Ich befürchte, dass die Effekivität sehr gering sein wird.
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Herzlichsten Dank für deine ausführlichen Berichte und diesmal besonders für die Links! Sie helfen auch mir weiter und entlasten mich. Berichte bitte weiter so tiefschichtig und informativ.
Ich wünsche dir, trotz der zusätzlichen Arbeitsbelastung, viel Spaß an dem neuen System der Schule und vor allem auch viel Erfolg!!!
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