In meiner neuen dritten Klasse werde ich ein Kind haben, das eine Lernbehinderung bei einem IQ von 67 hat.
Mir zur Seite wird stundenweise eine Grundschullehrerin frisch aus dem Referendariat stehen, die aber in diesem Schuljahr noch eine Sockelqualifikation machen wird.
Ich selbst habe noch nie mit behinderten Schülern gearbeitet.
Hat jemand hier Erfahrung mit so einer Situation?
Was ist für mich wichtig?
Worauf muss ich achten?
Inklusion... da ist sie
- caliope
- Erledigt
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Das kommt wohl drauf an, wie sich dies in der Praxis auswirkt.
Ich hab z.B. seit den Osterferien eine ähnliche Situation in meiner Klasse, als wir jemanden bekamen, bei dem die Überprüfung durch die vorherige Schule schon beantragt worden war. Der betreffende Schüler verhält sich disziplinmäßig unauffällig, inhaltlich aber so extrem ablenkbereit und arbeitsflüchtend, dass immer jemand neben dran sitzen muss, wenn was dabei rauskommen soll. Er arbeitet quasi nur, wenn ein Erwachsener jeden Strich live aus nächster Nähe beobachtet. Dann bleibt er aber auch bei der Sache und muss nicht angetrieben werden. Am leichtesten fällt ihm die Arbeit in 1:1 Situationen außerhalb der Klasse. Zu den anderen SuS hat er schnell Aufnahme gefunden und agiert sozial eigentlich recht geschickt.
Natürlich ist er durch seine Arbeitsweise im Stoff extrem zurück. Binnendifferenzierung ist fast nicht drin. In Einzelarbeitsphasen sitzt er direkt dem Lehrerpult gegenüber allein, ansonsten ist er der erste, der extern differenziert wird, wenn sich die Gelegenheit durch Doppelbelegung etc. bietet.
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Ich kenne das KInd von einem ersten Vorstellen bereits. Es ist ein nettes, freundliches Kind, mit unauffälligem bis positivem Sozialverhalten. So steht es auch in den Gutachten.
Aber das Kind kann unmöglich mit den anderen Kindern lernen... den Stoff der dritten Klasse zu diffrerenzieren reicht eher nicht.
In Mathematik ist das Kind so zwischen erster und zweiter Klasse, in Deutsch vielleicht so Beginn zweiter Klasse.
Aber ihm nun einfach die Bücher der zweiten Klasse zu geben und ihn damit arbeiten zu lassen, das erscheint mir auch nicht wirklich richtig.
Ich weiß einfach nicht, wie lernbehinderte Kinder beim Lernen ticken? Nur Stoff nach unten differenzieren, bis er dem Kind bekannt vorkommt und es arbeiten kann, ist doch nicht die Lösung?
Oder soll ich mir einfach keinen Kopf machen und das alles meiner Kollegin überlassen? Schließlich ist sie diejenige, die genau dafür eingestellt wurde? -
Oder soll ich mir einfach keinen Kopf machen und das alles meiner Kollegin überlassen? Schließlich ist sie diejenige, die genau dafür eingestellt wurde?
So würde ich das machen.
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Hallo,
wie oft/lange wird denn die Zusatzkollegin da sein?Könntest Du sie so einteilen, dass sie alle Deutsch und Mathestunden abdecken kann, vielleicht noch Sachkunde (bzw. ein, zwei Stunden pro Woche mit dem Schüler vor bzw. nachbereiten kann)?
Wenn nicht, dann wäre es vielleicht möglich, dass sie Arbeitsblätter vorbereitet, mit denen der Schüler in den verbleibenden Deutsch und Mathestunden alleine arbeiten kann?
In Nebenfächern wird der Schüler vermutlich (auf seinem Niveau) im Klassenverband mitarbeiten können?
Liebe Grüße vom kleinen roten Stern
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Hallo,
ich würde dir in jedem Fall empfehlen ein Arbeitsheft der 1. oder 2.Klasse (etwas das sie schon kann, aber noch üben muss) anschaffen zu lassen auch wenn es nicht hundertprozentig den Anforderungen des Kindes entspricht. Wenn deine Kollegin da ist oder du selber Zeit hast, könnt ihr mit der Zeit versuchen, das Mädchen abgestimmteres Arbeitsmaterial bearbeiten zu lassen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr oft Situationen gibt, in denen du alleine mit der Klasse bist und nicht die Zeit finden wirst auf die besonderen Bedürfnisse des Mädchens einzugehen. Da ist es Gold wert, wenn sie ein Arbeitsheft hat, in dem sie selbständig arbeiten kann. Eine Schülerin von mir (die ich ähnlich wie du deine einschätzen würde) hat das auf jeden Fall immer gerne (und auch erfolgreich) gemacht und war glaub ich einfach auch mal froh, etwas alleine arbeiten zu können (ohne zusätzliche Erklärungen, Misserfolge...).
Gruß -
Hier würde ich aber vereinfachte Arbeitshefte nehmen, zb. aus der Klick oder StarkIn - Reihe nehmen, da sich der Schüler so die Arbeitsaufträge selbst erarbeiten kann.
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Hallo!
Also erstmal würde ich froh sein, dass es ein Kind ist, das "nur" eine Lernbehinderung hat, ansonsten aber ein positives und verträgliches Sozialverhalten hat und vielleicht sogar noch ein halbwegs vernünftiges Arbeitsverhalten besitzt - nur eben auf anderem Niveau.
Das ist schonmal die halbe Miete, wenn du mich fragst.Der Rest ergibt sich nach und nach von alleine. Du musst von dem Kind ja keine Wunderdinge erwarten.
Ich würde, wie hier auch schon angeraten, Arbeitshefte in Mathe und Deutsch dem Leistungsstand entsprechend (Kl.1/2) besorgen, wo es auch mal alleine drin arbeiten kann.
Die GU-Kraft, die du bekommst, wird doch vermutlich maximal mit 3 Stunden die Woche dabei sein, was dir natürlich nicht all zu viel nützt...
Weißt du da schon Näheres zu?
LG -
Nur Stoff nach unten differenzieren, bis er dem Kind bekannt vorkommt und es arbeiten kann, ist doch nicht die Lösung?
doch, genau das sollte man doch bei jedem schüler machen. lerne mal, ein z.b. schwedisches lied auswendig zu singen, wenn du kein schwedisch kannst. das ist mühsam bis unmöglich, weil dein gehirn nicht an bekanntes anknüpfen kann. du kennst weder die bedeutung der wörter, noch die satzstruktur... du lernst dann silben aneinanderzuhängen, aber ohne sinn und verstand. klar, gibts cracks im auswendig lernen, die merken sich auch ziffernketten... ist aber nicht die regel. und alltagstauglich ist son wissen nicht, eher unbrauchbarer luxus.
jesper juul sagt: geistig oder lernbehindert?...das ist eine politische entscheidung. da setzen die einen den IQ für "Normalsein" auf mindestens 70 fest - und die nächste regierung sagt sich: "ach, setzen wir ihn auf 65, dann sparen wir uns millionen. und dann ist dein kind mit 67 völlig normal...
und gerald hüther sagt: jedes kind ist hochbegabt. jede schwäche bedeutet eine begabung an anderer stelle. und dann fragt er ins publikum, was denn wohl die größte pädagogische leistung der letzten 50 jahre sei und sieht bei der antwort in entsetzte gesichter: die größte pädagogische leistung ist, dass kinder mit down-syndrom geschafft haben, abitur zu machen und heute studieren. Pah. Weil es pädagogen gibt, die denken "alles ist möglich", die keine Schranken im Kopf haben.
und meine vorbild fsl (freie schule leipzig) sagt: biographien sind unvorhersehbar. was nützt der sächsische lehrplan einem 12jährigen, der in den jemen umzieht, weil sein vater dort ne stelle bekommen hat. in seinem lehrplan hätte stehen sollen: arabisch, muslimische kultur und autofahren - denn im jemen gibt es dafür keine altersbeschränkung. an der fsl sollen sich die kinder drei fragen beantworten: 1. Wer bin ich?, 2. Wo liegen meine Stärken? und 3. Was will ich? Denn ich muss lernen, Entscheidungen für mich selbst zu treffen.
diese drei tops haben mich echt aufgeweckt und inspiriert und seither begleiten sie mich in meiner arbeit.
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jesper juul sagt: geistig oder lernbehindert?...das ist eine politische entscheidung. da setzen die einen den IQ für "Normalsein" auf mindestens 70 fest - und die nächste regierung sagt sich: "ach, setzen wir ihn auf 65, dann sparen wir uns millionen. und dann ist dein kind mit 67 völlig normal...
Irgendwelche Grenzen müssen ja festgelegt werden. Und ob ein Kind mit 67 intellektuell "völlig normal" ist, wie Du schreibst, sei mal dahingestellt. Der Intellekt ist auf jeden Fall nah an der geistigen Behinderung, wenn die Grenze bei 65 liegt.
Normal würde ich eher den Bereich, der als Durchschnitt gilt, bezeichnen: 85 bis 114Edit: Ich hatte recht, anscheinend spricht man in verschiedenen Abstufungen von Borderline-Intelligenz bis zu verschieden schweren Formen der Intelligenzminderung.
und gerald hüther sagt: jedes kind ist hochbegabt. jede schwäche bedeutet eine begabung an anderer stelle.
Das ist eine gewagte These. Wenn wirklich jedes Kind hochbegabt wäre, gäbe es ja schon rein logisch keine Hochbegabung mehr, die sich ja von der Normalbegabung irgendwie abgrenzen muss.
Ich glaube der Mann kennt einfach die Kriterien nicht, die ein Kind zur Hochbegabung erfüllen muss. Dass diese nur von einem Bruchteil der Bevölkerung erfüllt werden, dachte ich, sei bereits Allgemeinwissen. Auch hier hilft der Psychologe Klarheit zu schaffen.Dass jede Schwäche zugleich eine Begabung an anderer Stelle beinhalten soll halte ich auch für recht unhaltbar. Nur, weil jemand eine Schwäche hat müssen dafür nicht jeweils zwangsläufig ausgleichende Begabungen in anderen Bereichen auftreten. In dem Satz klingt es so, als sei die Hoffnung, dass das Leben (Gene usw.) gerecht sei und jeden Menschen in der Summe mit Begabungen gleich ausstatte, Vater des Gedanken.
Weil es pädagogen gibt, die denken "alles ist möglich", die keine Schranken im Kopf haben.
Aber ist Überschätzung nicht genauso eine Schranke, die professionelle Arbeit verhindert? Wenn ich die oben zitierten Sätze lese, glaube ich, dass ein wenig mehr Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen genannten Pädagogen gut tun würde. Man kann z.B. rein von der Kapazität gar nicht alle Kinder in eine spezielle Hochbegabtenförderung aufnehmen, was man aber müsste, weil laut ihm ja alle Kinder dies sind.
Alles ist sicher nicht möglich und man sollte realistisch bleiben. Wieviele Trisomie 21 Kinder schaffen wirklich das Abitur und wie viel Sinn macht es pauschal alle auf dem Gymnasium zu melden, weil ja alles möglich ist, in jedem Fall und wenn man nur fest genug daran glaubt und arbeitet.und meine vorbild fsl (freie schule leipzig) sagt: biographien sind unvorhersehbar. was nützt der sächsische lehrplan einem 12jährigen, der in den jemen umzieht, weil sein vater dort ne stelle bekommen hat. in seinem lehrplan hätte stehen sollen: arabisch, muslimische kultur und autofahren - denn im jemen gibt es dafür keine altersbeschränkung.
Wie trägt die "Freie Schule Leipzig" dem Phänomen Rechnung, dass ein 12jähriger eventuell kurzfristig nach Jemen umziehen muss? Und inwiefern eignet sich das Beispiel um auf dessen Basis den normalen sächsischen Lehrplan abzuwandeln?
an der fsl sollen sich die kinder drei fragen beantworten: 1. Wer bin ich?, 2. Wo liegen meine Stärken? und 3. Was will ich? Denn ich muss lernen, Entscheidungen für mich selbst zu treffen.
Frage 2 und 3 halte ich durchaus für sinnvolle Fragen. (Frage 1 klingt mir ein wenig esoterisch)
Diese Fragen stellt sich meiner Meinung nach aber auch ein Schüler an jeder normalen Regelschule. Zumindest spricht nichts für mich dagegen, dass diese Fragen dort Platz hätten. Oft wird man als Lehrer, ich sogar im Praxissemester, gefragt, was ein Schüler wohl studieren könnte, ob er/sie dafür geeignet sei, was man damit später mal beruflich macht usw.
Das sind ja genau die Fragen, bei denen man merkt, dass sich ein Schüler Gedanken macht was seine Stärken sind und wie er die ausbauen / weiter verfolgen kann. -
Der Intellekt ist auf jeden Fall nah an der geistigen Behinderung, wenn die Grenze bei 65 liegt.
Normal würde ich eher den Bereich, der als Durchschnitt gilt, bezeichnen: 85 bis 114
Behinderung an sich ist einfach iene Defiinitionsfrage, viele Pädagogen, geerade die der Integrationspädagogik sagen, es gibt keine Behinderten!Denn Vielfalt ist dort Normalität und da wird nicht danach gegangen, wo jemand "anders" als die anderen ist, jeder ist "normal" auf seine Weise!
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Irgendwelche Grenzen müssen ja festgelegt werden. Und ob ein Kind mit 67 intellektuell "völlig normal" ist, wie Du schreibst, sei mal dahingestellt. Der Intellekt ist auf jeden Fall nah an der geistigen Behinderung, wenn die Grenze bei 65 liegt.
Normal würde ich eher den Bereich, der als Durchschnitt gilt, bezeichnen: 85 bis 114
Edit: Ich hatte recht, anscheinend spricht man in verschiedenen Abstufungen von Borderline-Intelligenz bis zu verschieden schweren Formen der Intelligenzminderung.Oh, wir bewegen uns wieder einmal in medizinischen Gefilden.
Also im Sinne der Gaußschen Normalverteilung ist es durchaus normal, dass es, so wie es einen gewissen Prozentsatz Hochbegabte gibt, auch einen gewissen Prozentsatz Lern-/Geistigbehinderte gibt, oder?
Und die Hochbegabten pathologisiert man doch in der Regel auch nicht; warum sollte man es mit den weniger Begabten tun?Natürlich ganz abgesehen davon, dass Intelligenz und IQ-Werte ein Konstrukt sind, das nicht ohne Grund deutlich in der Kritik steht.
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Sicher... jeder ist irgendwie normal... so auf seine Weise...
Aber ich habe im Studium und in meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit nur mit einem Teil der Normalität zu tun gehabt...
Den anderen Teil der Normalität habe ich nicht kennen gelernt... der besuchte hier in kleineren Klassen Förderschulen und wurde von speziell geschulten Lehrern unterrichtet, die immerhin A13 bekommen und ich ja bekanntermaßen A12.
Von daher habe ich immer angenommen, dass der andere Teil der Normalität durchaus anstrengender zu unterrichten ist... besondere Bedürfnisse hat... anderer Methoden und Didaktik bedarf... die sehr speziell sind... und die eben die Lehrer an Förderschulen in ihrem Studium lernen und im Beruf anwenden.
Und nun wird mir gesagt... ach Quatsch! Ist kein Unterschied! Jeder kann das! Du auch!
Das irritiert mich ein bisschen...
Zudem glaube ich das nicht... sondern denke immer noch, dass dieses Kind anders lernt, als meine anderen Grundschulkinder. Aber da ich nicht ausgebildet bin, weiß ich nicht, wie dieses Kind lernt... und was ich tun kann, um es bestmöglich zu fördern.
Aber da habe ich ja noch stundenweise die Grundschulkollegin zur Seite, die ihre Sockelqualifikation machen wird, um dann voll die Ahnung zu haben.
Und weiterhin A12 bekommt.
Mein Verdacht, dass das alles nur ein Sparprogramm ist, der ist sicher an den Haaren herbeigezogen... oder? -
Hallo,
ja, es ist ein Sparprogramm. Alles andere ist nicht die ganze Wahrheit... Wie viele Kinder sind denn in deiner Klasse? Oder steht das schon wo und ich es überlesen?
Versuche doch, eine Deputatsstunde zu bekommen für deine Extravorbereitungen. Denn auf die junge Grundschulkollegin (trotz Kurs) würde ich mich erstmal lieber nicht verlassen.
Vielleicht gibt es auch noch weitere Möglichkeiten einer Doppelbesetzung. "Einfach so" wird es nicht gehen, vor allem, wenn du es ordentlich machen willst.Wir hatten schon Studentinnen der Sozialpädagogik für ein Semester einen Tag pro Woche im Unterricht. Auch das wäre eine Hilfe.
Alles Gute!
Gruß venti
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Irgendwelche Grenzen müssen ja festgelegt werden. Und ob ein Kind mit 67 intellektuell "völlig normal" ist, wie Du schreibst, sei mal dahingestellt. Der Intellekt ist auf jeden Fall nah an der geistigen Behinderung, wenn die Grenze bei 65 liegt.
Normal würde ich eher den Bereich, der als Durchschnitt gilt, bezeichnen: 85 bis 114Ich für meinen Teil würd nicht über jemanden urteilen, ob er "normal" sei oder nicht. ich halte nichts von normen. in portugal werden tonnen gesunder äpfel beerdigt, weil sie nicht der eu-norm entsprechen. ein rechter winkel beim bau eines tisches hat schon seine vorteile, aber ansonsten? ich bin nicht normal.
hüther sagt, jedes kind kommt mit dem potenzial zur welt, dass es alles lernen kann. je nachdem wo es aufwächst, lernt es im regenwald 200 grüntöne oder bei uns 3-4 zu unterscheiden. dafür lernt es hier andere dinge. er sagt ads/adhs ist "erlernt", andere teilleistungsschwächen auch, in den seltensten fällen sind diese genetisch oder angeboren (aber bei der geburt hat das gehirn ja auch schon einige monate hinter sich...). und wenn dann bei der einschulung der "ernst des lebens" beginnt, dann ist dieser eigentlich schon vorbei. und wir pädagogen müssen gucken, dass wirs beste draus machen. denn das gehirn ist lernfähig bis ins hohe alter. lernen gelingt, wenn begeisterung im spiel ist.
aber hüther sagt auch, dass lehrer i.d.R. hirnforscher nicht mögen.und noch ein tolles zitat von heinrich roth (hieß er heinrich? ich glaube): "Es geht nicht darum, die Kulturtechniken - also Lesen, Schreiben, Rechnen - den Kindern beizubringen. Es geht darum, den "Geist" zu vermitteln, der die Kulturtechniken hervorgebracht hat." saint- exupery drückts ein bisschen anders aus: "wenn du willst, dass deine leute ein schiff bauen, dann wecke in ihnen die sehnsucht nach dem meer."
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Eltern in Neu-Ulm schicken ihre gehörlose siebenjährige Tochter auf eine herkömmliche Grundschule und verlangen vom Bezirk Schwaben die Bezahlung eines sog. Schulbegleiters, der Gebärdendolmetscher ist. Der Bezirk lehnt ab und verweist auf ein Gehörlosenzentrum, wo das Mädchen besser gefördert werden könne.
Die Eltern klagen dagegen vor dem Augsburger Sozialgericht, wo am 25. Juli verhandelt wird. Bis zur Entscheidung teilen sich das Kultus- und das Sozialministerium die Kosten von 15000€ pro Monat, jedoch ohne Anerkennung einer Rechtspflicht.
Es sieht so aus, als habe man einige mit der Inklusion verbundene praktische Probleme nicht bedacht.
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Zitat
Ich für meinen Teil würd nicht über jemanden urteilen, ob er "normal" sei oder nicht.
Das ist auch gar nicht die Aufgabe eines Lehrers und übersteigt dessen
Kompetenzen. Für diese Diagnostik (ob ein Kind von einer
Intelligenzminderung betroffen ist oder nicht) gibt es ausgebildete
Experten (Psychologen, Mediziner).Interessanter Link:
http://www.dgspj.de/index.php?…=article&id=67&Itemid=112
Zitatich halte nichts von normen.
Ich sehr viel. Allein die Deutsche Industrie Norm erleichtert mir das
tägliche Leben sehr. Schön zum Beispiel, dass DIN A 4 Papier immer in
meinen Drucker passt und nicht plötzlich zu breit ist.Zitatin portugal werden tonnen gesunder äpfel beerdigt, weil sie nicht der eu-norm entsprechen.
Es kann durchaus sein, dass eine Norm überarbeitet werden muss. Nur, weil
Normen schlecht gewählt sein können heißt es nicht, dass Normierung per
se abzulehnen ist, wie Du meinst, wenn Du schreibst "ich halte nichts
von normen".
Wenn z.B. die genannten Äpfel nur nicht die richtige Farbe haben, stimme ich Dir zu, ist eine entsprechende Norm vielleicht
zu überdenken und das Lebensmittel noch zu verwenden. Wenn normierte Grenzwerte für Pestizidrückstände überschritten wurden (Pyrethroide
z.B.), macht ein Wegwerfen von Äpfeln durchaus Sinn. Dann wären es auch nicht mehr "gesunde Äpfel".
Wer entscheidet darüber, ab wann ein Apfel noch gesund ist und ab wann zuviel Pestizide enthält?Fiktive Zahlen: 5,00 µg Pestizide pro kg ist gesund, sind es mehr als 5,00 µg
pro kg ist er zu belastet mit Gift. Ist also ein Apfel mit 5,00 µg pro
kg ein gesunder Apfel und einer mit 5,01 µg pro kg ein Giftapfel, der
entsorgt werden muss, obwohl der Unterschied so minmal ist?
Wer maßt sich an die Grenze festzusetzen und zu entscheiden, ob die
Pestizidbelastung noch normal oder zu viel ist? Lassen wir sie also
lieber ganz weg die Grenze.... ??Zitathüther sagt, jedes kind kommt mit dem potenzial zur welt, dass es alles lernen kann.
Das lässt sämtliche Erkenntnisse der Genetik ausser Acht. Ob wir Lehrer,
bzw. anfangs zunächst einmal die Eltern, Trisomie 21 Kinder einfach nur
falsch fördern und, dass dies der Grund ist, warum sie in Studiengängen
wie Mathematik und Physik unterrepräsentiert sind wage ich zu
bezweifeln.
Richtig ist natürlich, dass eine gute Förderung aus jedem
Menschen mehr herausholen kann. Aber eben je nach unterschiedlichem
Potential.Zitater
sagt ads/adhs ist "erlernt", andere teilleistungsschwächen auch, in den
seltensten fällen sind diese genetisch oder angeboren (aber bei der
geburt hat das gehirn ja auch schon einige monate hinter sich...)"Wissenschaftlich konnte nachgewiesen werden, dass das Krankheitsbild
genetische, neurochemische, neurophysiologische und neuroanatomische Besonderheiten
aufweist. Die genetischen Anteile spiegeln sich in der Verteilung der auf Jungen und
Mädchen. Jungen machen den größten Anteil der Betroffenen aus. Sie sind ungefähr 3 bis
9mal häufiger betroffen, als Mädchen. Insgesamt tritt das Krankheitsbild bei etwa 3 bis
4 Prozent aller Kinder auf, Jugendliche sind etwa zu 2 Prozent betroffen.""Auch umfangreiche Zwillings- und Adoptionsstudien der letzen Jahre belegen
weitgehend die genetische Disposition. Man geht heute davon aus, dass ADS[Blockierte Grafik: http://images.intellitxt.com/ast/adTypes/mag-glass_10x10.gif]/ADHS-Kinder mit
einer unterschiedlich ausgeprägten Veranlagung für die Erkrankung zur Welt kommen. Ist
diese Veranlagung sehr stark ausgebildet, so entwickelt sich auch unter günstigsten
familiären und sozialen Bedingungen eine ADS/ADHS."Quelle: http://www.medizinfo.de/kinder/probleme/ads/ursachen.shtml
Ist jetzt keine Fachliteratur erster Hand, aber deckt sich mit dem, was
eine befreundete Psychologin im Fachbereich "Klinische Psychologie"
lernt. Ich könnte da bei Interesse unzählige aktuelle Studien zur
Untermauerung heranbringen.Frage: Welche Studie hat Herr Hüther durchgeführt oder auf welche beruft er sich, dass er zur Aussage kommt,
ADHs sei nur in den seltensten Fällen genetisch bedingt?Zitat
und wenn dann bei der einschulung der "ernst des lebens" beginnt, dann
ist dieser eigentlich schon vorbei. und wir pädagogen müssen gucken,
dass wirs beste draus machen.Dem stimme ich zu.
Zitatdenn das gehirn ist lernfähig bis ins hohe alter.
Auch das stimmt. Allerdings ist es so, dass in jüngeren Jahren die
Neuroplastizität deutlich höher ist. Auch spielen biologische
(biochemische) Faktoren eine Rolle (wie schnell ist das axonale
Wachstum), welche genetisch bedingt sind, wie gut Lernprozesse ablaufen.
Es ist falsch zu glauben, dass alle bei gleicher Förderung in gleicher Zeit die gleichen Fortschritte machen.Zitat
je nachdem wo es aufwächst, lernt es im regenwald 200 grüntöne oder bei
uns 3-4 zu unterscheiden. dafür lernt es hier andere dinge.Ja, schon. Es würde hier bei uns auch gar keinen Sinn machen 200 Grüntöne
zu lernen. Schon gar nicht das in den Lehrplan zu integrieren. In
welchem Zusammenhang steht dieses Beispiel mit der Schule?Zitat"Es geht nicht darum, die Kulturtechniken - also Lesen, Schreiben, Rechnen - den Kindern beizubringen.
Ich denke schon, dass es in der Schule darum geht die Kulturtechniken
Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Auf deren Beherrschung
basiert unsere gesamte Gesellschaft.ZitatEs geht darum, den "Geist" zu vermitteln, der die Kulturtechniken hervorgebracht hat.
Aha. Konkret sieht das an der Schule dann wie aus?
Und was ist dieser Geist genau?
Ich denke, dass das Schreiben z.b. aus ganz praktischen Gründen erfunden wurde und nicht vor allem aus einem ominösen Geist heraus.
Kannst Du den mal bitte definieren, Arabella?Zitatwenn du willst, dass deine leute ein schiff bauen, dann wecke in ihnen die sehnsucht nach dem meer.
Wieder so ein esoterisch klingendes Zitat. Wie ist das konkret umzusetzen bzw.
was ist an dieser Schule so anders? In dem Beispiel wäre es ja auch
sinnvoll den Leuten zu vermitteln wie man ein Schiff baut. Nur von der
"Sehnsucht nach dem Meer" allein baut sich kein funktionstüchtiges
Schiff. Im Zweifel sitzen dann 30 Leute am Strand und träumen vom Segeln
und schauen dann ein wenig verdutzt auf das zusammengebundene
Treibholz, was irgendwie dann doch kein richtiges Schiff ist.Es ist natürlich in der Schule toll, wenn man Interesse weckt, so verstehe ich das Zitat.
Interesse allein reicht aber nicht. In Chemie gibt es immer wieder Jungs, die
Bomben und Säuren und solche Themen sehr interessant finden. Nicht immer
führt das dazu, dass sie die Zusammenhänge richtig verstehen.
Interesse ist sicherlich förderlich, ersetzt aber nicht alles andere. -
Hallo, Silicium,
kann deine Bekannte aus der klinischen Psychologie auch erklären, warum ADS/ADHS-Erkrankungen heute viel häufiger vorkommen als noch vor 30 Jahren? Ist das auch genetisch bedingt?
Und wenn ja, gilt das gleiche für Allergien, die angeblich auch genetisch bedingt sind, wo sich aber die Zahl der Erkrankten die letzten 20 Jahre vervielfacht hat?
Nur so aus privatem Interesse...
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Für diese Diagnostik (ob ein Kind von einer
Intelligenzminderung betroffen ist oder nicht) gibt es ausgebildete
Experten (Psychologen, Mediziner).Naja - und Sonderpädagogen, zumindest, so lange es solche noch gibt...
Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, wie ein Lehrer, völlig ohne das zu hinterfragen, Kinder mit zum Teil sehr hohem sonderpädagogischem Förderbedarf einfach mal so nebenbei sinnvoll (!) fördern will. Es ist bei vielen Kindern schlicht NICHT damit getan, einfach eine leichtere Aufgabe zu stellen, auch wenn es hier die ein oder andere Stimme gibt, die behauptet, die Integration sei ganz easy umzusetzen. Dabei meine ich nicht, dass Sonderpädagogen jetzt was bessers sind als z.B. Grundschullehrer, ich behaupte bloß, dass wir andere Dinge gelernt haben und einfach auch zeitlich andere Kapazitäten haben, als ein Grundschullehrer mit 28 Kindern.
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kann deine Bekannte aus der klinischen Psychologie auch erklären, warum ADS/ADHS-Erkrankungen heute viel häufiger vorkommen als noch vor 30 Jahren? Ist das auch genetisch bedingt?
Mehrere Gründe:
Ich denke, dass es die Diagnose gar nicht so lange gibt und demnach viele Fälle früher gar nicht als solche erkannt / deklariert wurden.
Eine Zunahme (hast Du eigentlich eine Quelle dafür, dass es zunimmt und welche Zahlen da ausgewertet wurden?) kann also auch schlicht und einfach mit verbesserter Diagnostik einhergehen.
Das ist sehr wahrscheinlich, ist es doch in Mode gekommen darauf zu testen und dementsprechend wird gegenüber früher viel öfter eine Untersuchung vorgenommen. Klar, dass man dann auch mehr Fälle findet.
Ist ein bekanntes Phänomen aus der Medizin. Wie oft wurde denn früher auf ADHS getestet und wie oft wird das heute getan?Wie oft ist früher wohl Morbus Alzheimer lediglich als Altersdemenz beschrieben worden oder als "naja, die alte Frau ist eben tüddelig geworden" abgetan worden.
Früher war ein Kind mit ADHS eben ein "Zappelphilip" ohne, dass man zu einer Diagnose gekommen ist.Weiterhin wird eine genetische Disposition durch die Umwelt erst zur Expression gebracht. Als Faktoren gelten:
Schwangerschaftskomplikationen, Gebutskomplikationen, Infektionen, Kontakte mit Schadstoffen, Erkrankungen / Verletzungen des Zentralen Nervensystems, Deprivation und ungünstige psychosoziale BedingungenMan kann sich überlegen, ob solche auslösenden Faktoren vielleicht zugenommen haben im Laufe der Zeit. Zu den psychosozialen Bedingungen könnte imho in der heutigen Zeit ein erhöhter Streß zählen und viel hektischeres Leben mit erhöhten Ansprüchen. Ob Umweltgifte gegenüber damals zugenommen haben wage ich zu bezweifeln. Früher ist man eher sorgloser mit allerlei Chemikalien umgegangen.
Mich würde mal die Quelle interessieren, die die Zunahme von ADHS beschreibt interessieren. Vielleicht steht da auch etwas über die Art der erhobenen Daten?
Und wenn ja, gilt das gleiche für Allergien, die angeblich auch genetisch bedingt sind, wo sich aber die Zahl der Erkrankten die letzten 20 Jahre vervielfacht hat?
Die Zunahme an Allergien hat wohl eher mit der gesteigerten Hygiene (Immunsystem hat nicht mehr hauptsächlich mit Bakterien zutun und konzentriert sich auf Allergene) der heutigen Zeit zutun.
Bauernkinder, Kinder mit Haustieren (also alle, die viele Bakterien abbekommen) haben nachweislich weniger Allergien.
Ich denke da müsste man mal Biologen fragen.
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