In Anbetracht dessen, dass in 5./6./7. Klassen bei Jungen eine sehr häufig gebrauchte (die häufigste?) Beleidigung "schwul" (etwa in "Der ist doch schwul", "Bist du schwul oder was?", "Ey, ist das schwul" etc.) ist & die Selbstmordrate bei homosexuellen Jugendlichen deutlich höher liegt als bei heterosexuellen Jugendlichen, ist frühzeitige "Aufklärung" und Erziehung zu Toleranz / gegen (bewusstes oder unbewusstes) Herabsetzen/Mobbing ...auch oder gerade in jüngeren Klassen ...auch oder gerade im Religionsunterricht mehr als sinnvoll.
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ich persönlich finde das thema für 8-12 jährige irgendwie unpassend..
Das ist super schade!
ich persönlich halte das für zu früh..Dann schau dir mal den Bilderbuch-Markt zum Thema an. Der ist durchaus beachtlich und, wie ich ja schon zuvor festgestellt habe, ist der Bilderbuch DEUTLICH besser bedient als der Kinderbuchmarkt der 8-12 jährigen. D.h. wenn es thematisiert wird, dann sogar deutlich früher. Nur: dann wird es von den Eltern gesteuert. Aaah..ich habe SO VIELE Gedanken zum Thema.
Aber zum allgemeinen Diskurs möchte ich beitragen: Ich kann es momentan (noch) gar nicht im Unterricht thematisieren. Ich schreibe gerade meine Abschlussarbeit zum Thema der verschiedenen Familienformen im Kinderbuch. Und dabei fällt mir eben schon auf, dass gerade die Homosexualität unterrepräsentiert ist. Die Kernfamilie (Mutter-Vater-Kind/er) ist in Deutschland laut aktueller Statistik schon noch immer die meist gelebte Familienform. Allein: im Kinderbuch sind Patchwork - und Alleinerziehenden Familien deutlich überrepräsentiert. D.h. Der Kinderbuchmarkt überzeichnet die Realität in diesen Punkten z.T. stark.
Wahnsinnig interessant, die ganze Nummer. Das sag ich euch. Ich könnte euch da Sachen erzählen... Aber das lebe ich dann ab morgen wohl lieber weiter am Schreibtisch aus.
Behandelst du denn sonst nur Bücher mit dem "perfekten" Familienbild, perfektem Leben und nichts abweichend von der "Norm"? (ich hasse mich selbst gerade dafür, dass ich irgendeine Norm nenne)Genau solche Bücher werden gebraucht, damit (in der Regel diskriminierte) Minderheiten nicht stigmatisiert werden. Es ist eben genauso normal, wie Patchwork-Familien und andersreligiöse, man muss das nicht zum Hauptthema machen, nur damit es genannt wird.
Ich kann jetzt nicht anders:
Es geht doch gerade darum, dass ein alltägliches Bild der Lebensformen gezeichnet wird und nicht alles immer explizit als Problem dargestellt werden muss. Denn ein PROBLEM kann ich in keiner der momentanen Lebensformen sehen. Wenn, dann einzig allein auf der Ebene, dass homosexuelle Partnerschaften sich nicht Ehe nennen dürfen und (momentan!) nicht rechtlich gleichgestellt sind - was ja auch zu Komplikationen im Adoptionsrecht führt! -
Also ich hab das Thema im Rahmen des Sachunterrichts behandelt und die Kinder (4. Klasse) waren sehr aufgeschlossen und interessiert. Hatte nicht den Eindruck, dass das jetzt irgendwie zu früh und unpassend war und würde es weiterhin thematisieren. Warum sollten die auch dafür zu jung sein?
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Das was durch das Lesen dieser Bücher unter anderem geschult werden soll ist also Aufklärung über und Respekt vor andersartiger Sexualität ausserhalb der Norm, nehme ich mal an?
Ist das jetzt speziell auf Homosexualität beschränkt oder lest ihr mit den Grundschülern auch Bücher in denen Asexuelle, Bisexuelle oder Menschen mit fetischistischer Sexualität vorkommen?
Ich meine ob ein Kind auf der Straße jetzt zwei Frauen sieht, die sich küssen und dann verwundert ist und darüber mehr wissen möchte oder eine Frau (Dom), die ihren Mann (Sub) an der Kette ausführt ist im Endeffekt doch egal. Ich denke fast es gibt mehr Menschen mit sexuellem Fetisch wie BDSMler als Homosexuelle zum Beispiel. Warum dieser spezielle Fokus?
Müsste man nicht auch fairerweise Geschichten lesen, in denen dann eben das Pärchen des Ponyhofs in der Geschichte zwar unterschiedlichen Geschlechts ist, aber eben z.B. gerne in Latex gekleidet herumläuft, oder jemand sich als anderes Geschlecht verkleidet?
Ich persönlich finde zwar, dass das sowas an einer Grundschule nichts zu suchen hat, aber das kann natürlich jeder anders sehen. Mich würde nur mal interessieren, warum man sich so eindimensional auf Homosexualität beschränkt, die ja nur eine mini kleine Facette aus dem Reich der unterschiedlichen Sexualitäten darstellt.Wo ist bei Euch die Altersgrenze und wo ist bei Euch die Themengrenze? Geht Koprophilie als Thema bereits an der Grundschule, erst an der weiterführenden Schule oder sollte es lieber ganz totgeschwiegen werden? Ich meine das ganz ernst, mich würde interessieren ob das Thema ginge, oder ob es Spielarten der Sexualität gibt, die ihr an Schulen nicht erwähnen würdet.
Ich frage deshalb, weil ich es heikel finde Schüler, die selber keine solche Vorlieben haben (weil sie z.B. auch einfach noch zu jung sind) mit solchen Dingen zu konfrontieren. -
Es gibt einen Unterschied zwischen sexueller Orientierung und sexuellen Praktiken.
Und "asexuell" ist ja Schimpfwort, das man den Kindern austreiben soll.
Ich bin nicht an der Grundschule, habe aber auch schon in antidiskrimierungs- Kontexten mit jüngeren Kindern gearbeitet und weiß, dass es bei kleineren noch problemlos und selbstverständlich ist. Erst danach entwickeln die Kids anhand ihres Umfelds eine seltsame Norm und beschimpfen ihren Stift als schwul oder als behindert.
Also ja, ich versuche auch im Deutschunterricht Bücher zu lesen, die sowas auch mitbehandeln, weil es nunmal dazu gehört. Nicht weil Schwule oder Behinderte so lieb und nett und so sind. Man soll sie auch nicht bevorzugt behandeln ("Artenschutz?"), aber sie eben nicht extra zu behandeln, wenn sie in einer Lektüre dabei sind, ist schon ein Anfang.
Stichwort: Familienkonstellation: ja, Mama Isabell ist mit Mama Regina zusammen, jetzt einfach die Eigenschaften der Personen aufschreiben und gut.Chili
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Okay, der Unterschied leutet mir ein. Man nennt die Kategorie offiziell übrigens nicht sexuelle Praktik, sondern sexuelle Neigung.
- Sexuelle Orientierung: Sie bezieht sich auf das Geschlecht, also
männlich oder weiblich und es gibt Heterosexualität, Bisexualität und
Homosexualität. -
Sexuelle Ausrichtung:
Sie bezieht sich auf das Alter der bevorzugten Sexualpartner und es
wird unterschieden nach Interesse am kindlichen, jugendlichen und
erwachsenen Körper. -
Sexuelle Neigung:
Sie bezieht sich auf die Sexualpraktiken, also die Art und Weise, wie
jemand seine Sexualität auslebt bzw. ausleben möchte. Die Bandbreite der
sexuellen Neigungen ist groß und kann zum Beispiel Sadismus, Masochismus, Voyeurismus, Exhibitionismus oder Fetischismus umfassen.
Quelle:Ahlers, Schaefer und Beier: Spektrum der Sexualstörungen und ihre Klassifizierbarkeit in DSM-IV und ICD-10, Sexuologie 12 (3/4), 2005, S. 145.
Asexualität ist anscheinend auch eine sexuelle Orientierung nach einigen
Autoren: http://de.wikipedia.org/wiki/Asexualit%C3%A4tEs ist also so, dass sexuelle Orientierung thematisiert werden soll in der Grundschule, nicht aber sexuelle Neigung? Das hatte ich so nicht gewusst. Ich dachte es ginge darum, dass man Kinder aufklärt was es überhaupt an Sexualität gibt und, dass man da tolerant sein sollte.
Auch der Hinweis auf die sexuelle Ausrichtung hat ja seinen Platz. Kinder sollten schon wissen, dass es Erwachsene gibt, die sich ihnen eventuell sexuell nähern möchten und wie sie sich dann zu verhalten haben.
Deshalb dachte ich, dass man alle drei Kategorien (Orientierung, Ausrichtung, Neigung) in Sexualkunde behandelt. (Aber eben anscheinend nur eine Kategorie auch gezielt in Geschichten unterbringt?)So nach dem Motto, damit die Kinder nicht verwirrt sind oder mit dem Finger drauf zeigen, wenn sie sich küssende Männer sehen. Gleiches dachte ich, würde eben auch für das Zusammentreffen mit Transvestiten oder angekette Menschen oder Menschen in Latexkostümen gelten. Dadurch, dass man solche Personen in Geschichten wie selbstverständlich auftreten lässt, lernen die Kinder, dass das "normal" ist. Das dachte ich, war das Konzept. Diese Schulung von Toleranz findet also augenscheinlich nur gegenüber Homoesexualität (Orientierung) und nicht gegenüber andere Kategorien statt.
Mich hat halt diese Auswahl ein wenig verwundert. Warum gerade gegenüber Homosexualität? - Sexuelle Orientierung: Sie bezieht sich auf das Geschlecht, also
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Ich meine ob ein Kind auf der Straße jetzt zwei Frauen sieht, die sich küssen und dann verwundert ist und darüber mehr wissen möchte oder eine Frau (Dom), die ihren Mann (Sub) an der Kette ausführt ist im Endeffekt doch egal.
Denkst du echt, ein Kind reagiert gleich auf einen angeketteten Menschen oder zwei, die sich küssen?!?!?
So nach dem Motto, damit die Kinder nicht verwirrt sind oder mit dem Finger drauf zeigen, wenn sie sich küssende Männer sehen. Gleiches dachte ich, würde eben auch für das Zusammentreffen mit Transvestiten oder angekette Menschen ....
Also ich weiß ja nicht wo du tagsüber so rumläufst , aber Kinder sehen keine angeketteten Menschen in der Öffentlichkeit, Homosexuelle schon! Und das kann man Kindern schon erklären.
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wie bereits erwähnt behandel ich es zur zeit gar nicht, da ich wie gesagt zur zeit in elternzeit bin und vorher an der gesamtschule war (da waren die kinder also älter).
ich persönlich halte es einfach für zu früh.. es geht dabei gar nicht um eine wertung des themas.. es geht mir rein um den zeitpunkt.
mag ja altmodisch klingen, aber dein sogenanntes "perfektes familienbild" halte ich durchaus für das "normale"....allerdings bin ich auch relilehrer.. ich steh auch nicht so auf patchworkfamilien...und nein.. ich habe keine homophobie.. ich habe durchaus freunde die schwul sind.Als nun erwachsenes Kind das in einem "homosexuellen Haushalt" (glücklich) großgeworden ist, fängt für mich Homophbie leider genau da an.
Und an einem miefigen Kleinstadtgymnasium bekam ich Sowas auch genug zu spüren - das war nicht schön.
Ich habe keine Ahnung warum das Geschlecht zweier Menschen etwas über ihre Eignung ein Kind groß zu ziehen aussagen soll.
Und in Büchern sollte das gar nicht krampfhaft problematisiert werden, sondern eben ein selbstverständlicher Möglichkeitssinn für Lebensformen angeregt werden - wie kann ein Kind dafür zu jung sein?
Klingt als wäre Homosexualität etwas Unangenehmes, mit dem Kinder erst konfrontiert werden sollten, wenn sie psychisch gefestigt genug sind....seltsame Einstellung.
Dass du dies dann auch noch durch deine Funktion als Relilehrein begründest, schürt bei mir leider nur mein (ohnehin schon vorhandenes) negatives Bild von Religionsunterricht. (aber da gabs ja glaub ich schon andere Threads) -
Als nun erwachsenes Kind das in einem "homosexuellen Haushalt" (glücklich) großgeworden ist, fängt für mich Homophbie leider genau da an.
Und an einem miefigen Kleinstadtgymnasium bekam ich Sowas auch genug zu spüren - das war nicht schön.
Ich habe keine Ahnung warum das Geschlecht zweier Menschen etwas über ihre Eignung ein Kind groß zu ziehen aussagen soll.
Und in Büchern sollte das gar nicht krampfhaft problematisiert werden, sondern eben ein selbstverständlicher Möglichkeitssinn für Lebensformen angeregt werden - wie kann ein Kind dafür zu jung sein?
Klingt als wäre Homosexualität etwas Unangenehmes, mit dem Kinder erst konfrontiert werden sollten, wenn sie psychisch gefestigt genug sind....seltsame Einstellung.
Dass du dies dann auch noch durch deine Funktion als Relilehrein begründest, schürt bei mir leider nur mein (ohnehin schon vorhandenes) negatives Bild von Religionsunterricht. (aber da gabs ja glaub ich schon andere Threads)
bitte genau lesen.... ich habe erwähnt, dass ich relilehrerin bin, da es für mich halt das klassiche familienbild gibt (hinter dem ich auch stehe und was die kirche genauso vertritt).. dazu gehören mutter, vater, kind..^^ ob das altmodisch oder prüde oder was auch immer für euch ist ist mir dabei schnuppe.
das ist für mich das "normale". jeder entscheidet für sich wie er leben will. das ist MEIN weg. niemand muss ihn so gehen.
ich persönlich finde es auch gut, wenn ein Kind mit beiden elternteilen groß wird.. frau UND mann. nicht umsonst wird immer nach erziehern im kindergarten geschrien.
kinder sollen beide geschlechter kennenlernen, jungs sollen halt auch männer (erzieher) als vorbilder haben können, da das klassische familienbild ja leider immer weniger zu finden ist.. (was ich schade finde).. patchwork ist ja fast schon üblich.. -
@silicium: webender habe ich gegoogelt... Hätte ich lieber sein lassen sollen...
@all: ich habe vor Kurzem ein wunderschönes Bilderbuch über schwule Pinguine gesehen. Es war so super gemacht.
Ich sehe leider auch, dass "schwul" eine Beleidugung ist. -
ich habe erwähnt, dass ich relilehrerin bin, da es für mich halt das klassiche familienbild gibt (hinter dem ich auch stehe und was die kirche genauso vertritt).
Das klingt für mich alles ziemlich schwach, wenn ich ehrlich bin. So, als ob man sich hinter der Religion verstecken könnte. Ich sehe jetzt nicht ob katholische oder evangelische Reli - aber nach solchen Aussagen muss man ja schon fast von katholischer Reli ausgehen. Und da bist du dann aber auch (zum Glück!) einer der wenigen Menschen, die ich "kennenlernen" durfte, die scheinbar ein bisschen unreflektiert durch die Welt gehen. Und ich bewege mich in einer Familie voller katholischer Theologen. Da hab ich wohl echt Glück gehabt, dass die selbstverständlich mit dem Thema vor ihren Kindern umgehen und auch sonst nicht scheuen, ein Wort gegen die kath. Kirche zu verlieren. Du schreibst ja an anderer Stelle, nicht homophob zu sein. Leider kommt das aber nicht authentisch rüber, wenn an anderer Stelle solche und ähnliche Kommentare von dir stehen, da kann ich mich Ava nur anschließen. Ich denke, dass es sehr schwer ist, Kindern ein normales Bild von anderen Lebensformen zu vermitteln, wenn man unterschwellig solche Abneigungen dagegen hat. Und ich kann nur noch einmal zu tun - das hat in meinen Augen rein gar nichts mit dem Glauben zu tun!!
da das klassische familienbild ja leider immer weniger zu finden ist.. (was ich schade finde).. patchwork ist ja fast schon üblich..Das stimmt eben einfach nicht. Das sieht weder die Soziologie so, noch die amtlichen Statistiken (nachzulesen überall im Internet, zum Beispiel beim BMFSFJ). Die traditionelle Familie, die du ja bezeichnender Weise als normal bezeichnest, ist mit Abstand die am häufigsten vertretene Familienform - ehelich und nicht-ehelich. Wobei dabei beachtet werden muss, dass aus nicht-ehelichen Familien sehr oft dann noch eheliche Familien werden.
Es klang vorher schon bei dir an, dass du nicht auf Patchworkfamilien stehst(sic!). Nunja. Ich halte das für eine Meinung, die heutzutage absolut nicht haltbar ist. Es handelt sich dabei mitnichten (!) um ein neues Phänomen und zum anderen stellt sich mir die Frage, ob du ERNSTHAFT! der Meinung bist, dass Familien auf Biegen und Brechen zusammenbleiben sollten, wenn doch alle Beteiligten darunter leiden. Und am meisten wohl das Kind. Patchworkfamilien ergeben sich doch aus Alleinerziehenden Familien. Aus einer traditionellen Familie wird ja nicht über Nacht eine Patchworkfamilie, sondern entsteht, weil sich die Eltern nach reichlicher Überlegung getrennt haben und irgendwann neue Partnerschaften eingehen. Was kann man daran nicht gut heißen?! Aus der Blutsfamilie wird die soziale Familie - und es ist keine Neuigkeit und auch kein Geheimnis, dass gerade vor dem familialen Hintergrund die Sozialfamilie die entscheidende Familie für das Kind ist.@all: ich habe vor Kurzem ein wunderschönes Bilderbuch über schwule Pinguine gesehen. Es war so super gemacht.
Du meinst Zwei Papas für Tango [Anzeige] - ein schönes und vor allem "schön" kontrovers (in Übersee) diskutiertes BILDERbuch. Ein Blick in die Diskussionshistorie lässt mir da echt an einigen Stellen sehr den Hals anschwellen.
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Das klingt für mich alles ziemlich schwach, wenn ich ehrlich bin. So, als ob man sich hinter der Religion verstecken könnte. Ich sehe jetzt nicht ob katholische oder evangelische Reli - aber nach solchen Aussagen muss man ja schon fast von katholischer Reli ausgehen. Und da bist du dann aber auch (zum Glück!) einer der wenigen Menschen, die ich "kennenlernen" durfte, die scheinbar ein bisschen unreflektiert durch die Welt gehen. Und ich bewege mich in einer Familie voller katholischer Theologen. Da hab ich wohl echt Glück gehabt, dass die selbstverständlich mit dem Thema vor ihren Kindern umgehen und auch sonst nicht scheuen, ein Wort gegen die kath. Kirche zu verlieren. Du schreibst ja an anderer Stelle, nicht homophob zu sein. Leider kommt das aber nicht authentisch rüber, wenn an anderer Stelle solche und ähnliche Kommentare von dir stehen, da kann ich mich Ava nur anschließen. Ich denke, dass es sehr schwer ist, Kindern ein normales Bild von anderen Lebensformen zu vermitteln, wenn man unterschwellig solche Abneigungen dagegen hat. Und ich kann nur noch einmal zu tun - das hat in meinen Augen rein gar nichts mit dem Glauben zu tun!!
ich liebe diese forenpsychologen...danke dass du mir sagst wie ich ticke..
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Und ich mag es nicht, wenn man sich hinter einer Religion versteckt. Damit machst du es dir zu einfach. Es geht nicht darum, auf welche Eissorten man "steht" - es geht hier um Menschen. Ich sage nicht, dass es nur die Extreme "absolute Ablehnung" und "absolute Zustimmung" geben kann. Man kann einer Sache durchaus kritisch gegenüberstehen und sie dennoch neutral vermitteln, aber es ist doch meistens sehr schwierig. Und das kommt besonders in solchen Situationen zu Tage, in denen man einfach nicht auf eine Konfrontation gefasst war.
Wenn du in Sachunterricht in der 1. Klasse Selbstdarstellungen anfertigen lässt "Wer bin ich" - dann gehen da manche Kinder sicherlich auch auf ihre Familie ein. Nun wäre ich natürlich sehr gerne Mäuschen, wenn ein Kind deiner Klasse von seinen zwei Mamas erzählt und dann andere Kinder ablehnend reagieren.Schade auch, dass du nicht auf die Aspekte reagiert hast: Blutsfamilie vs. Sozialfamilie und die Tatsache, dass die meisten Kinder in traditionellen Kernfamilien aufwachsen!
EIn weiterer Aspekt ist mir noch eingefallen zur Sozialfamilie - der überwiegende Anteil der Adoptionen in Deutschland erfolgt durch den Stiefelternteil (dazu: destatis ). Also ich finde, das bedeutet etwas... -
Zitat
Ich denke fast es gibt mehr Menschen mit sexuellem Fetisch wie BDSMler als Homosexuelle zum Beispiel. Warum dieser spezielle Fokus?
Müsste man nicht auch fairerweise Geschichten lesen, in denen dann eben das Pärchen des Ponyhofs in der Geschichte zwar unterschiedlichen Geschlechts ist, aber eben z.B. gerne in Latex gekleidet herumläuft, oder jemand sich als anderes Geschlecht verkleidet?
Ich persönlich finde zwar, dass das sowas an einer Grundschule nichts zu suchen hat, aber das kann natürlich jeder anders sehen. Mich würde nur mal interessieren, warum man sich so eindimensional auf Homosexualität beschränkt, die ja nur eine mini kleine Facette aus dem Reich der unterschiedlichen Sexualitäten darstellt.
Stichwort: Exemplarität - Unterricht deckt nie ein Thema in seiner vollkommenen Gesamtheit ab. Wenn hier das Thema Sexualität und Andersartigkeit (gegenüber der kindlichen Vorstellungsnorm) steht, kannst du sowohl Homosexualität als auch Bisexualität thematisieren. Ziel ist es ja, dass Andersartigkeit nicht als abnorm empfunden wird sondern die Menschen an sich als vielseitig wahrgenommen werden.
ZitatDas klingt für mich alles ziemlich schwach, wenn ich ehrlich bin. So, als ob man sich hinter der Religion verstecken könnte. Ich sehe jetzt nicht ob katholische oder evangelische Reli - aber nach solchen Aussagen muss man ja schon fast von katholischer Reli ausgehen. Und da bist du dann aber auch (zum Glück!) einer der wenigen Menschen, die ich "kennenlernen" durfte, die scheinbar ein bisschen unreflektiert durch die Welt gehen. Und ich bewege mich in einer Familie voller katholischer Theologen.
Klingt in der Tat eher nach Naivität in der Auseinandersetzung mit dem Thema. Vor allem auch, wenn man in seine Argumentation Konstrukte wie "Ich habe auch schwule Freunde" einbauen muss. Das erinnert mich immer auch an all die Leute, die Juden als Freunde haben, aber....
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bitte genau lesen.... ich habe erwähnt, dass ich relilehrerin bin, da es für mich halt das klassiche familienbild gibt (hinter dem ich auch stehe und was die kirche genauso vertritt).. dazu gehören mutter, vater, kind..^^ ob das altmodisch oder prüde oder was auch immer für euch ist ist mir dabei schnuppe.
Mhm. Eine radikale Homophobie findet ganz regelmäßig ihren Ausgangspunkt von einer solchen, scheinbar undramatischen Grundkonstellation: eine restriktive Vorstellung von "Normalität", die durch eine transzendente "Wahrheit" und "Autorität" begründet wird und durch einen Rekurs auf vermeintlich allgemeingültige Setzungen rationalisiert wird. Das mag eine Naturvorstellung sein, ein tradiertes Moralsystem und natürlich ganz vorneweg eine Religion. Wie schnell so eine als "Normalität" verstandene, latente Homophobie in tatsächlichen Schwulenhass umschlagen kann, wenn sie nicht durch eine säkular permessive Kulturvorstellung gebremst wird, lässt sich sehr schön an der Debatte um Schwulen- und Lesbenheiraten in den USA und den selbstverständlichen Schwulenhass in vielen osteuropäischen und afrikanischen Gesellschaften beobachten.
Wenn eine offensichtlich nicht hinterfragte intolerante Grundeinstellung dazu dient, instutionell die Weiterentwicklung von Toleranz und Wissen an Schulen zu behindern, wird es allerdings wirklich bedenklich!
Nele
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was kümmerts den mond wenn der mops ihn anbellt.....
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was kümmerts den mond wenn der mops ihn anbellt.....
Sehr durchdacht und folgerichtig argumentiert, da kann man ja gar nicht anders als dir zuzustimmen...(Achtung Ironie)Ob du dir und deiner Position hier im Thread nun einen Gefallen getan hast, wage ich, ehrlich gesagt, zu bezweifeln....
@ TE: Ich frag wegen deiner Buchfrage mal eine befreundete Kollegin, die vielleicht noch eine Idee hat...
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Ich verstehe nicht ganz, wieso hier so heftig auf coco77 geschossen wird.
Der Logik einiger User zufolge dürfte ja heute niemand mehr katholische Religion unterrichten, ohne aufgrund der zumindest formalen Unterwerfung unter kirchliche Dogmen und Lehrsätze per se im Verdacht zu stehen, homophob oder intolerant zu sein.
Man wirft ihr Naivität vor, mangelnde Reflexion.
Kann man ein Eintreten für klassische Werte wie die klassische Familie, christliche Werte etc. nicht auch als ein Ergebnis eines entsprechenden Reflexionsprozesses erachten?
Wird damit die eigene ach so tolerante Haltung nicht mittelbar verabsolutiert und schlägt in Intoleranz gegenüber augenscheinlich weniger Toleranten um?
Gruß
Bolzbold -
sorry, aber es ist mir einfach zu nervig mich hier für nichts zu rechtfertigen ....
Das erinnert mich immer auch an all die Leute, die Juden als Freunde haben, aber....
wenn ich sowas lese weiß ich bescheid.... vergebene liebemüh...
die Tatsache, dass die meisten Kinder in traditionellen Kernfamilien aufwachsen!
das mag im schönen hessen so sein.. dort wo ich gearbeitet habe war die kernfamilie eher die ausnhame... ich lebe im pott...."da is nich überall heile welt"... -
Kann man ein Eintreten für klassische Werte wie die klassische Familie, christliche Werte etc. nicht auch als ein Ergebnis eines entsprechenden Reflexionsprozesses erachten?
Für mich ist "die Familie" kein Wert, sondern das, was die Familie kennzeichnet. Liebe, Fürsorge etc. - das sind Werte. Alles andere sind Familienformen. Und die angesprochenen Werte werden unabhängig von der Form, d.h. unabhängig von der Konstellation vermittelt und gelebt.
@ TE: Ich frag wegen deiner Buchfrage mal eine befreundete Kollegin, die vielleicht noch eine Idee hat...Super, danke. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es Bücher da draußen gibt, die sich dem Thema auf einer vorurteilsfreien Ebene annähern und zwar so sehr, dass das Thema nicht einmal mehr explizit verschlagwortet wird in den einschlägigen Katalogen.
das mag im schönen hessen so sein.. dort wo ich gearbeitet habe war die kernfamilie eher die ausnhame... ich lebe im pott...."da is nich überall heile welt"...Ich wüsste nicht, dass die amtlichen Statistiken lediglich auf den Daten eines Bundeslandes basieren!
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