was bringt Disziplin wirklich?

  • In Eurer Gesellschaft gibt es jede Menge junge Leute die unglaublich viel gelernt und studiert haben und was haben sie jetzt?


    Praktikum, Zeitvertrag, befristetes Arbeitsverhältnis.Oder nix.


    Wenn ich mal mit dem Taxi fahren musste, wurde ich in der Regel von Doktoranden, Doktoren , Diplomierten Leuten gefahren.

    Und genau da sehe ich das Problem auch in dieser Gesellschaft. Es ist doch kein Wunder, dass sich solche Schüler wie in dem Video nicht um ihre Bildung scheren. Warum auch, wenn man für den ganzen Tag Playstation spielen oder mit seinen Homies abhängen auch noch Hartz IV kassiert, die Miete vom Staat übernommen bekommt und damit im Endeffekt etwa genausoviel Geld zur Verfügung hat, wie ein fleissiger Student, der trotzdem nach dem Studium Taxi fahren muss, seinen teueren Studienkredit zurückzahlen muss, seine Miete selber tragen muss und so weiter.
    In Deutschland lohnt sich Arbeit zu wenig und Faulsein zu sehr.


    Menschen, die sich mutwillig der Bildung verweigern haben es einfach noch zu gut in Deutschland. Bei der staatlichen Unterstützung sollte es finanzielle Abschläge geben für Bildungsverweigerung, genauso wie, wenn man einen angebotenen Job ablehnt.
    Vielleicht wären die Eltern dann auch mal endlich hinter her, dass ihre Kinder die Schule ernst nehmen, weil sie sich die Kippen nicht mehr leisten können, wenn das Kind schon wieder schwänzt.
    Apropos Eltern, hätte ich mich so aufgeführt wie die Schüler in dem Video und mein Vater hätte das mitbekommen, wäre ich sicher grün und blau geprügelt worden. (Und nein, mein Vater ist an sich nicht gewalttätig). So ein Verhalten hätte ich niemals bringen können, dafür hätten meine Eltern gesorgt.
    Ich bin mir sicher, dass keines dieser Kinder zuhause den Tisch abräumen muss oder sich bei der wöchentlichen Hausordnung beteiligt. Ich bin mir sicher, dass die Kinder sich zuhause aufführen, wie sie es in der Schule tun und die Eltern nichts dagegen machen.
    Solche Kinder müssen auch zuhause absolut streng erzogen werden, da ist total viel verpasst worden. Das einzige was bei solchen Kandidaten noch hilft ist direkt zum Militär oder in ein Bootcamp, das den Leuten mal den Kopf wäscht und zeigt, dass man was leisten muss, wenn man nicht Staub fressen will.
    Aber wie gesagt, es geht denen einfach zu gut und wie man hier sieht bekommen sie auch noch Mitleid. Die armen armen Kinder, die können doch nichts dafür.


    Wir hatten in der Schule ein Mädchen, die musste neben dem Abitur noch ihre Familie durchbringen. Es war eine junge Russin, die Schwester auch noch schwer krank, der Vater tot und die Mutter psychisch arbeitsunfähig geschrieben. Das Mädel hat Abitur gemacht und abends gearbeitet für ein Appel und ein Ei. Warum gibt man dieser tollen Frau nicht eine ordentliche staatliche Unterstützung, finanziert aus den Geldern, die man den Chaoten aus den Videos entzieht? Sollen diese doch Staub fressen, es ist nicht so, dass sie krank oder behindert sind und einfach nicht können. Die wollen nicht und werden es solange nicht wollen, bis sie arbeiten müssen. Einfach hatten sie es sich auch nicht, schon klar, aber das Mädel hatte es mit Sicherheit noch schwerer!
    Aber das wird es in Deutschland eben nicht geben, weil man in Deutschland eben Mitleid mit den falschen Leuten hat anstatt sie knallhart in die Pflicht zu nehmen.
    Möglichkeiten bieten, klar, auch immer wieder, aber bei nicht Annehmen dieser Möglichkeiten bestrafen und nicht belohnen!

  • Oh je...ich hoffe, du lernst auch noch dazu, dass die Welt nicht nur schwarz oder weiß ist...bist ja schließlich och jung genug (wenngleich Naturwissenschaftler... :D )


    Und nur mal so...in meiner Klasse hatte ich einen furchtbar bockigen, schmollenden Jungen, der zu Hause sehr streng erzogen wurde. Er reagierte darauf mit Gegendruck, also einfach alles verweigern.
    Gepaart war das Ganze leider mit ganz wenig Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeiten, de facto hat er sich nichts zugetraut und es deswegen lieber gar nicht erst versucht. 'Leider' war er eben kein angepasstes, unauffälliges Kind, der Druck musste ja irgendwohin.
    Mit seeehr viel Geduld und Zuspruch hatte er nach fast zwei Jahren die ersten Schritte in die Richtung getan, dass er Erfolgserlebnisse hatte.


    Also, nicht jedes bockige, sich verweigernde Kind wurde auch zu Hause nicht erzogen! Ich habe sehr eng mit den Eltern zusammengearbeitet und glaub mir, auf Höflichkeit, Benimm, Pflichbewusstsein etc wurde da definitiv geachtet (und die Eltern waren sehr nett und sehr bemüht).
    So einfach ist die Welt nicht. Und der Mensch schon mal gar nicht.


    Auf deine Aussagen zur Gesellschaft gehe ich mal lieber nicht ein - möchte allerdings in einem öffentlichen Forum nicht den Eindruck entstehen lassen, dass das hier etwa (von allen) unterstützt wird...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Geehrter Silicium,
    Du wirst in der Schulstube erfahren Dich daran gewöhnen müssen, dass unter den Schülern das Leitbild des fleißig arbeitenden und in den Umgangsformen höflichen Menschen immer mehr schwindet. Und Du wirst auch wahrnehmen, dass sich unter den Lehrern immer welche finden werden, die alles unter dem Teppich kehren, rechtfertigen und entschuldigen, was die Schüler so verzapfen (Die Schüler spüren das !). Oft wirst Du auch die (abgedroschene) Sozialsentimentalitätsfloskel hören, dass (wie immer) die Gesellschaft Schuld und der betreffende gewaltbereite und leistungsverweigernde Schüler (Als wenn man ihn dazu zwingen würde) deswegen sowieso keine Zukunft habe. Ich benenne das einfach mal mit dem Begriff Sozialsentimentalitätsfalle in die leider, zumindest nach meiner Wahrnehmung, nicht wenige Lehrer tappen.


    Zurück zum Video und zum Thema Disziplin : Auf mich machen diese Schüler den Eindruck, dass sie genau wissen, dass ihnen nichts entgegenegesetzt wird wenn sie sich so unmöglich verhalten. Die Disziplin wird einfach nicht eingefordert und schon gar nicht durchgesetzt. Bezeichnend auch die luschenlaschen und abwiegelnden Kommentare in den Schulbehörden. Die erstgezeigte Dame der Münsteraner Schulbehörde konnte im ersten Video sogar noch etwas wie Respekt vor dem Lehrer wahrnehmen. Die Schüler seien ja nicht rausgelaufen.


    Ich bleibe dabei : Es ist unsere Aufgabe, Disziplin und Ruhe im Unterricht durchzusetzen. Im Unterricht muss es leise sein, damit sich die Kinder konzentrieren können und etwas lernen ! 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    2 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • 19. Jahrhundert?
    "Im Unterricht muss es leise sein, damit die Kinder" andächtig sind und sich im Glauben festigen.
    Ich weiß warum die Jugendlichen nicht rausgelaufen sind. Sie wurden ja gefilmt.
    Sie durften "Unterricht" spielen. Bei Elternschreck hätte das anders ausgesehen.
    Ich überlege immer, warum Sicilium und Elternschreck so sehr nach Disziplin und Ruhe rufen.
    Wünschen sie sich sowas oder versuchen sie, das zu verteidigen gegen all die Weicheier und Sozialluschen?
    Wie wärs mit dem Leitbild des selbstständigen kreativen Menschen der die Menschenwürde verteidigt?
    Wenn unter Deinen Krachmachern so einer wäre, könntest Du es nicht hören.

  • Bei einem (10jährigen) Jungen nach den Gründen für sein Verhalten zu forschen und ihm gleichzeitig (!) Konsequenzen aufzeigen und deutlich machen, dass bestimmte Verhaltensweisen inakzeptabel sind, schließen sich nicht aus. Was mir immer wichtig ist, ist, dass die Schüler erkennen, dass es um ihre Verhaltensweisen und nicht um sie als Person geht!
    Und glaub mir, ich hatte meine letzte, in der Jahrgangsstufe als schwierigste Klasse geltende Truppe gut im Griff. Gerade weil die Kinder wussten, dass ich sie mag, dass ich sie als Menschen respektiere, aber auch, dass ich bestimmte Verhaltensweisen nicht toleriere und es entsprechende Konsequenzen gibt.


    So viel zum anderen Schwarz-Weiß-Bild der "Sozialsentimemtalitätsfalle"...


    Ich bin Mensch, kein Drill-Sergeant...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo beisammen!


    Zuerst mal nette Grüße an alle Kolleginnen und Kollegen hier, da ich mich gerade erst neu registriert habe :)


    Zum Thema:


    @ robischon


    Mich stört ein wenig deine einseitig negative Auslegung des Begriffes "Disziplin". Wer sagt denn, dass Diszipiln etwas mit Drill zu tun hat? Ich merke deutlich, du stellst dir unter dem Begriff (im günstigen Fall...) den preußischen Kasernenhof vor, und siehst Befürworter wie Elternschreck oder Silicium als Diktatoren o.ä.


    Disziplin bedeutet für dich also: gnadenloser Drill, absolute Anpassung und die Erziehung zum klassischen Untertanen. Mir persönlich entsteht der Eindruck, dass du auch jedesmal einen deutlichen braunen Ruch unterstellst... Wertschätzung ist hierbei natürlich nicht möglich, und gegen die Menschenwürde verstösst es ohnehin.


    Bei dir hingegen geht es im Unterricht ziemlich quirlig zu: da wird rumgelaufen, Mitschüler gefragt, der "Lernbegleiter aufgesucht, mal eben neue Materialien gebastelt, auf dem Flur gegenseitig Formeln oder Vokabeln abgefragt, etc.... Weisst du, wie ich ein solches Arbeitsverhalten nenne?


    Antwort: DISZIPLINIERT!. Begründung: in einer ARBEITSPHASE wird GEARBEITET! Ich bin mir ziemlich sicher, nicht mal Elternschreck würde meckern, wenn das Lerngeschehen (Unterricht machst du ja nicht :P ) so abläuft. Seine Frage war (oder auch die von Silicium): was machst du, wenn sich jemand mal komplett verweigert, und hier kam leider keine Antwort.



    Viele Grüße,


    Stamper95

    Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in Ordnung. Ich lasse es alle 14 Tage vorschriftsgemäß warten.

  • Herzlich willkommen Stamper,
    ich bin eben pingelig mit Wörtern.
    Disziplin kommt von Discipulus=Schüler.
    Schülerverhalten, erwünschtes Schülerverhalten.
    Hat mit Autorität, Unterwerfung, Gehorsam zu tun. Notfalls wird solch erwünschtes Verhalten (vom Lehrer erwünscht) durch Maßnahmen erreicht oder erzwungen.
    Deine angenehme Arbeitsatmosphäre würde ich Arbeitsatmosphäre nennen. Dabei wird wirklich effektiv und nachhaltig gelernt. Glückwunsch.
    Sowas wünschen sich Sicilium und Elternschreck.
    Zu der Frage, was ich mache, wenn sich jemand komplett verweigert, können Silicium und Elternschreck meine Auskunft nicht verstehen, weil sie Maßnahmen erwarten oder ein Ausscheren aus meinem sonstigen Verhalten gegenüber Lernenden.
    Wenn sich jemand komplett verweigert, dann sehe ich, dass er/sie zur Zeit nicht Lernen kann, weil Probleme, Ängste, Krankheit, Müdigkeit, ein Trauma es ganz einfach nicht zulassen.
    Beispiel Müdigkeit. Wenn der kleine Araber todmüde in die Schule kam, hab ich zugelassen, dass er sich hingelegt hat und geschlafen. Danach war er wach und hat gearbeitet. Von selber.
    Entsprechend ist es bei sonstigen Lernhindernissen. Wenn die Eltern gestritten haben, hat das Kind allerhöchsten Stress und kann nicht durch die Erzwingung von Gehorsam oder Aufmerksamkeit zu irgendeiner Arbeit "motiviert" werden.
    In der Arbeitswelt geht sowas natürlich nicht. Da gibts dann Krankmeldung oder eben schlechte Arbeit oder Kündigung. Kindheit und Jugend ist allerdings keine Berufstätigkeit.
    Früher schon. Da sind solche Kinder dann früh gestorben.

  • Hallo Stamper95,

    Bei dir hingegen geht es im Unterricht ziemlich quirlig zu: da wird rumgelaufen, Mitschüler gefragt, der "Lernbegleiter aufgesucht, mal eben neue Materialien gebastelt, auf dem Flur gegenseitig Formeln oder Vokabeln abgefragt, etc.... Weisst du, wie ich ein solches Arbeitsverhalten nenne?

    Ja, wenn der Unterricht so abliefe wäre ich als Lehrer absolut zufrieden. Ich habe gar nichts gegen schülerzentrierte Phasen. Es muss auch nicht immer totenstill sein oder jeder auf seinem Platz verharren. Im Gegenteil, wenn ich mitbekomme, wie eine Gruppe angeregt darüber diskutiert, wie sie die Schaltung am besten aufbauen können und dann durch das Zimmer wandern und so auch aktiv werden um sich die entsprechenden Kabel zu besorgen, ist das sehr in meinem Sinne.
    Was ich aber nicht toleriere ist, wenn die Gespräche ins Thema Wochenende abgleiten, denn dafür ist die Pause und die Freizeit da, oder wenn die Schüler anstatt zusammen den Versuch aufzubauen, auf einmal das "Lerninteresse" Fußball verspüren und den Physikraum zu einem kleinen Fußball Feld ummodeln. Da werde ich eingreifen und diszplinieren. Robischon der gar nichts von Disziplinierung hält würde es nicht unterbinden, wenn die Schüler in diesem Moment Fußball lernen wollen, weil sie entdeckt haben, dass man mit Getränkekartons prima kicken kann. Kreativ, muss man ihnen ja lassen...




    Antwort: DISZIPLINIERT!. Begründung: in einer ARBEITSPHASE wird GEARBEITET! Ich bin mir ziemlich sicher, nicht mal Elternschreck würde meckern, wenn das Lerngeschehen (Unterricht machst du ja nicht :P ) so abläuft. Seine Frage war (oder auch die von Silicium): was machst du, wenn sich jemand mal komplett verweigert, und hier kam leider keine Antwort.

    Soweit ich Robischon verstanden habe gibt es bei ihm keinen Komplettverweigerer. Die gibt es nur in der Schule, wenn man Unterricht macht. Ein Komplettverweigerer wehrt sich gegen Unterricht und, wenn man keinen Unterricht macht, wehrt er auch nicht. Konkret:


    Wenn man ???? ein paar interessante Gegenstände und Bücher im Raum auslegt und sich als Lernbegleiter dazu stellt ?????? und keinerlei Dinge von den Schülern fordert, fangen sie alle von selbst an sich genau mit diesen Dingen selber zu beschäftigen.
    So habe ich verstanden / herausgelesen (er sagt ja NIEMALS etwas Konkretes), dass er die Sache anpackt.


    Dazu kann ich nur sagen, ja, manche Schüler gehen darauf mit Sicherheit ein, keine Frage! Robischon hat recht, wenn er sagt, in jedem Mensch (Kind) sei Neugier und Interesse vorhanden. Was er allerdings total unberücksichtigt lässt und bislang keine Antwort gegen hat ist, was man macht, wenn eine Person zum Beispiel mehr Interesse daran hat mit seiner Peer Group zu schwatzen als sich mit Schaltungen zu beschäftigen.


    Ich muss zugeben, ich selber bin eigentlich ein großer Fan von Eigenverantwortung beim Lernen. Am liebsten würde ich als Lehrer nur Angebote machen und niemanden motivieren müssen. Ich würde am liebsten dahergehen und sagen, joa, wen Physik nicht interessiert, dort ist die Tür. Ihr seid hier, weil ihr Abitur möchte bzw. etwas lernen möchtet. Alternativ könnt ihr auch gern Schule abbrechen und arbeiten, mir ist das sowas von Latte. Ihr könnt auch hier bleiben und die Zeit absitzen. Wer aber lernen möchte, dem helfe ich gerne. Ansonsten sitz ich halt einfach vorne herum und latsch ab und an mal herum.


    Ich bin auch sogar überzeugt, dass vielen Schülern solche Sätze mal ganz gut tun, da sie dann realisieren, dass sie für sich lernen und nicht, weil der Lehrer das möchte.
    ABER: Wenn man tatsächlich jedem Schüler eigenverantwortlich überlässt, wieviel er lernt und ob er überhaupt regelmässig in den Unterricht kommt, dann öffnet man dem inneren Schweinehund, den ein jeder Mensch genauso angeboren hat wie das natürliche Interesse an Dingen, Tür und Tor. Und da kennt Robischon Kinder eben schlecht, beziehungsweise nur die guten Seiten, nämlich deren Interesse zu lernen. Genauso ist da auch das Verlangen nach Zerstreuung.



    Ich kann mir gut vorstellen, warum Robischon ein paar Beiträge darüber schreibt, dass er so entspannt ist und es ihm so gut geht und wie er hämisch auf die "Pauker" schaut, die in Frührente gehen müssen, weil sie sich ihr Leben lang an den Schülern aufgerieben haben (und sie eben nicht immer genau das haben machen lassen, was die gerade wollten).
    Mir ginge es auch sehr gut, wenn ich nicht den Druck hätte die Schüler motivieren zu müssen und ein bestimmtes inhaltliches Pensum durchzuziehen. Dürfte ich mich, wie oben von mir beschrieben, darauf zurückziehen, dass ich nur Angebote mache und niemanden unter Druck setzen muss, wenn er sich freiwillig entscheidet erstmal ne Woche nicht zum Unterricht zu gehen, weil er gerade Liebeskumer hat, und eben die Schüler ganz allein entscheiden lasse, wieviel sie machen, dann wäre es natürlich entspannt für mich.
    Robischon würde ja auch sagen, besagter Schüler käme dann freiwillig in den "Nicht Unterricht", weil er das als prima Ablenkung vom Liebeskummer sieht. Na bestens! Keine Arbeit für mich.


    Kombiniert mit Vorschlägen von Plattenspieler, dass man individuell benoten sollte und kein für alle Schüler gleiches, verbindliches zu erreichendes Leistungsniveau mehr einzufordern hat, wäre es sehr entspannt.
    Es passiert, was passiert und jeder macht so, wie er mag und kann. Ankreiden kann mir ja auch niemand was, ich mache ja nur Angebote und jeder Schüler ist selbst für sich verantwortlich.

  • @ robischon


    Okay, du negierst alle Begriffe, die irgendwie mit Autorität zu tun haben, und meidest "Verhaltensanpassung" wie der Teufel das Weihwasser. Jedoch hast du auch du eine erwünschte Arbeitshaltung, zu der du deine Lernenden hinführen willst. Soll heissen, ganz ohne "Führung" kommst auch du nicht aus.


    Nach deiner Ansicht entsteht dieses gewünschte Verhalten quasi von allein, wenn man die Zügel nur locker genug lässt (Gebe zu, das ist jetzt stark vereinfacht.). Die Diskussion wird wohl zu keinem gemeinsamen Nenner führen, weil schon auf einer anthropologischen Ebene unterschiedliche Vorstellungen herrschen, bspw. bei der Frage, ob es denn sein kann, dass ein Schüler einfach nicht lernen WILL. Viele (ich eingeschlossen..) bejahen dies, du siehst immer extrinsische Gründe. Um mal bei deinem Beispiel des "kleinen Arabers" zu bleiben: nehmen wir mal an, er ist immer so übermüdet, dass er erstmal zwei Stunden schlummern muss. Er nutzt also damit weniger Zeit zum Lernen, als der Rest der Lerngruppe. Irgendwann wird sich das in seinen Leistungen niederschlagen.


    Interessant ist auch folgender Aspekt: wir gewähren die Autonomie, und lassen Schülern die individuelle Entscheidung, was sie lernen wollen. Trifft der Schüler jedoch die Entscheidung, nix zu machen, wird das Individuum von jeglicher Verantwortung befreit. Freiheit mit Vollkasko-Mentalität.


    Persönlich habe ich ferner die Erfahrung gemacht, dass sich manche Schülern mit offenen Unterrichtsformen, die ein hohes Maß an Selbstorganisation (beinahe hätte ich Disziplin gesagt...) verlangen, große Probleme haben. Ich beziehe mich hierbei explizit auf eine binnendifferenzierte Gesamtschulklasse. Die leistungsstarken kamen bestens damit zurecht, bei einigen leistungsschwachen waren alle Ansätze als blankes Chaos zu bezeichnen. Mit einer kleinschrittigen, direkten Lehrerinstruktion hatte ich bessere Erfahrungen gemacht, und bei den entsprechende Schülern auch bessere Lernfortschritte erzielt.

    Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in Ordnung. Ich lasse es alle 14 Tage vorschriftsgemäß warten.

  • Erzähl mir mehr über mich.
    Gewünschtes Verhalten?
    Geht es denn nicht ohne die Vorstellung, die Kinder und Jugendlichen müssten irgenwie, mit Tricks oder mit "Displizin" dazu gebracht werden, dass sie tun was Du willst?
    Stell Dir mal vor, wie Lernen natürlicherweise abläuft.
    Geht nicht? Ohne Schule oder Unterricht kein Lernen?
    Stell Dir vor, Lernen wäre ein natürlicher Vorgang, ein natürliches Bedürfnis bei Menschen.
    Dann würde es genügen, dem nicht im Weg zu stehen, es zu begleiten, dem Lernbedürfnis immer neues "Futter" nachzuliefern.
    Stell Dir vor, Robischon hätte eines Tages einfach gesehen, wie Kinder sowas machen und dass man sie nur nicht dabei stören sollte.
    Die wichtigste Regel in meinem Schulzimmer war: Es ist verboten, Kinder bei der Arbeit zu stören.
    Die Regel galt vor allem für mich, den gelernten Lehrer.
    Keine Kleinigkeit, Jugendliche so selbstständig lernen zu lassen nach einer ausgiebigern, eventuell unerfreulichen , womöglich quälenden Schulbiografie.
    Bei den "Schlimmsten" geht es eventuell am ehesten. Solche sind es ja auch, die auf die Straßenschule oder die Flex-Fernschule zugehen, um zu lernen.

  • Musste mich gerade vergewissern, ob ich lehrerforen.de vor mir habe, oder doch versehentlich ein pdf von 'Brave New World'...



    Okay, bei dir gibt es also kein "gewünschtes Verhalten"? Dann erlaube ich mir also eine Prise Polemik: ob ein Schüler seine Aufgaben bearbeitet, oder mit dem Handy rumspielt ist dir also quasi egal? Dann wäre es dir im logischen Schluss auch egal, ob Schüler etwas lernen.



    Nimm es mir bitte nicht persönlich, aber ich werde aus deinen Beiträgen nicht schlau (und ich habe den ganzen Faden gelesen). Ich höre da irgendwie nur eine schöne Utopie heraus. Natürlich klingt das alles wünschenswert, keine Frage. Anscheinend hast du die Schüler dafür. Die meisten anderen hier haben sie nicht. Du fährst offensichtlich eine ganz andere Schiene, und ich finde es wirklich schade, dass du nicht konkret deine Erfahrungen mit uns teilst.

    Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in Ordnung. Ich lasse es alle 14 Tage vorschriftsgemäß warten.

  • Okay, bei dir gibt es also kein "gewünschtes Verhalten"? Dann erlaube ich mir also eine Prise Polemik: ob ein Schüler seine Aufgaben bearbeitet, oder mit dem Handy rumspielt ist dir also quasi egal? Dann wäre es dir im logischen Schluss auch egal, ob Schüler etwas lernen.

    Ich wette es kommt eine Antwort die sich etwas so anhört:


    Wenn der Schüler an seinem Handy eine SMS schreibt, wird er etwas für ihn wichtiges mitzuteilen haben. Ich erlaube ihm, diese Nachricht an seine Mutter oder seinen Kumpel zu senden. Danach, wenn der Schüler seine Nachrichten abgeschickt hat, legt er das Handy zur Seite und fängt mit dem Arbeiten an, weil er jetzt nicht mehr das Bedürfnis hat seiner Mutter etwas wichtiges mitzuteilen.


    Alle Geschichten von Robischon enden doch damit, dass der Schüler irgendwann von selber das Arbeitsblatt greift, sei es eben nach einem längeren Nickerchen wie "der kleine Araber".

    Zitat

    Danach war er wach und hat gearbeitet. Von selber.


    Ich meine langsam herausgefunden zu haben, wie Robischin das Ganze anstellt. Es funktioniert so:


    1) [Schüler macht was er will]
    3) [Schüler arbeitet von selbst]


    Ich hatte immer einen Zwischenschritt erwartet, eine geniale Idee, die den Schüler von Punkt eins zu drei bringt, was den Regelschulenlehren nicht so gelingen will. Also dieses Schema:


    1) [Schüler macht was er will]
    2) "Robinson macht irgendetwas Wundersames oder Geniales "
    3) [Schüler arbeitet daraufhin von selbst]




    Der ganze Trick, ich hoffe es ist nicht verletztend wenn ich schreibe der ganze faule Zauber ist, dass Robischon einfach wartet. Er macht einfach nichts!
    Wenn der Schüler erst 2 Stunden schlafen möchte und dann arbeiten möchte, prima. Wenn ein Schüler vielleicht eine Woche lang nicht arbeiten möchte, dann ist die Spanne zwischen Punkt 1 und Punkt 3 eben einfach eine Woche.


    [[[


    Ihr seid vermutlich fast alle zu jung und findet die Sendung grauenhaft, aber bei South Park haben die Unterhosenwichtel einen ähnlichen Geheimplan entwickelt:


    http://www.youtube.com/watch?v=tO5sxLapAts



    ]]]


    Getreu dem Motto, irgendwann wird jeder anfangen zu arbeiten. Jetzt verstehe ich auch was er (irgendwo am Anfang des Threads meine ich schrieb er es) meinte, als er sinngemäß schrieb: "Es dauert manchmal eine gute Weile, bis die Schüler begriffen haben, dass es hier anders ist, dass es wirklich ernst gemeint ist, dass man sie nicht unter Druck setzt".
    Mit anderen Worten, manch ein Schüler kommt nach einem halben Jahr mal auf die Idee sich die Arbeitsblätter anzuschauen.


    Es kann sein, das mag ich fairerweise zugestehen, dass der Schüler tatsächlich anfängt zu lernen nach einem halben Jahr rumsitzen, weil er vielleicht realisiert, dass es sinnvoll für ihn selber ist oder er schlicht gelangweilt ist vom tagtäglichen Smalltalk mit der Peergroup.
    Gleichzeitig liegt aber auch auf der Hand, dass er, wenn er sich denn nach langer Zeit selber zum Lernen entscheidet, dies auch in einem selbstgewählten und vermutlich sehr langsamen Tempo macht, wenn er vorher lieber am Handy gespielt hat.
    Eben auch ganz frei, wie er möchte. Vielleicht reicht es ihm persönlich ein Arbeitsblatt pro Tag zu schaffen und den Rest Pause zu machen.


    Auch auf der Hand liegt, dass er verglichen mit seinem Pendant im Paralleluniversum, das von Silicium auf Trab gehalten wurde und jede Stunde zum Arbeiten animiert wurde, einen riesigen Rückstand hat.
    Dieser Rückstand wird auch nicht schrumpfen, wenn eine Person nur genau so viel lernt, wie und wann sie selber gerade Lust hat.


    Robischon wird nun natürlich behaupten, dass dies nicht stimmt und jeder Schüler, den man völlig frei arbeiten lässt wann und wieviel er möchte, mindestens genauso (wenn nicht sogar mehr) lernt, als ein Schüler, der vom Regelschullenlehrer zu diszipliniertem Arbeiten angehalten wird. Gleichzeitig schreib Robischon (oder war es Plattenspiel, will es nicht verwechseln), dass eine Form der Leistungskontrolle in Form von Klassenarbeiten bei seinem Konzept nicht gibt, da man da Vertrauen hat und keine Beweise in Form von Klassenarbeiten braucht.
    So umgeht man natürlich komplett der Vergleichbarkeit.


    Warst Du eigentlich nicht mal Schulleiter Robischon? Wie war das da eigentlich mit Deinen Lehrkräften. Wenn da einer gesagt hat, er sei müde und würde heute erst zur 5. Stunde kommen. Wäre das für Dich in Ordnung? Wäre ein Lehrer für Dich in Ordnung in Deinem Kollegium, der sagt, dass ihm das Herstellen von Arbeitsmaterialien zu anstrengend ist und er lieber die Kids einfach so betreuen würde, einfach nur Fragen beantworten würde aber nicht die Kraft hat da entsprechend etwas vorzubereiten?

  • Geehrter robischon,
    mal Butter bei die Fische : Stell Dir mal vor, die Schüler in dem o.g. Video würden sich in Deinem Nicht-Unterricht genauso rüpelig verhalten wie in den gezeigten o.g. Beispielen. Würdest Du diese Schüler im Ernst weiter so ohne Disziplinierungsversuche gewähren lassen ? Schüler, die auch Deinen Nicht-Unterricht kaputt machen und negativ auf die wenigen noch lernwilligen Schüler einwirken würden.

    Zitat

    Wenn der kleine Araber todmüde in die Schule kam, hab ich zugelassen,
    dass er sich hingelegt hat und geschlafen. Danach war er wach und hat
    gearbeitet.

    Niedliches Beispiel ! Irgendwie hast/hattest Du nur mit netten und friedfertigen Schülern zu tun gehabt. Ein (dezent) schlafender Schüler würde mich, wenn es nicht immer vorkommt, noch nicht so besonders stören und mich auf die Palme bringen. Die Lehrer im o.g. Video hätten sich solche friedlichen, wenn auch schlafenden, Schüler wie Deinen o.g. Araber sehnlichst gewünscht.


    Ich denke, mit rotzfrechen, aggressiven und gewaltbereiten Schülern wie im o.g. Video wirst Du keine Erfahrungen gemacht haben. Die Gewaltbereitschaft und Neigung zum Vandalismus liegt für mich auch nicht ursächlich in den Schulen,Lehrern und Unterricht begründet. Die betreffenden Schüler spulen einfach nur ihren Film ab, den sie schon außerhalb der Schule gedreht haben. Die o.g. Verhaltensmuster würde man bei diesen Schülern auch z.B. in der U-Bahn, im Elternhaus, in ihrer Freizeit etc. beobachten können. D.h., geehrter robischon, sie würden auch bei Dir die Stühle krachen lassen, Dich anpöbeln etc. und auch gerade dann, wenn Du Deinen speziellen repressionsfreien Nicht-Unterricht anbieten würdest. -Alles von Kindern, die in ihrem Leben nie eine Begrenzung erfahren und nie zu diszipliniertem und höflichem Verhalten angehalten wurden.


    Du wehrst Dich gegen den Begriff Disziplin und hast wahrscheinlich von der Disziplin profitiert, die Deine (!) Schüler schon im Vorfeld in Deinen Nicht-Unterricht als Voraussetzung mitgebracht haben. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    robischon:
    disciplina = die Lehre, die Wissenschaft, das Fach, die Bildung, der Unterricht/Lehrmethode, später auch Gewohnheit und Lebensweise, noch später dann Ordnung und Einrichtung.


    discipulus = Schüler von discere= lernen.


    und mit Sicherheit nicht "erwünschtes Schülerverhalten". Mit Verhalten hat das Ursprungswort kaum etwas zu tun.

  • Danke, Friesin, für die Worterklärungen.
    Gibt es Unterschiede zwischen Übersetzung und Bedeutung? Kann sich die Bedeutung wandeln?
    Was heißt disziplinieren? Und was bedeutet es?
    Wenn ich zu einem Kind Schüler sage, erwarte ich, dass es ein Schüler ist und sich so verhält wie ich mir einen Schüler vorstelle.
    Ich sag nicht Schüller zu einem Kind.
    Silicium kommt ganz langsam drauf, dass Kinder und Jugendliche die frei lernen dürfen, das tatsächlich tun.
    Frei lernen geht viel schneller (muss aber nicht) als gelenktes Lernen.
    Ich hab Kinder selbstständig Schreiben und Lesen lernen lassen. Die schnellsten haben nach drei Tagen angefangen selbstständig mit Schrift umzugehen.
    Wer sowas nicht glaubt und nicht glauben kann dass normale Umgang unter Menschen ohne Druck und Kontrollen und Maßnahmen möglich ist, kann eigentlich nur versuchen, es lächerlich zu machen. Es gibt so viel abfällige Begriffe für selbstständiges und freies Lernen ohne Unterrichtsmaßnahmen oder Disziplinierung.

  • Robischon,


    ich für meinen Teil will deine Art des Lehrens auf keinen Fall lächerlich machen! Allerdings kann ich auch nicht verleugnen, dass du dich bei konkreten Nachfragen windest wie ein Aal, nix für ungut. Die Freiheit des Lernens, beeinhaltet sie nun auch die Freiheit, nichts zu lernen? Und wie sieht es mit den Inhalten aus? Haben deine Lernenden VÖLLIG freie Hand,WAS sie lernen???


    Persönlich ist mir einfach alles, wo (angeblich) keine Schwierigkeiten auftreten, suspekt. Ebenso gilt dies für jede "Reformbewegung", die den "neuen Menschen" schaffen will.


    Ansonsten, und vielleicht fällt dir das gar nicht auf, bist du in einem Punkt sehr nah an Silicum, Elternschreck usw..: der Lernerfolg bleibt ohne eigenes Bemühen aus.

    Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in Ordnung. Ich lasse es alle 14 Tage vorschriftsgemäß warten.

  • Lernerfolg bleibt ohne Bemühen der Lernenden aus oder bleibt gering.
    Stimmt.
    Das merken Kinder schnell.
    Nach Vorstellungen von Elternschreck würden Lernende ohne Weiteres aufhören zu lernen.
    Es ist eine menschliche Eigenschaft, dass Menschen nicht nicht lernen können.
    Theurer Elternschreck, ich werd ständig gefragt: Aber was ist wenn...
    Solche Fragen langweilen mich schon ziemlich.
    Seit 1988 werde ich so gefragt und hab schon unendlich viele Antworten gegeben.
    Wer nicht glauben kann, dass Kinder und Jugendliche tatsächlich selber, selbstständig und miteinander lernen können, wenn man sie lässt,
    kann halt nicht damit arbeiten und umgehen und muss beim Unterricht, bei Belehrung, bei Kontrollen und Maßnahmen bleiben.
    Wie oft wird Unterricht von Schülern unterbrochen oder gebremst?


    Und dann?
    Ist das die erfolgreiche Möglichkeit?

  • @Stamper
    "Persönlich ist mir einfach alles, wo (angeblich) keine Schwierigkeiten auftreten, suspekt", sagst Du.
    Mir ist alles suspekt wo massive Schwierigkeiten auftreten.
    Wie z.B. beim Unterricht.

    • Offizieller Beitrag

    Leider konnte ich mich nicht durch alle Seiten durchlesen, aber für mich läuft die Diskussion auf die verschiedenen Interpretation der Begrifflichkeiten hinaus.
    Disziplin ist beispielsweise für robischon etwas fürchterlich Böses, das er bekämpft. Dass Disziplin von "Lernen" kommt und per se also nicht schlimm ist, hat erst Friesin eingeworfen. Genauso verhält es sich übrigens mit dem deutschen "Schüler"- das Wort per se bedeutet doch nichts anderes als ein Kind oder Erwachsener, der sich im Gebäude "Schule" befindet und dort lernen kann (manche tun es aber auch nicht... *gg*) In meinem eigenen Unterricht gibt es keine Disziplin- und schon gar keine Disziplinierungsmaßnahmen, sondern Konsequenz. Einfach Logik, Transparenz und Schlussfolgerungen- wenn ein Schüler das Verhalten XY zeigt und damit die anderen Schüler beim Lernen stört, weiß er genau, was für eine Reaktion von meiner Seite darauf erfolgen wird. Ich erwarte keine Disziplin von meinen Schülern, sondern Respekt gegenüber anderen- und dazu gehöre ich auch.
    Liebe Grüße,
    Hermine

Werbung