Einen wunderschönen guten Abend !
Mir fällt seit einigen Jahren auf, dass bei den Mädchen die panische Angst vor Spinnen zugenommen hat. Sicher, auch früher waren die Mädchen nicht gerade begeistert, wenn wir Buben Regenwürmer, Frösche, Maikäfer und Spinnen überraschend an ihren Gesichtern gehalten haben.
Der Unterschied heute ist aber der, dass viele Mädchen geradezu hysterisch reagieren, wenn sie schon die kleinste Spinne in der Schulstube krabbeln sehen. So hat es neulich mehrere Minuten gedauert bis ich die Mädchen meiner 6. Klasse beruhigen konnte nachdem sie eine winzige Spinne, die sich von der Decke abgeseilt hat, gesichtet haben.
Ich bin davon fest überzeugt, dass die Mädchen die Spinnen nicht zum Anlass nehmen, um etwas Unterrichtszeit zu verklappsen. Sowieso meine ich, dass die Mädchen heutzutage bei kleinen Vorfällen hysterischer reagieren als früher. Ich sehe das im Zusammenhang mit der allgemein größeren Aufgedrehtheit und mangelnden mentalen Belastbarkeit unserer Kinder. Darüberhinaus fehlt den meisten Kinder heutzutage der Bezug zur Natur und damit auch das gesunde emotionale Verhältnis zu Spinnen.
Was können wir Lehrer tun ? Ich habe schon daran gedacht, in meiner Schulstube ein paar Spinnenmobiles aufzuhängen, sozusagen als Desensibilisierung. Wäre ja schon ganz gut, wenn schon die Fünftklassmädchen sich daran gewöhnen würden. Der Typ, der eine lebende Vogelspinne in den Unterricht mitbringt und sie am Arm hochkrabbeln lässt bin ich natürlich auch nicht.
Aber habt Ihr noch einige Ratschläge, wie man den Mädchen die (übertriebene) Angst vor Spinnen nehmen kann ? Meine sachlich gehaltenen Vorträge, dass die Spinnen für uns Menschen nützliche Tiere sind, die für uns viel Ungeziefer vernichten, fruchten natürlich nicht.