Hausaufgaben vergessen

  • Wie regelt ihr das mit vergessenen Hausaufgaben???


    Bei uns an der Schule gibt es pro vergessene Hausaufgabe einen Punkt. Hat ein Kind drei Punkte angesammelt, bleibt es eine Stunde zum Nacharbeiten. In der Zeit wird ein wirklich stumpfsinniger Text über Hausaufgaben abgeschrieben.


    Das geht mir allerdings langsam wirklich gegen den Strich, denn ich muss ständig darauf achten, dass die Kinder da bleiben und beaufsichtigt werden, falls ich nicht da bin. Gibt es denn nicht auch andere Systeme?


    Ich würde lieber über Belohnung arbeiten. Auch wenn sich sicherlich darüber diskutieren lässt, warum man gemachte Hausaufgaben belohnen soll... Aber ein Versuch wäre es mir wert, denn dieses Punktesystem nervt mich. Oder vielleicht findet man auch eine Mischform???


    Bin für eure Erfahrungen dankbar :)

  • Hallo :)


    also bei mir gibt es wenn Hausuafgaben besonders sorgfältig erledigt wurden ein Stempel. Wenn man insgesamt 15 Sticker hat bekommt man eine kleine Belohnung (Gummibärchen, Werbegeschenke usw.). Wer sich am Ende des Halbjahres die meisten Stempel erarbeitet hat , bekommt nochmal eine Belohnung. Erledigt ein Schüler jedoch nicht so sorgfältig die Hausausgaben oder vergisst sie ca. 3x, so schreibe ich eine kleine Benachrichtigung ins Hausaufgabenheft an die Eltern und diese müssen das dann unterschreiben.


    Diese Regelung klappt eigentlich sehr gut in meiner Klasse da jeder Schüler ganz "scharf" auf die Belohnung ist :)


    Viele Grüße!

  • Ich schreibe täglich auf, ob die HA gemacht wurde, am Ende des Monats gibt es für jedes Kind, das alles in Ordnung hatte einen HA-Gutschein. Funktioniert gut.

  • Hey


    ich habe ein kombiniertes Straf-Belohnungs-System *g*
    Wer eine HA vergisst, bekommt einen Punkt - 4 vergessene Punkte = Nachsitzen (habe nach der 6. Stunde sowieso immer noch zu tun). In der Zeit machen sie ihre vergessenen HA und ich kann direkt drüberschauen. Außerdem bekommen sie ein AB mit versch. Aufgaben (Rechnen, RS-Besonderheiten, Abschreibtext), das sie am übernächsten Tag ausgefüllt mitbringen müssen.
    Nach jeden Ferien werden die Punkte gelöscht und alle, die keine Punkte haben, bekommen einen Smily. Immer, wenn 2 Smilys da sind, gibt es einen HA-Gutschein.

  • Was soll es den Kindern bringen einen stumpfsinnigen Text abzuschreiben?? Unsere Aufgabe besteht darin, immer zum Wohl des Kindes zu handeln und es bestmöglich zu fördern. Oft vergessen die Kinder ihre Hausaufgaben oder können sie alleine nicht machen, die eh schon Schwierigkeiten haben oder keine Unterstützung von zu Hause bekommen. Wenn schon Nachsitzen auf dem Programm steht, sollten die Kids doch sinnvolle Aufgaben bekommen oder die Möglichkeit haben, ihre vergessenen Hausaufgaben nachzuholen.

  • @ Kulifrau: Dieses System gefällt mir. So eine Mischung kommt mir gelegen.


    @ Nici: Weil das jetzige System mir nicht taugt, will ich es ja ändern. Daher auch meine Frage.

  • Ich führe für mich eine LIste, in die ich bei vergessenen Hausaufgaben ein / mache. Ich erwarte, das Hausaufgaben am nächsten Tag unaufgefordert nachgereicht werden. Erhalte ich die Hausaufgabe nicht nachgereicht, dann mache ich aus dem / ein X. So habe ich nicht nur den Überblick über vergessene Hausaufgaben, sondern auch über die Zuverlässigkeit, Versäumnisse nachzuholen.
    An den meisten Grundschulen gibt es festgelegte Dauern für die maximale Hausaufgabenzeit pro Tag. Die Kinder/Eltern beschwerden sich dann ab und an, dass die maximale Hausaufgabenzeit für den Tag überschritten wurde. Deshalb schreibe ich meist noch eine kurze Notiz ins Hausaufgabenheft des Kindes "Hausaufgabe fehlt, bitte nachholen + mein Kürzel". Dann ist klar, dass die Zeit die das Kind evtl. heute länger an den Hausaufgaben sitzt daher kommt, dass es noch etwas nachholen muss.
    Auf diese Weise fühlen sich die Eltern auch gut informiert und ich habe weniger Diskussionen, als wenn ich erst nach 3-4 mal vergessenen Hausaufgaben einen entsprechend längeren Satz ins Heft schreibe und eine Unterschrift der Eltern einfordere.


    Eine ähnliche Liste führe ich für fehlendes Material. Da bei Grundschülern oft die Elternhäuser eine Mitschuld tragen, wenn das Arbeitsmaterial nicht vollständig ist (z. B. Verbrauchsmaterial nicht nachgekauft wird), vermische ich diese Versäumnisse nicht mit den vergessenen Hausaufgaben (für die der Schüler die Verantwortung trägt, auch wenn Unterstützung durchs Elternhaus natürlich wünschenswert ist).



    Nacharbeiten in der Schule lasse ich nur dann, wenn ich besonders hartnäckige Fälle habe, die Hausaufgaben permanent nicht haben und auch nicht nachreichen. Wobei ich da auch eher zu der Variante tendiere, dass es eine Art "Hausaufgabenstunde" wird, in der sie die Hausaufgaben des aktuellen Tages erledigen (mit Hilfe eines Lehrers, denn oft müssen diese Schüler erstmal lernen, wie man Hausaufgaben richtig angeht) - so können sie dann wenigstens am nächsten Tag im Unterricht mitarbeiten.


    Ich belohne meine Klassen bei gemachten Hausaufgaben gern mit geschenkter Zeit. Also wenn die ganze Klasse Hausaufgaben hat, oder es eine Woche super geklappt hat (anhängig davon, wie groß das Problem "Vergessene Hausaufgaben" in der Klasse ist). In der Zeit lese ich ihnen dann vor oder wir spielen ein Spiel (thematisch zum Unterrichtsfach passend). Auch eine süße Belohnung (Griff in meine Gummitierdose) kommt immer gut an bei den Schülern.
    Hausaufgabengutscheine hatte ich auch schon. Finde das System aber nur dann sinnvoll, wenn man entsprechend viele Stunden/Hauptfächer in einer Klasse hat. Durch die maximale Hausaufgabendauer kann ich in Nebenfächern nicht jede Stunde Hausaufgaben aufgeben und bin teilweise auch nur 2x pro Woche in der Klasse. Im Schnitt 4-6 Hausaufgaben pro Monat sind mir einfach zu wenig, um dafür einen Hausaufgabengutschein zu vergeben.

  • Ich notiere auch jeden Tag, ob die Hausaufgaben erledigt wurden. Wer sie vergessen hat, kann sie am nächsten Tag nachzeigen. Wenn das gemacht wurde, dann wird das Vergessene abgehakt. Wer am Ende des Monats seine Hausaufgaben immer erledigt bzw. rechtzeitig nachgezeigt hat, bekommt keine Hausaufgaben an diesem Tag. Wenn ein Kind öfter als dreimal seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, bekommen die Eltern eine Nachricht.
    Für mich ist das eine ganz gute Lösung, obwohl es manchmal auch ungünstig sein kann, wenn ich an einem Tag keine Hausaufgaben geben kann. Mit andere Belohnungen möchte ich aber nicht arbeiten. Ich finde Hausaufgaben gehören zum Schulleben dazu und man muss nicht extra belohnt werden, weil man seine Aufgaben erledigt.

  • Was soll es den Kindern bringen einen stumpfsinnigen Text abzuschreiben?? Unsere Aufgabe besteht darin, immer zum Wohl des Kindes zu handeln und es bestmöglich zu fördern. Oft vergessen die Kinder ihre Hausaufgaben oder können sie alleine nicht machen, die eh schon Schwierigkeiten haben oder keine Unterstützung von zu Hause bekommen. Wenn schon Nachsitzen auf dem Programm steht, sollten die Kids doch sinnvolle Aufgaben bekommen oder die Möglichkeit haben, ihre vergessenen Hausaufgaben nachzuholen.

    Sorry, andersrum.
    Beim Nachsitzen machen sie ihre vergessenen HA. Aber sie bekommen als "Strafarbeit" noch ein AB mit versch. Aufgaben (RS-Besonderheiten, Matheaufgaben), auf dem auch ein Abschreibtext dabei ist. Ich hatte nur laaaaange niemanden mehr beim Nachsitzen und habe daher noch einmal nachgeschaut. *g* Ich werde es gleich ändern :)

  • Viele der geschilderten Ideen scheinen mir praktikabel im Rahmen des Klassenlehrerunterrichts.


    Was macht ihr aber, wenn ihr als Fachlehrer eine Klasse nur ein Mal wöchentlich seht und Hausaufgaben fehlen? Dann funktioniert es oft in der Praxis nicht, dass die Schüler die Hausaufgabe am nächsten Tag zeigen.


    Hat jemand für diesen Fall eine Methode gefunden, die sich bewährt hat?


    LG


    Simian

  • Ich habe eine gute Alternative in Sek I kennengelernt, die auch für Fachlehrer erleichternd ist (vllt einfach mal auf einer Konferenz vorschlagen):
    Für jeden Schüler der Klasse gab es eine Tabelle, wo von jedem Lehrer eingetragen werden konnte wer seine HA nicht gemacht hat. Der Schnellhefter lag im Klassenzimmer auf dem Pult und so hatte jeder Lehrer Zugriff darauf und hat mit Datum/Fach/Kürzel eintragen können, wenn was nicht da war (HA/Material). So gabs einen super Überblick. Man könnte dazu ja noch eine Spalte "nachgereicht" machen. Anschließende Konsequenzen bezogen sich also immer auf jeden Unterricht, auch Nebenfächer. Dieses System kann man ja mit beliebigen Konsequenzen/Belohnungen ergänzen.

  • Simian: Abhängig vom Fach und der Klasse habe ich drei verschiedene Varianten:
    1. In der nächsten gemeinsamen Unterrichtsstunde (wobei mir das manchmal einfach zu viel Zeit ist)
    2. Dem Schüler konkret sagen, wo er mir die Hausaufgaben am nächsten Tag in der großen Pause persönlich geben kann (Lehrerzimmer, Hofaufsicht)
    3. Der Schüler muss dafür sorgen, dass die Hausaufgaben bis zu einer bestimmten Zeit in meinem Fach im Lehrerzimmer liegt (nach der 2. Hofpause, nach der 6. Stunde. Ist abhängig vom Schulalltag). Da gibt es dann verschiedene Wege, wie er das machen kann.
    a) Dem Lehrer der am nächsten Tag morgens im Unterricht bei ihm ist die Hausaufgaben mitgeben mit der Bitte, sie in mein Fach zu legen
    b) An der Lehrerzimmertür klopfen, dem Kollegen der öffnet die Hausaufgaben geben mit der Bitte, sie in mein Fach zu legen
    c) vor der 1. Stunde die Hausaufgaben im Sekretariat abgeben, die Sekretärin verteilt sie dann mit der Post in mein Fach

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