Die Gewerkschaften bzw. die Gewerkschaftsvertreter, die ich auf verschiedenen Ebenen kennenlernen durfte, haben stest sehr großes Engagement bewiesen. Man sieht das einerseits in bildungspolitischen Beschlüssen, wenn man sich ein wenig mit deren Genese beschäftigt. Dann sieht man nämlich auch, was der Gesetzgeber/Dienstherr noch alles so durchsetzen wollte, bevor das durch die Personalvertretung musste.
In der TAT!! Leider lässt sich das kaum öffentlichkeitswirksam vermitteln. Lange, quälende, oft unendlich komplexe Prozesse.
Außerdem sieht man das dann, wenn man sich mit einem ganz konkreten Anliegen an seine Gewerkschaftsvertreter wendet. Mir wurde da immer sehr schnell, kompetent und zielführend geholfen.
Schön zu hören. Leider führe (nicht nur) ich ja immer öfter Telefonate, bei denen Menschen fordern, dass die schwierigen Umstände, unter denen sie arbeiten müssen JETZT SOFORT und von mir persönlich heute noch abgestellt werden. Teile ich dann mit, dass das so nicht funktioniert und beschreibe ausfürhlich den Weg, wie es - mit viel Aufwand und auch Arbeit vor Ort - funktionieren kann, werde ich auch gerne mal beschimpft. "Nie macht die Gewerkschaft was! Was bilden Sie sich eigentlich ein!! Das soll ich auch noch selber machen? Wozu zahle ich Mitgliedsbeiträge!!". Gerne auch von Leuten, die gar keine zahlen.
Ich wundere mich dann immer, dass Lehrer, die eigentlich den Spagat zwischen Elternwunsch "dann machen Sie doch endlich mal Unterricht, der auch meinen faulen und doofen Sohn so sehr interessiert, dass er ab sofort eine eins in Ihrem Fach hat und Abitur machen kann!" und der Realität "dicke Bretter bohren dauert lang, ist anstrengend und erfordert Eigeneinsatz" nicht übertagen können auf die Erwartungen, die sie an die Gewerkschaften oder Bezirks- und Gesamtpersonalräte oder andere Gremien haben. Vielleicht sind wir, wenn es um die eigene Haut geht, doch auch alle nur verwöhnte und quengelige Kinder
Ich bin politisch nicht mit allem einverstanden, was "meine" Gewerkschaft vertritt, aber ich zahle die Mitgliedsbeiträge gerne, weil ich mich gut aufgehoben und gut beraten fühle.
Ich bin, als sehr gymnasiale Oberstufenlehrerin, auch oft in heftigen Diskussionen mit deme einen oder anderen Mit-PR oder Mitgewerkschaftler. Und bestimmt nicht mit allem einverstanden (mal davon ab, dass sich da in den letzten Jahren ganz schön viel bewegt hat und Positionen sich auch ändern). Aber auch da halte ich es mit dem Motto "Es gibt nichts Gutes - außer man tut es." Und zwar selbst.
Wer Veränderung will, kann halt nicht aufm Sofa sitzen und quengeln.
Bringen wir zumindest immer unseren Schülern bei.
Hoffe ich.