iPad3 16GB Wifi+Cellular vs. Asus TF300TG (WLAN/UMTS)???

  • Liebe Kollegen,
    ich möchte dringend mein Papier loswerden und bin hin und hergerissen, welches Gerät ich mir für die Schule zulegen soll.
    Ich möchte damit:
    -meine Wochenpläne (und Jahrespläne) organisieren
    -meinen Unterricht tlw vorbereiten (und mit meinem PC synchronisieren können)
    -meine Klasse organisieren (Schülerbeobachtungen, Elterngespräche, etc)
    -mein Programm "Notenbox" verwenden (kommt im Herbst auch fürs iPad raus, habe es schon für Windows 7 am PC)
    -am Beamer arbeiten (nicht fest installiert sondern im mobilen Medienwagen, den man sich auf dem Stockwerk teilt, vorhanden) und online auch mal schnell was nachschlagen/zeigen können (KEIN W-Lan an der Schule!!!)
    -Arbeitsblätter u.U. ausdrucken


    Das iPad3 kann man ja gar nicht hässlich finden und superschnell ist es da und es begeistert mich wie fast jeden, aber das ist ja nicht alles:
    Ich arbeite zu Hause mit Windows 7 und Microsoft Office und müsste mich diesbezüglich umstellen. Dann kommt hinzu dass das iPad leider keinerlei Anschlüsse hat und man Adapter dazukaufen muss; beim Asus hingegen sind Anschlüsse vorhanden (und man kann das Tablet sogar um eine Tastatur erweitern, wobei ich das eigtl nicht vorhabe)-


    Hat jemand hier Erfahrung mit einem oder beiden Geräten?


    Ich wäre für eine sachliche, o.g. Bedürfnisse berücksichtigende Antwort sehr, sehr dankbar!

  • Die Frage ist also: Geschlossenes System (=iOs, Apple) oder offenes System (=Android, z.B. von Asus).


    iPad, iPhone usw. sind natürlich für viele "bequemer", da das Sytem ein "geschlossenes" ist. Apple behält alles (Hardware, Software) unter seiner Kontrolle, womit im alltäglichen Betrieb wohl weniger Probleme auftauchen dürften. Der "Preis" dafür ist natürlich erstens ein monetärer (Monopolpreise für die Hard- und Software, selbst einfache Adapter-Kabel sind relativ teuer, sieh die einmal die Preise dafür an, z.B. im Elektronikmarkt) und zweitens eine "Abhängigkeit": Wenn du erst einmal mit Apple anfängst, kommst du nur schlecht davon wieder los, da Apple deine Daten in der Apple-eigenen "Cloud" haben will, d.h. du wirst auch in Zukunft, eventuell für den Rest deines Lebens, immer wieder Apple-Produkte kaufen müssen. Aber der "Image-Faktor" bei Apple ist immer noch sehr hoch.


    Bei Android gibt es mehr Wettbewerb, da es eben viele Hersteller gibt (z.B. Asus, aber auch Samsung, HTC u.v.a.). Das führt zu prinzipiell niedrigeren Preisen als bei Apple. Das ganze System ist, was Hard- und Software betrifft, viel offener, aber deshalb auch leider für den Anfänger nicht so intuitiv wie Apple. Du begibst dich dafür aber nicht in die Abhängigkeit eines Herstellers.


    Zumindest bei den Smartphones werden mittlerweile deutlich mehr Android-basierte Telefone verkauft als iPhones, beim Tablet-Markt wüßte ich jetzt aber keine Zahlen auswendig.


    Persönlich würde ich mir keine iOs-basiertes Gerät kaufen (also weder iPhone noch iPad), da ich die Monopolisierungs-Strategie von Apple für den Anwender als gefährlich betrachte: Du lieferst dich einem Hersteller aus (viel schlimmer als bei Microsoft: Im Vergleich zu iOs ist Windows ein "offenes" System, da du beliebige Drittanbierter-Software und Hardware installieren kannst, im Gegensatz zu iOS). Zudem der Preis: Apple-Notebooks (MacBook usw.) sind sehr teuer, genauso wie iPhones. Und wenn du ersteinmal mit Apple (iPad) anfängst, wirst du früher oder später auch dein Telefon und deinen PC von Apple haben wollen (müssen?). Dagegen erscheinen iPads zuerst einmal nicht überteuert zu sein, insbesondere wenn man sich die Android-Konkurrenz ansieht, aber du musst bei iOS halt alle deine Apps (=Programme) bei iTunes/App Store (=Apple) kaufen, und die sind dort i.d.R. deutlich teurer als gleichwerige Android-Apps.


    Ende Oktober will Microsoft übrigens Windows 8 herausbringen, das auch für Tablets geeignet ist. Dann sollten auch entsprechende Windows-basierte Tablets von Drittanbietern erscheinen. Vielleicht werden dann "die Karten noch einmal neu gemischt".


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Das Auto vom Premium-Autobauer ist auch so ein "geschlossenes System", fürchterlich komplex, die Elektronik kann nur vom Fachhändler adäquat repariert werden, viele "freie" Werkstätten müssen da leider passen. Beim Fahren stört mich das allerdings weniger: Ich freue mich, dass das Auto mich ohne Probleme von A nach B fährt und relativ selten zur Inspektion muss. Selber am Wagen "rumschrauben" ist nicht mein Ding; meine knappe Lebenszeit verwende ich lieber auf Dinge, die mich interessieren.


    So verhält es sich auch mit Apple-Produkten: Wer selber gerne "schraubt", der ist mit einer offenen Lösung mit Konkurrenz-Anbietern sicherlich besser dran. Wer das aber gar nicht will, kann auf die Vorteile des "walled garden" zurückgreifen, der übrigens durchaus, wenn man sich auskennt, nicht so "walled" ist, wie es den Anschein hat. (Aber dann ist man wieder beim "Schrauben".)


    Was m. E. für das Apple-iPad-Ökosystem gegenüber Android spricht: Es gibt wesentlich mehr und deutlich hochwertigere Software, die übrigens i.d.R. relativ günstig ist (Updates meistens schon eingeschlossen!). Zugleich gibt es keine Kompatibilitätsprobleme: Weil Android "offen" ist und es konkurrierende builds gibt, muss man bei jeder Software checken, ob sie mit der eigenen Android-Version kompatibel ist, das entfällt bei iOS komplett.


    Ein paar Beispiele für sehr leistungsfähige Software fürs iPad (ich verzichte mal auf Links zum Appstore, das findet ja jeder selbst):

    • das schon oft erwähnte Teachertool (24,99 €)
    • Pages – Textverarbeitung von Apple (7,99 €)
    • Keynote – Präsentationsprogramm von Apple (7,99 €)
    • Omnifocus for iPad – sehr guter und mächtiger Taskmanager (31,99 €)
    • Omnigraffle – Schaubild-Generator (z. B. für Arbeitsblätter) (39,99 €)

    Synchronisation mit dem PC ist mit dem iPad problemlos möglich, wenn auch – da hat Mikael recht – nicht ganz so elegant wie mit dem Mac. Mögliche Sync-Wege:

    • iTunes
    • Dropbox / Sugar Sync
    • Evernote

    Um Dateien hin und her zu bringen, reicht das dicke aus. (Ich würde, der Kompatibilität halber übrigens auf .txt-Dateien setzen, die können von sehr vielen Apps verarbeitet werden; Open-Office-Dateien sind auf dem iPad bislang nur mit Verrenkungen zu bearbeiten, Word-Dateien kann man mit Pages oder Quickoffice öffnen und bearbeiten.)
    In Unkenntnis des ASUS bei gleichzeitiger Zufriedenheit mit dem iPad würde ich also letzteres empfehlen; allerdings scheinen mit 16GB doch etwas klein, ich würde die größere Variante nehmen, damit man Spielraum im Hinblick darauf hat, welche Dateien man mit sich herumträgt.

  • "Walled garden" ist ja ein schöner Euphemismus, den kannte ich noch gar nicht, ich hätte eher an "fenced backyard" gedacht :rolleyes:


    Das Beispiel mit dem Auto ist aber im Fall Apple nicht ganz treffend: Du kannst zwar von der Mercedes C-Klasse zur A-Klasse wechseln und umgekehrt, aber du kannst nicht zu so einfach zu BMW oder VW wechseln... für die meisten heißt das: Einmal Mercedes immer Mercedes.


    Apps gibt's unter Android auch genug und i.d.R. preiswerter als bei iTunes, siehe: https://play.google.com/store/apps/category/APPLICATION


    Ich wüßte wirklich keinen zwingenden Grund für Apple, außer dem "Status-Faktor" oder man hat zu viel Geld.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich will hier gar keinen Betriebssystem-Streit anfangen – zumal mir herzlich egal ist, wer welches "Auto" fährt. Aber auf die inhärenten Schwierigkeiten des App-Ökosystems von Android hatte ich oben hingewiesen. Bei der Wiederholung der (immer gleichen) Bedenken doch bitte wenigst so tun, als hätte man die vorherigen Beiträge gelesen. Ich habe auch nirgends von "zwingenden Argumenten" gesprochen, lediglich mögliche Präferenzen vorgestellt.


    Nebenbei: "Einmal Apple, immer Apple" ist mit Verlaub Unsinn. Evernote und Dropbox arbeiten plattformübegreifend. Und .txt-Files kann nahezu jeder Computer interpretieren. Wenn ich also am iPad einen Eintrag in Evernote mache, kann ich den selbstverständlich auch auf dem Android-Handy aufrufen und dann zuhause auf dem Linux-Rechner weiterverarbeiten. Das Gleiche gilt für Dropbox et al.


    Es darf ja hier jeder seine Aversion gegen beliebige Hardware-Hersteller ausleben, aber ein bestimmtes Niveau sollte man nicht unterschreiten, wenn man ernst genommen werden will.

  • Ich habe derzeit eine Hybridlösung aus Desktop-PC, Laptop und iPad.
    An Desktop-PC (zu Hause) bzw. Laptop (unterwegs) erstelle ich Material, mit dem iPad bin ich im Unterricht unterwegs.
    Per Dropbox greife ich dabei auf meine Materialien zu.

  • Vielen Dank für alle eure Antworten.
    Ich habe mich nach nochmals ausgiebigem Vergleich nun für das iPad entschieden und bin bisher sehr zufrieden. Das mit dem "gefangen sein im geschlossenen System" stimmt schon irgendwo und mir ist diese Monopol Attitude vorher auch sehr gegen den Strich gegangen. Aber ich finde die Hybrid Lösung (von Ummon angesprochen) für mich auch passend und denke, dass ich mit der Synchronisation auch gut zurecht kommen werde.
    Begeistert bin ich sehr von der Sensibilität des touchpads, hätte nie gedacht, dass ich darauf doch soooo schnell tippen kann. Zudem habe ich schon mehrere gute Apps (danke an der stelle an Philosophus) runtergeladen und bin in der Ausprobierphase. Da bei mir die Schule erst im September wieder anfängt, habe ich noch gut Zeit, mich mit allem vertraut zu machen.
    Apropos Tools für Lehrer: kennt ihr die Notenbox von Awin? http://www.awin.de/index.html
    die habe ich bisher immer verwendet und im Forum stand von Mac Benutzern schon häufig, dass sie besser sei als das teachertool. Nun stellt sich die frage, ob ich die 25€ fuer teachertool ausgeben soll, oder warten, bis im herst die Version der Notenbox für iPad erscheint.


    Hat jemand Erfahrung ???

    • Offizieller Beitrag

    Notenbox: das kann dir niemand sagen (okay, doch: die Entwickler der Notenbox), da die Notenbox noch nicht veröffentlicht sind und die Infos, die es gibt, nicht zur Beurteilung ausreichen.


    Allerdings (ohne den Notenbox-Entwicklern zu nahe treten zu wollen, ich weiß, dass man Softwareentwicklung oft nicht auf den Punkt hinbekommt): die Notenbox-Entwicklung hängt oft hinter der timeline hinterher. Ich glaube erst, dass es sie gibt, wenn sie erhältlich ist. Freue mich aber aufgrund meiner Notenbox-Palm-Erfahrung schon drauf. (Bin mit der teachertool-ipad-Version nicht soooo zufrieden.)


    kl. gr. frosch

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