Ich stehe dem "klassischen Religionsunterricht" gerade in den Grundschulen auch eher kritisch gegenüber. Die Kinder nehmen relativ kritiklos auf, was ihnen dort präsentiert wird. Das o.g. Lied finde ich ebenfalls grenzwertig, jedenfalls ohne entsprechende Anleitung des Hinterfragens. Noch weniger erschließt sich mir der Sinn, in einzelne konfessionelle RU-Gruppen aufzuteilen. Wieso kann es nicht wenigstens einen gemeinsamen Religionsunterricht, wenn nicht noch besser einen übergreifenden Ethikunterricht geben. Gerade zwischen den beiden großen Kirchen sollten die Unterschiede doch nicht so gravierend sein, dass es in den ersten vier Schuljahren signifikante Unterschiede macht. Die Vorbereitung auf die kirchenspezifischen Ereignisse, z.B.: Kommunion, findet doch sowieso in der Gemeinde statt.
Letztlich haben wir eine Trennung von Kirche und Staat. Jedoch dürfen an den vielen konfessionellen Schulen nur Lehrer mit der richtigen Taufe Funktionsstellen übernehmen. Und dies, obwohl diese Schulen komplett staatlich finanziert werden und Bewerber auf diese Stellen sich nicht unbedingt die Klinke in die Hand geben. Stundenpläne werden häufig so gestaltet, dass zuerst die Religionsbänder festgelegt werden, damit evangelisch/katholisch in allen Jahrgängen besetzt ist. Auf die Einstellungspraxis wird auch Einfluss genommen, denn wenn nur von der Kirche abgesegnete Bewerber können sich auf ausgeschriebene Stellen bewerben usw.
Ich wäre ebenfalls für einen Unterricht, an dem alle gemeinsam teilnehmen können, verschiedene Glaubensrichtungen nebeneinander und miteinander stehen können und alle voneinander profitieren.