Zitat rotherstein aus dem Schulleiterinthread :
ZitatSo eine Schulleiterin würde ich mir auch wünschen, die nicht immer wie ein Hammel kutscht
Ja, wir kuschen alle ganz gut ! Irgendwie scheint das in unserer Lehrer-Genetik zu liegen. Und ich bin auch überzeugt davon, dass wir unsere Rechte als Arbeitnehmer gar nicht so richtig und konsequent wahrnehmen. Ich denke da besonders an die Kollegen, die sich in einem Burn-Out befinden oder ihn bald erleiden werden.
Ganz im Ernst : Wer von Euch hat schon mal die Schulleitung/Dienststelle/Land auf Schmerzendsgeld verklagt, wenn Ihr wegen Arbeitsüberlastung oder unzumutbaren Zuständen und Arbeitsbedingungen in der Schule zusammengebrochen und krank geworden seid ?
Auf VOX habe ich eine nachgespielte Dokumentation (Verklag mich doch!) über eine junge Gymnasiallehrerin gesehen. Die besagte Lehrerin wurde von ein paar Schülern einer 10. Klasse übelst gemobbt und auch außerhalb der Schule von ihnen genötigt und bedroht.
Die Lehrerin hat den Schulleiter mehrmals um Hilfe gebeten. Dieser hat die Vorfälle heruntergespielt ("Wir sind ein ehrenwertes Gymnasium und keine Brennpunktschule!") und der Kollegin die Schuld zugeschoben, d.h., er hat es sich sehr einfach gemacht und kam seiner Fürsorgepflicht nicht nach.
Es gab weitere sehr schlimme Vorfälle seitens der besagten Schüler. Am Ende ist sie im Unterricht der o.g. Klasse wegen eines Schwächeanfalls zusammengebrochen. Die Geschichte ging damit zu Ende, dass die Lehrerin krankgeschrieben war und die Schulleitung/Land NRW auf Schmerzensgeld verklagt hat , weil sich die Schulleitung nicht rechtzeitig um ihr Problem gekümmert hat. Sie hat sich danach an eine andere Schule versetzen lassen und vom Land NRW 10000 Euro Schmerzensgeld erhalten.-So die nachgespielte Geschichte auf VOX
Nun weiß ich natürlich, dass solche Doku-Sendungen auf Privatsendern mit Vorsicht zu genießen sind. Auf der anderen Seite wird die Serie Verklag mich doch ! ständig von einem Juristen kommentiert, der das alles mit den entprechenden Paragraphen belegt. Völlig aus der Luft gegriffen kann das, was so nachgespielt wird, dann doch gar nicht sein, oder ?
Ich mache mir da so meine Gedanken, in welchen Situationen es angebracht und fruchtbringend sein könnte, den Arbeitgeber (Dienststelle, Bundesland etc.) auf Schmerzensgeld zu verklagen.
Ich kann mir durchausaus vorstellen, dass solche Situationen wie oben beschrieben, an einigen Schulen für einige Kollegen konkret erlebte Realität ist. Wie sieht es an vielen Brennpunktschulen aus ? Tragen dort die vorgesetzten Dienststellen immer dafür Sorge, dass die Kollegen in einem Arbeitsumfeld arbeiten können, das die psychische und physische Gesundheit nicht beeinträchtigt ? Wie sieht es eigentlich im Falle der immer weiter um sich grassierenden subtil angeordneten Mehrarbeit aus, die ganze Kollegien ächzen lässt ? Haben nicht die betreffenden ausgebrannten Kollegen dann auch ein Anrecht auf Schmerzensgeld ? etc.
Tatsache ist, dass immer mehr Kollegen, gleich welcher Schulform den Burn-Out erleiden, der nicht mehr lapidar damit zu erklären ist, dass es sich um persönliche gesundheitliche Indisponiertheiten handelt, oder dass die betreffenden Kollegen sowieso nicht für den Schuldienst geeignet seien.
Ich habe jedenfalls von Kollegen, die arbeitsbedingt fix und fertig waren und zusammengebrochen sind, nie gehört, dass sie ihre Dienststelle auf Schmerzensgeld verklagt haben.
Was nimmt ihr da so wahr ? Kennt Ihr Kollegen, die geklagt haben oder wird so ein Thema eher unter dem Teppich gekehrt, weil es möglicherweise nicht so erwünscht ist.