Haustiere im Unterricht

  • Hallo liebe Kollegen,


    ich unterrichte im Moment in einer 1. Klasse fachfremd Sachunterricht. Das Thema ist im Moment Tiere. Habe mit Zootieren angefangen und bin im Moment bei den Nutztieren. Danach kommt das Thema Haustiere und die Klassenlehrerin meinte, dass ich die Schüler ruhig mal ihre eigenen Haustiere mitbringen lassen kann. Da ich aus dem Sek. 1 Bereich komme, habe ich keine Erfahrungen mit einer solchen Aktion und bin mehr als verunsichert. Was muss ich denn beachten, wenn die Schüler ihre Haustiere mitbringen? Muss ich dann nen Elternbrief rausgeben? Hat jemand von euch denn so einen Brief als Vorlage? Sind die Eltern dann dabei und holen die Tiere gleich nach der 1. Stunde wieder ab?
    Danke für eure Erfahrungen.

    LG Orasa :D

    8) Heitere Lehrer verändern die Welt.

  • Es gibt zahlreiche Kinder, die gegen Tierhaare allergisch sind ! 8)


    Das müsste man sicherlich abklären. Bei meiner Klasse frage ich solche Infos regelmäßig ab; auch Lebensmittelallergien können schon beim nächsten Geburtstagskuchen wichtig sein.


    Wir hatten jedenfalls immer Haustiere im Unterricht. Allerdings kamen diese Tiere nur nach genauer Verabredung, eine begrenzte Zeit und nach inhaltlicher Vorbereitung. Größere Haustiere, z.B. Hunde, wurden auch durch einen Erwachsenen (meist Mutter oder Vater eines Schülers) begleitet. Kleine Haustiere wie Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen, Vögel..) wurden in die Klasse gebracht und nach spätestens einer Schulstunde wieder abgeholt.
    Das Kind welches sein Haustier mitbrachte, hat dann als Experte soweit möglich Fragen zur Haltung, Futter, Kosten, Arbeitsaufwand... beantwortet.
    Ich finde es toll, wenn man so etwas ermöglichen kann.

  • Hallo,


    als erstes habe ich auf einem Elternabend (nicht speziell nur zu diesem Thema) das Projekt erklärt und die Frage nach Allergien abgeklärt. Dann habe ich gefragt, welche Mutter oder welcher Vater für ca. 15 Minuten einmal mit dem Tier in die Klasse - oder auf den Schulhof - kommen würde. Anschließend habe ich die Termine ausgemacht. Im Vorfeld sammelte die Klasse Fragen zum Tier, die sie entweder dem Kind, dem das Tier gehört, oder aber der Begleitperson stellen konnten. Dann durften die Kinder, die das wollten, das Tier streicheln oder auch füttern.


    Ich habe immer darauf geachtet, dass die Aktion für das Tier nicht zur Qual wurde (soweit ich das als Laie beobachten konnte) und auch schon Mamas mit Tier recht flott wieder heimgeschickt. Das Tier soll ja keinen bleibenden Schaden davontragen.
    Für das Kind, dem das Tier gehört, ist es eine tolle Sache, dass sein Tier einmal in die Schule kommt. Nach jedem Besuch haben die Kinder die erhaltenen Informationen aufgeschrieben und evtl. das Tier gemalt.


    Vorher gab es bereits kleine Info-Texte über wichtige Haustiere, damit genauere Fragen möglich wurden. Ich habe das Thema allerdings immer in einer zweiten Klasse durchgeführt.


    Gruß venti :)

  • Für meine Katzen wäre die Erfahrung, irgendwo hingekarrt zu werden, um einer (gefühlten) Menschenmenge als Anschauungsobjekt zu dienen, der pure Horror. Auch, wenn sie keinen bleibenden Schaden davontragen.


    Muss das denn wirklich sein?


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Wir hatten mal einen sehr netten Hund zu Gast, für den das vermutlich keine Qual war. So etwas könnte man über die Eltern organisieren. "Unser" Hund war gut erzogen und hat auch gerne mit Kindern gespielt. Insgesamt fand ich es gelungen. Ich würde aber auch auf Katzen, Meerschweinchen, Hasen, etc. verzichten, da das ziemlichen Stress für die Tiere bedeutet. Wichtiger fände ich, über die artgerechte Haltung und Fütterung von Haustieren zu sprechen, da nicht wenige Kinder ein armes Kaninchen o.ä. in Einzelhaltung im Kinderzimmer haben. :(

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Also ich lasse auch alle 2 Jahre die Haustiere der Kinder in den Unterricht kommen.
    Um Allergien und Ängste abzufragen, spreche ich das gleich am ersten Elternabend an. Ich sage den Eltern auch, dass Sie auf mich zukommen möchten, falls sich am "Allergie-Stand" des Kindes etwas ändert.
    Die Eltern bringen das Tier für ca. 20 Minuten in die Schule. Das betreffende Kind erzählt uns was zu seinem Tier und der Rest der Klasse beobachtet meist nur. Wenn die Besitzer merken, dass sich das Tier wohl fühlt, so sagen sie meist von sich aus, dass die Kinder das Tier gerne mal streicheln können. In solchen Fällen lass ich aber nur 3 Kinder an das TIer. Es gab aber auch schon genug Tiere, die die Kinder eben nicht gestreichelt haben und es war trotzdem schön.
    Bei mir wurde vorher ganz klar besprochen, wie man sich verhält. Ich habe den Kindern auch klar gemacht, dass es für ein Tier stressig ist, wenn es uns besuchen kommt. Wer sich nicht an die Regeln gehalten hat, ist ohne Vorwarnung in die Nachbarklasse abgewandert... Sobald das erste Kind auswandern musste, klappt es auch meist mit dem Rest ;)

  • Ich lasse keine Tiere mitbringen. Zum einen, weil ich es für die Tiere zu stressig finde. Zum anderen, weil ich nicht weiß, wie die Tiere reagieren. Wenn eine Katze oder Hund kratzt/beißt, weil die Situation zu viel ist, muss ich hinterher noch die Verantwortung tragen. Ich würde meinen Hund mitbringen, weil ich genau weiß, wie er reagiert. Aber anderen Menschen die Einschätzung zu überlassen und das mal zu glauben, käme für mich nicht in Frage.


    Viel wichtiger finde ich es, die Kinder über artgerechte Haltung von Haustieren aufzuklären. Vögel, Meerschweinchen und Kaninchen z.B. niemals alleine zu halten. Käfige zu wenig Platz bieten. Hamster unbedingt alleine gehalten werden müssen und nachtaktiv sind. Ich habe das Thema in der 4. Klasse durchgenommen und die Kinder recherchieren lassen. Auch gefährliche Einrichtungsgegenstände und Haltungsfehler wurden so aufgedeckt. Außerdem habe ich jemanden aus dem Tierheim eingeladen, der uns aufgeklärt hat und von traurigen Schicksalen berichtet hat. Dadurch wurde noch einmal deutlich, dass die Anschaffung eines Tieres gut überlegt sein muss.

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