Wieviel Belastung darf sein?

  • Hallo,


    ich arbeite an einem Gymnasium in NRW. Im nächsten SJ ist der doppelte Abijahrgang fällig. Da ich 3 Grundkurse in der Q1 habe, werde ich mindestens 24 mündliche Abiprüfungen abnehmen müssen (einige Schüler waren sich noch nicht sicher, es dürften aber eher noch mehr werden). Dazu kommen noch mindestens 10 Abiklausuren. Zeitgleich bin ich Klassenlehrerin in einer sechsten Klasse und soll - weil kein anderer Kollege ohne LK in der jetzigen Q1 vorhanden ist - auch noch den neuen Lk in der kommenden Q1 übernehmen. Ich habe keine Ahnung, wie das zu schaffen sein soll... Habt Ihr gute Ideen?



    Hinzu kommt, dass ich keine Schublade mit möglichen Prüfungen habe, sondern "Frischling" bin!

    • Offizieller Beitrag

    24? Wie soll das gehen? Letztes Jahr hatte ich 12 an zwei Tagen. Das ging, war aber schon heftig. Im Jahr davor waren es fast genauso viele, als ich erstmals geprüft habe. 24 hätte ich nicht geschafft.


    Sorry, dass ich keine Tipps habe, außer einen Kollegen suchen, der Dir bei der Aufgabensuche und Erstellung bzw. Formulierung helfen kann.

  • Ich hatte letztes Jahr 18 mündliche Prüfungen, einen LK mit 22 Schülern und war noch in der Zweitkorrektur. Ist nicht schön, aber machbar. Die Kunst liegt in der Organisation: Schon in der 13 Texte fürs mündliche Abi zurück legen und schon anfangen die ersten Prüfungsteile zu basteln, in der eigentlichen Abizeit den Unterricht der restlichen Kurse mit "Lernen durch Lehren" oder ähnlichen Methoden entlasten und Kollegen finden, mit dem man parallel prüfen kann, sodass man nicht alle mündlichen Prüfungen selber machen muss oder auch mal fragen, ob jemand noch alte Prüfungen hat, die man nehmen kann. Auch auf Seiten der Schulleitungen wird man sich was einfallen lassen müssen, wie man die Zeit für uns alle entlastet...
    Mit Organisation und Pragmatik ist das zu schaffen, nur Mut!

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

    • Offizieller Beitrag

    Du solltest das Gespräch mit der Schulleitung suchen.


    Probezeitler werden oft über Gebühr belastet, damit sie sich im wahrsten Sinn des Wortes "bewähren". Von Probezeitlern sind auch die wenigsten Widerworte zu erwarten, weil sie teils noch deutlicher mit gesenktem Haupt durch die Schule laufen und ständig fürchten, sie würden wegen irgendwelcher Kleinigkeiten ihre Probezeit nicht bestehen.


    Deine Unterrichtsverteilung finde ich angesichts nur eines Korrekturfachs eine Frechheit. Natürlich sollte man das nicht so gegenüber der Schulleitung anführen, aber die Frage, wie man das schaffen soll, muss erlaubt sein. Ich persönlich habe nichts gegen Belastung oder "Stoßzeiten" - aber die Arbeit muss machbar bzw. in der vorgegebenen Zeit machbar sein. Ist sie das nicht, musst Du und sollte die Schulleitung reagieren.


    Gruß
    Bolzbold

  • So schlimm finde ich das nicht, hatte schon öfter mehr als 20 Prüfungen im Abi, das ist machbar. Überlege frühezeitig Aufgaben, dann geht das schon. Wenn man auf den letzten Drücker arbeitet, kann es natürlich hart werden. Tausche mit Kollegen von anderen Schulen Aufgaben aus, das spart Arbeit. Der andere LK ist ja erst im Jahr danach im Abitur und eine Klassenleitung finde ich normale Härte. Dass in Zeiten des Doppeljahrgangs einfach mal mehr Oberstufe ansteht, ist oft nicht zu ändern. Wenn du das Gefühl hast, als einzige Lehrkraft solche Bedingungen zu haben, dann kannst du ja mal mit dem PR sprechen. Bei uns wäre das in einigen Fächern nicht so ungewöhnlích. Frühzeitig vorbereiten und nicht verrückt machen!

    • Offizieller Beitrag

    Da wir eine reine Oberstufe sind, hat jeder Kollege mehrere Q4 Kurse und viele davon über 20 Abiprüfungen. Das ist schon eine arge Belastung, weswegen sich Kollegen bei uns zusammentun und an 2 Nachmittagen Xzig Abiturprüfungen gemeinsam entwerfen, die dann parallel geprüft werden. Was auch ein gutes inhaltliches Regulativ ist, neben der massiven Arbeitsentlastung. Sowas könnte man bei euch in Zukunft mal anregen. Außerdem ist die SL in dieser Zeit maximal großzügig, was anderen Unterricht angeht - da muss ggf. der Personalrat dranbleiben.
    Grundsätzlich gilt, dass Einzelkämpfertum und mangelne Koordinierung die Arbeit verxfacht, da muss man von weg.


    Außerdem haben wir noch ein paar schöne Traditionen, die das Arbeiten an den Tagen des mündlichen Abiwahnsinns wirklich erleichtern: die 12er sind mit kleinen Wägen mit Kuchen und Brötchen und Kaffee unterwegs - tut ihrer Abiballkasse gut und wir müssen uns nicht noch um Verpflegung kümmern, außerdem betreiben sie eine "Abioase", zwei Räume, in denen Sitzbälle und Sofas stehen, samt gemütlichem Licht und chilliger Musik, da können sich Prüfende und Geprüfte mal zurücklegen und kurz entspannen (über Prüfungen und andere Stressoren reden ist dort verboten, eigentlich soll gar nicht größer geredet werden). :) Sehr angenehm... Ich als Beratungslehrer und der Verbindungslehrer stehen den ganzen Tag für Hyper-Nervöse und ggf. für Enttäuschte zur Verfügung, und es gibt immer mal wieder Kollegen, die was anderes anbieten: zB haben letztes Jahr Sportkollegen progressive Muskelentspannung für Prüflinge und Kollegen angeboten - die kleine Halle war erstaunlich gefüllt...
    Die SL sorgt für eine Frühlingsblume in jedem Prüfungsraum...
    Ich finde, ein gutes Klima und die generelle Haltung, dass die Abiprüfungen ein Miteinander aller Beteiligten sind, erleichtert den Stress ungemein.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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