Offene Schulen

  • Mich würde interessieren, was ihr von einer offenen Schule haltet die Folgendes anbietet:
    - Inklusion
    - jahrgangsübergreifendes Arbeiten von 5- 10, später auch Oberstufe
    - fächerübergreifendes Arbeiten


    Die Lehrer werden von Sonderpädagogen/Förderlehrern unterstützt.Für die Lehrer gilt bei Vollzeit 40 Std. Anwesenheitspflicht, Unterricht und Korrekturen sollen dann alle erledigt sein. Auch während der Ferien gibt es tw. Präsenspflichten.


    Ihr Könnt dass googlen unter Offene Schule Köln.


    Würde mich interessieren, was ihr davon haltet.


    LG


    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Würde mich interessieren, was ihr davon haltet.


    Nichts.


    Alle relevanten Bildungsstudien bescheinigen, dass eher lehrerzentrierter Unterricht in möglichst homogenen Lerngruppen mit klar definierten und von einer sehr präsenten Lehrperson strukturierten Lerninhalten, den effizientesten, umfangreichsten und nachhaltigsten Lernerfolg bringt. Warum also sollte man sich und den Schülern künstliche Hindernisse beim Lehren und Lernen in den Weg legen, wenn es einfacher, schneller, günstiger und besser auch möglich ist?

  • Unterricht und Korrekturen sollen dann alle erledigt sein.


    Und wenn nicht? Bleibt der Rest der Arbeiten dann unkorrigiert und bist du dann einfach eine "schlechte" Lehrerin, wenn du es innerhalb der 40 Stunden nicht schaffst? Besonders in der Oberstufe sehe ich da schwarz.


    Klingt für mich eher nach einem Ganztagesangebot auf der Billig-Schiene: Die Lehrer sind ja eh da, da können sie die Betreuung gleich mitübernehmen. Wie ist denn das Verhältnis Förderlehrer bzw. Sonderpädagogen zu Lehrkräften? Wie groß sind die Lerngruppen (besonders wichtig beim fächerübergreifenden UND jahrgangsübergreifenden Arbeiten: individualisierter Unterricht ist SEHR äufwändig).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Alle relevanten Bildungsstudien bescheinigen...

    Welche bitte? Legst du fest, welche relevant sind? Und komm jetzt bitte nicht mit PISA.... :rolleyes:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Welche bitte?


    Im Moment sind es wohl vor allem die Ergebnisse von Hattie (2009/2011), die richtungsweisend in der wissenschaftlichen Debatte sind (sofern sie ideologiefrei geführt wird):
    --> Visible Learning: A Synthesis of Over 800 Meta-Analyses Relating to Achievement.


    Daneben natürlich auch die Ergebnisse von PISA, aber auch alte Längsschnitt-Studien von z.B. dem (ehemaligen) Gesamtschul-Verfechter Helmut Fend: Gesamtschule im Vergleich; Beltz Verlag, Weinheim 1982.


    Interessant, wenn auch weniger international: „What Makes An Effective Teacher? Quasi-Experimental Evidence“, von Victor Lavy, NBER Working. Paper 16885 (2011).


    Einige interessante (weil grundliegende Aussagen treffende) Ergebnisse der Bildungsforschung findet man z.B. auch hier:
    http://tinyurl.com/6ndvzx3


    Ich beschäftige mich jetzt schon seit ca. 5 Jahren mit diesen Fragen und habe viele, viele Studien selbst angeschaut; bisher hatte ich noch keine einzige Studie auf dem Tisch, die mir nachweisen würde, dass die Dinge, die die OPin in ihrem Ausgangsposting als Grundlage dieser Schule beschreibt, das schulische Lernen besser, nachhaltiger, effizienter oder tiefer machen würde. Wenn du eine kennst, bitte schick mir den Link oder den Titel, ich wäre sehr daran interessiert, dazu zu lernen.

  • Zitat Sonnenkönigin :

    Zitat

    Mich würde interessieren, was ihr von einer offenen Schule haltet

    Absolut nichts !


    Zitat Mikael :

    Zitat

    individualisierter Unterricht ist SEHR äufwändig

    Und genau das möchte ich nicht, da ich für mich kein Burnout wünsche ! Als bekennender Egoist möchte ich einfach nur meine Pension gesund erreichen und mich nicht für o.g. Spirenzchen opfern.8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • die mir nachweisen würde, dass die Dinge, die die OPin in ihrem Ausgangsposting als Grundlage dieser Schule beschreibt, das schulische Lernen besser, nachhaltiger, effizienter oder tiefer machen würde

    Dazu müsste zunächst geklärt werden, was du unter effizientem, nachhaltigem und tiefem Lernen verstehst. Da befinden wir uns nämlich sehr schnell in einer Diskussion um Inhalte eines Curriculums, das Grundlagen für die Kinder schafft, damit sie ihre Zukunft und ihre gesellschaftliche Existenz gemeinsam bewältigen und gestalten können.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Ich fänd's spannend, sowas mal zu probieren. Ob es für mich dauerhaft was wäre oder nicht, kann ich aus der Ferne kaum sagen - aber ich bin immer gegen Stagnation und für Probierfreudigkeit. Und für eine vielfältige Schullandshaft, wo jeder die für ihn passende Schulform finden kann.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Dazu müsste zunächst geklärt werden, was du unter effizientem, nachhaltigem und tiefem Lernen verstehst.


    Ach komm, das ist doch lächerlich. Ich muss doch die Begriffe "nachhaltig, effizient und tief" nicht erklären! Außer natürlich, wir sind mit "Er hat zwar keine Ahnung, wie er die Gleichung lösen soll, aber dafür hat er mit seinem Nachbarn grade sein Pausenbrot geteilt und da kann man ja zum Ergebnis kommen, dass er das Konzept der Division verstanden hat und im Zahlraum bis 2 sicher anwenden kann." zufrieden.


    Könnte jetzt bitte mal irgendwer auch nur eine einzige wissenschaftlich fundierte Studie benennen, die die Vorteile von offenem, jahrgangsübergreifendem, inklusivem Unterricht gegenüber eher lehrerzentrierten Unterrichtsformen in leistungshomogenen Lerngruppen innerhalb differenzierter Schulsysteme belegt?
    Ach, und bevor irgend jemand damit kommt: "Gesamtschüler sind auch nicht sozialer eingestellt als etwa Gymnasiasten." (Prof. Dr. Elmar Tenorth, Professor für Wissenschaftstheorie und Erziehungswissenschaft Universität Berlin)


    Das alles erinnert mich fatal an:
    http://www.youtube.com/watch?v=_JXSOs802rE

  • Mich würde interessieren, was ihr von einer offenen Schule haltet die Folgendes anbietet:
    - Inklusion
    - jahrgangsübergreifendes Arbeiten von 5- 10, später auch Oberstufe
    - fächerübergreifendes Arbeiten


    Die Lehrer werden von Sonderpädagogen/Förderlehrern unterstützt.Für die Lehrer gilt bei Vollzeit 40 Std. Anwesenheitspflicht, Unterricht und Korrekturen sollen dann alle erledigt sein. Auch während der Ferien gibt es tw. Präsenspflichten.

    Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, da die Informationen aus meiner Sicht der Konkretisierung bedürfen. In welcher Art und Weise erfolgen denn Inklusion, jahrgangs- und fächerübergreifendes Arbeiten? Wie sind sie im schulischen Curriculum konkretisiert? Was ist der Aufwand für Kollegen? Erfolgt eine sinnvolle und ergebnisoffene Evaluation des Konzepts? Das Gleiche bei der Anwesenheitspflicht: inwiefern sind die Aufgaben der Kollegen sauber abgegrenzt? Oder ist doch keine Zeit für Korrekturen etc. da Mitarbeit im Nachmittagsprogramm, Aufsicht, individuelle Förderung etc. pp. anfällt?

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • die noch nicht so festgefahren im öffentlichen Schulsystem sind, wäre es natürlich eher eine Option. Andererseits befürchte ich genau wie ihr, dass die Schule sich zu viele Baustellen auf einmal vorgenommen hat: Inklusion alleine ist ja schon ein Riesenbrocken, jahrgangsübergreifendes Arbeiten für 1-2 Jahrgänge in der Grundschule schon ein Wahnsinns-Aufwand, für so viele Jahrgänge praktisch nicht zu schaffen.
    Sehr viele offene Angebote und Lernzielkontrollen verlagern die Arbeit nur: mehr Vorbereitung, dafür weniger Korrekturen. Und in den Sommerferien sollen wir die ganzen Module für alle Fächer vorbereiten, d. h. die stehen noch gar nicht, weil alle ja noch in ihren Jobs sind.
    Bauchschmerzen macht mir auch, dass die Schule von Eltern gegründet wurde, die wahrscheinlich sicherstellen wollen, dass ihr Kind auch rund um die Uhr optimal beschult und bespaßt wird - weil sie selber eine 40-Std-Woche und nur 4-6 Wochen Urlaub haben, kann man das bei den Lehrern doch auch so machen! Die kapieren wahrscheinlich nicht, dass wir anders arbeiten.
    Und man kann sich ja nicht mal angucken, wie die so arbeiten, weil das ganze ja ein neues Projekt ist.
    Andererseits denke ich, es könnte auch ganz cool und man eignet sich viel Know-how an.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • aber eine homogene Lerngruppe gibt es doch gar nicht - die bestünde aus einem Schüler. Und lehrerzentrierten Unterricht wirst du in der Form auch niht mehr zelebrieren könnten, es sei denn, du dozierst an einer Hochschule. Die Studien, die vermutlich nach Skandinavien schielen, beweisen das Gegenteil:
    im Gemeinsamen Unterricht lernen die Kinder mehr und erzielen bessere Ergebnisse, auch die Leistungsspitze, nicht nur lernschwache SUS. Nun find ich zwar nicht, dass sich das skandinavische System so einfach auf D übertragen lässt, aber viele Ansätze kann man durchaus aufgreifen.
    Was mir in unserem Schulsystem fehlt, ist einfach die persönliche Beziehung Lehrer-Schüler und die Wertschätzung von Lehrern und Bildung generell in unserer Gesellschaft.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ach komm, das ist doch lächerlich. Ich muss doch die Begriffe "nachhaltig, effizient und tief" nicht erklären!


    So kann man sich auch vor der Diskussion drücken :D
    Das ist mitnichten lächerlich - denn mit diesen Fragen befinden wir uns am Kern dessen, was wir den Schülern beibringen sollen. Ist ein Schüler, der die Formelsammlung oder den Zitronensäurezyklus auswendig herunterbeten kann besser auf das Leben vorbereitet, als einer, der gelernt hat, sich Informationen zu beschaffen und diese für andere verständlich aufzubereiten? Muss sich einer, der Modedesign, Sozialpädagogik oder Betriebswirtschaftslehre studieren will, überhaupt näher mit dem Zitronensäurezyklus beschäftigen - oder ist dieses Wissen reines Prüfungswissen - ohne jegliche Nachhaltigkeit? Ist es effizient, das in Lehrplänen zu verlangen?
    Zur Frage effektiven Lernens gibt es Untersuchungen der Gehirn- und Lernforscher (z.B. Manfred Spitzer) - die nachweisen, dass Lernen am Besten dadurch funktioniert, dass man jemand anderem etwas erklärt und man sich gerne mit dem Thema beschäftigt. Das spricht für "Lernen durch Lehren" und individualisierte Lernarrangements.
    Für das Pauken von Formeln, Vokabeln, geschichtlicher Daten und Grammatik gebe ich dir Recht. Das funktioniert am Besten frontal und mit 50mal abschreiben.
    Das sind jedoch nicht die Kompetenzen, die in der Berufswelt und Wirtschaft benötigt werden.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat Sonnenkönigin :

    Zitat

    Die Studien, die vermutlich nach Skandinavien schielen, beweisen das Gegenteil:


    im Gemeinsamen Unterricht lernen die Kinder mehr und erzielen bessere
    Ergebnisse, auch die Leistungsspitze, nicht nur lernschwache SUS.

    In Skandinavien gibt es in den Schulklassen auch keine Migrantenproblematik. Die ganze Gesellschaft ist dort von vornherein homogener als bei uns. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Alias, ich vermisse hier mal wieder den "Like"-Button! Kann mich deinem Beiträgen inhaltlich nur anschließen!


    Drücke mich ansonsten mal vor der Diskussion, weil ich heute platt bin und meinen Ferienbeginn anderweitig genießen möchte. ;)

  • Das ist mitnichten lächerlich - denn mit diesen Fragen befinden wir uns am Kern dessen, was wir den Schülern beibringen sollen. Ist ein Schüler, der die Formelsammlung oder den Zitronensäurezyklus auswendig herunterbeten kann besser auf das Leben vorbereitet, als einer, der gelernt hat, sich Informationen zu beschaffen und diese für andere verständlich aufzubereiten? Muss sich einer, der Modedesign, Sozialpädagogik oder Betriebswirtschaftslehre studieren will, überhaupt näher mit dem Zitronensäurezyklus beschäftigen - oder ist dieses Wissen reines Prüfungswissen - ohne jegliche Nachhaltigkeit? Ist es effizient, das in Lehrplänen zu verlangen?


    Willst du jetzt eine bildungsphilosophische Diskussion anfangen?


    Auch ein Schüler, der bei uns Modedesign, Sozialpädagogik oder Betriebswirtschaftslehre studieren will, muss den Zitronensäurezyklus kennen oder die Formelsammlung nutzen können. Denn das kann im Abitur abgeprüft werden. Nennt sich modern "Outputsteuerung". Und den Zusammenhang verstehen zumindest unsere Schüler ganz gut: Ohne Zitronensäurezyklus eventuell kein Abitur. Und das wollen unsere Schüler. Also ist der Zitronensäurezyklus für sie relevant. Durch "Nachhaltigkeit" oder reine "Präsentationsfähigkeiten" gibt's noch lange kein Abitur. Und damit auch keinen Modedesign-Studienplatz.


    Dass so viele Kollegen und Kolleginnen immer "die Welt retten" wollen... dafür werden wir nicht bezahlt!

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Willst du jetzt eine bildungsphilosophische Diskussion anfangen?

    Sicher nicht. Höchstens eine bildungspolitische. Aber die wird hier ja bereits geführt. Denn die Vorgaben in Lehrplänen (wie auch die Prüfungsthemen für das Abitur) werden von Bildungspolitikern in den KuMis festgelegt - genauso die Vorgaben zur Ausgestaltung der Schularten.


    Es geht auch nicht darum, die Welt zu retten. Schule und Ausbildung muss sich jedoch an die Lebenswirklichkeit und die Bedürfnisse des 21.Jahrhunderts anpassen. Das sture Faktenlernen übernehmen heute Datenbanken.
    By the way: Ich habe damals für mein Abitur auch den Zitronensäurezyklus gepaukt. Was ich davon noch wusste? Dass es was mit dem Organismus zu tun hat und wie ich es schreiben muss, um die notwendigen Infos per Suchmaschine parat zu haben... und dass er ein wunderbares Beispiel für doofes Auswendiglernen ist.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ist ein Schüler, der die Formelsammlung oder den Zitronensäurezyklus auswendig herunterbeten kann besser auf das Leben vorbereitet, als einer, der gelernt hat, sich Informationen zu beschaffen und diese für andere verständlich aufzubereiten?


    Ja, der neue Dreisatz im offenen Unterricht lautet "Google - Wikipedia - Powerpoint". Dann nennen wir das Ganze "Kompetenzorientierung" und schon ist die neue didaktische Sau fertig für die fröhliche Hatz durchs Dorf. Natürlich muss man kritisch prüfen, wo Lehrpläne aufgrund der Allverfügbarkeit von Faktenwissen durch moderne Medien entschlackt werden können. Trotzdem: Kompetenz ohne Inhalte funktioniert nicht.


    Zitat

    Muss sich einer, der Modedesign, Sozialpädagogik oder Betriebswirtschaftslehre studieren will, überhaupt näher mit dem Zitronensäurezyklus beschäftigen


    Nein; wenn wir das "allgemeinbildend" aus unseren Schulnamen streichen, können wir natürlich auch verlangen, dass die Schüler schon in der 7. Klasse entscheiden, was sie studieren wollen und sie dann munter fachlich einseitig unterrichten. Bisher dachte ich aber immer, dass die Hochschulreife die Fähigkeit verleiht, gleich welches Fach erfolgreich zu studieren...


    Zitat

    Für das Pauken von Formeln, Vokabeln, geschichtlicher Daten und Grammatik gebe ich dir Recht. Das funktioniert am Besten frontal und mit 50mal abschreiben.
    Das sind jedoch nicht die Kompetenzen, die in der Berufswelt und Wirtschaft benötigt werden.


    Das ist jetzt wieder diese billige, ideologiegelenkte bildungsideologische Polemik, die ich mittlerweile so satt habe, dass ich gar nicht so viel [zensiert]...
    Lehrerzentriert heißt doch nicht zwangsläufig frontalunterricht, sondern heißt schlicht: Starke Steuerung bei einem hohem Maß an Zuwendung, kleinschrittige Anleitung bei häufigem Methodenwechsel, regelmäßiger Kontrolle (Prüfungen, Noten) und viel Feedback. Wieso liest eigentlich niemand all die Studien, die seit zig Jahren zur Frage vorliegen, was Unterricht erfolgreich macht?


    Ich wiederhole meine Frage: Wo ist sie, die eine Studie, die nachweist, dass offener Unterricht bessere Ergebnisse bringt, als das, was Neumann, Hattie, Dollase, Wiater und all die anderen seit Jahren schreiben und predigen? Ich versteh's einfach nicht :-/


  • aber eine homogene Lerngruppe gibt es doch gar nicht - die bestünde aus einem Schüler.


    Es gibt aber weitgehend homogene Lerngruppen.

    Und lehrerzentrierten Unterricht wirst du in der Form auch niht mehr zelebrieren könnten, es sei denn, du dozierst an einer Hochschule. Die Studien, die vermutlich nach Skandinavien schielen, beweisen das Gegenteil:
    im Gemeinsamen Unterricht lernen die Kinder mehr und erzielen bessere Ergebnisse, auch die Leistungsspitze, nicht nur lernschwache SUS.


    Das einzige skandinavische Schulsystem, das in internationalen Leistungserhebungen besser abschneidet als Deutschland ist immer noch Finnland. Und das zeichnet sich durch weitgehend leistungshomogene Gruppen (Profilierung der Schulen ab Klasse 1, Spezialschulen für Begabte ab Klasse 3, Separierung der Schüler, die nicht mitkommen, von der Klasse und Unterricht durch die Speziallehrer) und fast vollkommenen Frontalunterricht aus. Da beißt die Maus keinen Faden ab.


    Was mir in unserem Schulsystem fehlt, ist einfach die persönliche Beziehung Lehrer-Schüler und die Wertschätzung von Lehrern und Bildung generell in unserer Gesellschaft.


    Das würde sich durch eine Verringerung des Klassenteilers auf 20 ganz einfach lösen lassen. Also ersteres. Bei zweiterem sehe ich schwarz.

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